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Brandstiftung im Wiesbadener Theater? Wiesbaden. Die Feuersbrunst, der das Landes- zum Opfer gefallen ist, soll weder ans Kurzschluß, noch auf Selbstentzündung, sondern auf einen verbrecheri schen Anschlag zurückzuführen sein. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß sich um Brandstiftung oder eine «ombeulegnng handelt. Bereits in der vorigen Woche haben Diebe die Schuhmacherwerkstätte des Theaters ans geplündert und die kupfernen Blitzableiter vom Dache ge stohlen. Bei dieser Gelegenheit hatten sie auch versucht, den Zinkbelag der Kuppel zu entfernen. Wahrscheinlich haben sie damals eine Zündschnur an die Kuppel gelegt, ^in im Augenblick der Entstehung des Brandes am Theatcrgebäude vorübergehender früherer höherer Offizier igkbt an, daß er deutlich gesehen habe, wie die Flammen »n einer Zündschnur an der Kuppel herabliefen. Absetzung des Kölner Polizeipräsidenten. Köln. Nach einer Meldung aus Koblenz habe die Nheinlandkommission beschlossen, wegen des Attentats ans Smeets den Polizeipräsidenten von Köln seines Postens zu entheben und eine Untersuchung zu eröffnen. Leitende Angestellte für unerschütterliche Abwehr. Elberfeld. Ein Vertretertag der in der Vereinigung der leitenden Angestellten zusammengeschlossenen tech nischen, kaufmännischen und wissenschaftlichen Oberbeamten des privaten Bergbaus, der Industrie, des Handels und Vankbetriebes beschäftigte sich erneut mit der durch die französische und belgische Gewaltaktion geschaffenen Lage. Abgeordnete der verschiedenen Gruppen erstatteten Bericht, tzinmütig wurde die Unerschütterlichkeit der Abwehrfront in allen Wirtschaftszweigen festgestellt. Verhaftung von Gewerkschaftlern durch Franzosen. Karlsruhe. Ein neuer Gewaltakt der Franzosen wird »ns Offenburg gemeldet: Fünf Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner (Christliche Gewerkschaft), darunter der Obmann der Gewerkschaft Bieser, hatten sich in dem Nebenzimmer einer Offenburger Wirtschaft zu einer Be sprechung über gewerkschaftliche Angelegenheiten zu- lammengefundcn. Noch ehe die Besprechung beginnen sonnte, erschienen französische Gendarmen in dem Wirt- lchaftszimmcr und erklärten die Anwesenden für verhaftet, hierauf begaben sich die Gendarmen in die Wohnung des Dbmannes der Gewerkschaft und nahmen dort Privat- kelder Biesers, Gewcrkschaftsbciträge sowie die Korrespon denz der Gewerkschaft an sich. Der Obmann Bieser sowie tin anderes Mitglied der Gewerkschaft wurden iu Haft be- balten. Dr. Zeigner, sächsischer Ministerpräsident. Telegraphisch wird uns gemeldet: Dresden, den 21. März. Der Landtag nahm heute die Wahl des Ministerpräsidenten vor. Von den 95 ab- gegebenen Stimmen fielen 49 auf Dr. Zeigner, 38 auf Dr. Kaiser und 8 auf Dr. Seyfert. Dr. Zeigner nahm die Wahl an, dankte für das ihm geschenkte Vertrauen und leistete, nachdem sämtliche Bürgerliche, mit Ausnahme der Demo- ! traten, den Sitzungssaal verlassen hatten, den Eid aus die Verfassung. Ans Stadt und Land. Wilsdruff, den 21. März. — Frühlingsanfang ist da; heute Mittwoch tritt der Lenz, e schönste Jahreszeit, astronomisch und kalendermäßig in seine echte ein. Das Wetter der letzten Tage paßt in diesem Jahre ht gut zu diesem Uebergang, die Wirklichkeit paßt sich also dem slender an. Die Sonne hat stärkere Macht und begünstigt das tihen und Sprießen in der Natur. Ist die winterliche Oede wieder Leben gekommen. Die Schneeglöckchen haben bereits geblüht, junge Grasspitzen entsprießen der Erde, Veilchen und »kus wagen sich hervor und zaubern Farbe in die Landschaft, iume und Sträucher zeigen schwellende Knospen, an den Fen- w blühen Hyazinthen und machen mit ihren leuchtenden Far- : das Auge sroh. Rein und blau steht der Frühlingshimmel r uns, und die Sonne lacht und wirst einen Widerschein in Herzen der Menschen- und macht die Brust schwellen — ihlingszeit. ! — Bericht über die Stadtratssitzung vom 2V. März 1923. Minis wird genommen: 1. von der Einladung zur Ent- Ungsfeier der Berufsschule; 2. von der Gewährung einer wtsbeihilfe in Höhe von 15 000 zu den Einrichtungskosten Mädchenfortbildungsschule; 3. von den bei den städtischen len erfolgten Zeichnungen für die Ruhrhilse. 4. Der vor-, ommene Ankauf eines neuen Spülschlauches sür die Schule d einstimmig nachträglich genehmigt. 5. Die Erhöhung der stihrniffe für Theaterwachen durch die freiwillige Feuerwehr 150 -kk pro Mann und Abend wird einstimmig genehmig, cinstimmig genehmigt wird die Erhöhung des Verwaltungs- Mbeitrages für 3 bei der Landesversicherungsänstalt auf- - >Mmene Darlehne und des Zinssatzes für ein dortselbst auf- >mmenes Darlehn. 7. Der Stadtrat beschließt einstimmig, Pfennigbeträge im Verkehre der Girokasse nicht mehr be sichtigt werdenffollon. 8. Dem Landesverein Sächsischer Hei- Ichutz soll der erbetene Notbeitrag von 5000 -F bewilligt len. 9. Der Bezugspreis für das Tuberkulosenfürsorgeblatt >vhe von 500 wird ohne Widerspruch bewilligt. 10. Dem hluß des Wafferwerksausschuffes vom 7. dieses Monats Versetzung des Hydranten am Kirchplatz wird einstimmig treten. Es soll jedoch dem Vorsitzenden des Ausschusses An unsere Postbezieher. Der größte Teil unserer Postbezieher ist unserer Aufforde rung nachgekommen und hat den Disserenzbetrag des März- Bezugspreises in Höhe von 700 Mark eingesandt. Wir richte: daher nur an diejenigen, die es bisher unterlassen haben, die Nachzahlung zu leisten, die Bitte, uns den Betrag von 700 Mark auf unser Postscheckkonto Dresden 2640 umgehend zu überweisen, oder in unserer Geschäftsstelle zu begleichen. überlassen bleiben, den Hydranten nicht am Gasthaus „Gute Quelle", sondern an der Pietzschen Hausecke aufstellen zu lassen. 11. Nach den Anregungen des Ministeriums des Innern will der Stadtrat keine Einwendungen dagegen erheben, daß die Polizeibeamten ihre Uniformmützen entsprechend den für die staatliche Polizei eingesührten ändern. 12. Dem 21. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung (Hundesteuer betr.) wird einstimmig zugestimmt. Es sind demnach zu zahlen: für jeden ersten Hund 6000 für jeden ersten Kettenhund 4000 13. Der von der Fa. Gebr. Hamann, Dresden, für Untersuchung und Begutach tung des Rathausheizkessels angeforderte Betrag von 12 200 wird einstimmig bewilligt. 14. Es sollen bei den zuständigen Stellen gegen die vom Iustizministerum in Aussicht genomme nen Schritte zur etwaigen Einziehung des Amtsgerichtes Wils druff Vorstellungen erhoben werden. 15. Die von Herrn Stadt rat Wehner getätigten Ankäufe von 22 Gleichstromzählern zum Gesamtpreise von 350 000 werden nachträglich einstimmig gebilligt und die Mittel bewilligt. 16. Zustimmende Kenntnis wird genommen von der erfolgten Auszahlung der nach den staatlichen Richtlinien vom 10. dieses Monats erhöhten Ent lohnung der Angestclltenlehrlinge. Die erforderlichen Mittel wer den bewilligt. 17. Für die ausgeschriebene Lehrstelle werden nach eingehender Prüfung vier Bewerber dem Schulausschuß vorgeschlagen. 18. Die Prüfungsordnung für die Gemeinde beamten wird in ihrem neuen Wortlaut zur Kenntnis genom men und deren Annahme bei einer Stimmenenthaltung mit 4 : 1 Stimme beschlossen. 19. Kenntnis wird genommen von dem Be richt des Revisors Seemann über die Prüfung einer Anzahl Rechnungen vom Rechnungsjahr 1920/21. 20. Strompreise betr. Die für März gültigen Strompreise sollen auf 11O0 für Licht und 1000 für Kraftstrom festgesetzt werden. Hierüber wur den noch 17 Punkte erledigt. — Die Berufsschule (früher Fortb.-Schule) zu Wilsdruff entließ am Montag 66 junge Männer und erstmalig auch junge Mädchen — 25 — nach erfüllter dreijähriger Berufsschulpflicht. Aus diesem Anläße vereinigte man sich zu einer würdigen Feier, diesehr zahlreich besucht war von Vertretern der städtischeü Kol legien mit den Herren Bürgermeister und Stadtverordnetenvor steher an der Spitze, von Mitgliedern des Schulausschusses, des Lehrerkollegiums, der Innungen, Verbände usw. wie der Eltern und sonstiger Freunde der Schule aus Stadt und Nachbargemein den. Die abgehenden Schüler der Musikerklaffe umrahmten mit dem Andante der 5. Beethoven-Sinfonie und einem Urbachschen Intermezzo den Vorspruch, die Abfchiedsmahnung einer zurück bleibenden Schülerin und das vom Mädchenchor unter Herrn Lehrer Gerhards Leitung dargebotene „Hab Sonne im Her zen". Der Abschiedsansprache hatte der Berussschulleiter, Ober!. Meyer, anknüpfend an Goethes Faustwort „Wer immer stre bend sich bemüht, den können wir erlösen", zugrunde gelegt: Immerwährendes Streben — die Pflicht der Jugend! Um ein doppeltes Streben handelt es sich dabei: 1. um das nach der Qualitätsarbeit und 2. um das zum sittlichen Charakter. Einer Schülerin der hauswirtschaftlichen Mädchen-Abteilung und je einem Schüler der kaufmännischen und der gewerblichen Ab teilung wurden Bücherprämien zugesprochen. Einige Modelle sür gewerbliches Zeichnen und eine Anzahl Gesellenstücke der Schuhmacher und Schneider waren auch ausgestellt. Es ist be absichtigt, diese Ausstellungen weiter auszubauen, um die Ver bindung zwischen Schule und Erwerbsleben zu pflegen. Möge der Berufsschule immer das rege Interesse der städtischen Kolle gien und Ausschüsse wie das aller Kreise der Bürgerschaft be- schieden sein, das sich diesmal zeigte, denn dessen bedarf sie bei der Lösung ihrer schweren Aufgaben an der Förderung des deutschen Wirtschaftslebens, in Handel, Gewerbe, Landwirt schaft und Hauswirtschaft. — Das diesjährige Prüfungskonzert der Stadtkapelle und Orchesterschule fand gestern abend im „Adler" statt. Es hatte leider nicht den Besuch zu verzeichnen, den es im Hinblick auf das Gebotene verdient hätte, zumal der Eintritt frei war. Mit der Festouverture von Lassen wurde das Konzert stimmungsvoll ein geleitet, dann traten die sechs abgehenden Schüler in Solostücken auf und machten mit deren Ausführung sich und ihren Lehrern wie Herrn Direktor Römisch alle Ehre. Den Anfang machte del Schüler Herfurth. Sein Cello-Spiel war getragen von Wärme und Innigkeit. Einen sehr seltenen Genuß bereitete G. Höschler mit dem Konzert für Kontrabaß-Solo. Man war er staunt, was Fleiß und Liebe aus diesem sonst wenig beachteten Instrument herausholen können. O. Hartmann spielte ein Flö tensolo. Es war ausgesprochenes Pech, daß ihm gerade dabei der nötige Ansatz fehlte, während er sonst ganz brillant spielte. Das Oboe-Solo a. d. „Linda-Fantasie" v. Klemke bewältigte recht ansprechend H. Mätzler, während der Schüler Rhode mit warmem Empfinden das Waldhorn-Solo aus dem „Freischütz" vortrug. Als Solotrompeter stellte sich A. Hunger in dem Trom ba-Solo „Nordische Fantasie" vor. Bei allem Schneid entbehrte seine Tongebung nicht der notwendigen Weichheit. Alfen Soli sten wurde herzlicher Beifall gespendet. Das ganze Orchester bot zum Schluffe die Peer Gynt-Suite v. Grieg in muster gültiger Weise. Dem Prüsungskonzert ging am nachmittag eine mündliche Prüfung voran. Herr Lehrer Gerhard, der in der Be rufsschule Fachlehrer für Harmonielehre, Instrumentenkunde und Musikgeschichte ist, prüfte die Schüler der Orchesterschule in den verschiedenen Möglichkeiten von Modulationen. Hierbei verrieten die Schüler ein weitgehendes Wiffen in dem schon schwierigen Gebiete der Musiktheorie auf Grund einer gründ lichen Einführung, die ihnen die Berufsschule geboten hatte. — Diebstähle waren in der Freitag- und Svnnabendnacht vergangener Woche wieder an der Tagesordnung. So wurde in Blankenstein ein Bienenstock mit Bienen, in Grumbach bei einem Kell-ereinbruch Rot- und Weißwein: gestohlen. Der Güterschuppeneinbruch scheint zur üblichen Erscheinung zu wer den, wie in Grumbach, wurde auch in Herzogswalde abermals der Güterschuppen mit Erfolg geplündert. Auch Wilsdruff blieb von Spitzbuben nicht verfchonl. Aus einem Ladengeschäft wurden 3 Meter blauer Herrenstoff, von einem Gebäude 8 Meter Dachrinnen-Abflußrohr gestohlen, in der Struth 7 starte Bäume umgeschnitten und die Stämme weg- gefahrcn, während die Wipfel (anscheinend des Mitnehmens nicht wert) liegen gelassen wurden. — Neue Mehl- und Brotpreise treten nach der Bekannt machung des Kommunalverbandes Meißen Stadt und Land in vorliegender Nummer in Kraft. — Ortskrankenkaffe Wilsdruff-Stadt. Nachdem die Grenze der Grundlöhne auf 14 400 Mark für den Arbeitstag erhöht worden ist, ist auch eine Neueinteilung der Beitragsklaffen usw. (siehe Nr. 32 d. Bl.) erfolgt. Druckabzüge davon sind in der Geschäftsstelle der Krankenkasse gegen 40 Mark pro Stück zu haben. — Die Lindenschlötzchen-Lichtjpiele bringen am Freitag den alles übertreffenden 3. Teil mit Harry Piehl: „Schwerster Sieg." (Vergl. Ins.) — Streik und Aussperrung in der sächsischen Holzindustrie. Zu dem Streike in der chemischen Industrie ist nun ein Holz arbeiterstreik hinzugekommen. Es handelt sich auch hier um Lohndifferenzen. Der vom Arbeitsminifterium ergangene Schieds spruch, der eine Erhöhung der Löhne vom 2. März ab vorsah, ist von den Arbeitnehmern angenommen, von den Arbeitgebern aber abgelehnt worden. Da einige Betriebe mit Streik bedroht wurden, hat der Arbeitgeberverband ab Dienstag, den 20. März, die Gesamtaussperrung für das Vertragsgebiet verhängt. Am Dienstag sind die Holzarbeiter in den maßgebenden Betrieben und Orten (auch in Wilsdruff) entlaßen worden. Die Zahl der Ausgesperrten kann erst in den nächsten Tagen festgestellt werden. Insgesamt kommen 30 000 Arbeiter in Frage. — Die Auslosung der Geschworenen sür die zweite dies jährige Tagung des Schwurgerichts Dresden fand in öffentlicher Sitzung des Landgerichtsgebäudes an der Pillnitzer Straße unter dem Vorsitz des Landgerichtspräsidenten Geheimen Nates Dr. jur. Gallenkamp statt. Es wurde aus dem hiesigen Bezirk Schuh machermeister Hermann Börner in Kesselsdorf ausgelost. Die Tagung beginnt voraussichtlich am 9. April, sie wird nur von kurzer Dauer sein. Zum Vorsitzenden des Schwurgerichts wurde Landgerichtsdirektor Schickert ernannt. — Die Erhöhung der Grundsteuer angenommen. Im Rechtsausschuß des Landtages wurde am Mittwoch die Regie rungsvorlage über die dreifache Erhöhung der Grundsteuer be raten. Im Gegensatz zur ersten Beratung, bei der sich eine Mehrheit für die Ablehnung der Vorlage ergab, stimmten dies mal alle Parteien mit Ausnahme der Deutfchnationalen für die Vorlage, die damit Annahme fand. — Maßnahmen zum Preisabbau. Am Freitag fanden im Reichswirtschaftsministerium unter Vorsitz des Reichswirtschafts ministers Dr. Becker eingehende Besprechungen über zu treffende Maßnahmen für einen Preisaubbau statt. An diesen Bespre chungen nahmen Vertreter des Groß- und Kleinhandels, der Konsumgenossenschaften und der Hausfrauenorganifationen aus dem ganzen Reiche teil. Der Reichswirtfchaftsminister teilte u. a. mit, daß man sich in Regierungstreuen ernstlich mit dem Ge danken trage, die Kohlen durch die Herabsetzung der Kohlen steuer zu verbilligen. In Industriekreifen war man sich darüber einig, daß ein Preisabbau nur geschehen könne durch eine Stabi lisierung der Mark. Groß- und Kleinhandel betonten, daß ein Preisabbau in der Praxis nur durchgeführt werden könne durch eine Ermäßigung der Eisenbahnsrachten. — Zuckerversorgung. Das sächsische Wirtschaftsministerium macht bekannt, daß der von der Zuckerwirtschaftsstelle für den Monat März sreigegebene Mundzucker mit je einem Pfund auf die Abschnitte I und K der Zuckerkarte ausgegeben wird. Be zirksausweis 3 der Zuckerkarte gilt für die Versorgungsperiode April, Mai und Juni. Die Verbraucher müßen ihre Zucker karten dem' Kleinhändler bis zum 24. März vorlegen. Die Kleinhändler haben sie bis zum 31. März abzuliefern. — Der für März sreigegebene Mundzucker wird leider wieder teurer. Da der Fabrikgrundpreis des Märzzuckers auf mehr als das Doppelte gegenüber dem Februarpreis erhöht worden ist, wird sich nach amtlicher Mitteilung auch der Kleinverkaufspreis auf etwa das Doppelte erhöhen. — Wo bleibt da der Preisabbau? — Dresden. Wie bereits gemeldet, hatte der frühere König Friedrich August in den letzten Tagen der vergangenen Woche mehrere Besuche in der sächsischen Oberlausitz abgestattet und war hierbei auch nach Bautzen gekommen. Nachdem er am Sonntag dem Gottesdienst in Bautzen beigewohnt hatte, begab er sich nach Hosterwitz bei Pillnitz, um seiner dort wohnenden Schwester, Prinzessin Mathilde, anläßlich ihres 60. Geburts tages einen Besuch abzustatten. — Frankenthal. Bei Versteigerung eines älteren Wohn hauses mit drei Scheffel Feld wurde ein Höchstgebot von sieben Millionen Mark erzielt. Dieses Gebot erhielt den Zuschlag. — Schönhaide. In einem hiesigen Baugeschäft war am Freitag ein großes Schadenfeuer ausgebrochen. Bei den Löschungsarbeiten fiel der auf einem Dache stehende Feuerwehr mann Theu, der erst vor kurzem auf eine 25jährige Dienstzeit bei der Feuerwehr zurückblicken konnte, plötzlich um und ver schied kurze Zeit darauf in feiner Wohnung. Ob er im Qualm den Erstickungstod erlitten hat oder ob es sich um Herzschlag handelt, ist noch nicht festgestellt. — Kirchberg. Mit Rücksicht auf die hohen Kosten will der Stadtrat in diesem Jahre von einem Wohnhausneubau absehen. Ein Wohnhaus für sechs Familien würde 98 Millionen Mark kosten. — Falkenstein. Am Sonnabend früh in der 7. Stunde ist auf dem hiesigen Bahnhofe der 38 Jahre alte Güterbodenarbei ter Otto Alban Schüttel beim Rangieren zwischen die Puffer der Lokomotive gekommen und sofort getötet worden. Der Unglück liche war verheiratet und hinterläßt Frau mit zwei Kindern. — Markneukirchen. Aus der Fabrik von Künzel und Co. wurden nachts größere Posten Tennis- und Baßsaiten geraubt- deren Wert etwa 20 Millionen Mark beträgt. Junge MtmD perfekt in Stenographie und Schreibmaschine für 1. April gesucht. Sch' iftstche Anaebote unter Nr. 333 an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbeten.