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Wilsdruffer Tageblatt : 14.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192304141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230414
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230414
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-14
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.04.1923
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nicyt einen MWAen, der warm angezogen war, MW viele gingen, da sie keine Schuhe haÄen, in Holzpantoffeln ein her. Es gab da Jungen von zehn Jahren, die ich für höch stens vier oder fünf Jahre alt gehalten hätte. Ich kann ihre großen traurigen Augen nicht vergessen, und ebenso wenig vergesse ich, wie eines der Kinder in einen Schrei krampf verfiel, als ich es nach dem Beruf des Vaters fragte. „Im Kriege gestorben," war nnr zu häufig die Antwort auf diese Frage. Die furchtbare Teuerung in Deutschland, die das dort ohnehin schon herrschende Elend so sehr verschärft hat, ist eine direkteFolgederR uhrbesetzung, die also an der grausamen Steigerung der Leiden der deutschen Kinderwelt schuld ist."- —2. Vermr'schies. Der Arzt und der Klopfgeist. In einer spiritistischen Zeitschrift erzählt ein Arzt, Dr. Karl S eine Ge spenstergeschichte aus seiner eigenen Praxis, der ärztlichen nämlich. „Nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag", so berichtet er, „wurde ich noch über Layrd gerufen; die Ge meindeschwester war bereits anwesend. Es mußte sofort eine Operation vorgeuommen werden. Nach der Operation beschworen mich die Angehörigen des Kranken, am Kran kenbett zu bleiben. Ich war rechtschaffen müde, aber ich streckte mich auf ein Ruhebett aus und blieb da. Wahr scheinlich schlief ich sehr bald ein. Nach etwa drei Stunden wurde ich von der Schwester geweckt. Der Kranke litt an ungewöhnlich starken Schmerzen. Ich beschloß, ihm eine Morphiumeinspritzung zu verabreichen. Noch halb fchlaf- trunken erhob ich mich und entnahm meiner Medikamenten tasche eine Flasche. Dann griff ich nach der Spritze und tauchte sie in die Flafche, um sie zu füllen. In diesem Augenblick hörte ich ein starkes Klopfen am Fenster. Ich trat ans Fenster, sah jedoch nichts. Das Klopfen machte mich aber völlig wach. Ich trat zum Disch zurück und sah zu meinem Entsetzen, daß ich in meinem halb verschlafenen Zustande statt der Morphiumflasche die Flasche mit Atro pin ergriffen hatte. Eine Spritze von diesem Gifte hätte genügt, um den Kranken sofort zu töten. Die ganze Sache machte auf mich einen ernsten Eindruck. Wer Köpfte war nend ans Fenster in dem verhängnisvollen Augenblick? Gibt es doch gute Geister, die uns hörbar warnen?" Mög lich, möglich — aber ein Dr. med. sollte sich ganz auf sich selbst verlassen, zumal nicht alle Geister medizinisch und pharmazeutisch hinreichend vorgebildet fein dürsten, um in allen Fällen Morphium von Atropin unterscheiden zu können. Alls mit der Liebe! Die Liebe ist nicht mehr das, was sie war. Angeblich schon lange nicht mehr. Auch an ihr, der einst allmächtigen, hat diese schrecklichste aller Zev ten Veränderungen vorgenommeu, dis immer mehr in Er scheinung treten. Ein französischer Schriftsteller mit dein kernfrauzöstfchen Namen Bauer hat soeben ein Buch ge schrieben, dem zu entnehmen ist, daß die sogenannte ideale Liebe nur noch sehr wenige zu fühlen bekommen, und daß sie höchstens noch in den Köpfen der lyrischen Dichter ihr Wesen treibt. Leidenschaft hat sich in Langeweile ver wandelt, und die Menschen haben heute nur ein einziges Ziel: Unterhaltung in möglichst vielgestaltigen Formen. Wir leben eben in einer übermüdeten Zeit, in der die wirt schaftliche Beengung alle unsere besseren Gefühle erdrosselt. Der Mann verliert innerhalb der mörderischen Brotsorgs die Kraft zu vornehmer Leidenschaft. Es bleibt ihm kein Geld und keine Zeit übrig zur Errichtung eines Altars für die Frau. Und Sie Frau sehnt sich in dem Augenblick, wo sie fühlt, daß die Sicherheiten ihrer materiellen und „feeli- ükew" Lebensintereüen ,n Wanken besinnen, aus dem Das Heiratsjahr. Ein -Lustspiel-Roman tu zwölf Kapiteln« Von.Jgdorv. Hob«lt ltz. (24. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) Siebentes Kapitel. Die Komödie der Irrungen hatte zu allgemeiner Freude das erwünschte glückliche Ende gefunden. Freese blieb in Hohen- Kraatz. Anfänglich hatte ihn der Baron nur auf eine Probe woche engagiert; aber der Mann gefiel ihm, und auch dessen Lehrmethode. Freese verstand es, mit den Jungen umzugehen. Er war streng in den Unterrichtsstunden und gefällig, freund lich und liebenswürdig in der freien Zeit. „Ein netter und ge schickter Mann," urteilte der Boron. Frau Eleonore hätte doch lieber einen Theologen gehabt, schon aus Opposition gegen ihren Gatten. Sie hatte sonst nichts gegen Freese — aber Tübingen gegenüber tat sie stets, als ob der verlorene Reinbold ein leuch tendes Muster für alle Hauslehrer der Welt gewesen fei. Und vielleicht hätte man diesen Reinbold auch für die Pfarre heran ziehen können, denn es stand nunmehr fest, daß sich der alte Pastor Strimonius pensionieren lassen wollte. Freese war sehr glücklich. Er hatte endlich gefunden, was er so lange gesucht hatte. Obwohl er sich auch außer den Lehr stunden viel mit den Zwillingen zu beschäftigen und die Auf. sicht über sie zu führen hatte, hatte er doch noch Zeit genug übrig, mit Eifer seine Studien fortzufetzen. Er behielt das so- gencmnte „kleine Handtuch" als Zimmer; daneben wurden die Jungen einquartiert, so daß Freese sie ständig unter feiner Ob hut hatte. Die Indianertänze morgens und abends und man cher andere Unfug hörten auf. Allerdings erst im Laufe der Zeit; anfänglich hatte der Kandidat es nicht leicht, den schäumen den Uebermut der Jungen zu bäMgen. Als Bernd ihm ein mal vor dem Schlafengehen einen Hirschkäfer in das Bett ge setzt hatte, wurde Freese so zornig, daß er dem Schuldigen eine Ohrfeige gab. Sie knallte, tat aber nicht weh. Und Bernd weinte auch nicht: er wurde nur dunkelrot. Von diesem Augen blick ab hatte er Respekt vor sei nein Lehrer. Es war wieder einmal Morgen in Hohen-Kraatz. Niedecke hatte das Gong geschlagen, und die Familie fand sich allmählich am Frühstückstische zusammen. Zuerst der Baron mit rotge scheuertem Gesicht und noch vereinzelten Wassertropfen im Haar, und dann seine Gattin, die trotz der frühen Morgenstunde be reits sehr sorgfältig gekleidet war und auf dem ergrauenden Haupt ein violettfarbenes Mützchen trug. „Morgen, Alte," sagte Tübingen, nahm ihren Kopf in beide Hände und küßte ihre Stirn. „Ausgeschlafen?" „Ich danke, Eberhard. Es ging ja, Gott sei Dank. Meine Nerven scheinen sich bessern zu wollen. Aber warum denn im mer Atte? Du weißt, daß ich derartige Apostrophen nicht lei den kann " „Ach so — na, verzeih' man! Ich ahne schon, was du noch iaaen willst: die Veüviele der Väter sind die Richtschnur für die Heim hevaus. DasBrotzverdrängt das'Herz. uud' dieses s gehört dem, der wirtschaftliche Bürgschaften für eine ruhige ! Sicherung des Lebens zu zweien bieten kann. Das Herz schlägt ruhiger, wenn die gefüllte Brieftasche Schutz vor unliebsamen Überraschungen verheißt. Nur so ist es zu erklären, daß der ehrliche Name eines Mannes so ost zum Spielball für die Laune einer „modernen" F»au herabge- würdigt wird. Sagt Bauer, der Urfranzo.se! So ganz unrecht hat er ja nicht, aber ein bissel Liebe wird vielleicht doch noch irgendwo auszuspüren sein und die entgötterte Welt vor der Länzlichen Verwahrlosung bewahren. Ein Titularkaiser. China ist zwar der Staatsform nach eine Republik; das hindert aber nicht, daß im Kaiser palast von Peking der junge Mandfchukaiser residiert. Wie der englische Erzieher des siebzehnjährigen Jünglings in den „Times" erzählt, erfreut der Ehemann sich einer Ehrenstellung, wie sie fonst abgefetzten Monarchen nicht eingeräumt zu werden pflegt. Auf Grund der Abmachung vom Jahre 1912 hat er seinen kaiserlichen Titel sowie ge wisse Sonderrechte, die mit diesem verbunden sind, be halten und bezieht außerdem von der Republik zur Auf rechterhaltung seines Hofstaates eine angemessene Zivil liste. Im übrigen genießt er persönlich die Ehren, die einem ausländischen Fürsten beim Besuch Chinas erwiesen werden. Da die Chinesen seinen eigentlichen Namen nicht kennen, hat der junge Kaiser auf die Wahrnehmung!, daß die Monarchen des Auslandes einen Vornamen führen, sich den englischen Namen Henry beigelegt' und seine Gattin» die acht Monate jünger ist als er, Elisabeth ge nannt. Henry betätigt sich fleißig als Dichter, und zwar nicht nur in der klassischen Gelehrtensprache, sondern auch im chinesischen Umgangsidiom. Verschiedene feiner Dich tungen wurden in einer Pekinger Zeitung veröffentlicht. Der „gesteknachte" Hengst. Im Jahre 1904 kaufte die Preußische Gestütsverwaltung für einen unerhört hohen Preis den Deckhengst Ard Patrick, dem ein glänzender Ruf voranging. Ard Patrick aber war schlechter als fein Ruf und erfüllte die auf ihn gesetzten Hoffnungen nur zum Teil. Er spielte in der deutschen Vollblutzucht keine überragende Rolle, lieferte aber immerhin eine Anzahl klassischer „Turf-, großen", darunter den Derbysieger Ariel. Im vorigen Herbst nun kam man auf den originellen Einfall, den ält lichen Herrn nach der — Steinachschen Methode behandeln zu lassen, um ihn einigermaßen zu verjüngen und zu neuen Großtaten anzuspornen. Die Kur versagte aber so voll ständig, daß Ard Patrick von Stund an überhaupt nichts mehr leistete und ein überflüssiges Möbel wurde. Aus diesem Grunde hat man ihn dieser Tage einfach totge schossen, weil er den Hafer, den er fraß, nicht mehr wert war. Wenn man mit Menschen, die im Steinachschen Jungbrunnen nicht wieder aufgefrischt werden können, ebenso verkübre. wäre des Tottänekens kein Ende. Das verkannte Reger-Konzert. Von einem köstlichen Mißverständnis erzählt eine Münchener Musikzeitung. Es war in einer kleinen Garnison. Künstlerisch, wurde nicht viel geboten. Und doch gelang es dem rührigen Orchester verein, eines Tages ein Reger-KoMert zu veranstalten. Seit langer Zeit war durch Plakate auf den bevorstehenden Kunstgenuß chingewiesen worden. Ein musikalischer Ritt meister begibt sich in den Konzertsaal und ist sehr überrascht, dort den Herrn Apotheker, der bisher an den Stammtisch abenden keinerlei Zeichen eines Musikverständnisses von sich gegeben hatte, zu treffen. Da öffnen sich die Türen hinter dem Musikpodium, und der Herr Apotheker ruft, während die Musiker ihre Plätze einnehmen, entrüstet: „Das sind ja gar keine Neger!" Er hatte, wie sich heraus stellte, das Wort „Reger" auf den Plakaten für einen Druck fehler gehalten und sich auf das Erscheinen schwarzer Musiker schon sehr gefreut. Kinder. Aber der alte Adam läßt sich nicht so leicht zwingen. Uebrigens pflegt selbst Bismarck seine Frau zuweilen Mutting und Alte zu nennen." „Das kann sich Bismarck erlauben, weil er erwachsens Kin der hat. Wenn dis kleinen Rantzaus bei ihm sind, wird er auch vorsichtiger sein. Ich bin keine Gegnerin von Zärtttchkeits- ausdrücken, aber sie dürfen nicht den Respekt verletzen- Und Bernd und Dieter schlagen leicht über die Stränge." „Der Freefe legt ihnen einen Kappzaum an. Ich bin recht zufrieden mit dem Manne. Hat bei aller' Freundlichkeit ein energisches Auftreten. Kleinechen war ein Waschlappen." „Waschlappen klingt auch nicht hübsch, Eberhard. Aber es ist richtig, was du von Freese sagst. Er ist auch ein manier licher Mensch. Er steckt die Kartoffeln auf die Gabel, wenn er sie schält. Kleinechen nahm sie in die Finger. Was sagst du denn zu Doktor Haarhaus?" „Was soll ich zu ihm sagen! Es scheint ihm bei uns zu ge fallen, sonst hätte er sich nicht seine sämtlichen Koffer aus Schnitt lage nachkommen lassen. Max meint, er würde wohl ein paar Wochen bleiben. Mir soll es recht sein!" „Er will hier sein Buch über Afrika beenden. In Schnitt lage stört ihn der alte Kielmann —" „Mit seinen Punfchbowlen! Glaub's schon!" „Sei es, wie es sei. Ist dir nicht ausgefallen, daß Haarhaus außerordentlich liebenswürdig zu Benedikts ist?" Tübingen setzte seine Tasse aus der Hand. „Nein," sagte er, „nicht liebenswürdiger, als man als Mensch von Welt jungen Damen gegenüber zu sein pflegt, zumal wenn sie niedlich sind." „Ich glaube, ich sehe schärfer. Ms Haarhaus uns gestern abend seinen Marsch durch die Wüste — ich weiß nicht mehr, wie sie heißt — erzählte, hing Dikte förmlich an seinen Lippen. So etwas gefällt ihr. Sie hat für das Romantische immer etwas übrig gehabt." „Ich meine, eher für das Reale. Im übrigen: Haarhaus ist eine Berühmtheit; Schnittlage erbt er auch einmal — zwölf hundert Morgen unterm Pfluge und dreiviertel davon Rüben boden." Das Gesicht der Baronin rötete sich ein wenig. „Was kümmert mich denn seine Berühmtheit," erwiderte sie scharf. „Wenn einer Haarhaus heißt, soll er sich nicht um eine Baronesse Tübingen bemühen. Haarhaus ist doch nur eine Verdeutschung für Perücke." Tübingen lachte. „Na ja — das mag sein! Es ist sein Fehler, daß er nicht ein Marquis de Perruquet ist; dann hättest du vielleicht nichts gegen ihn. Indessen — sind wir nicht auch mit den Schweinechens verwandt? Und die Riedessl und edlen Gänse zu Putlitz und Pfördtner von der Hölle — sind denn das gar so schöne Namen?" „Jedenfalls altehrwürdige. Aber Haarhaus sagt gar nichts." „Wenn es mit seiner Berühmtheit so weiter geht, wird er Kirchennachrichten. — Misericord. Dom. Predigttexl: Joh." 21, 15--17 Erziehungssonntag Wilsdruff. Vorm. 8 Uhr Beichre und heiliges Abendmahl, ^9 Uhr Predigtgottesdienst, Mitfeier des 15jährigen Bestehens des Jungmännervereins, nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst, abends 6 Uhr Jungmännernerein (Jugendheim). Mittwoch, den 18. Aprtt abends 6 Uhr Jungmänner verein (Jugendheim). Grumbach. Vorm. ^8 Predigtgottesdienst. 10 Uhr Kindergottesdienst Kesielsdorf. Vorm */,9 Uhr Beichte (Pf. Zacharias), 9 Uhr Pre digtgottesdienst (Pf. Heber), 2 Uhr Taufen, 1—3 Jung frauenverein. Mittwoch den 18. April Bibelstunde in Obcrhermsdorf. Freitag den 20. April Familienabend im Oberen Gast hof. Vortrag von Konsistonalrat Pf. Walter-Dresden, früher in Moskau, über seine Erlebnisse in Rußland. Sora. Vorm. ^9 Uhr Hauprgottesdienst, ^lO Uhr Kinder gottesdienst, Klasse I. Röhrsdorf. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdisnst. Dienstag abend 8 Uhr Jungfrauenverein. Limbach. Vorm. '/z9 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Kinder gottesdienst. Blankenstein. Vorm. Ve9 Uhr Pndigtgollesdienst. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 12. April. Austrieb: 1- Rinder: 3V Ochsen, 30 Bullen, 68 Kalben und Kühe. 679 Kälber, 13 Schafe, 314 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und (im Durchschnitt) für Schlachtgewicht. Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästere höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 240- tzis 260000 (463600), 2. junge fleischige, nicht aus- gemästew, ältere ausgcwästcte 220- bis 240000 (442300), 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 140- bis 180000 (340400), 4. gering genährte jeden Alters 10v—180000 ( 287 500). Bullen: I. vollfleischipe, ausgewachsene höchsten Schlachtwertes 280- bis 240000 (405200), 2. vollfleischige jüngere 200- bis 220000 (381800). 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere >40-bis 180000 (307700,, 4. gering genährte 120- bis 130000 (277800). Kalben und Kühe: I. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes 250- bis 260' 00 (468600), 2. vollflerschige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 230- bis 240000 (451900), 8. ältere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 170- bis 190000 (400000), 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 140- bis 160000 (37 5000), 5. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 100° bis 130000 (388200). Kälber: I. Doppellender —, 2. beste Mast- und Saugkälber 245- bis 255000 (403200), 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 205- bis 225000 (866700), 4. geringe Kälbex i40- bis >90000 (300000). Schafe: l. Masttämmer und jüngere Mast hammel 220- bis 230000 (450000), 2. ältere Masthammel 156- 180000 (366700), 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merz- schafe) 100- bis 180000 (302600). Schweine. 1. vollflenchige der feineren Rossen und deren Kreuzungen im Atter bis I'/» Jahr 310- bis 320000 (403,KOO), 2. Fcttschweine Ito bis 380000 (4000001, 3. fleischige 280- bis 290000 (380000), 4. germg entwickelte 250- bis 271400 —, 5. Sauen und Eber 2'0- bis 300000 (333300) Ausnahmcpreise über Notiz. Die Preise sind Marktpreise für- nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatz steuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise. Ueberstand: — ja wohl auch einmal geadelt werden. Freiherr von Haarhaus- Schnittiage klingt schon besser. Dikte hat ein ziemlich kühles Temperament. Der kühne Afrikaner interessiert sie, aber tut ihrem Herzen nichts. Vielleicht paßt ihr auch sein Name eben sowenig wie dir." „Da irrst du. Dikte schlägt leider nach dir. Nams ist Schall und Rauch für sie, wie bei Schiller." „Ich glaube, bei Goethe." „Ist mir auch recht. Sie hat deins liberalisierenden Nei gungen geerbt. Da ist Max ein anderer." „Bei Gelegenheit seiner Affäre mit der Warnow hat er das nicht bewiesen. Und mm beruhige dich! Haarhaus wäre auch nicht mein Fall. Alls Hochachtung vor ihm und seiner Tat kraft — aber er spielt sich zu sehr auf den Heros, auf den Ueber- menschen auf. Und für diese moderne Spezialität bin ich nicht." Graf Tsupen trat ein, küßte seiner Tochter die Hand und be grüßte Tübingen. „Guten Morgen, Eberhard! Ihr sprecht von Haarhaus? Ah — das ist ein Mann, Kinder! War doch wirklich eine ge nußreiche Stunde, als er uns da gestern abend von seinen Aben teuern unter den Bagellas und Mawtitis erzählte! Wie er sich gegen die Leibgarde des Häuptlings verteidigen mußte — was? Er versteht ungemein anschaulich zu schildern — meint ihr nicht auch?" „Jedenfalls besser als Max," entgegnete Tübingen. „Weiß der Geier — der ist wie auf den Mund gefallen!" „Und hat doch die ganze Haarhaussche Expedition mitgemacht," fetzte die Baronin hinzu. „Doch nicht; nur einen Teil, liebes Kind," sagte Teupen. „Er trennte sich ja doch bei Walihadarib von Haarhaus und mar schierte durch das Tal von Achu-el-banab dirM noch den Bergen der Welkilborno." „Wie du diese Namen alle behalten kannst!" „Gott, Eberhard, das Interesse zur Sache! Ich studiere jetzt die Bagirisprachen; das macht mir viel Spaß. Aber in der Tat: Max gibt sich wenig aus. Ich hätte vermutet, daß die südliche Wett einen tieferen Eindruck auf ihn machen würde" „Seine Pantherselle und der Kriegerschmuck und die arabi schen Gewebe und das ganze übrige Zeugs, von dem er uns schrieb, läßt auch ziemlich lange auf sich warten," murrte Tü bingen. „Nicht ungerecht sein, Eberhard," warf die Baronin ein; „Max hat uns doch erzählt, welche Scherereien man ihm auf dem Zollamt in Marseille gemacht hat. Die Sachen werden wieder liegen geblieben sein." „Ich mache mir auch den Teufel was draus, Eleonore — aber ich weiß nicht recht: der Max hat da unten das Lügen ge lernt. Es kommt mir manches verdächtig bei ihm vor. Die Afrikareisenden schnurren alle — das ist wirklich ein wahres Wort!" „Das aber auf Haarhaus zum Bespiel keine Anwendung findet," warf Teupen ein. Fortsetzung folgt.)
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