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>/Ärb^ ÄiM7 /Ä^M ^Äs-M °, ^IVSL» ?q-E L« Deutscher Reichstag. (310. Sitzung.) 68. Berlin, 2. März. 'La^avmnqen lFyrtjeLuns iviLt^ Ersatz für den alten Mann denken. auf, im Namen der Stimme zu erheben französisch-belgischen Zeitungen brachten Gestellungsbefehle für mehrere Re servejahrgänge zu achtwöchigen Übungen. Diese Einbe rufungen haben zu dem Gerücht Veranlassung gegeben, daß eine Mobilisierung zahlreicher Jahrgänge erfolgen solle mit Richtung gegen Litauen. Von polnischer amt licher Stelle wird dieses Gerücht entschieden dementiert. «I.r. sn» v^.v. schr bak die Hai ner Me den äuß ww der «cn lon Pe: stäi Sei Ha >ui> neh im sich Tei In- und Auslände und fordern sie Menschlichkeit und Humanität ihre gegen die Barbarei Les Militarismus. Gegen die Knebelung der Presse. — 11.1 ÄmUWMag- — Der Neichskommissar für die besetzten rheinischen Ge biete, Fürst Hatzfeldt-Wildenburg, hat im Auftrage der Neichsregierung an die Rheinlandkommission wegen der immer weitergehenden Erdrosselung Ler deutschen Preß freiheit im besetzten Gebiet eine Note überreicht, in der darauf hingewiesen wird, daß eine Auszählung aller der von der Nheinlandkonimission in der Zeit vom 11. 1. 1923 ab ausgesprochenen Zeitungsverbote zu weit führen würde, da die Zahl der in dieser Zeit von den Delegierten ausge sprochenen Zeitungsverbote bereits das erste Hundert überschritten hat. Die Note enthält einen energi schen Protest gegen diese gegnerischen Gewaltmaßnahmen. An die Richter der Welt! Der Republikanische Richterbund Deutschlands erläßt einen Aufruf an die Richter der Welt, in dem es heißt: Unter den Formen Les Rechtes werden zurzeit unsere Volksgenossen in Westdeutschland durch fremde Militär gerichte abgeurteilt, weil sie den Weisungen der deutschen Republik gehorchen, wie das Gesetz es befiehlt. Gegen diese Justiz legen wir freiheitlichen Richter der deutschen Re publik vor Ler ganzen KMurwelt feierlich Verwahrung ein. Wir appellieren an die Richter der Welt. Verwendet Euren Einfluß auf Völker und Regierungen! Setzt Euer Ansehen ein für den unbesiegbaren Gedanken des Rechts, die wicktiaste Grundlage wahren Völkerfriedens! Frankreich. X Die unausrottbare Furcht vor Deutschland. Die Franzosen verfolgen nach wie vor die Methode, ihre wahn sinnigen Rüstungen mit der Notwendigkeit eines Schutzes gegen deutsche Angriffe zu begründen. Im französischen Senat erklärte jetzt der Kriegsminister Maginot, Frankreich wolle sich seine unabhängige Existenz sichern, wie es auch andererseits eine Frage auf Leben und Tod sei, daß Deutschland ihm zahle, was es ihm schulde. Frankreichs Heere müßten stark genug sein für die Wacht am Rhein, sowie für die Bedürfnisse im Inland und in den Kolonien, sowie endlich für die Zwangsopera- tionen, die nötig seien. Die 100 000 Mann der deut schen Reichswehr seien alle Berufssoldaten. Die Reichs wehr könnte man sehr rasch, wenn es notwendig sei, ver dreifachen. Aus dieser Organisation könnten 21 Devisionen in schr kurzer Frist auf die Beine gebracht werden. Man müsse auch die Schutzpolizei in Betracht ziehen, die von soldatischem Geiste beseelt sei. Das habe man im Ruhr gebiet gesehen. der Freimarken haben! Manchmal rechts und manchmal links und manchmal in der Mitte des Kuverts und heute gar hinten. Das muß doch notgedrungen den abstempelnden Postbeamten in Verwirrung bringen, was im Interesse des Dienstes und auch der briefempsangenden Menschheit eigentlich vermieden wer den sollte , , ." Trudchen erwiderte nichts, dachte sich aber ihr Teil. Was verstand Herr von Tübingen denn von der Briefmarkensprache, die ihr eine unsägliche Freude bereitete. Zum Beispiel: die quer geklebte Marke hinten bedeutete einfach „in Treue fest"; gab es etwas Sinnigeres und Reizvolleres als dieses? Was ließ sich durch die Briefmarken nicht alles sagen — auch manches sehr Süße und äußerst Geheimnisvolle, das man dem indiskreten Papier nur ungern anvertraute. Miß Nelly erhielt einen Brief aus England, und dann blie ben noch zwei weitere Briefe für den Baron liegen, beide nicht ohne Wichtigkeit. Tübingen erzählte: „Da schreibt mir der alte Amtsrat Melmann aus Schnittlage, daß sein Neffe, der Dr. Haar haus, bereits vorgestern bei ihm eingetroffen sei und ein leb haftes Verlangen habe, Maxen begrüßen zu können. Ob Max schon hier sei und ob wir nicht alle zusammen am Nachmittag auf ein paar Stündchen zu ihm kommen wollten. Na, das fehlte mir gerade! Kielmann mit seinen ostindischen Bowlen und seinem kalten Punsch liegt mir im Magen. Da kneipt man sich jedesmal fest und am andern Morgen hat man einen dicken Kopf." „Man braucht sich ja Nicht zu übernehmen, lieber Eberhard," bemerkte Frau Eleonore, nach dem zweiten Briefe schielend. „Wenn du ein klein wenig mäßiger im Genüsse alkoholischer Substanzen sein wolltest —" „Bitte, Eleonore," fiel der Gemahl ein, furchte die Stirn und warf einen Seitenblick auf die Kinder, um dadurch anzudeuten, daß ihm ein« Maßregelung in deren Gegenwart durchaus nicht passe; „im übrigen kommt Max heute erst an, und wenn er seinen Freund Haarhaus Wiedersehen will, mag er sich ihn aus Schnittlage holen." „Es würde mich lebhaft interessieren, den berühmten Afri kaner kennen zu lernen," sagte Teupen, lebhaft! Sein erstes Buch hat mir außerordentlich gefallen; apropos, ich hoffe, daß Max sich auch zu einer schriftlichen Darlegung seiner Reise erlebnisse entschließen wird- Das kann ihm für seine weitere Karriere nur förderlich sein." . Polen. X Ausgedehnte Militärübungen. Die Warschauer 2?.; tmwnqenMmr- u.ldkiwfHM von LuÄsnüe tu dem erklärt wird', daß die französische Brutalität im Einbruchsgebiet in Ler neuen Verordnung der Rheinlandkommission den Gipfel erreicht, in der unter Androhung von Todes strafe Lie deutschen Eisenbahner in den Dienst fremder Gewalthaber gepreßt werden sollen. Der Aufruf sagt da zu: Das dürfte das Ungeheuerlichste und Grausamste Lar- stcllen, was sich in der neuen Epoche der Weltgeschichte bis her ereignet hat. Wir appellieren an das Gewissen der Welt, an die Eisenbahner und ihre Organisationen im Aah und Zern. O Preisausschreiben für ein Handbuch der Geschichte. Der Reichsminister des Innern hat ein Preisausschreiben für das beste Handbuch der neueren deutschen Geschichte von der Französischen Revolution bis zum Ausbruch Les Weltkrieges zum Gebrauch für die Lehrer erlassen. Es sind ein Preis von 500 000 und je zwei Preise von 300 000 und 100 000 Mark ausgesetzt worden. O „Drahtlose" Straßenbahn. Aus Berlin wird be richtet: Die Straßenbahnlinien k und L mußten dieser Tage plötzlich ihren Betrieb zum Teil einstellen, da wäh rend der Nacht Diebe die gesamte Oberleitung, vom Span dauer Bock bis nach Ruhleben gestohlen hatten. O Vom Polizeihund gestellt. Zwei Ler Verbrecher, dir vor kurzem in Berlin, als sie bei einem Einbruch ertappt wurde«, einen Polizeiwachtmeister niederschossen, konnten jetzt nach einem neuen Einbruchsversuch verhaftet werden. Sie hatten auch diesmal auf einen Oberwachtmoister, der sie verfolgte, Schüsse abgegeben, wurden dann aber selbst angeschossen und ergriffen unter Hinterlassung starker Älut- spuren die Flucht. Ein Spürhund der Polizei verfolgte die Spuren und ermöglichte dadurch die Festnahme der Ein brecher. O Ein deutscher Baumeister nach Argentinien berufen. Der weitbekannte Magdeburger Stadtbaurat Bruno Taut, der Schöpfer der buntbemalten Häuser Magdeburgs, die dem Stadtbild ein eigenartiges Gepräge geben, ist als Hochschullehrer für Architektur nach Argentinien berufen worden. Taut hat angenommen. O Denkmäler in Schutzhaft. In Leipzig wurden auf Veranlassung der Stadtverwaltung die bronzenen Stand bilder und Denkmäler abmontiert und eingezogen, damit sie nicht gestohlen werden. Wenn die Metallpreise wieder so niedrig sein werden, daß es sich nicht mehr lohnt, Denk mäler zu stehlen, wird man Lie Äronzebilder wieder auf stellen. O Ein vertrauenswcrter Schöffe. In Ruhrort wurde ein großer Silberdiebstahl verübt. Bei einer Haussuchung fand die Kriminalpolizei einen großen Teil des gestohlenen Gutes in der Wohnung eines Mannes, Ler gerade an die sem Tage als Schöffe amtieren sollte. Er wurde auch so fort ins Gerichtsgebäude gebracht, allerdings nicht als Schöffe, sondern als Häftling. O Spielraum für Kostenanschläge. Bei der Ausfthret- Lung der Arbeiten für eine Verbindungsstraße vom Bahn hofe in Saalfeld nach dem Bahnhof Köstiz wurden der Bahnverwaltung 13 Angebote unterbreitet, von denen das billigste auf 29,8, das teuerste auf 162,8 Millionen Mark lautete. O Uhren „spottbillig". Der Wirtschaftsverband der Deutschen Uhrenindustrie setzte die Schlüsselzahl von 3500 auf 3000 und weiter auf 2200 herab. Ein einfacher Wecker kostet im Einzelhandel demnach jetzt „nur" noch 21000 Mark, eine einfache Zimmeruhr 140 000 Mark und eine ein fache Hausuhr 540 000 Mark. O Millionenraub auf der Landstraße. Am Hellen Tage wurden, wie aus Berlin gemeldet wird, zwei Beamte der Darmstädter Bank aus der Landstraße zwischen Nieoer- schöneweide und Baumschulenweg von drei jungen Bur schen. die ihnen auf Fahrrädern entgegenkamcn, angeh alten - zz.z MlWkNUiMoL rümWskM Mm „Ueberlassen wir es ihm, lieber Papa," entgegnete Tübin gen. „Wie ich Maxen kenne, wird es ihm einige Mühe kosten, seine Antipathie gegen Tinte und Feder zu überwinden —" „Du darfst nicht ungerecht sein, Eberhard," fiel die Baronin ein. „Seine Briefe waren immer inhaltreich und sehr unter- haltend —" „Sehr unterhaltend," bekräftigte auch Graf Teupen. „Das hat mich eben auf den Gedanken gebracht, Max solle ein Buch über seine Reise veröffentlichen. Er besitzt zweifellos eine ge wisse schriftstellerische Ader — vielleicht kann ihm der kleine Kletzel auf Grünau dabei behilflich sein —" „Auch noch," warf Tübingen ein, und seine Frau wehrte energisch ab. „Nein, bester Papa," sagte sie, „ich habe mir neulich aus der Leihbibliothek einen Roman von Herrn von Kletzel schicken lassen, um doch auch einmal etwas von ihm zu lesen, und ich kann dir sagen, ich habe einen Abscheu bekommen. Das war ein höchst unmoralisches Buch, voller frivoler Liebschaften, und unsere guten, braven Bauern hat er geschildert, als ob das alles Spitzbuben und Verbrecher wären. Ich meine, dieser Herr von Kletzel täte besser, er widmete sich mehr seiner Landwirtschaft, als daß er solche Bücher in die Well setzt." „Wahrscheinlich bringen ihm seine Bücher mehr als seine Felder," erwiderte Graf Teupen, während Tübingen den zwei ten Brief erbrach und überflog. „Aha," sagte er. „Na, Jungens, freut euch: ihr kriegt endlich einen neuen Hauslehrer! Bernd, mach' nicht ein so mürrisches Gesicht, potztausend, ihr müßt doch selbst froh sein, daß nm: wieder der geregelte Unterricht beginnt! Habt ihr denn gar keine Ehre im Leibe?" Das schien in diesem Falle wirklich zweifelhaft zu sein, denn sowohl Bernd als auch Dieter zeigten sehr betrübte Mienen. „Wie heißt er, Papa?" fragte Dieter. „Reinbold. Das ist ein sehr hübscher Name und wehe euch, wenn ihr ihn wieder so verhunzt wie bei Doktor Kleinechen! Eleonore, sieh dir einmal die Zeugnisse durch; sie sind vortreff lich. Der Mann ist allerdings Theologe, nicht Philologe —" „Das schadet nichts," erwiderte die Baronin. „Theologen ge währen eine größere Garantie für die Sittlichkeit ihrer Lebens führung. Dabei fällt mir ein: mit unserm Pastor geht es doch gar nicht mehr! Er muß sich schon aus einem Stuhle in die Kirche tragen lassen. Wir müssen wirklich ernsthaft an einen. Der Gesetzentwurf über Lie Ausgabe von Dollar« schatzanwetsungen in Höhe von 50 Millionen ries nur noch eine kurze Diskussion wach. Abg. Kraetzig (Soz.) meinte, die großen Devtsengejchäste müßten jetzt einer nachträglichen Kontrolle unterzogen werben. Dann würde sich zeigen, wer die furchtbare Markentwenung und Dovarhauffe verschuldet hat. Trotz mancher Bedenken werde die Sozialdemokratie der Vorlage zustimmen. Dieses Mittel genüge aber nicht. Not wendig sei eine scharfe Devisenkontrolle und die schleunige Ausgabe einer wertbeständigen Anlage für die deutschen Sparer. Nachdem von kommunistischer Seite noch einige Ein- Wendungen erhoben waren, wurde Ler Gesetzentwurf in zweiter und dritter Lesung angenommen. OsutschlanäL IsMogen oOpfek M NIVES' i 100 (Nachdruck verboten.) (S. Fortsetzung) politische Rundschau. Deutsches Reich. DaS beschlagnahmte Vermögen in Amerika. Auf die Nachrichten von der Freigabe des beschlag- ftahmtcn deutschen Vermögens in Amerika hin wird vieler- seits angenommen, daß alles Vermögen ohne weiteres frei- gegeben wird. Die Amerika-Abteilung des Hansa-Bundes teilt nun mit, daß der fragliche Gesetzentwurf noch nicht endgültig, sondern zunächst im Nepräsenlantenhause mit 800 gegen i l Stimmen angenommen wurde. Der Gesetz entwurf, der insoweit verbessert wurde, als von größeren Vermögen nunmehr auch bis 10 000 Dollar freigegebcn werden sollen, geht jetzt an den Senat. Es ist bestimmt vnzunehmen, daß der Senat die Vorlage baldigst ohne Änderung annehmen wird. Die Amerika-Abteilung oes Hansa-Buudes, Berlin NW. 7, Dorothcenstr. 36, steht den Beteiligten mit Rat und Unterstützung kostenlos zur Ver- tügung. sEin Ausruf an die Eisenbahner. ! Der Vorstand des Deutschen Eisenbahnerverbandcs be schloß. einen Aufruf an alle Eisenbahner zu erlassen, Das HeiraLsjahr Ms Lustspiel-Roman in zwölf Kapiiel^ ' Von . . Frd o r o. Z o b tz l t i tz. d. h. eines D. Im Jahre 1911 spielte bei Grenz- Dereinigungsverhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich der sog. Entenschnabel eine Rolle: man nannte so wegen seiner einem Eutenschnabel ähnlichen kartographischen Form einen Zipfel von Kamerun. Seit einigen Tagen nun sind unsere geographischen Bezeichnungen um den Begriff „Flaschenhals" be reichert worden. Es handelt sich hierbei um die Streifen unbesetzten Gebietes, die zwischen den rechtsrheinischen „Brückenköpfen" von Köln, Koblenz und Mainz liegen. Der „Flaschenhals" ist auf der Karte ein Gebilde, Las mit sei nen gegeneinander gestellten Kreisbogen an den Hals der Flaschen erinnert, in denen man im rheinischen Oberland den sog. offenen Wein zu verschenken pflegt. Besonders scharf ausgeprägt ist das Flaschenhalsbild zwischen den Koblenzer und Mainzer Kreisabschnitten bei Caub. Die Karte zeigt auch, daß das soeben besetzte D a r m- ft a d t — gleich Mannheim und Karlsruhe — außerhalb des besetzten Gebietes in der neutralen Zone liegt. Aller Augen ruhten auf der schwarzen Ledertasche mit ihren abgescheuerten Ecken und ihrem runzlig gewordenen Ueberzug. Tübingen pflegte dadurch die Spannung zu verlängern, daß er die Mappe zuerst mit langsamen Bewegungen vor sich hinlegte und dann in allen seinen zahlreichen Taschen nach dem Schlüssel suchte. Und regelmäßig sand sich dieser Schlüssel erst in der letzten Tasche. Aber ehe der Baron aufschloß, pflegte er die Mappe jedesmal noch genau zu besichtigen, wobei er nie zu be- merken unterließ: „Könnten uns auch mal bald eine neue gönnen!" Dann erst wurde sie geöffnet und ihr Inhalt dem Tageslicht übergeben. Der wov nun auch immer höchst interessant. Da gab es stets zahlreiche Kreuzbandsendungen, die hintereinander erbrochen und beiseite gelegt wurden: Ankündigungen von erprobten Düngemitteln, von Lotterien, von landwirtschaftlichen Maschi nen, Sämereien, Dachpappcfabriken, Fischbrutanstalten, Ziegeleien und dergleichen mehr. Hierauf kamen die Zeitungen: die „Neue Preußische" und das „Wochenblatt der Johanniter- '-alley Brandenburg" für den Grafen Teupen, die „Post" für den Hausherrn, das „Daheim" und „Quellrvasser für das deut sche Haus" für Frau Eleonore. EMich die Briefpost — das Dar die Hauptsache. Trudchen Palm rückte bereits ungeduldig auf ihrem Stuhle hin und her. Sie hatte eine ausgebreitete Korrespondenz. Mit ihren Pensionsfreundinnen schrieb sie sich wöchentlich, und es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht selbst einen Bries erhielt, auf rotem, gelbem, sanfranfarbigem, grünem und blauem Papier und zuweilen in ganz winzigen Kuverts, zuweilen auch in schmalen und länglichen, von der Form eines geplätteten Glacehandschuhs. So ein Brief kam bei- ilpielsweise heute an, und er war auch leicht parfümiert und die iMarke darauf saß nicht an gewöhnlicher Stelle, sondern hinten lauf Ler Verschlußseite, quer geklebt. I „I Gott bewahre," sagte Tübingen, Trude Len Brief über Ken Tisch reichend, „was ist das wieder für ein unbändiges For- Unat! Und dann möchte ich wohl wissen, warum Ihre Freun dinnen so eine besondere VoUiebe für ein irreguläres Aufkleben — In Recklinghausen wurden vier Eisenbahner, die mit einem Transport von Lohngeldern unterwegs waren, von Franzosen abgefangcn. Sie wurden in einen Kraft wagen gebracht und verschleppt. 60 Millionen Mark Lohn gelder wurden dabei fortgenommen. Oer ,/Flaschenhals". ! Wie geographische Bezeichnungen entstehen. ! Es dürste allgemein bekannt sein, daß gewisse geo graphische Bezeichnungen ihre Entstehung der Ähnlichkeit des in Frage kommenden Landkartenbildes mit bekannten Formen, Figuren und ähnlichen Dingen verdanken. Schon in den untersten Klassen der Schule erfährt man und kann man sich bei der Betrachtung der Karte von Europa durch den Augenschein überzeugen, daß Italien wie ein Stiefel aussieht. Auch der Name „Nil -Delta" wird einem bald geläufig: die Gabelungen der Mündungsläufe des Nils haben Lie Form eines griechischen Deltas (^), LMM MF Neütt <i«: Nicktt oeleittek?