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Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192302205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19230220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19230220
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-02
- Tag 1923-02-20
-
Monat
1923-02
-
Jahr
1923
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1923
- Autor
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Ans Stadt und Land für Schluß folgt. züge stimmt man zu; 2. von den eingegangenen Entwürfen zum Postreklamestempel. 3. wird beschlossen, mit dem Anschläge von Plakaten an die städtischen Anschlagtaseln den Ratsboten bezw. eine städtische Arbeiterin zu beauftragen. 4. Von der Verord nung des Wirtschaftsministeriums vom 31. Januar 1923 über die Bekämpsung von Schlemmerei und Aikoholmistbrauch nimmt man Kenntnis. 5. Der am 4. und und 5. März fällig werdende Frühjahrsmarkt soll abgehalten werden. 6. Die freigewordene Steuerkassiererstelle wird dem Sekretär Weichelt übertragen, dessen Stelle dem Sekretär Rentsch. Die Stelle lm Wohlfahrts amt gelangt zur Ausschreibung. 7. Dem Stadtverordnetcn- beschlusse vom 8. d. M. um Bereitstellung eines Berechnungs geldes in Höhe von 250 000 zur Beschaffung von Lebens mitteln schlicht man sich einstimmig an. 8. Den durch den Aus- fchuh gemachten Vorschlag hinsichtlich der diesjährigen Kinder erholungsfürsorge heißt man gut. Mit der Durchführung wird das Wohlfahrtsamt betraut. 9. Der Bereitstellung von 300 000 Mark Berechnungsgeld für Konfirmandenbeihilfen nach dem Stadtvcrordnetenbeschlusse vom 8. Februar 1923 schließt man sich an. Die weitere Verteilung überläßt man dem Wohlfahrts- ! amt. 10. Die lleberschüsse aus der früheren Kriegshilfekasse I sollen an Kriegerwaisen verteilt, werden. Die weitere Bearbei tung ertrügt durch das Wohlfahrtsamt. 11. Zur Auszahlung der erhöhten Notstandsunterstützung an Sozialrentner werden die von der Stadt gesetzlich zu tragenden Mittel bereitgestellt, desgleichen die Mittel zur Unterstützung der Kleinrentner nach dem Gesetz über Kleinrentnerfürsorge vom 4. Februar 1923. 12. Das Gesuch des Volksbundes Deutsche Kriegergräberfür- sorge vom 10. Februar 1923 um Gewährung einer Beihilfe soll I unter Bezugnahme auf die kürzliche Unterstützung auf sich be-1 ruhen bleiben. 13. Die vom Wirtschaftsverband Sächs. Gemein-1 den für ein erstattetes Gutachten zum Ausbau des Elektrizitäts- I wertes eingesetzten Gebühren sollen erstattet werden. 14. Di« I für die Schule bestellte Menge Fußbvdenöl soll trotz der Preis- I erhöhung abgenvmmen werden. 15. Der Rat beschließt, di» I jetzt geltenden Fürsorgeunterstützungssätze ab 12. Februar 1923 I zu verdoppeln. 16. Aus dem Sachsdvrfer Steinbruch sollen I 30 Kubikmeter Klarschlag angesahren werden. — Hierüber I wurden noch 15 Punkte erledigt. I — Bewahrt die Ruhrfront vor dem Hunger! Hunger tut! weh! Das wissen wir alle, zumal wir das in der letzten Zeit sattsam genug am eigenen Leibe haben erfahren müssen. Und trotzdem, wenn's auch sehr teuer ist, wir haben wenigstens immer noch und werden unserer Lebensmittel nicht von Räubern, wie die Ruhrgebiet-Bewohner von den Franzosen, beraubt. Und wir werden nicht brutal mißhandelt und vergewaltigt, sondern können noch in Frieden leben. Darum wollen wir unser« Blicke nach den bedrängten und notleidenden Ruhrgebiet-Be wohnern lenken und unsere Hände auftun und geben, was in unseren Kräften steht, damit die raub- und blutgierigen Fran zosen die armen, treuen Brüder nicht durch Hunger auf diel Knie zwingen können. Alfo gebt weiter und gern für die Ruhr»! Volksspende! — Bei uns gingen weiter ein von den Mitgliedern! des Militärvereins Grumbach 64 650, Arbeiter und Beamte! der Fa. Dampfziegelwerk Willy Breitenstein, Dresden-Gostritz! 42000, P. W. in L. 1000, Ev-luth. Iungmännerverein Wi.I 1500 insgesamt bisher 325 745 -F. ! — Ein 1900-Gramm-Brot 630 Mark. Der Ernährungs-I ausschuß des Kommunalverbandes Meißen Stadt und Landl hatte sich erneut mit der Neufestsetzung der Mehl- und Brot-I preise zu befassen. Die neue Brotpreisfestsetzung ist notwendig! geworden durch die Steigerung der Kohlenpreise wie allerl übrigen zur Herstellung von Mehl und Brot notwendigen! Materialien, während der Getreidepreis der alte geblieben ist.I Außerdem sind die Löhne gestiegen, so daß die Erhöhung, durchl die Tcuerungsverhältnisse bedingt, gerechtfertigt ist. VomI Amtshauptmann Dr. Sievert wurden die Verhältnisse eingehendl dargelegt und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß, wenn nichil neue Getreide- und Kohlenpreise eintreten, der neue Brotpreisl für längere Zeit bestehen bleiben werde. In der Aussprachei wurde an den Herstellungskosten der Mühlen kritisiert. VonD den Vertretern der Mühlen, den Herren Claus und Kirsten» wurden die Ausführungen teils zurückgewiesen und in ent-W sprechender Weise berichtigt. Von Müller- als wie von Bäcker! seile wurde darauf verwiesen, daß Meißen bisher immer deiM niedrigsten Brotpreis gehabt habe. Damit sei auch bewiesen» daß die verarbeitenden Handwerke und Betriebe jederzeit da» ihrige getan haben, um den Brotpreis erträglich zu gestalten» Die neuen Preise waren bereits im Sonnabendblatt abgedrucktW — Der Dollar erfreut sich jetzt des größten Interesses! Seine rückläufige Bewegung, trotz der ungeheuren Belastung der deutschen Wirtschaft, erscheint dem einen als Wunder, jenen« als nicht ganz geheuer, der eine sieht es mit lachendem GesichtW der andere wird blaß, der eine zittert, der andere flucht, del eine fchmunzelt, der andere ist ruiniert, der eine bereut, etwa» nicht getan zu haben. Der Konsument freut sich, daß Schieber! und Spekulantentum mal eins versetzt bekommt, der andere iW Optimist und hofft auf Hochstand in kurzer Zeit, der eine sieh! Felle fortschwimmcn, der andere genährte Hoffnungen in Nicht! zerrinnen. Aller Augen sind auf den Dollar gerichtet, Glück unM Unglück, wie es die Welt bezeichnet, hängen davon ab, noö! mehr — die Hausfrau, deren Budget schon seit Wochen nich! mehr im Gleichgewicht sich befindet, selbst sie, die seufzend diM Sprünge von 20- auf 30-, 40- und 50 000 sah, atmet auM Ein Seufzer der Erleichterung entquillt ihrer von Sorge um di> tägliche Nahrung zerwühlte Brust. Der Dollar fällt, die ZeilW cntwicklung hat auch ihren Instinkt für rechnerische DingW geschärft. Als der Dollar stieg, wurde alles teuer, die PreiW stiegen mit dem jeweiligen Kursstände, manchmal täglich. IetzW fällt der Dollar und — jetzt will auch die Hausfrau teilnehme W an den Folgen der Markbesserung, die sich nach ihrer AnsichW auswirken müßen in schnell sinkenden Lebensmittelpreisen. No« wagt sie die Hofsnung, daß es so sein könnte, nicht zu nährerW Wilsdruff, am 19. Februar 192A Mitteilungen aus -er Ratssitzun vom 14. Februar 1923. Kenntnis nimmt man 1. von der Erhöhung der Tariflöhne die städtischen Arbeiter; der Auszahlung der erhöhten De- für Fürsorgezöglinge und Pfleglinge des Jugendamtes dem jenigen Mitglieds angerechnet, zu dessen Bezirk die Vollzugs behörde und das Amt gehören. Die Stadt Dresden, die an der Kinderheilanstalt am meisten interessiert sei, habe in der endgültigen Satzung eine Vorausbelastung mit 5°/» aller un gedeckten Ausgaben übernommen, die verbleibenden 95°/° wür den dann nach Maßgabe der Verpflegtage auf alle Beteiligten verteilt. Der Bezirksausschuß nahm von den Satzungen zu stimmend Kenntnis. Der auf Grund der Verordnung über die Entlohnung und Errichtung von Fachausschüssen im Bäckerei- und Konditoreigewerbe vom 2. Dezember 1918 (R.-E.-Bl. 2. 1397) errichtete Fachausschuß für den Kommunalverband Meißen Stadt und Land ist vom Bezirksausschüsse erneut zu ernennen. Dieser wählte folgende vom Berichterstatter, Reg.- Rat Dr. Falck, vorgeschlagene Herren: I. Vorsitzender: priv. Bäckermeister Herm. Männel in Meißen, Stellvertreter: priv. Bäckermeister Theodor Förster in Meißen. II. Vertreter der Arbeitgeber: 1. Bäckermeister Oswald Schlittgen in Meißen, Neugasse; 2. Bäckermeister Richard Kobisch in Meisa- tal; 3. Bäckermeister Oswald Grundmann in Nossen. Als deren Stellvertreter: I. Bäckerobermeister Emil Schubert in Wilsdruff; 2. Bäckermeister Heinrich Thielemann in Sieben- lehn; 3. Bäckermeister Emil Hamann in Lommatzsch. III. Ver treter der Arbeitnehmer: 1. Paul Pötzsch in Meißen r., Hainstr. 3; 2. Paul Eckert in Meißen, Hirschbecgstr.; 3. Alfred Berthold in Meißen, Kleinmarkt. Als Stellvertreter: 1. Otto Zschoche in Meißen, Hirschbergstr.: 2. Albert Bormann in Weinböhla, Hauptstr. 12; 3. Mar Kiesler in Semmelsberg. Bäckerei Schiffner. Ueber die Neueinteilung der Schornsteinfegerkehr bezirke berichtete Regierungsbaurat Dr. Wilde. Im hiesigen Bezirke bestünden sieben Kehrbezirke, Meißen l und II, Weinböhla, Nossen, Wilsdruff, Lommatzsch und Siebenlehn und für jeden Bezirk ein Eemeindeverband, der ,u. a. die Kehrlöhne festsetzte. Die Bezirke waren wisher so ungleich- wertig, daß, als im vorigen Jahre eine Gleichstellung der Einkommen der einzelnen Meister vorgenommen wurde, die Zuschläge zu den Erundkehrlöhnen zwischen 2600°/° und 5400°/° schwankten. Da dies in anderen Amkshauptmannschaften wahr scheinlich ähnlich war und zu Unzuträglichkeiten in den Grenz gebieten führte, habe die Kreishauptmannschaft für den ganzen Regierungsbezirk eine Neueinteilung der Kehrbezirke vorgenom men, und zwar eine vorläufige, mit Wirkung vom 1. 1. 1923 ab. Im Laufe des Jahres soll die endgültige Einteilung nach den inzwischen zu sammelnden Erfahrungen vorgenommen wer den. Gleichzeitig soll eine neue einheitliche Grundlohntare ein geführt werden. Hiernach werden die Kehrbezirke Meißen I, Weinböhla, Wilsdruff, Nossen nicht oder nur unwesentlich ver ändert. Meißen II (Land) müsse einen großen Teil an Lom matzsch abgeben rind werde durch einen kleinen Teil von Wein böhla entschädigt. Siebenlehn erhalte einige Gemeinden des Freiberger Bezirkes hinzu. Lommatzsch werde wesentlich er weitert durch Orte des früheren Bezirkes Meißen-Land. Nach dieser Einteilung schwanken die Einnahmen aus den zurzeit gellenden Grundkehrlöhnen zwischen 23 547 und 28 180 Mk. Es seien also annähernd gleichwertige Bezirke geschaffen wor den. Die Neueinteilung soll rm Laufe des Jahres endgültig in Kraft treten. Dann könne den wiederholt vorgebrachten Wünschen von Kehrverbandsvorsitzenden stattgegeben weiden, daß die Zuschläge zu den Grundgebühren künftig nicht mehr von den Kehrverbänden in verschiedener Höhe, sondern ein heitlich vom Bezirksausschuß festgesetzt werden. Die einzelnen Kehrverbände werden dann überflüssig und können sich auf- lösen. Nachdem Eemeindevorstand Glöckner hierzu noch weitere Erläuterungen gegeben hatte, nahm der Bezirksaus schuß zustimmend Kenntnis. Derselbe Referent berichtete über eine Verordnung des Ministeriums des Innern zur Beteiligung an der Ka pitalerhöhung bei der Landessiedlungs-Ge- sellschaft „Sächsisches Heim". Die Landessiedlungs- gesellschätt Dresden, 1917 gegründet, habe die satzungsgemäße Aufgabe, zunächst das Gesetz über die Ansiedlung von Kriegs teilnehmern vom 5. Mai 1916 dur^uführen. Darüber hinaus verfolgte die Landessiedlungsgesellschaft den Zweck, den Klein wohnungsbau auch da, wo er nicht unter den Begriff der Ansiedlung falle, durch Beschaffung von Zwischenkredit und von nachstelligem Grundkredit zu fördern. Im hiesigen Be zirke sei die LSG. auf dem Gebiete der Kriegersiedlung tätig gewesen, und zwar in Weinböhla, Coswig und Miltitz. Im Gange seien Siedlungen in Niederau und Oberau. In neuerer Zeit habe sich die LSG. auch die Beschaffung von Baustoffen angelegen sein lassen, und zwar zunächst billigen Bauholzes, später von Ziegeln (Beteiligung an der Ziegelei Omsewitz), Dachsteinen und Zement. Auch hierin sei die LSG. von "Siedlern des hiesigen Bezirks wiederholt in Anspruch genom men worden. Das Stammkapital habe zunächst 5 Millionen betragen und sei bis jetzt auf 9Vs Millionen erhöht worden. Nach der jetzigen Geldentwertung reiche aber dieses Kapital bei weitem nicht mehr aus, um die satzungsgemäßen Ziele weiter wirksam zu verfolgen. Deshalb sei eine Erhöhung des Stammkapitals auf zunächst 200 Millionen vorgesehen. Das Landeswohnungsamt richtet jetzt an die Gesellschafter das Er suchen, die Stammeinlagen entsprechend zu erhöhen. Als Grund lage für die Bemessung der Erhöhung schlage es 10 Mk. auf den Kops der Bevölkerung vor (früher 10 Pfg.). Der Be zirksverband Meißen sei mit einem Kapital von 20 000 Mk. beteiligt. Bei Annahme einer Bewohnerzahl von 97 402 würde die vom Landeswohnungsamt vorgeschlagene Erhöhung etwa 1 Million betragen. Der Vorteil, den der Bezirksverband hierbei haben würde, liege neben einer allgemeinen Erleichterung aller Siedlungsarbeiten (so z. B. Uebernahme von Bauleitun gen, Erleichterung bei der Materialbeschaffung) in der Finan zierung der bezuschußten Siedlungsbauten. Gerade hierin würde eine Erleichterung sehr erwünscht sein, weil nach den bisherigen Erfahrungen das Landeswohnungsamt meist nicht rechtzeitig genügend Vorschußmittel zur Verfügung stellen könne und die Beschaffung des nötigen Zwischenkredits stets auf Schwierigkeiten stoße. Gerade im vergangenen Jahre sei es wiederholt vorgekommen, daß die Bauunternehmer monatelang auf ihr Geld warten mußten. Bei der rapid zunehmenden Geldentwertung werden sie dies zweifellos künftig nicht mehr tun können. Schon aus diesem Grunde wäre es zu begrüßen, wenn durch die Erhöhung der Stammeinlage bei der LSG. ein Anspruch auf Finanzierung der künftigen Siedlungsbauten im hiesigen Bezirke begründet würde. Die Aussicht auf Ver zinsung des festgelegten Kapitals sei vorhanden. Nach einer Mitteilung des Landeswohnungsamtes werde voraussichtlich di« LSG. künftig eine Dividende von 4°/°, eventuell — die Geneh- migung der Reichsregierung vorausgesetzt, da es sich um ein gemeinnütziges Unternehmen handelt — 8°/° aurschütten. Zi der Frage der Erhöhung der Stammeinlage werde auch der Verband dec Bezirksverbände demnächst Stellung nehmen Die Amtshauptmannscbaft befürworte die Erhöhung der Stamm einlage von 20000 Mk. auf 1 Million. Nachdem noch Ee- meindevorstand Glöckner und Rittergutsbesitzer Steiger zur Sache gesprochen hatten, erhob der Bezirksausschuß den Vorschlag der Amtshauptmannschaft einstimmig und vorbehalt- os zum Beschluß. Sitzung des Bezirksausschusses der AmLshauptmannschaft Meißen am 12. Februar 1923, vormittags Vs9 Uhr. In der heutigen Bezirksausschußsitzung, an der Kreishaupt- nann Dr. Krug von Nidda und von Falkenstein teilnahm, »urde auf Vorschlag des Amtshauptmanns zunächst einstimmig beschlossen, für die Ruhrnothilfe aus verfügbaren Bezirks- nitteln einen Betrag von 100 000 Mark zu bewilligen. Als- »ann berichtete Amtshauptmann Dr. Sievert über das bis herige Ergebnis der Eetreideumlageim Meißner Bezirke. Die Gesamtumlage des Bezirkes betrage nach Abzug von 7400 Zentnern Saatgutbefreiungen 285 900 Zentner. Hierauf seien bis zum 31. Januar d. I. 249574 Zentner abgeliefert worden, während nach den Bestimmungen der Reichsgetreidestelle bis zu diesem Tage nur 190 600 Zentner abzuliefern gewesen wären. Damit sei bereits das 5., erst am 28. Februar füllige Sechstel der Umlage schon voll erfüllt und auf das 6., erst am 15. April fällige Sechstel bereits Vi zur Ablieferung gebracht worden. Bis zunr 31. Januar sei die Gesamtumlage des Meißner Bezirks bereits mit 87,3 «/» erfüllt worden, jedenfalls ein erfreuliches Ergebnis. Der Bezirksaus schuß nahm von diesen Mitteilungen Kenntnis. Der Bezirksausschuß beschäftigte sich dann erneut mit der bereits in der letzten Sitzung beratenes Frage der Durchführung des Arbeitsnachweisgesetzes. Amtshamckmann Dr. Sievert gab nochmals einen Ueberblick über die vom Ar beitsministerium gemachten Vorschläge, nach denen für den Be zirk die Bildung von fünf selbständigen öffentlichen Arbeitsnach weisen in Meißen, Nossen, Lommatzsch, Weinböhla und Kötitz und außerdem die Zuweisung von 3—4 Erenzteilen des Bezirks an die öffentlichen Arbeitsnachweise benachbarter Bezirke vor gesehen sei. Da bei einer derartigen Reglung die Leitung des Arbeitsnachweiswesens von der "Nmtshauptmannschaft aus nicht möglich und die finanzielle Belastung des Bezirks durch die Beteiligung an 8—9 Arbeitsnachweisen, für die je ein haupt amtlicher Geschäftsführer anzustelien wäre, außerordentlich groß werden würde, habe der Bezirksausschuß in seiner letzten Sitzung beschlossen, nicht seinerseits als Errichtungsgemeinde aufzutreten, sondern dies den an den einzelnen Arbeitsnachweisen beteiligten Gemeinden zu überlassen. Um aber ungeachtet der Vorschläge des Arbeitsministeriums, die für den Beschluß des Bezirks ausschusses vorläufig maßgebend gewesen seien, doch noch eine zweckmäßigere und die Gemeinden des Bezirks weniger belastende Reglung herbeizuführen, habe die Amishauptmannschaft am 2. Februar mit den Vertretern der Städte Meißen, Nossen, Lom matzsch sowie einer großen Anzahl Gemeinden aus den verschie densten Teilen des Bezirks nochmals eine Besprechung abge halten. In ihr sei einhellig zum Ausdruck gebracht worden, daß die Absicht des Arbeitsministeriums, den Gemeinden des Be zirkes nicht weniger als neun öffentliche Arbeitsnachweise zuzu weisen, de» dadurch zweifellos entstehenden hohen. Kosten wegen nicht gutgeheißen werden könne. Es sei vielmehr nahezu ein stimmig der Wunsch geäußert worden, auf den von der Amts hauptmannschaft dem Arbeitsministerium früher vorgeschlagencn Plan zurückzukommen und möglichst die gesamten Gemeinden des Bezirks unter einem zentralen Arbeitsnachweise Meißen Stadt und Land in Meißen zu vereinigen, daneben aber in einer den praktischen Bedürfnissen entsprechenden Weise Melde stellen zu errichten, die mit gewissen selbständigen Befug nissen in der Arbeitsvermittlung auszustatten mären. Für diesen Arbeitsnachweis Meißen Stadt und Land würden bei Bezirk und die Stadt Meißen als Errichtungsgemeinde austreteu können; damit würden auch die durch das Arbeitsnachweisweseu entstehenden finanziellen Lasten auf die breiteren Schultern des Bezirks und der Stadt Meißen übernommen werden. Gegen diese Reglung hätten sich nur die Stadt Wilsdruff und einige wenige, nach Freital und Dresden, sowie Riesa zu gelegenen Landgemeinden gewendet, die einen Anschluß an die dortigen Arbeitsnachweise tvünschten. Im übrigen sei aber sowohl von der Stam Meißen, ivie sämtlichen anwesenden Vertretern der anderen Städte und Landgemeinden des Bezirks die Errichtung eines einheitlichen Arbeitsnachweises Meißen Stadt und Land gebilligt worden. Als Meldestellen seien in Aussicht genommen Weinböhla, Kotitz, Nossen, Lommatzsch, ev. Zehren, Scharfen berg u. a. Der Amtshauptmann schlug dem Bezirksausschuß vor, dem Ergebnis dieser Besprechung entsprechend zu beschließen und an das Arbeitsministcrium durch die Vermittlung der Kreishauptmannschaft niit der drnigendcn Bitte hcranzutreten, den Plan der Zuweisung des Bezirks an acht bis neun Arbeits nachweise aufzugebcn und sämtliche Städte und Gemeinden des Bezirks, außer Wilsdruff und einigen wenigen Landgemeinden, für die nach Maßgabe ihrer Lage ein Anschluß an die Arbeits nachweise benachbarter Bezirke gewünscht werde, zu einein ein heitlichen Zentralarbeiisnachweis Meißen Stadt und Land unter gleichzeitiger Errichtung einer Zahl von Meldestellen zu vereinigen. Bei der Kraftverkehrsgesellschaft „Frei- staat Sachsen m. b. H." in Dresden, der der Bezirk Meißen zurzeit mit einem Stammanteile und Darlehen von je 20 000 Mk. angehört, ist infolge der Geldentwertung eine beträchtliche Erhöhung des Stammkapitals und der Darlehne notwendig geworden. Die Erhöhung dient hauptsächlich zur Beschaffung der jeweils nötigen Vorräte an Betriebsstoffen und Ersatzteilen und hat bereits die Genehmigung des sächs. Staates und der großen Städte gefunden. Von dieser Er höhung des Stammkapitals und des Dariehns entfallen aus den Bezirksoerband der Amtshauptmannschaft Meißen je 80 000 Mark. Diese Anteile sind dem Bezirksverbände von der Kraft- verkehrsgesellsa-aft „Freistaat Sachsen m. b. H." in Dresden mit dem Hinweis angeboten worden, daß noch weitere Anteile zur Verfügung stünden, auf/die andere Bezirksverbände, die an dieser Gesellschaft weniger^ interessiert wären, verzichtet haben. Amtshauptmann Dr. Sievert, der über die An gelegenheit berichtete, wies auf das große Interesse hin, das der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Meißelt, der die Wagen der Kraftverkehrsgesellschaft schon oft zur Heranfuhr voit Kohlen usw. benutzt habe, an diesem Unternehmen habe, und auch auf die günstige Kapitalanlage, die die Beteiligung an ihm darstellt (Verzinsung der Darlehen zu 11°/«, diesjährige Dividende voraussichtlich 20°/°). Seinem Vorschlag gemäß be schloß der Bezirksausschuß, von dem erweiterten Uebernahmerecht von Anteilen Gebrauch zu machen und einschließlich der An teile, die dem Bezirke satzungsgemäß zukommen, sich mit je 160 000 Mk., zusammen also 320 000 Mk., an der Erhöhung des Stammkapitals und der Darlehne an der Gesellschaft zu beteiligen. Aus den Satzungen des Gemeindeverbandes zur Sicherung des stiftungsgemätzen Fortbetriebes der Kinderheilanstalt Dresden, deren endgültige Fassung jetzt vorliegt, teilte Amts hauptmann Dr. Sievert die Bestimmungen mit, die sich mit der Umlage der Ausgaben und den Zuschüssen der Ver bandsmitglieder befassen. Die Verteilung der Ausgabenanteile erfolge grundsätzlich nach dem Anteilsverhältnis der tatsäch lichen Belegungsziffer der aus dem Bezirke eines Mitgliedes rn der ttinderheilanstalt Dresden verpflegten kranken Kruder iu der Gesamtbelegungsziffer des vorausgegangenen Geschäfts jahres. Dabei werden aus der Gesamtbelegungszifser aus geschieden die von nicht dem Verbände angehörigen Betei ligten untergebrachten Kinder, auch werden die Verpflegtage Ruderer Kruck rnrrcsit, äLLs auch sine einkircüs vrucLss.eke »ckvn Lwssissit. Die kuekäruclrsrei von 1 Tsakunke in I liefert iret« I LiiilbölM Kruck c .. ! . —1 knslter dsvZkrter 8 ,^e»»dro» sj
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