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Beilage zum Wilsdruffer Tageblatt. Nr. 43. 82. Jahrgang. Sonnabend/Sonntag den 14 /15. April 1923 Den Ruhrgefallenen. Bei der Bestattung der ermordeten Kcupp-Arbsitrr in Essen ging ein Gedlcht von Hand zu Hand, das der Sozialdemokrat Artur Zickler den Toten gewidmet hat. Es hat folgenden Worrlaut: Unseren toten Kameraden! 13 Tote. Gefallen durch Mörderhand. Männer der Arbeit — Gestorben fürs Land. — Ade, Kameraden! So wie ihr standet am letzten des März, Drückt euch die rote Erde ans Herz: Friedlich und stark! Daß frei bis Arbeit und frei der Mann, Euer Blut in westfälische Erde rann — Ade, Kameraden! In Treue verbunden, im Schicksal vereint, Arm Deutschland um euch, seine Söhne, weint: Gestorben fürs Volk! Solange der deutsche Hammer noch schwingt, Er das Sterben der 13 singt, von euch, Kameraden! Eure tote Hand in die Zukunft weist: Mit eurem Herzen, in eurem Geist wird Deutschland bestehen! Weinender Stolz unsere Seelen erhebt. Ihr seid gestorben,daß Deutschland lebt. — Ade,Kameraden! Die ihr vom bittersten Kelche trankt — Non 70 Millionen sei euch gedankt in Ewigkeit, Brüder! PMchtinWk dm Smutag MsmcMus MM. Pfarrer Jentzsch-Wststropp. Joh. 21, 15 -17. Am Ufer des galiläischen Meeres, eines der lieblichsten Stätten auf Erden, sitzt der Herr nach seiner Auferstehung mit sieben Jüngern. Ueber chmn wölbt sich der Himmel mit dem reinen Blau, welches die Reisenden dort nicht schön genug zu schildern wissen. Sie haben eben von den Fischen gegessen, welche der Herr auf so wunderbare Weise in das Netz geführet hat. Gottes grüner Rasen ist das Tischtuch gewesen. Der See klopft mit seinen Wellen an das Uf-r — sonst ist es stille — aber lauter klopfen die Herzen der Junge''. Auf allen Gesichtern häng! die Frage: Was wird Er tun, an wen wird Er sich heute wenden? An jenem letzten Abende in Jerusalem wandte er sich be- sonders an Thomas, an wen nun heute? Da wendet er sich an Petrus, der ihn dreimal v-rlsugnet hatte. Er hebt an: „Simon Johanna d. h. Sirnon, Jonas Sohn, Haft Du mich Oeber, als mich diese haben?" Es ist kein zankender und schellender Ton darin .Du hast mich damals nicht gekannt, jetzt kenne ich Dich auch nicht." Der Herr will die S'sls des Petrus gewinnen. Das tut er, mdem er zunächst das Gestrüpp und Unkraut aus dem Hrrzen a«s- rotlst. Das ärgste Unkraut in der Seels ist der Stolz und Hochmut. Petrus hatte sich an den anderen Jüngern messen wollen. „Wenn sie Dich alle verleugneten, so wollte ich Dich doch nicht verleugnen." Er wollre besser, treuer sein als die anderen Apostel. Hier wollen wir lernen: Was gehen uns die anderen an? Jeder sieht und fällt seinem He rn. Wir können die anderen nicht beurteilen, könncn ihnen nicht in das Herz hinein sehen. Wir werden vo Gott n'cht gut, wenn wir so und so viele für schlechter halten, als wir sind. Wir werden vor Gott nicht schlechter, weil so und so viele besser erscheinen als wir sind. Es ist bekannt, daß in den,Zuchthäusern viele Heilige sitzen; st« sind in ihren Augen Heilige, weil sie es lange nicht so schlimm getrieben haben wie die anderen in den Zellen rechts und links von ihnen. Den Stolz fragt der Herr zunächst aus dem Herzen des Petrus heraus mit seinen Fragen: „Hast Du mich lieb?" Wer nun in der Liede Christi steht, wer ihn als seinen Schatz und seins echte Perle liebt, der muß heraus aus sich und aus der Welt. Wen ich liebe, an den glaube ich auch. In der Liebs ruht der Glaube. In der Liebe ruht auch das Wachsen und Ringen in der Heiligung „Du sollst lieben Gott Deinen Herrn von ganzem Herzen, von ganzer Seels und von ganzem Gemüt und von allen Deinen Kräften und Deinen Nächsten als Dich selbst. In diesen zweien Geboten hanget « das ganze Gesetz und dis Propheten." Es fehlt jetzt überall ? die Liebe zu Gott in den Herzen. Darum tragen wir auch j die Last der Sünde der inneren und äußeren Not so schwer ? mit uns hemm. Nur Vie Liebe zu Gott kann unsere kranke Zeit heilen — das steht fest. Französische Krim an Polneare, Ter Chefredakteur des „Oeuvre", Robert Jou- venel, veröffentlicht beute eine „kleine Bilanz der Regierung, welche Deutschland zum Zahlen brin- » gen sollte." Er führt aus, daß nach 15 Monaten der Regierungstätigkeit Pvincares nur erreicht wurde, daß im Jahre 1922 die deutschen Geldzahlungen auch voll kommen aufhörten: daß im Januar und Februar 1923 auch nicht eine Tonne Kohle und Koks nacht Frankreich « j kam, während vorher 33 000 Tonnen täglich geliefert j wurden. Wenn es richtig wäre, was Poincarä der Fi- s nanzkommission versicherte, daß nunmehr 3000 To. ! Kohle täglich ankämen, so sei das gegenüber den früher ! gelieferten 83 000 To. noch immer ein sehr bedeutsamer Verlust. 1922 hätte Frankreich für 950 000 Millionen ; Goldmark an Naturallieierunasn beziehen können, die f anderen Alliierten für 500 000 Millionen. Während s aber die anderen Alliierten tatsächlich für 485 000 Mil- s lionen solcher Naturallieferungen erhielten, bezog ! Frankreich vn^ die""p nur SOI 000 Millionen, und da- ! für sei auch der größte- Teil für die Kohlenlieferungen s ausgerechnet worden, während andere Waren nur für i 28 Millionen eingingen, rind von diesen waren Lie- l - ferungen im Werts von 20 Millionen für die zerstör- j ' ten Gebiete bestimmt. Diesen verminderten Einnahmen stehen aber sog- s ' gende Zhusgaben gegenüber: 1. Ausgabe für die Ruhrbesetzung; -2. die Fortsetzung der Wilitärdienschflicht für den s Jahrgang 1921; > :3. die Einführung der 18 monatigen Dienstpflicht; ;4. die Baisse des französischen Franken; 5. die Steigerung der Lebenshaltung um 15 Proz. in zwei Monaten. Tas schlimmste an der ganzen Sache sei, daß Frankreich das Ruhrabenteuer nicht beenden könne, weil es nicht den endgültigen Triumph der deutschen Militaristenpartei sichern Wolls. Tie Operation führe zum Ruin, und dennoch könne Frankreich auf sie nicht i verzichten, denn sie müsse um jeden Preis gelingen. Als das Kabinett Poincare zur Regierung kam, erörterte j man noch die Ergebnisse des französischen Sieges, doch k bestritt niemand, baß Frankreich siegreich war; nunmehr aber sei sogar der Sieg in Frage gestellt. Ganz un geheuerlich findet es Jouvenel, daß Frankreich eine Vermittlung des Völkerbundes nicht Anlassen wolle, und daß nunmehr der Völkerbund in allen offiziösen Pariser Blättern in der heftigsten Weise angegriffen werde, am meisten vorn „Temps", dem Jouvenel den durchaus berechtigten und zu erweisenden Vorwurf macht, daß er von allen auswärtigen Regierungen Sub- sidien angenommen und erlangt habe. Frankreichs Krieg gegen deutsche Kuder. Was eine Engländerin bei uns sah. Im „Manchester Guardian" schildert Evelyn Sharp die furchtbaren Folgen der Nuhrbesetzung für die deursche Kinderwelt. Zunächst spricht sie von der direkten Einwir kung der französischen Gewalttat auf die Kinder des Ruhrgebiets. „Die Beschlagnahme der Milch durch die Franzosen," so schreibt sie, „hat einen großen Milch- mangel hervorgerufen. Aber fast ebenso schwer empfunden wird von den deutschen Eltern die Beschlagnahme vcr Schulen des Ruhreviers. Man hat zwar schon viele Kin der von der Ruhr nach andern Gegenden Deutschlands oder nach dem Ausland verschickt, um sie vor den körper lichen uns geistigen Verheerungen zu schützen, aber das ist natürlich nur eine kleine Minderheit, und die Tausends, Vie in der Besatzungszone bleiben müssen, sind die ersten un schuldigen- Opfer der traurigen Zustände. Außerhalb des Ruhrgebietes ist die Wirkung auf die Kinder ähnlich und fast ebenso furchtbar. Ich habe in Berlin und in anderen deutschen Städten ein paar Volksschulen besucht, und ein geradezu entsetzliches Kinder- clcnd festgestellt. In einer Berliner Schule, wohin weder die reichsten noch die ärmsten Eltern ihre Kinder schicken, sah ich an etwa 700—800 Mädchen im Alter von sechs bis zu vierzehn Jahren mit aller Deutlichkeit die Entbehrun gen, die sie zu Hause erdulden. Stets außerordentlich reinlich und sauber in ihrem Äußeren, batten diese Kinser doch zum größten Teil wenig oder gar keine Unterkleidung und sahen hohläugig und elend aus. Sah man gelegent lich ein etwas besser ernährtes Kind, so erfuhr man fast immer, daß es das einzige Kind seiner Eltern war. Nur 60 von den 200 Kindern, Vie von dem Schularzt für die Quäkerspeisung ausgewählt worden waren, konnten wirk lich gespeist werden. Ich sah Beamtenkinder, die in ihren Freistunden Zeitungen austragen mußten, und ich sah die hageren Kinder eines Schneiders, der zehn Kinder hatte und 25 000 Mark die Woche verdiente. Die Körpergröße der Kinder siel vor allem auf. Eine Achtjährige sah aus Uns vierjährig und wog 38 Pfund. Ich sah auch nicht ein einziges Kind, das seinem Alter entsprechend aussah, und ich konnte dem Lehrer Wohl glauben, als er mir erzählte, daß er vor dem Kriege zwei oder drei tuberkulöse Kinder in der Schule gehabt habe, und daß es nun fast hundert- drsißig seien. „Die Ausbildung unserer Oberklasse ist früher niemals so schlecht gewesen," sagte er, und hier wie anderswo bemerkte ich, daß in körperlicher Hinsicht die Kin der um acht Fahre her uni im erbarmungswürdigsten Zu stand waren, während in geistiger Hinsicht die von zwölf bis vierzehn Jahren am meisten zu leiden schienen. Die ärmste Schule, die ich besuchte, war eine Schule in Magdeburg, die nur aus Knaben der Arbeiterklasse bestand. Die Schulstunden waren vielfach infolge des Kohlenmangels verkürzt worden, und das vermehrte die Arbeit derjenigen, welche mit dem jugendlichen Verbrecher tum zu tun haben, ganz bedeutend. Acht Klassen waren wegen der Kohlcnnot geschlossen, und die Schule wuroc in zwei Schichten abgehalten. Ich werde niemals die hungri gen Blicke der ärmlich gekleideten Knaben vergessen; ich sah Das Heiratsjahr. Ein Lustspiel-Roman tu zwölf Kapiteln.. Vos Fedor v. Zobeltitz. (24. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) „Ist denn der Max nach immer nicht aufgestanden?" fragte nunmehr auch die Baronin, gleichfalls in der Treppenhalle er scheinend. „Gott sei Dank, ich war nahe daran, meine Fassung zu verlieren! Mir schwirrt der Kopf. Dieser entsetzliche Hand werlsbursche weicht auch nicht vom Fleck; der Mensch krümmt sich vor Lachen und stößt furchtbare Laute aus. Wenn er nur nicht taubstumm ist! Max, ich bitte dich, komm auf die Veranda und kläre zuvörderst einmal die Sache mit dem Hauslehrer auf, der gar nicht der bestellte ist. Großpapa verhütt ihn schon wie der und sieht dabei wie ein Großinquisitor aus. All das zupst an meinen Nerven:! Wo ist denn der Cosy? — Jesus, der Handwerksbursck)e wird doch nicht etwa meinen Cosy —" Und sie stürzte wieder in das Gartenzimmer. Max war auf dem Treppenabsatz stehen geblieben. „Kinder, ich will mich totschießsn lassen, wenn ich aus dem, was ihr soeben erzählt habt, klug geworden bin," erklärte er. „So bemühe dich bitte herunter und schau dir die Situation mit höchsteigenen Augen an!" antrvvrtete der Vater ärgerlich. „Ich sitze seit einigen dreißig Jahren hier auf Hohen-Kraatz, aber etwas so Verworrenes ist mir in meinen vier Pfählen noch nicht vorgekommen — das kann ich wohl sagen." „Ruhe, Ruhe, Papa! Ich werde mich überzeugen, was es eigentlich gibt —" und er schritt durch den Gartensaal, rief den auf der Veranda Stehenden ein allseitiges „Guten Morgen!" zu, stutzte vor dem ihm fremden Freese und stutzte sodann noch mehr vor dem Hcmdwerksburschen, der bei seinem Nahen beide Amie gen Himmel erheb und so stehen blieb, wie der Obsr- priester in der „ZauberMe" beim Gebet zum Osiris. „I Gott bervahr' mich!" rief Max. „Haarhaus — Adolf — wie siehst du denn aus? Und wo kommst du um alles in der Welt willen in diesem Aufzugs her?" Der vermeintliche Handwerksbursche stieß eine Art Freudm- geheul aus und stürzte dann in Maxens Amre. Der Umstehen den bemächtigte sich ein krasses Entsetzen. Tübingen aber wurds der Spaß zu bunt. „Jetzt bitte ich dringend nm Aufklärung, Max!" rief er, und Graf Teupen, den seine diplomatische Errtziffsrungskunst im Stiche ließ, fügte achselzuckend hinzu: „Ich schließe mich cm!" Die Aufklärung war aber gar nicht so leicht- Max berichtete das Tatsächliche. Cr war am Absnd nach Schnittlage gefahren, um seinen Freund Haarhaus zu bewillkommnen. Selbstverständ lich hatte der alte Amtsrat Kielmann eine seiner unvermeid lichen „ostindischen" Bowlen gebraut, wie er sie nannte: auf je eine Flasche Cliquot eine Flasche Rauenthaler, eins halbe Rum und drei Löffel Curacao und dann um gerührt. Ebenso selbst verständlich war die Wirkung der Bowle: steigendes Vergnügt- sein bis zur Ausgelassenheit mid plötzliche, überwältigende Mü digkeit. Im ersteren Stadium Halle Doktor Haarhaus zugesagt, mit nach Hohen-Kraatz zu fahren — im letzteren war er auf dem Wagen eingeschlafen. Und mitten im Waide Halle August umgsworsen ... Bis dahin war Max in seiner Erzählung gekommen. Jetzt aber schlug ihm der Handwerksbursche, der sich so plötzlich als berühmter Afrikaforscher entpuppt hatte, auf die Schulter und schrie mit gewaltiger Anstrengung, noch immer sehr heiser, aber doch verständlich: „Richtig! Und da bin ich liegen geblieben!" „Das ist unmöglich, Haarhaus," entgegnete Max. „Du bist dir nicht ganz klar über die Ereignisse der Nacht. Wir. haüen- dich fein säuberlich wieder auf den Wagen geladen, weiter ge fahren und hier zu Betts gebracht. Riedecks, tritt als Kron zeuge auf! Hast du den Herrn Doktor zu Bette gebracht?" Niedecke schüttelte den Kopf und nickte zugleich, was eine merkwürdigr Bewegung ergab. „Ja," antwortete er, „ich habe ihn zu Betts gebracht, ich und Stupps — aber das heißt nicht den Herrn Doktor, sondern" — mit Hinweisung auf Freese — „den Herrn da —" „Wer sind Sie denn?" fragte Max. „Mein Name ist Freese," entgegnete dieser höflich. „Und Sie haben wir auf unsern Wagen geladen? — Da müßten wir Sie ja mit dem Doktor Haarshaus verwechselt haben! Das heißt: Sie müßten auch im Walds gelegen und ebenso fest geschlafen haben! Großpapa, Kapa, Mama, Bene dikts, Jungens — jetzt haltet mich, daß ich nicht umfalle! Das ist eins unglaubliche Geschichte!" Es gab noch eine reichliche Menge an Fragen und Antwor ten. Aber wenigstens in der Hauptsache war Klarheit geschaffen worden- Das Nächste war, daß man für den wirklichm Dok tor Haarhaus ein Zimmer bereitete und ihn. ins Bett steckte. Dott sollte er schwitzen. Vorderhand wurde Haarhaus niesend und hustend durch Riedecke abgefiihrt. Dann nahm Tübingen den Kandidaten unter den Ann rind sagte: „Nun kommen Sie einmal mit auf mein Zimmer, Herr Freese — so war doch Ihr Name? — Wir wollen Ihre Papiere durchgehen. Ich bin ein wenig abergläubisch und liebe das Wunderbarliche. Daß Sie mir auf so kuriose Weise ins Haus geplatzt sind, nimmt mich für Sie ein. Ich liebe auch Deute von festem Schlaf. Das sind gewöhnlich gesunde Naturen. Und Ihren Schlaf möchte ich fast als phänomenal bezeichnen. Ich denke, wir werden uns schon verständigen ..." Den jungen Mädchen gab das Erlebte dieses Morgens noch längere Zeit Stoff zur Unterhaltung. „Mir gefällt der Afrikaner nicht," erklärte Trudchen Palm. „Es fehlt ihm das Heldenhafte." „Trude, du bist komisch," erwiderte Benedikts. „Selbst Gott fried von Bouillon würde keinen guten Eindruck machen, wenn er eine Nacht im Walde geschlafen hätte. Du hast auch keine Menschenkenntnis, Trude. Doktor Haarhaus hat wunderschöne Augen. Und als er unter der Kastanie stand, sah er immer nur auf nach. Da er nicht sprechen konnte, lag etwas sehr Rühren des in diesem Blick. Ich konnte ihm leider nicht Helsen, denn ich wußte ja noch nicht, wer er war." Und Miß Nelly fügte hinzu: „Mir ist der neue Hauslehrer ein sehr sympathischer Mensch. Und hat mir so leid getan, als er gar nicht wußte wohin. Ich wollte, Ditte, daß ihn dein Papa behalten sollte." „Er wird schon, Nelly. Papa ist viel zu gutmütig dazu, ihn wicker fortzujagen. Auch ist Freese besser als Reinbold. Den Namen können die Jungen nicht so verhunzen. Auf Reinbold hatten sie schon wieder Meinbold, Seinbold und sogar Schwein- bold gereimt. Ich wünschte, dieser Herr Freese nähme Bernd und Dieter einmal ordentlich unter die Schere. Sie sind zu übermütig geworden- Wenn sie meine Jungens wären, hätt' ich sie längst in eine Pension gesteckt." „Na," sagte Trudchen lachend, „wir wollen einmal erst ab- warten, wie du deine Kinder erziehen wirst!" „Besser, als du die deinen!" entgegnete Dills heftig. „Solche Bücher, wie du immer liest, würde ick ihnen nicht in die Finger geben! Und PaMotcn dürften sie sich auch nicht drehen!" Trude wurds rot, doch Miß Nelly bemerkte beschwichtigend: „Zankt euch nicht! Es ist ja noch nicht so weit!" (Fortsetzung folKt.j