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Wilsdruffer Tageblatt : 24.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192304244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230424
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-24
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.04.1923
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ist von kurzer Dauer gewesen. Es erfolgten neue Fest nahmen von Aufständischen. Auch in Barmen sind die Demonstrationen ohne Zwischenfall verlaufen. In Dort mund veranstalteten die Kommunisten eine Protestkund gebung wegen der Vorgänge in Mülheim. Zu Zwischen fällen ist es nicht gekommen. Die in allen Bevölkerungsschichten herrschende Er bitterung darüber, daß durch den Willen der französischen Besatzung die Stadt Mülheim zwei Tage lang dem Terror anarchistischer Banden ausgeliefert gewesen ist, ist so stark, vaß selbst ras kom munistische Organ in Essen, das Ruhrecho, u. a. berich tet: „über einstim mende Er scheinungen über Ar- beitslosen- bedrohun- gen des Ruhrge biets lassen eindeutig darauf schließen, daß dunkle Kräfte tätig sind, das Elend für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Unter die Arbeitslosen hatten sich französische Agenten gemischt. Die französischen Imperialisten können sich hier eine Streikbrecher« garde gegen die Arbeiter schaffen." Der Arbeitslosen rat verweist ebenfalls in einem Aufruf auf diese Gefahr und fordert alle Arbeitslosen aus, solche Tendenzen mit allen Mitteln im Keime zu ersticken. Die Lage im Ruhr gebiet ist nach wie vor bedrohlich, da bei der Ent blößung von Polizei eine an sich geringfügige Anzahl lichtscheuer Elemente genügt, um, wie es hier der Fall war, eine Stadt tagelang durch Terror zu beherrschen. Chronik der Gewalttaten. — Auf dem Bahnhof Vorhalle ist nachts eine Eisen bahnbrücke von unbekannter Seite gesprengt worden. Es handelt sich um eine Gleisüberführung darunterliegenLer Strecken. Die Franzosen haben infolgedessen die Gleis anlagen im weiten Umkreise gesperrt und den gesamten Straßenverkehr lahmgelegt. — Nach einer Meldung aus Mngen überfiel ein Ma rokkaner im Walde eine in Heidesheim wohnende Frau, die mit ihrem Sohn Holz sammelte und vergewaltigte sie unter Drohungen. Auf die Anzeige des Ehemannes wurde der Täter festgenommen. — In Recklinghausen wird wegen weiterer Inan spruchnahme von Volksschulgebäuden durch die Franzosen der Schulunterricht allmählich zur Unmöglichkeit. — Im Schwarzwald haben die Franzosen mehrere der dieser Tage von ihnen besetzten Orte geräumt, nach- dem sie 23 Millionen Mark Bahngelder „beschlagnahmt" hatten, sie haben jedoch an alle Gemeinden des besetzten Gebietes einen Befehl erlassen, in dem mitgeteilt wird, daß acht Orte, obwohl sie nicht mit Truppen belegt wür den, zum besetzten Gebiet gehören. Der Reichstag beschlußunfähig. (339. Sitzung.) 68. Berlin, 21. April. Auf der Tagesordnung stand die zweite Beratung des An trages der Mahrheitsparteren auf Abänderung des Strafgesetz buches dahin, daß Sprengungen von Versammlun gen mit Gefängnis und Geldstrafe bis zu einer Million ge ahndet werden konnten. Verbunden damit ist ein sozialdemo kratischer Antrag, dak Beamte, welche die ibnen rum Schna ¬ der Republik übertragenen Pflichten gröblich verletzen, mit Gefängnis oder Zuchthaus bestraft werden können. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte der Abg. Eichhorn (Komm.) Übergang zur Tagesordnung über dis Anträge, da diese wichtigen Fragen nicht in Abwesenheit so vieler Abgeordneten verhandelt werden können. Abg. Leul- hcuser (D. VoWP.) widersprach. Als die Abstimmung über den Antrag Eichhorn erfolgen sollte, bezweifelte Abg. Eichhorn die Beschlußfähigkeit des Haufes, Vizepräsident Dittinann setzte die Abstimmung eine Weile aus, um den Abgeordneten Zeit zu lassen, ihre Plätze einzunehmen. Alsdann erklärte er, das Bureau sei sich darüber einig, daß das Haus nicht beschlußfähig sei; denn von 230 zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Abgeordneten seien höchstens 125 anwesend. Es bestehe somit auch keine Aussicht, daß eine neue Sitzung besser besetzt sein werde. Unter vielen Umständen vertage er die Sitzung bis Montag. politische Rundschau. Deutsches Reich. Beratungen über die Biersteuer. Der Finanzpolitische Ausschuß des Reichswirifchafts- rats beschäftigte sich mit dem Entwurf eines Biersteuer gesetzes. Es wurde mit Rücksicht auf die Geldentwertung und der aus diesem Grunde erfolgten Bierpreiserhöhungen beschlossen, die im Entwurf vorgesehenen Sätze zu ver doppeln. Die im Entwurf ausgesprochene Ermächtigung des Reichsfinanzministers, mit Zustimmung des Reichsrats beim Weitersteigen des Bierpreises gleitende Sätze für die Reichsbiersteuer anordnen zu können, billigte der Ausschuß unter der Voraussetzung, daß vor geplanten Erhöhungen der Steuer der Reichswirtschastsrat und das Gewerbe gut achtlich gehört werden. Wo steckt der Militarismus? Diese zeitgemäße Frage wird durch folgende Ziffern schlagend beantwortet: Im altbesetzten Gebiet befanden sich zur Zeit des angeblich militaristischen Deutschlands 28 Gar nisonen, heute dagegen 228 G a r ni so n e n. Die Kosten für Besetzung und Kontrollkommission betragen in den vier Jahren seit dem Friedensvertrag von Versailles 4,6 Milliarden Goldmark. Die Josten für Heer und Marine in den vier letzten Friedensjahren vor dem Kriege be trugen in Deutschland zusammen nur 3,7 Milliarden Gold mark. Zu solchen Zahlen ist jede Anmerkung überflüssig. Die gesetzlichen Feiertage. Im Neichsrat wurde der Gesetzentwurf über die Feier- und Gedenktage beraten. Als National feiertag soll der 11. August, Ler Verfafsungs- tag, gelten. Neben dem Nationalfeiertag ist der Gedenk tag für die Opfer des Krieges als ein Hauptfeiertag fest gesetzt. Es soll der sechste Sonntag vor Ostern sein. Reli giöse Feiertage sollen auch in Zukunft durch das Landes recht bestimmt werden können. Indes erkennt das Gesetz sogleich eine Reihe von Tagen reichsrechtlich als religiöse Feiertage an, vor allem den Neujahrstag und neben dem Ostersonntag den Ostermontag, den Himmelfahrtstag, Len Pfingstmontag neben dem Pfingstsonntag, den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag und außerdem, insoweit es sich um landesrechtlich bei Inkrafttreten der Reichsver fassung staatlich anerkannte Feiertage handelt, auch Kar freitag und Fronleichnamstag. Auch der Bußtag soll gesetz lich geschützter Feiertag sein. -Aus Zn« und Ausland. Berlin. Der Haushaltsausschuß des Reichstages beschloß (abweichend vom Beschlusse des Reichsrates) eine Ver doppelung der Arbeitslosenunterstützung rück wirkend ab 16. April. Nun muß noch das Plenum des Reichs tages gehört Werden. Berlin. Im Reichstagsausschuß wurde die polizeiliche Be schlagnahme der von der Deutschvölkischen Frei heitspartei im Reichstag, benutzten Räume gulgeheißen. München. Bei einer nationalsozialistischen Versammlung wurde bekannt, daß die Sammlung zur Spende für Hitlers 84. Geburtstaa 11 Millionen überiwritten bat. Hamburg. In der Sitzung der Bürgerschaft teilte der Ver treter des Senats auf eine Leutschnationale Anfrage mit, daß nicht beabsichtigt sei, eine Vorlage auf Aufhebung des gesetz lichen Feiertags am 1. Mai eimzubringen. Köln. Kardinalerzbifchof Schulte ist nach Rom abgereist. Genf. Da die Verhandlungen zwischen Polen und Danzig über die Errichtung einer Polnischen E isenb a h n d i r ek- lion i n Danzig ergebnislos geblieben sind, hat der Völker bundsrat beschlossen, die Beratung dieser Frage bis zur nächsten Tagung zu verschieben. London. Das Unterhaus hat einen Gesetzantrag auf Ver bot des Alkoholsin England mit 236 gegen 14 Stimmen ab- gelehur. - Nah und Fern. O Die vergoldeten Zehntausendmarkstücke. Die Ausgabe der vergoldeten Zehntausendmarkstücke der Provinz West falen, mit dem Bildnis des Freiherrn vom Stein hat der Landesbank in Münster bisher einen Reingewinn von einer halben Milliarde Mark gebracht. Diese Summe ist der Ruhrs'pende zugesührt worden. O Verdächtige Geldscheinaufkäufe. Bei dem plötzlichen Marksturz scheinen auch die Geldscheinaufkäufe eine Rolle gespielt zu haben. Schon früher einmal wurden rot ge stempelte Tausendmarkscheine von Händlern mit einem er heblichen Aufgeld augekauft und über die Grenze geschafft, meistens über Holland nach Frankreich. So kamen damals diese Tausendmarkscheine in den unbegründeten Ruf eines höheren Wertes und wurden auch im Jnlande viel ge hamstert. Es ist festgestellt worden, Laß diese Aufläufe in den letzten Tagen wieder stark betrieben wurden. Die Händler zahlen für jeden Schein ein Aufgeld von 300 bis 400 Mark. Sie stehen offenbar mit ausländischen Agenten in Verbindung, die ihnen noch mehr zahlen: man spricht von 800 bis 900 Mark für das Stück. In Ler letzten Zeit ainaen tie über das belekte Gebiet nacb ^rankreick. O Warnung vor ausländischen Schwindlern. In letzter Zeit hat sich eine Schwindlerbande in Kolumbien und Venezuela, die unter etwa zwanzig verschiedenen fingier ten Firmennamen auftritt, dadurch wertvolle Waren sendungen aus dem Auslande, auch aus Deutschland, in die Hände zu spielen gewußt, daß sie bei der Bestellung zwar die Bedingung „Dokumente gegen Kasse" beim Warenbezug ausmachte, für die Aufmachung der Konsu latsfaktur aber vorschrieb, daß darin der Besteller, nicht die die Geldeinziehung besorgende Bank, als Empfänger zu bezeichnen sei. Da in den genannten Ländern für die Auslieferung der Einfuhrgüter ausschließlich die Konsu latsfaktur maßgebend ist, hat die Bande nach Zahlung der Zollgebühren die Ware ausgehändigt erhalten. Proteste wegen Nichteinlösung Ler Dokumente find unberücksichtigt geblieben, und ein gerichtliches Vorgehen führt ebenso wenig zum Ziel, weil die Namen der Besteller fingiert sind. Auch die Namen der Banken, die die Bands als Referenz aufgibt, sind fingiert. Die einlaufenden An fragen an solche Bank holt die Bande beim Postamt ab und beantwortet die erbetene Kreditauskunft dann selbst. Es kann nur dringend dazu geraten werden, daß deutsche Ausfuhrhändler vor Anknüpfung von Geschäftsverbindun gen mit unbekannten Firmen in Kolumbien und Venezuela Erkundigungen bei einer zuverlässigen Bank einholen und die Konsulatsfaktur auf jeden Fall ausschließlich an die Firma adressieren, die das Geld einziehen soll. O Schlagwetterunglück. Auf der Zeche „Karl Alexander" bei Bäsweiler im Kreise Geilenkirchen entwickelten sich beim Schießen schlagende Wetter. Zwei Tote und sieben Verletzte wurden als geborgen gemeldet. O Sieben Bauarbeiter verschüttet. Aus Überlingen am Bodensee wird gemeldet: Kurz vor Feierabend stürzte im Speicherkraftwerk beim Ausheben eines sieben Meter tiefen Grabens eine Seitenwand ein, wobei sieben Arbeiter ver schüttet wurden. Von diesen konnten vier schwer verletzt geborgen werden, während die andern drei bereits tot waren. «Das Heiratsjahr. M -Lufch>ichAotzM tp zwölf Mpiftlyp Ban-dFr ». Hob«ltitz. (27. Fortsetzung) (Nachdruck verboten.) „Mit einer Einschränkung natürlich. Es ist nämlich von jeher Großpapas glühender Wunsch gewesen, mich mit ihr zu ver heiraten — aus Familienrücksichten. Und sie merkte das. Da nahm sie mich denn eines Tages vor und sagte mir: „Witt wollen einen Pakt schließen, Baron. Schwören wir uns, daß wir uns nie kriegen. Schwören wir uns ewige Untreue." Und das haben wir denn auch getan, und in der Folge habe ich die Seesen in alle Verhältnisse eingeweiht." „Was du sagst! Und wie nahm sie die Sache auf?*M „Sie unterstützte sie lebhaft und amüsjerte sich königlichMr- über. Sie hat lange an der Kette gelegen "und ist deshM sehr für Freiheit des Herzens." „Ein interessantes Frauenzimmer, Ich freue mich, sie keimen zu lernen." „Sie wird dir gefallen. Und nun noch eins Adolf. Gib mir den Anfang deiner Tagebuchblätter, damit ich weiß, wie wir eigentlich marschiert sind. Die Gegend um den Kilimandscharo kenne ich noch gar nicht." Haarhaus lachte wieder. „Soll geschehen, mein Junge. Aber erst muß ich eine Partie Croquet mit den Backfischen spielen! Da kommen sie schon! Bist du nicht dabei?" „Ich werde den Teufel tun. Ich gehe auf mein Zimmer und studiere. Auf Wiedersehen!" Die Backfische waren mit dem Croquet einverstanden. Bene- dikte und Nelly schleppten den Kasten auf den freien Platz unter den Kastanien und packten aus, währendTrude Palm mit Haar haus englisch sprach. Vor ihm glänzte sie gern. Sie schwärmte für England, weil sie wußte, daß Haarhaus einen Teil seiner Jugend in London verlebt hatte. War Graf Brada anwesend, dessen Geschlecht sich von irgendeinem lombardischen Baron aus der Zeit Barbarossas ableitete, so schwärmte sie für Italien. Das Spiel begann. Haarhaus war in allen diesen Sport spielen Meister — elegant, kraftvoll und sicher. Er fühlte sich sichtlich behaglich in Hohen-Kraatz. Laut seinem Vertrage mit einem Leipziger Verleger mußte er sein Werk über seine Neu entdeckungen im Pare- und Kilimandscharogebirge bis zu einer bestimmten Frist abliefern — und bei seinem Onkel Kielmann kam er wenig zur Arbeit. Der Alte war in seiner Liebens- mtzigkeit so beständig um ihn herum, daß Haarshaus froh v osen war, ausrücken zu können. Hier aber hatte er Ruhe um zugleich Abwechselung. Die drei Mädchen boten sie ihm Knopflock) gesteckt hatte. Miß Nelly, die er am wenigsten be achtete, erhielt eine blaßrosa, Benedikts eine dunkelrote, und Trude zu ihrem grenzenlosen Asrger eine gelbe. Die Mädchen dankten und zogen die Rosen durch ihre Gürtel. Aber Trudchen leuchtete die dunkelrote Benediktes in Herz und Seele hinein; zur Genüge. Alle drei machten ihm gleichmäßig Spaß. Sie schwärmten ihn an, bewunderten ihn und fanden ihn reizend — und das tat seiner Gottähnlichkeit wohl. „Wer ist dran?" fragte Benedikts. „Trude! — Trude, du döst wieder!" Trudchen machte ihr Spiel, schwenkte dabei kokest mit dem Rocksaum und zeigte ihre gelben Stiefelchen. Währenddessen unterhielt sie sich mit Haarhaus. „Mister Haarbaus, wie sind Sie eigentlich auf die Idee ge kommen, nach Afrika zu gehen?" fragte sie. Sie nannte ihn gern Mister; Benedikts fand das albern, und Nelly spleenig. „Na, wie man so auf etwas kommt, Gnädigste. Ich dachte mir: den Kilimandscharo kennt man nur von unten. Da willst du doch einmal sehen, wie er oben aussieht. Und da fuhr ich denn hin; das heißt, halb fuhr ich, halb lief ich." „Ach, Mister Haarhaus, Sie machen immer bloß Unsinn mit uns! Meine Frage war doch ganz vernünftig." „Natürlich war sie das. Aber was soll ich Ihnen sonst ant worten?" „Sie müssen doch einmal etwas anderes gewesen sein, ehe Sie Afrikaforscher wurden," sagte Benedikte, den Doktor, der ihr sehr imponierte, von der Seite betrachtend. „Oder kommt man als solcher gleich auf die Welt?" „Ich möchte das eigentlich bejahen, gnädiges Fräulein. Der Forschertrieb ist etwas Angeborenes, Aber freilich habe ich die Afrikareissrei nicht studiert, wenigstens nicht von vornweg. Ich bin von Hause aus Jurist. Ich wollte Verteidiger werden. Aber dabei verstaut der Charakter Das ganze Menschheitsbild verschiebt sich. Tugend und Laster quirlt durcheinander. Man wird irre an sich selbst. Man soll einen Lumpen zu einem Gentle man stempeln, und innerlich wehrt man sich dagegen. Schließ lich machte es mir kein Vergnügen mehr, schwarze Menschen weiß zu waschen, und da ging ich denn lieber ganz zu den Schwarzen." „Wie weit ist eigentlich Max mit hinaufgeklettert," fragte Benedikte, „ich meine auf den Kilimandscharo?" „Nur ein Stückchen," erwiderte Haarhaus mit kühner Stirn. „Dann blieb er am Wege sitzen; es war ihm zu beschwerlich. Es ist nämlich ziemlich steil, und oben liegt Schnee." „Nelly — schwarzrot! Deine Kugel! . . Und da Haarhaus sich in diesem Augenblick umwandte, am Rondell eine Rose für sein Knopfloch zu pflücken, flüsterte Benedikte Trudchen zu: „Du — der ulkt uns an!" „Ach nein, Dikte —glaubst du?" „Ganz gewiß, aber es schadet nichts. Er ist doch ein pracht voller Mmm." Und nun wandte sich Haarhaus zurück und reichte jeder der jungen Damen eine Rose, nachdem er sich selbst eine in das duneklrot hieß brennende Liebs, und gelb war die Farbe des Neides. Trudchen schäumte heimlich vor Wut, und als äußeren Ausdruck ihres Grimms hieb sie, da sie gerade am Spiel war, so gewaltig mit dem Hammer gegen ihren Ball, daß dieser lustig hüpfend die Allee hinunterrollte. „Aber Trudel!" rief Nelly. Dann setzten sich die drei Gra zien in Trab, den Ball wiederzuholen. Kaum sah das Haar haus, so stabte er gleichfalls los. Jetzt wurdeu die Mädchen von Uebermut ergriffen. Sie flogen wie bunte Pfeile über den Kiessand, und Trudchen rief: „Wollen einmal Wette laufen, Mister Haarhaus!" „So läuft man in Europa, Herr Doktor!" setzte Benedikte hinzu und ihre Zöpfe flatterten hinter ihr her. Der Ball blieb, liegen; es gab jetzt wirklich ein Wettrennen. Haarhaus war ein ausdauernder Marschierer, aber kein Schnelläufer. Dis Sache strengte ihn an. Es kam ihm auch albern vor, mit den Back fischchen Huschekätzchen zu spielen. So recht eigentlich war das seiner nicht würdig. Trotzdem schoß er hinter den Mädchen, her. Doch sie waren flinker als er; er mußte sich Mühe geben, sie einzuholen. Endlich war er Benedikte dicht auf den Fersen. Er wußte nur nicht, wie er sie fassen sollte — an den Zöpfen ging nicht und an den Röcken war nicht recht passend. So nahm er sie denn um die Taille und rief dabei: „Viktoria! . . ." Erhitzt,! lachend und nach Atem ringend lag Benedikte einen Augenblicks in den Armen des Doktors. Dann riß sie sich los, blutrot wer-, dend, und auch er ward ein wenig verlegen. Durch Trudess Herz aber zuckte es empört und schmerzlich. „O diese Dikte!"" sagte sie sich, „sie hat sich absichtlich von ihm fangen lassen . . Achtes Kapitel. Um drei Uhr war der Nachmittagsunterricht von Bernd und. Dieter beendet. Freese wollte sich soeben auf sein Zimmer zu-^ rückziehen, um an Reinbold zu schreiben und ihm die Wünsche, der Baronin zu unterbreiten, als ihm Miß Nelly oben auf der Diele begegnete. Die kleine Engländerin blieb stehen und schaute in leichter Verlegenheit zu dem Kandidaten auf. „Ach, Herr Freese," sagte sie, „seien Sie mich nix bös, ich habe einen großen Bitte an Ihnen." „Es wird nur ein Vergnügen sein, sie erfüllen zu können," er widerte Freese höflich; „womit kann ich Ihnen dienen?" Nelly betrachtete einen Augenblick ihre rosigen Fingernägel und hob dann wieder den Kopf. (Fortsetzung folgt.) v Die ttuc sacht iewtlligu Mvde, ir lägt 15. Pnng d Ngarifchc pm Zeick C> Ehe, !rof. M< Heaters legen seii cheidunss twr Sta D Der ii Juni inen Kiu gnisse d orscher wf das Mossen, Phallen. L Der dieser T, überfalle schäft ver riue der dusraub Käuberh jedes ein werfen 1 Med", st hatten n in deucr iLolidari Michtcn Nnd Wo Atigkeit Reute w ktigkeit- ichied eii Nassen iveißen tzscsfcrp iand leit Sie in genia eröffnet, in so vic Heu ein läßt sich limmer nicht kle Üeuer zi Nung ui aber nä Nuu-g fa trägt, a ihm in dürfte, woher t teilt, da Münche den Ho müsse, also sei Stadt! weiter c >— in r> von der auf die ins Un ä Et wegen Staate, Süddat Natiouc Parag: Nenz e: gangen geschlep Es wä noch w Kadian groß, k anwält schreckli ligten. die Pc alkohol Spießg geteilt stand HrccM K> Kellerst Mit dei tische L in der halten, Werder »bhänk um dei den 5 deutsch sich Cu sei, da nach n Hang z Borsch schnitt zwisch lah. i Engla M Missio, daß u wirtsck wiesen
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