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Freitag den 9. März abends V28 Uhr im „Löwen" Unterhaltungs-Abend Bühnenschautnrnen des Allgemeine« Turnvereins. Alle Freunde und Gönner der Wohllätigkeitsarbeit ladet zu diesem genußreichen Abend herzlichst ein der Fechlvereiu. Ich zahle M Mk. Belohnung für Namhaftmachung jeder Person, die in meinen Büschen >! und Anpflanzungen Holz stiehlt, sodaß ich Strafantrag stellen kann. ur ' Mols Walther, «Mer, Sachrdors. MslMW«Ä«tzch l findet Mittwoch, 7. März 1923 vorm. */,L2 Uhr I bei unserem Albertschachte in Wurgwitz statt, s Staatlich. StemkohleWerk Zaackerode. Dermischies. Walpurgisnacht in Thüringen. In einer thüringifihen Zeitung veröffentlicht ein Einwohner von I. niit seinem vollen Namen folgende Ehrenerklärung: „Das unwahre Gerücht, welches iu der ganzen Umgegend von I. verbreitet worden ist, „Frau I. M. (der Name ist ausgeschrieben) in I. wäre eine Hexe und würde ihr Unwesen bei Nacht trei ben, nehme ich reuevoll zurück und verpflichte mich, sämt liche entstandenen Kosten zu bezahlen, und stifte außerdem 3000 Mark dem Frauenverein in I." Der Name des Ortes, in dem so Unglaubliches geschah, ist gleichfalls ausgeschrie ben, aber wir wollen ihn schonend verschweigen, bis das Mittelalter auch für dieses Stück Deutschland beendet sein wird. Verarmte Millionäre. Daß ein Vermögen von einer Million Mark heute nichts mehr bedeutet, und das; selbst mehrere Millionen Mark für den Lebensunterhalt nicht genügen, wenn sie nicht durch neue Geldaufschüttungen immer wieder ergänzt werden, braucht wohl kaum erst ge sagt zu werden, da es allgemein bekannt ist. Am schwersten finden sich natürlich die „Friedensmillionäre", die ihre Goldmark nicht zu erhalten wußten, mit ihrem Schicksal ab. In Hannover muß jetzt, wie ein dortiges Blatt erzählt, einer dieser Herren mit Schnürsenkeln handeln, um sein Leben zu fristen, ein anderer besorgt Einkassierungen für einen Verein, ein dritter arbeitet in einem Großbetrieb, und ein vierter, der sonst den Winter an der Riviera oder in Italien zu verbringen pflegte, handelt mit kleinen Hand käsen: alle vier sind stadtbekannte Leute. Valutakuriositäten. Der Reisebericht eines Englän ders, der kürzlich von Krakau nach Basel fuhr, liefert einen neuen Beitrag zu dem Kapitel der durch die Währungs erschütterung herbeigeführten Valutakuriositäten. Der Reifende legte die Fahrt von Krakau nach Basel in einem Abteil erster Klasse zurück, erfreute sich im Speisewagen der vorzüglichsten Verpflegung und ließ sich bei der An kunft iu Basel eine Tasse Tee geben. Für die außer ordentlich kleine Tasse hatte er mehr zu bezahlen, als er während der ganzen Fahrt von Krakau nach Basel aus- gegeben hatte. Seltsame Betten. Die großartigen Funde in den alten Pharaonengräbern bei Theben in Ägypten haben unsere Kenntnis von seltsamen Bettstätten, die sich könig liche Häupter zur Ruhe wählten, wesentlich erweitert. Das hier aufgefundene Königsbett mit holzgemeißelten Fratzen mit breiten elfenbeinernen Zungen und Zähnen schien freilich eher dazu angetan, bei dem schlafsuchenden König Furcht und Schrecken zu erregen als ihn in sanfte Träume einzulullen. Aber die Könige haben zu allen Zeiten bei der Wahl ihrer Prunkbettstätten einen ganz be sonderen Geschmack betätigt. So hatten beispielsweise Pariser Künstler für einen indischen Fürsten eine Bett stelle aus Holz und Silber gebaut, deren vier Ecken mit großen weiblichen Figuren, deren jede einen Fächer in der Hand hielt, geziert waren. Das Gewicht des Körpers der Fürsten löste selbsttätig einen Mechanismus aus, der die Fächer in Bewegung setzte und dem Schläfer sanfte Luft wellen zuführte. Das merkwürdigste aller Betten war über zweifellos das, welches ein russischer Zar einmal dem Schah von Persien zum Geschenk machte. Es war voll ständig aus Kristall gearbeitet und trug oben einen Kron leuchter. Die Ruhestätte war mit einem Springbrunnen versehen, dessen Geplätscher den unglücklichen Fürsten, der in diesem unbehaglichen Möbel zu schlafen verurteilt war, ein Wiegenlied sang, das nicht nach jedermanns Geschmack E Vie Klücklicsts Kedurt eines gesunden Wäs!8 . Z M reifen in dankbarer Freude an is» M M Kaufmann Allred Weder und Krau M U Ida Aeb. Vo§s1. A M Dresden-^ , Lobnorrstrasse 4, 2. stlärr 1923. M gewesen sein dürfte: Praktischere Neigungen zeigte König Richard III. von England, der ein gewöhnliches Holzbett benutzte, das aber, wie sich nach seinem Tode erst heraus stellte, ein geheimes Fach enthielt, in dem der mißtrauische König seine Schätze untergebracht hatte. „Nix Minister?" In einem süddeutschen Blatte liest man: Als vor kurzem mehrere Herren aus dem neubesetztcn Gebiet, die aus Anlaß der Anwesenheit des Reichspräsi denten nach Karlsruhe gekommen waren, nach Hause fahren wollten, wurden ihre Kraftwagen in Appenweier, Windschläg und Offenburg in ganz besonders scharfer Weise durch srauzösische Feldgendarmen und Soldaten revidiert. Die Personalien der einzelnen Herren wurden festgestellt, auch erfolgten eingehende Fragen: wo die Herren gewesen wären, was für Geschäfte sie erledigt hätten usw. Einer der Herren wurde direkt gefragt, ob er bei einer „Röunion der Minister" gewesen sei. In Wind schläg fragte ein französifcher Militärposten einfach: „Nix Minister?" Zink als Nahrungsmittel. Neue Forschungen auf Lem Gebiete der Ernährung. Wieviel Zink nehmen wir mit unserer Nahrung zu uns? Diese Frage wird sicher den meisten sonderbar er scheinen. Es ist im allgemeinen vollständig unbekannt, daß Zink in irgend welcher Form in unseren Nahrungsmitteln vorkommt, und doch findet sich dieses Metall z. B. stets in der Milch, die wir trinken. Die Menge ist natürlich gering, aber man hat gelernt, auch auf die kleinsten Mengen chemischer Bestandteile zu achten, die trotz ihrer Gering fügigkeit doch unentbehrlich für die Lebenstätigkeit sind. Es ivar das Jod, das uns vor einem Vierteljahrhundert zuerst solche Unentbehrlichkeit lehrte. Jod ist ein unum gänglich notwendiger Bestandteil der Schilddrüse, und ohne diesen Stoff wäre normales Leben vollständig un möglich. Die aus zahlreichen biochemischen Versuchen ge schöpften Erfahrungen mit dem Jod haben denn auch den Weg zu einer genaueren Erforschung der möglichen physio logischen Rolle anderer chemischer Stoffe gebahnt. Die gelegentliche Behauptung, daß chemische Elemente wie Kupfer und Arsenik regelmäßig in den Geweben Vor kommen, werden im allgemeinen mit einer gewissen Skepsis ausgenommen und Versuchsirrtümern oder zufälligen Ver giftungen zugeschrieben. Die Neigung des Körpers, zu weilen in der Leber Metalle wie die oben genannten ab zulagern, ist indessen nach gerichtsärztlichen Untersuchungen eine bekannte Tatsache. Nachdem nun zwei amerikanische Professoren fest gestellt hatten, daß gewisse, im Long Island-Sund vor kommende Weichtiere regelmäßig Zink enthalten, richtete sich die Aufmerksamkeit der Physiologen auf das Vor kommen dieses Metalls bei Lebewesen überhaupt. Man hat dann bald gefunden, daß Austern — wenigstens die, die im Atlantischen Ozean leben — stets Zink enthalten. Dabei ist dieses wahrscheinlich immer chemisch an Kupfer gebunden. Ein untrüglicher Beweis für das Vorkommen der so anneinander gebundenen Metalle ist die bläuliche Färbung der betreffenden Einzelorgane der Lebewesen. Man hat darauf hingewiesen, daß Austern aus bestimmten Gegenden dafür bekannt sind, daß sie große Mengen Kupfer enthalten, manchmal so große, daß das Metall dem Tier eine türkisblaue Farbe, ja, einen deutlichen Metall geschmack gibt. Wenn man Austern in verdünnter Säure zusammen mit blankem Eisen kocht, überzieht sich dieses mit einer Kupferhaut. Daraus kann man den Schluß ist sparsam im Vebrsuek unrl billig. ziehen, daß diese Tiere große Mengen der genannten Metalle aufnehmen können, weit über das Maß hinaus, dessen sie physiologisch bedürfen. Es scheint, daß man mit Fug und Recht behaupten kann, daß Zink als normaler Bestandteil in vielen unserer Lebensmittel vorkommt. So hat man gefunden, daß ge wöhnliche Milch im Mittel 4,2 Milligramm Zink im Kilo gramm enthält, also 0,0000042 26. Bei der Milch verschie dener Kuhrassen schwankt der Zinkgehalt etwas, am größ ten ist er bei allen in der Zeit, wo die Kuh die größte Menge Milch gibt. Die Muttermilch enthält etwas mehr Zink als die gleiche Menge Kuhmilch. Ein Hühnerei ent hält etwa ein Milligramm Zink, wobei sich das Metall aus schließlich im Dotter befindet. Auch Pflanzenstoffe können Zink enthalten. Natürlich stellt man die Frage, welches die physiolo gische Bedeutung dieser keineswegs unbeträchtlichen Menge von Metallen bei so allgemeinen und als besonders kräftig angesehenen Nahrungsmitteln wie Eiern und Milch sein kann. Sicherlich wird man annehmen dürfen und müssen, daß Zink nicht nur eine gewöhnliche zufällige Beimischung, sondern einen durchaus notwendigen Baustein des Proto plasmas, d. h. des lebendigen Inhalts der pflanzlichen und tierischen Zellen, bildet. 2. Kirchennachrichten aus Wilsdruff Mittwoch, den 7. März. Abends V28 Hauptversammlung des Jungmänner vereins (Jugendheim). Donnerstag, den 8. März Abends 1/28 Uhr Bibelstunde. Wintergerste — >— —, Hafer neu 34000 b. 36000, Weizenmehl 70»/, 80000, Roggenmehl 75»/, 66000, Roggenmehl 85°/, 62000, Futtermehl II —, Roggenkleie inl. 30000, Weizenkleie grob 30000, Maiskörner 54000, Maisschrot 56000, Kartoffeln neu 4000 bis 4300. Nossener Produktenbörse am 2. März Weizen neu 44000—45000, Weizen neu in Ladungen —, Roggen neu 39000—40000, Sommergerste 38000 ßmdMs -DM FW, Dresden N. K, Kamenzer Straße 251. An- und Berkaus v. Grund besitz, Nachweis möbl. und leerer Zimmer, «« — Wohnungs-Tausch. — Meitzner Produktenbörse am 3 März Weizen 44000—46000*, Roggen 37000—39000* Winter gerste *, Sommergerste 36000—38000*, Hafer 33 000—35 000*, Raps, trocken 80 000*, Mais 53000**, Rotklee, alt 750000—875000**, Trockenschnitzel 22000**, Wiesenheu, sächs. ohne Angeb.*, .Futterstroh, ohne Angeb. *, Kleie 29000*, Kartoffeln 4000—4300*. Stim mung: ruhig. Die mit * bezeichneten Preise sind Erzeuger preise, die mir ** Handelspreise. Dresdner Produktenbörse am 2 März Amtliche Notierungen Weizen 46000—47000, ruhig Roggen 40000—42000, ruhig. Sommergerste, säch sische 40000—43000, ruhig. Hafer, guter 39000 bis 40000, ruhig. Raps 87000—92000, ruhig. Mais, mixed 44000—48000 ruhig. Rotklee 700000-825000, ruhig- Trockenschnitzel 19000—20000, ruhig. Zuckerschnitzel 27 000 bis 32000, ruhig. Weizenkleie 26000—28000, ruhig.Roggen kleie 26 000—28000, ruh. Weizenmehl 70000—83000, ruhig. Roggenmehl 66000—70000, ruhig. Feinste Ware über Notiz. MM Unverbindl. Kostenanschläge bereitwilligst zum Verkauf. WW HellWois. zutauschen verkaufen Bahnhofstraße Nr. 128. Ms »llsste LossseMLelitsrsi Speisewirtschaft und Pferdegeschäft im Plauenschen Grunde. Mabrr-5KriNg Ist Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kauft lauf. Schlachtpferdez. allerhöchst.Preisen ^i Unglücksfällen sofort Tag und Nacht mit Transportgeschirr zur Stelle. Suche 1 Gans zu Kausen oder gegen Gänserich um- HausM-en für 1 April gesucht, is? 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