Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 31.03.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192303318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230331
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-31
-
Monat
1923-03
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.03.1923
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schen Außenministers Dr. v. Rosenberg und wies dar auf hin, daß das Rheinland schon auf Grund des Friedens vertrages tatsächlich entmilitarisiert sei. Und Ramsay Macdonald, der Führer der englischen Arbeiterpartei, trat der französischen Behauptung entgegen, die deutschen Bergleute seien von ihrer Regierung zur Sabotage auf- gehetzt; die Abwehr der Deutschen sei durchaus selbständi ger Natur. Die englische Regierung ist in einer schlimmen Lage. Sie möchte schon ganz gern eingreifen, aber am Tage zuvor erst hatte Poincars wieder einmal jede solche Absicht aufs energischste zurückgewiesen. So blieb dem eng lischen Schatzminister Baldwin nichts anderes übrig, als das zu sagen, was schon so ost gesagt war: eine voreilige Intervention werde die politische Lage nur noch mehr ver wirren und er hoffe auf den Augenblick, in dem die Dienste Englands den Alliierten und Deutschland „von unschätz barem Wert sein würden". Bonar Law selbst war von dieser unangenehmen Situation durch eine vielleicht nicht ganz unwillkommene Krankheit ferngehalten. Ein Schritt nur vorwärts, ein Schritt, der an sich von praktischen Folgerungen wohl nicht begleitet sein wird. Und wir glauben, daß noch viele solcher Schritte notwendig surd, um England zu einer aktiven Politik zu veranlassen. Ein Unentwegter. Es kann nicht verschwiegen werden, daß in England auch eine ansehnliche Gruppe unentwegter Franzosenfreunde besteht, als deren Wortführer Mac Neill anzusehen ist. Dieser sagte in-der Untcrhausdebatte, der Vorschlag des deut schen Außenministers sei tatsächlich derselbe Vorschlag, den Hughes vor einigen Monaten in Amerika gemacht habe. Es sei aber eine sehr wichtige Einschränkung dem Vor schläge beigefügt worden, denn die deutsche Regierung habe ausdrücklich erklärt, daß die Vorbedingung für ein der artiges Vorgehen die vollständige Räumung des Ruhrgebiets durch die Franzosen sein müsse. Jedermann wisse jedoch, daß Frankreich nicht die leiseste Absicht einer solchen Räumung habe. Daher sei in der Rede Rosen bergs in keiner Weise irgendein Fortschritt zu erblicken. Mac Neill hat mit dieser Äußerung wie immer die Position seiner französischen Freunde kräftigen wollen. Er findet damit selbst "in der englischen Presse Widerspruch, und -Daily Chronicle" erklärt seine Behauptung für unrichtig, daß Rosen bergs Rede keinen Fortschritt enthalte. Ferner irrt Mac Neill mit dem Ausdruck „Vorbedingung". Rosenberg hat nur die Frage aufgeworfen, wie Deutschland Sicherheit dafür ge schaffen werden könne, daß die über den Vertrag von Ver sailles hinaus besetzten Gebiete geräumt und vertragsmäßige Zustände im Rheinland wiederhergestellt werden. Schließlich muß man den englischen Franzosenfreund Wohl daran erinnern, daß die Abweichung Rosenbergs vom Vorschläge Hughes sich sehr natürlich daraus erklärt, daß Ende Dezember, als Hughes seine Rede hielt, das Ruhrgebiet noch nicht besetzt war. Oie Goldanleihe. Hundert Millionen Endergebnis.^ Das von der Reichsfinanzverwaltung bekanntgegebenk Resultat der Zeichnungen aus die Dollarschatzanweisungerl des Reiches ist nicht allein gegen die ausgeschriebene Höhe der Anleihe, sondern auch gegen die in den letzten Tagen verbreiteten privaten Schätzungen zurückgeblieben. Nach der Bekanntgabe des Reichsschatzministeriums lagen zwar die Zeichnungen bis zum 29. März noch nicht sämtlich vor, doch ist festgestellt, daß der von den Banken garantierte Betrag zur Hälfte gezeichnet worden ist. Gemäß dem mit den Banken abgeschlossenen Garantie vertrag hat eine Auffüllung der Zeichnnngsbeträge bis auf lVO Millionen Goldmark zu erfolgen. Aus dem Reichsfinanzministerium wird dazu bemerkt, das Ergebnis entspreche dem, was unter den gegenwärti gen Verhältnissen erwartet werden durfte und könne als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Ein sehr erheb licher Betrag (in Papiermark ausgedrückt einschließlich der Bankgarantien 500 Milliarden Mark) gehe aus der Privat wirtschaft auf die Neichsbank über und kommt dem Stützungsfond für die Mark zugute. In Verbindung mit den übrigen Maßnahmen der Reichsbank, insbesondere mit der inzwischen erfolgten Übertragung erheblicher unbelaste ter Goldbestände nach dem Auslande (100 Millionen Gold depot in der Schweiz) werde die Stützungsaktion Mr die Mark auf eine bedeutend breitere Grundlage als bisher ge stellt, und die Reichsregierung und die Reichsbank würden in die Lage versetzt, die Stützung kraftvoll fortzusetzen. * Trotz diesen ziemliche Befriedigung aussprechenden amtlichen Auslassungen läßt es sich nicht verschweigen, daß der von der Regierung ausgeschriebene Betrag lange nicht erreicht worden ist. Die freie Zeichnung hat nur ein Viertel der ausgeschriebenen Summe von 200 Millionen gebracht, und mit dem Eintreten der Bankgarantie wird nur die Hälfte erzielt. Fachmännische Kreise führen das Minderergebnis einesteils auf die flüssigere Gestaltung des Geldmarktes zurück, sehen auch in der Erleichterung des Verbots der Devisenbelerhung Mr die Banken durch die Negierung ein Hindernis für den Abfluß der im Privat besitz und in Industrie und Handel befindlichen hochwerti gen Devisen 'n das Reich. Das Mißtrauen gegen die Sicherheit der Anleihe ist zweifellos durch die franzö sische Propaganda gestärkt worden, die mit einer Beschlagnahme zu Neparationszwecken drohte. Die Un haltbarkeit dieser Bedrohung wurve erst nach Schluß der Zeichnungsfrist bekannt. Hinzu kam noch, daß der Im portbedarf der deutschen Wirtschaft infolge der Nuhrbesetzung im Wachsen ist und daher die Wirtschaft ihre Devisenbestände zur eigenen Verfügung zu halten ge neigt ist. Einzelne industrielle Gesellschaften, die gegen Devisen Dollarschatzanweisungen gekauft haben, bieten diese ihren Aktionären als Dividendenvergütung an, ähnlich wie es mit der Kriegsanleihe nach dem Zu sammenbruch 1819 geschah. Ob wirklich alle Beträge, die für die Anleihe hätten freigemacht werden können, für sie verwandt worden sind, läßt sich natürlich zurzeit, nicht sagen. Nah und Kern. O Ausstellung für Volksgesundheitspflege. In Dresden wurde in Anwesenheit von Vertretern der staatlichen und städtischen Behörden, des Landesgefundheitsamtes und ärztlicher Vereinigungen die Ausstellung Mr Menschen kunde und Volksgesundheitspflege eröffnet. . O Ein bekannter Veteran von Düppel gestorben. Im Alter von 85 Jahren starb in Buer der Kriegsveteran Knopmann, der wegen seiner hervorragenden Anteilnahme an der.Erstürmung der Düppeler Schanzen als einer der An unsere Leser! Im Anschluffe an die zu Ende Februar d. I. von der Reichsregie rung zur Herabsetzung des Dollarkurses unternommene Aktion und die im Zusammenhänge damit vom Reichsernährungs» und Neichswirt- schaftsminister erlassenen Aufrufe zum Preisabbau sind die Zeitungen dafür eingetreten, daß die Preise auf allen Gebieten, so, wie sie bisher, der zunehmenden Markentwertung entsprechend, jeweils in die Höhe gesetzt worden sind, nunmehr auch, entsprechend der in letzter Zeit erfolgten Markbefferung heruntergesetzt werden. Auf verschiedenen Gebieten sind denn auch schon Ansätze zu einer Preissenkung zutage getreten. Aber die Hoffnung der Verbraucher, daß dem Rückgang des Dollarkurses ein entsprechender Preisabschlag aus alle Waren, auch im Kleinverkehr, unmittelbar folgen werde, hat sich nicht erfüllt. Das ist begreiflich, wenn man bedenkt, wieviel verschiedenartige Interessen privatwirtschaftlicher Natur hier einander gegenüberstehen und um einen Ausgleich ringen. Bis dieser Ausgleich gefunden und ein all gemeines Preisniveau erreicht ist, das mit der Stabilisierung der Mark in Einklang steht, wird noch einige Zeit vergehen. Im Augenblick steht es, wie ein Sachkundiger in der Handels- und Industriezeitung der „Münchn. Reuest. Nachr." vom 11. März ausführte, fo, daß die einem durchgreifenden Preisabbau entgegenwirkenben Faktoren noch bei weitem überwiegen. Und zwar ist dies in erster Lime der Fall seitens der Betriebe, die der Verwaltung des Reiches unter liegen. Mitten in die Mark-Unterstützungspolitik der Reichsregierung fiel die Verdoppelung der Frachttarife ab 15. Februar d. I. und die Verdoppelung der Postgebühren ab 1. März. Das gleiche gilt von den Kohlenpreisen und der Kohlen st euer, welch letztere in nächster Zeit etwas ermäßigt werden soll. Alle diese, dem Preisabbau entgegenwirkenden Momente fallen in besonderem Maße für die Zeitung ins Gewicht, da die Zeitungsverleger nicht wie andere Geschäftsleute bei ein tretender Preissteigerung auch den Preis ihres Fabrikates, das ist die Zeitung, jeweils sofort entsprechend in die Höhe setzen können. Sie muffen ja den Bezugspreis ihrer Zeitung wegen der An meldung bei der Post stets schon einen Monat vor Beginn des Monats, für de» der Preis gilt, sestsetzen. So mußten sie den Preis für April schon bis zum 3. März anmelden. Sie sind also mit ihren Preisen für eine Dauer von fast zwei Mo naten jeweils schon im voraus fcstgelegt und hinken sonach mit der Wiedereinbringung der durch Preis- und Lohnerhöhung in der Zwischenzeit für sie entstehenden Mehraus gaben im Vergleich mit den anderen Erwerbsständen immer min destens einen Monat hintennach, garnicht davon zu reden, daß sie mit ihren Preisen überhaupt immer hinter der Marktlage zurückgeblieben sind. Für die Zeitungen kann also, falls keine weitere Steigerung des Preises für Papier, Farbe, Metall, Kohle, Elektrizität, Oele, Waschmittel usw. erfolgt, und keine weitere Erhöhung der Löhne und Gehälter und der für sie jetzt schon bis zur Unerträglichkeit gestiegenen Post- und Telephongebühren so wie des Nachrichtendienstes kommt, eine Verbilligung des Bezugspreises voraussichtlich erst in den näch sten Monaten eintreten. Im April muß der Bezugspreis zum Ausgleich der noch nicht wieder eingcbrachten Mehrausgaben leider nochmals erhöht werden. Diese Zwangslage empfinden die Zeitungen selbst am unangenehmsten, da sie ja, wie schon erwähnt, stets sür einen Rückgang der Preise cingetreten sind und in ihrem eigenen Interesse lieber zu einem nie drigeren, als zu einem höheren Abonnementspreis greisen würden. Wir bitten die Zeitungsleser, den Widerspruch, der, oberflächlich betrachtet, in dem Verhalten der Zeitungen zu liegen scheint, sich aus den vorstehenden Darlegungen zu erklären und ihrer Zeitung, trotz des erneut erhöhten Bezugspreises, nach wie vor die Treue halten. Sie dürfen dafür dessen gewiß sein, daß sie im April mit einer Nachsorderung, wie sie, wenigstens bei den Postabonnenten, seit langem fast jeden Monat nötig war, nicht belästigt werden, und daß in den nächsten Monaten, falls nicht unvorhergesehene Fälle ein treten, auch im Bezugspreis mit dem Preisabbau begonnen wird. letzten Mtppetftürmer 'wett über Westsalen hinaus bekannt war. > O Ein Verräter. Bet dem Lebensmittelhändler Bah- meier in Peckeloh in Westfalen wurden Eier, Butter und sonstige Lebensmittel im Werte von 15 bis 20 Millionen Mark, sowie ein Lastkraftwagen beschlagnahmt. Der Wagen sollte mit Lebensmitteln nach dem von den Fran zosen besetzten Gebiet verschoben werden, ' - bleueste Meldungen. Besetzung zahlreicher Bahnhöfe. Dortmund. Die Franzosen besetzten die Bahnhöfe Löttringhausen, Hörde-Hacheney, Hörde-Aplerbeck und Aplerbeck-Süd. Der Verkehr nach diesen Bahnhöfen ist gesperrt; es scheint sich jedoch nur um eine vorübergehende Maßnahme zu handeln. Der Bahnhof Aplerbeck ist in zwischen wieder srei geworden. Zechenunglück bei Dortmund. Dortmund. Auf den Zechen Achenbach 1—2 und Bram bauer sind bei Neuabdämmungsarbeiten in einem alten be reits abgedämmten Brandfelde vier Häuer durch auf tretende Brandgase zu Tode gekommen. Fünf weitere Bergleute, die gefährdet waren, sind durch Rettungsmann schaften lebend geborgen worden. t fÄUls Qe? l OE l - . >7^ OLiern in ssrcmkrsich. Ein Finanzpolitiker über die Goldanleihe. Berlin. Eine bekannte finanzpolitische Persönlichkeii äußerte sich über das Ergebnis der Goldanleihe folgender maßen: „In einiger Abweichung von der Deutung, Welchs das Zeichnungsergebnis offiziell erfährt, muß dieses als nicht den Erwartungen entsprechend bezeich net werden. Ms erstmalig von der Anleihe gesprochen wurde, war die allgemeine Annahme die, daß die Dollar schatzanweisungen mit 80 oder 75 oder nicht viel dar-, unter beleih bar erklärt würden. Nicht frei von Eng herzigkeit hat man die Grenze auf 60 bzw. 40^ herabgesetzt. Hierzu kam der Einspruch der Reparationskommission. Es hätte nahegelegen, die Zeichnungsfrist Mr die Anleihe zu verlängern. Den-eben liefen noch andere technische Mängel unter. Unter solchen Umständen ist es nicht erstaunlich, wenn die Goldanleihe nicht gebracht hat, was seinerzeit von ihr erwartet werden konnte." Preis- und Lohngestaltung. Berlin. Die Spitzenorganisationen der deutschen Ge werkschaften haben sich erneut mit Preis- und Lohnfragen beschäftigt. Vielfach habe der Handel in den letzten Wochen Preisheraufsetzungen vorgenommen, die nicht berechtigt gewesen seien. Besonders im Lebens mittelgewerbe seien Mlche Erscheinungen hervor getreten. Die Gewerkschaften werden von der Regierung weiter verlangen, daß sie in schärferem Maße als bisher unberechtigter Preistreiberei und Wucher mit sehr ener gischen Mitteln entgegentrete. Französische Offiziere bestätigen den Mißerfolg. Paris. Der Abgeordnete Uhry, der jüngst von einer Reife nach Mainz zurückgekehrt ist, schildert in der „Ere Nouvelle" seine Erfahrungen. Genieoffiziere hätten ihm in Köln, wo er einen unfreiwilligen Aufenthalt habe nehmen müssen, gesagt: Vor unserer Ankunft gingen aus dem Ruhrgebiet täglich 1500 Eisenbahnzüge nach allen Richtungen. Seit wir da sind, gelingt es uns kaum, zwei Züge abzulassen. Wenn wir alles instand bringen wollten, so brauchten wir 150 000 Waggons und ein außerordentlich zahlreiches Personal. Wir haben weder das eine noch das andere. Wenn man uns hierher gerufen hat, um In genieure zu schützen und um eine wirtschaftliche Operation durchzuMhren, fo müssen wir bestätigen, daß dieser Versuch Fiasko gemacht hat. Ans Stadt und Land. «Moi «s x-dm-o k«» »««»<« «-»»-s« Wilsdruff, am 31. März 1923. — Ostern! Vom fröhlichen, seligen Ostern läuten die Kir chenglocken, und die aufgrünende Natur singt dazu ihr urewiges Frühlingslied. „Ihr sollt euch all des Heiles freuen, das über i euch ergossen ward! Es ist ein inniges Erneuen im Bild des Frühlings offenbart. Was düir war, grünt im Weh'n der Lüfte, i jung wird das Alte fern und nah, der Odem Gottes sprengt die s Grüfte — wacht auf der Ostertag ist da!" Es ist die schöne - Sprache von Geibels „Ostermorgen". Einfacher, schlichter und j doch erst recht ergreisend tönt die biblisch-evangelische Osterbot- schast: „Der Herr ist erstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!" I Der Osterglaube kann nicht durch mathematisch-logische Beweise gestützt oder gar herbeigeführt werden. Er ist eben ein religiöser i Glaube und trägt seine bestimmte Gewißheit in sich selber. Die zwei kirchlichen Osterfeiertage sind bald vorüber, aber ihr freund licher, tröstlicher Ostersegen kann und soll lange nachleuchten. - Und so möge sie auch diesmal verstanden und gepriesen werden, die fröhliche, selige, gnadenbringende Osterzeit!... — Ostermusik. An beiden Festtagen bietet die Stadtkapelle unter der Leitung des Herrn Musikdirektor Römisch vormittags von 11—12 Uhr Marktmusik. Die Reihenfolge der Dortläge ist - an der Anschlagtafel am Rathaus ersichtlich. — Das Osterkom ; zert findet am 3. Osterfeiertag, abends 0-8 Uhr, im Löwen statt. Bei den anerkannt guten Leistungen der Kapelle ist ein Besuch nur zu empfehlen. (Dgl. Ins.) — Schutz der Natur bei den Osterausflügen. Der Landes verein Sächsischer Heimatschutz richtet an alle die, die die er wachende Natur in diesen schönen Tagen aussuchen und sich daran erfreuen, die herzliche Bitte, die Pflanzen- und Tierwelt zu schonen. Er schreibt: Durch schwere Verluste sind wir arm geworden. Ein kostbares Gut ist uns geblieben: die Heimat. Ihr Wert ruht in der Ursprünglichkeit der Natur. Sie ist die Mutter, die uns nährt und trägt. Wer diese beraubt, vernichtet ein wertvolles Stück „deutscher Heimaterde". Darum wollen wir uns und unsere Kinder dazu erziehen, daß wir Scham emp finden bei jeder Schmälerung der Naturwerte. Dann werden alle die Zeichen menschlicher Unieife, als gedankenloses Aus graben von Pflanzen, rücksichtsloses Abreißcn von Zweigen, naturschänderische Riesensträuße, selbstanklagendes Stören des Naturfriedens von selbst verschwinden. Die nächste Nummer unserer Zeitung erscheint Mittwoch, den 3. April zur gewohnten Stunde. — Die neuen Minister Graupe und Liebmann. Die Ein weisung und Verpflichtung der neuen Minister Graupe und Liebmann findet am nächsten Mittwoch statt. — Der Landwirtschaftliche Verein hielt am Mittwoch eine gulbesuchte Versammlung im „Adler" ab. Nach Erledigung ge schäftlicher Angelegenheiten durch deen Vorsitzenden, Herrn Rit tergutspächter B ö h m e, wurden drei Vorträge über nationellen Kartoffelbau geboten. Den Anfang machte Herr Dr. Kunze- Weistropp. Er ging von der guten Ernte des Vorjahres aus und von den niedrigen Preisen, die manchen Landwirt zu einer Einschränkung dieser für die Ernährung unseres Volkes so wich tigen Frucht führen könnten, aber keinesfalls befürwortet werden könnte. Vielmehr müßte nach einer Steigerung des Ernteertra ges gestrebt werden, ohne die Produktionskosten allzusehr zu er höhen, und zwar sei das Hauptaugenmerk zu richten auf gutes Saatgut und besonders die Herkunft und Tauglichkeit für den hiesigen Boden, sorgfältige Bearbeitung des. Bodens vor dem Legen, zweckmäßige Behandlung während des Wachstums, gute Düngung usw. — Herr Dr. Mütterlein berichtete über die Vorversuche der Landw. Versuchsanstalt Dresden, den Wert guter Saatkartoffeln zu erkennen. Das bisherige Ergebnis sei dahin zusammenzufassen, daß sich aus Keimzahl und Keimgewicht wohl auf den Ernteertrag schließen lasse, daß die Versuche aber erst dies Jahr den Beweis dafür erbringen müßten. — Schließ lich berichtete noch Herr Obendorfer-Limbach über die Ergebnisse seines Kartoffelbaues. Auch er legte besonderes Ge wicht auf die Herkunft des Saatgutes, weniger auf Original saat, und bezeichnete Winteracker und Tiefkultur als beste Vor bedingungen zu höheren Ernteerträgniflen. — Herr Böhme bezeichnete demgegenüber den Frühjahrsacker als gleichwertig, wenn der Boden zur Zeit des Ackerns genügend ausgetrocknet sei. — Abgabe der Steuererklärungen. Wie aus einer im amt lichen Teile dieser Nummer veröffentlichten Bekanntmachung des Finanzamtes hervorgeht, sind die Steuererklärungen für die Ver- anlagu Kalenk steuer amt ei wegen gewiesi Vorau 1922. den vl bei de: können Nossen heutige des R ten B befreit gebern letzten geriete und n einem 1600 . Werder verfpri Besch! gesperi t s Di s § e 6 Sl 3 S 1 M c 2. A! ta«s Fülle Hild
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)