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Blu- reine 3 öden z aus - nbank Grün e, sich ! händ- mas. ! 4 Als udchen sagie: äulein davon rollen- ist) MdmfferMebla« Fernsprecher Wilsdruff Wochmblü^ fÜf WllsdsUff UNd ^MgegMd Postscheckkonto Dresden 2640 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, siir den Inseratenteil: Arthnr Zschunke, beide in Wilsdruff- 82. Jahrgang. Nr. 30. Dienstag / Mittwoch 13. /14. März 1923. Kleine Leitung für eilige Leser. * Der Reichskanzler erklärte in Verhandlungen mit den Spitzenorganisationen, daß eine allgemeine Einstellung der Lohnerhöhungen nicht beabsichtigt ist. * Die deutsche Regierung hat in eingehenden Darlegungen die französische Verdächtigung widerlegt, daß sie bei der Pariser Konferenz keinen Reparationsplan gehabt hätte. * Die Gewalttaten der Franzosen im Ruhrgebiet haben aber mals mehrere Todesopfer gefordert. * Der Hauptpunkt der Brüsseler Beratungen wird darin be stehen, neue Methoden zur Ausbeutung des Ruhrgebiets zu finden. * Auf englischen Protest hin ist der Interalliierten Rhein- landkommission die Autorität über die von den Franzosen am rechten Rheinufer besetzten Gebiete entzogen worden. „Hier bin ich, hier bleibe ich!" Poincarö hält es vollkommen für „Recht", daß er die deutschen Gebiete „erobert" und jeden Tag ein paar Deutsche ruhigen Herzens erschießen läßt. Die haben es gar nicht besser verdient; denn sie haben ein — Attentat auf ihn, Napoleon Poincarö den Großen, verübt. Der „Radical", eine Pariser Zeitung, hat es enthüllt und alle französischen Herzen beben vor Entrüstung. Die Deutschen sind nämlich durch den Versailler Vertrag verpflichtet, an das arme ausgeplündete Frankreich unter anderem auch — Bienenzu liefern. Erst haben sie sich gesträubt, aber schließlich — .„wir sind die Sieger" — mußten sie doch einen Zug mit Bienenvölkern beladen nach Frankreich schicken. Aber was taten diese „Boches"? Sie schickten an- geblich „Ersatz"bienen, die sich zwar kolossal vermehren, aber keinen Honig liefern. Und Poincarö braucht, um -Frankreich zum Siege und Ruhm führen zu können, täglich, große Mengen von Honig. Es ist gar nicht auszudenken, Ivas geschehen kann, wenn er seinen Honig nicht erhält! Frankreich wird demnach von den Deutschen hinten und vorn betrogen; nichts halten sie, was immer sie ver sprechen. Darum (offenbar wegen der verfälschten Bienen) erklärt Poincarö in der französischen Kammerkommission für auswärtige Angelegen heiten ausdrücklich, Frankreich werde die Sicherheiten und Pfänder, die es mit Beischlag zu belegen gezwungen ge wesen sei, nicht gegen einfache Versprechungen aus der Hand geben. Jedoch sei es bereit, die amtlichen Vorschläge der deutschen Regierung zu prüfen, sobald sich Deutsch land über seine Lage klar sein und solche Vorschläge machen würde. Irgendwelche Vermittlung, Intervention oder indirekte Verhandlungen werde die französische Re gierung aber nicht annehmen. Man merkt die Folgen der deutschen Ersatzbienen lieferung; bonlgtriefend sind diese Erklärungen nicht, j Deutlich genug richten sich diese Worte Poincarös gegen England, wo ja in den letzten Tagen oft der -Wunsch nach einer Intervention ausgesprochen, von Bonar Law nicht prinzipiell abgelechnt, aber als sehr schwierig hinge stellt wurde. Dem schiebt Poincarö einen festen Riegel vor. England soll ausgeschaltet werden bei der Neu ordnung der kontinentaleuropäischen Verhältnisse; ganz ungescheut wird das von den französischen Zeitungen aus gesprochen. Poincarö fährt nach Brüssel, begleitet von einem großen Stab. General Dego ulte selbst ist dabei und der Kriegsminister, die Herren Tirard, Vorsitzen der der Rheinlandkommission und LeTrocquer, der Minister für Wiederaufbau, um mit Belgien die Bedingun gen zu besprechen, die man den Deutschen stellen will, so bald sie zusammenbrecheu. Aber nicht Bedingungen, über die man dann mit den Deutschen verhandelt, sondern die von diesen einfach anzunehmen find. Sie bedeuten eine glatte Beseitigung aller Frankreich „schädigenden" Bestimmungen des Versailler Vertrages, „Ergänzungen-" zu diesem Vertrage nennt man sie harm los. Da ist zunächst Frankreich verpflichtet, 1923 den Koblenzer Brückenkopf zu räumen; so bestimmt es der Vertrag. Das soll beseitigt werden; Frankreich könne es „mit seiner Sicherheit" nicht vereinbaren, die Rheinufer zu räumen, 9'^ suis, j'^ rosto, denkt es: i ch b i n da u n d bleibe da. Das war doch das Ziel -des Krieges, Er füllung 70vjähriger Wünsche. 1935 soll eine Abstimmung im Saargebiet stattfinden darüber, ob dieses Land zu Frankreich will oder bei Deutschland bleibt. Obwohl alles, aber auch alles geschieht an Gewalt und Überredung, ob wohl der Frank rollt, weiß Frankreich nicht, ob nicht die Bevölkerung sich doch für Deutschland entscheidet. Also soll auch diese Bestimmung beseitigt werden — zweifellos im Namen der „Selbstbestimmung der Völker". Frankreich braucht die deutsche Kohle, vor allem den deutschen Koks, der so billig geliefert wird, daß die fran zösische Eisenindustrie fast konkurrenzlos billig arbeitet, lind „gezahlt" wird er durch — Deutschland; -denn er wird ja auf Reparationskonto verrechnet. Die Ko-Hlenlieferungen Deutschlands, wie sie der Versailler Vertrag festsetzt, neh men aber 1927 ihr Ende. Dann muß Frankreich die deutsche Kohle regelrecht kaufen. Auch das soll umgeftoßen werden; man will diese Zwangslieferungen verewigen. Und schließlich: die Reparationsverpflichtungen! Deutsch lands sollen ein iür allemal festaeleat werden, und zwar alle, sowohl die Bar- -wie die Naturalverpflichtungen. Auch l der Zeitpunkt, zu dem sie jeweils zu erfüllen sind. Nicht ! eher wird das Rheingebiet geräumt, als bis Deutschland den letzten Pfennig bezahlt, die letzte Lieferung geleistet hat. Und das alles ohne jede Rücksicht darauf, ob Deutsch land überhaupt in der Lage dazu ist. Der Versailler Ver trag hatte eine wiederholte Prüfung zugesagt -darüber, wie sich die deutschen Wirtschafts- und Zahlungsverhält nisse entwickeln, um diesen die Verpflichtungen anznpassen. Fort damit! Das ist eine „Schädigung" Frankreichs. Alle diese Pläne und Vorschläge, denen natürlich Belgien ohne weiteres zustimmen wird, sind ja nur dafür da, durch die Unmöglichkeit der Erfülkmg Deutschlands „üblen Willen zu beweisen". Es hat geleistet, was n i e ein besiegtes Volk geleistet hat; mehr als 100 Milliarden Goldmark hat es hingegeben. Doch Shylock Frankreich besteht auf seinem Pfund Fleisch nahe dem Herzen Deutschlands. Bonar Law hat soeben im Unterhaus eine Anfrage, ob Frankreich-Belgien ohne Englands Zustimmung denn den Versailler Vertrag so einfach ändern dürfe, verneinend beantwortet. Alle, die jenen Vertrag unterschrieben!, müß ten vorher gefragt werden. Vielleicht wird es sich nun endlich bald entscheiden, ob England willens ist, hinter seine Worte auch Taten zu setzen. * Ein angeblicher deutscher Neparationsplan. Der durch seine Falschmeldungen berüchtigte Berliner Korrespondent des „Journal" will erfahren haben, daß die Neichsregi-erung seit einigen Tagen an der Abfassung eines neuen Reparationsprogramms arbeite. Es beruhe im großen und ganzen auf den Vorschlägen, die Dr. Bergmann auf der Pariser Konferenz erstatten sollte, weiche aber in wichtigen Punkten -davon ab. Besonders in der Frage der Naturallieferungen. Es soll aus fünf Teilen be stehen, und zwar: 1. Naturallieferungen, 2. Geldzahlungen, 3. Garantien, 4. Auswärtige und innere Anleihen und 5. Ge sundung der deutschen Finanzen. Die deutschen Industri ellen seien heute viel geneigter, Zugeständnisse zu machen. Die Studien, die die deutsche Regierung gegenwärtig unternähme, dürsten aber in keiner Weise als Vorboten eines bevorstehenden Kapitulation angesehen werden. Deutschland wünsche jedoch mehr denn je die Intervention einer dritten Macht, und als geeignete Persönlichkeit -betrachte man den tschechischen Außenminister Dr. Benesch. Die Deutschen wür den dann der Internationalisierung des Ruhrgebiets zusttm, men und es würden enge Abmachungen zwischen der englischen, deutschen und französischen Industrie beschlossen werden. Die Deutschen würden auch zugeben, daß die Räumung des Ruhr gebietes abschnittsweise erfolgt, gleichzeitig mit der Erfüllung der Verpflichtungen Deutschlands. Gegenüber diesen Mitteilungen wird von amtlicher deutscher Seite festsestellt, daß von einem solchen Plan keineRede ist, und daß sich am deutschen Regieruugs- Programm, wie es noch in der letzten großen Rede des Kanzlers klar enthalten war, nichts geändert hat. IeutfchlandsMedens-undLeWligswille Eine dreifache Richtigstellung. Die französische Presse der letzten Tage verdäch tig t in Auswertung des französischen- Gelbbuches Wer die Pariser und Londoner Konferenz das deutsche Ver halten vor der Londoner und Pariser Konferenz in folgenden Punkten: 1. Die -deutsche Regierung habe keinen- sestausgearbeiteteu Plan für die Pariser Konferenz besessen. 2. Die deutschen Industriellen hätten versucht, mit der französischen Industrie Verhandlungen anzuknüpfen, um eine wirtschaftliche Verständigung mit politischen Zielen herbei- zuführen. 3. Die Verhandlungen der Industriellen Klöckner, Stinnes und Silverberg hätten dazu führen sollen, Frankreich zu einer Verständigung mit Deutschland hinter-dem Rücken seiner Alliierten zu verleiten. Im übrigen hätten die auf Reparations konto laufenden Kohlenprogramme nicht weiter ausgeführi werden sollen. Demgegenüber erklärt Staatssekretär a. D. Berg mann, daß er beauftragt war, der Konferenz in Paris auf Wunsch den d e uts chen R e p a r atio ns p l a n „zu unterbreiten und mündlich zu erläutern". Er habe aber bis zum Abbruch der Konferenz vergeblich auf eine Mit teilung der Entente gewartet. Ferner erklären die Herren Klöckner, Silver berg und Stinnes: Wir haben uns auf Wunsch der deutschen Regierung zur Führung von Verhandlungen mit der Gegenseite bereit erklärt. Diefe Verhandlungen sollten sich auf Lieserungvon Bren n-st off beziehen. Die Behauptung, daß wir mit der französischen- Regierung oder Industrie Verhandlungen geplant haben-, um politische Abmachungen zu treffen; entbehrt jeder Grundlage. Schließlich erklärt der Reichsminister des Auswärti gen, Herr v. Rosenberg: Dis deutschen Absichten waren der englischen Regierung bekannt und wurden von ihr begrüßt. Der Vorwurf, wir feien für diese Verhandlungen wohl zu Ko-Hlenlieferungen gegen Bar zahlung, aber nicht zu Lieferungen auf Reparationskonto bereit gewesen, ist nicht ernst zu nehmen. Im Zusammen hang mit dem Moratoriumsplan konnte der Vor schlag in einer anderen als der gewählten Form nicht ge- ma<Ä werden. Rückzug der Rhemtandkommission. Ein „Kommissar" für das Ruhr gebiet. Die Engländer wollen mit den französischen Gewalt taten nichts gemein haben, und infolge eines von ihnen ausgesprochenen Protestes wird künftighin die interalli ierte Rheinlamdkommission keine Autorität über die Gebiete ausüben, die von den Franzosen am rechten Rbcin- ufer besetzt wurden. England hat erklärt, daß die Aus dehnung der Machtbefugnisse am rechten Rheinufer eine Verletzung des Versailler Vertrages sei. Dafür wollen nun die Franzosen mit den Belgiern ein neues Abkommen darüber treffen, wie man das Ruhr gebiet aus die beste Art und Weise ausnutzen könne. Es soll wieder die Frage der Einsetzung eines Kommissars für das Ruhrgebiet aufgeworfen werden. Ferner beab sichtigen die -Franzosen, die Kohlen Mission von Essen nach Düsseldorf zu verlegen, was vielleicht als ans- gesprochener Rückzug auszulegen ist. Chronik der Gewalttaten. — Die Franzosen haben erneut den Bahnhof Herne besetzt. Ferner erschienen die Franzosen vor dem Gebäude der Gelsenkirchener Bergwerksaktiengesellschaft und nahmen die Bestände an Erz und Eisen auf. — Das vorläufige Veto der Rheinlandkommission gegen die Ernennung des früheren Ministers Hänisch zum Regierugspräsidenten in Wiesbaden wurde in ein end gültiges Veto umgewandelt. — Die Franzosen haben ihre Aktton zur Beschlag nahme von Kohlenzügen in der Nähe von Dortmund fort gesetzt. Mehrere Stationen wurden neu besetzt. — Bei Höchst a. M. wurde an der Schwanheimer Brücke der Arbeiter Merz von einem Marokkaner er schossen. Die Kugel ist ihm von hinten in den Kopf ge drungen. — Im Bahnhofsgebäude von Löttringhausen ist der Eisenbahubeamte Heinrich Hölling erschossen worben. - — Von dem von den Franzosen besetzten Pvlizeiprä- siidiumEssen aus wurde- auf einen- au MeStraßenbah-nwar-- tenden Herrn ohne jeden Anlass geschossen. Der Schuß durchdrang die Lunge. — Das Kriegsgericht in Werden verurteilte den Prinzen Friedvich Wilhelm zur Lippe zu 7 Millionen Mark Geldstrafe, well er einen Totschläger in seinem Besitz hatte. — In Essen wurden in einer der letzten Nächte fried liche Bürger von vier französischen Soldaten mit dem auf- gepflanzten Seitengewehr bedroht. Ein Feuerwehrmann wurde durch einen Schuß in die Brust geiüivi. Preisabbau und Lohnerhöhung. Erklärungen des Reichskanzlers. In der Reichskanzlei fanden in den letzten Tagen Be sprechungen des Reichskanzlers mit Vertretern sowohl der Industrie als auch der Spitzengewerkschaften über die gegenwärtige Preis- und Lohnlage unter dem Gesichts punkt der wünschenswerten Befestigung der wirtschaft lichen Verhältnisse statt. In diesen Besprechungen erklärte der Reichskanzler mit Nachdruck die einmütige Auffassung der Reichsregie- rung, alles zu tun, was zur Vermeidung neuer Preisstei gerungen und zur Herbeiführung der wirtschaftlich mög lichen Preisermäßigungen geschehen könne. Gegenüber der Vermutung, daß die Reichsregierung jeglicher wetteren Lohnerhöhung entgegenwirken wolle, stellte der Reichskanzler fest, daß auch nach Ansicht der Reichsregierung eine Erhöhung der Löhne da ge rechtfertigt sei, wo sie zur Anpassung an das allge meine Lohnniveau und den Preisstand erforderlich ist, während eine allgemeine durchgängige Hebuna der gesamten Löhne den notwendigen Preisabbau unmöglich mache. Außerdem hat sich das Ncichsfiuanzministcrium bereit erklärt, den Beamten und Staatsarbeitern bereits in den nächsten Wochen Vorschüsse aus die Aprilgehälter auszuzahlen. Die Verhandlungen über diese Frage wer den fortgesetzt.. politische Rundschau. Deutsches Reich. Dr Luther über die Ernährungslage. Im Haushallsausschuß des Reichstages äußerte sich Neichsernährungsminister Dr. Luther über die Er nährungslage. Die von der Neichsregrerung getroffenen Vorkehrungen für die Versorgung der besetzten Ge biete mit Fett, Speck und Schmalz bewähren sich im all gemeinen sehr gut. Ebenso die holländische Milcheinfuhr und die Einfuhr von Milchpulver. Notfälle, die immer wieder durch Gewaltgriffe der Franzosen und Belgier be stehen. werden stets nach Möglichkeit sofort behoben.