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— Bei der Straßensäuberung, die die Franzose» kürzlich in Trier vorgcnommen hatten, waren auch zwei Geistliche mit dem Label geschlagen worden. Als der Bischof von Trier sich hierüber bei dem französischen Be- eirksdelegierten beschwerte, erhielt er folgende Antwort: „Ihr Schreiben ist mir ein wertvolles Dokument für die wabrt/aft vornehme Gesinnung, mit der meine Elitetruppe» bei den letzten Vorfällen vorgegangen sind." — In Essen wurde der Bergasscssor Sträter verhaftet. Die Belegschaft ist in einen Proteststreik eingetreten. In Hattingen wurde eine Person, die französische Plakate ab- gerissen hatte, zu 15 Tagen Gefängnis und 100 000 Mark Geldstrafe verurteilt. — In Brakel wurden Kohlenzüge für Italien angc. halten, weil die Ausweispapiere fehlten. Ebenso wurden vier verschiedene Züge angehälten, die Thomasmehl-Sen dungen enthielten. Durch Dorsten werden täglich nur sechs Vertragskohlenzüge für Holland durchgelassen * Französisches Mißgeschick. — In Düren ist es wieder zu einem Eisenbahmmfall ge- kommem der durch einen von belgischen Eisenbahnern gefahre nen Zug hervorgerufen wurde. Mehrere belgische Soldaten sind bei dein Unfall ums Leben gekommen, eine größere Anzahl Personen ist verletzt worden. — In Essen versuchte General Degoutte, die Arbeiter der Bergwerke im Ruhrgebiet für die Sache des französisclirn Im perialismus zit gewinnen. Er bemüht sich, Verhandlungen mit den kommunistischen Führern anzubahuen, und läßt ihnen mit teilen, daß er die Ardeitersorderungen wohlwollend prüfen werde. Die Kommunisten gingen jedoch nicht in die Falle. Die kommunistische Presse im Rheinland und im Ruhrgebiet erklärt, der französische Imperialismus täte besser, zunächst durch seine Politik in Frankreich zu beweisen, daß er der Freund der Arbeiterklasse sei. Aas Schicksal des Memellandes. Den Litauern zugesprochen. Die Pariser Botschafterkonferenz hat sich erneut mit der Memelfrage beschäftigt. Sie hat Kenntnis genommen von den Telegrammen, wonach die revolutionären Frei willigen mit der Räumung des Gebietes begonnen haben. Da die vou den Mächten gestellten Bedingungen zu nächst erfüllt sind, hat die Botschafterkonferenz eine den Hasen von Memel betreffende Entscheidung gefällt, die die Souveränität über das mittlere Memelgebiet den Litauern zuspricht. Diese Entscheidung wurde unverzüglich den Vertretern der Alliierten in Kowno telegraphiert, welche Weisung haben, sie der litauischen Negierung mitzuteilen. Die Ent scheidung wird gleichfalls der Memeler Regierung durch Vermittlung der außerordentlichen Kommission mitgeteilt werden. Bereits in seiner letzten Tagung hatte der Völker bundsrat unter Zustimmung Polens die polnische und die litauische Regierung ermächtigt, in der bisher neutralen Zone vom 15. Februar an die Verwaltung auszuüben, wo- durch eine vorläufige Grenzlinie geschaffen würde. Hier- gegen erhob der litauische Vertreter Einspruch. Die sitau- ische Regierung hat sich nunmehr an das Völkerbunds sekretariat gewandt mit dem Ersuchen, von einem inter nationalen Gerichtshof ein Gutachten darüber einzuholcn, ob Polen nach dem Pakt der Aufforderung des Völker- Lundsrates trotz des litauischen Protestes nachkommen dürfe. Der Überfall der Litauer auf das Memelgebiet hat also Erfolg gehabt. In dem diplomatischen Spiel zwischen Polen und Litauen sowie den hinter ihnen stehenden Groß mächten, in welchem dies kerndeutsche Land als Schachfigur hin und her geschoben wurde, hat Litauen gesiegt. Dies völlig deutsche Land, in welchem noch vor kurzem 98 H aller Eltern sich für die deutsche und gegen die litauische Sprache im Schulunterricht entschieden haben, wird ohne Befragung und ohne jede Rücksicht auf den Willen seiner Bewohner dem litauischen Staat zuge- sprochen. Es ist selbstverständlich, daß die Memelfrage da- mit für Deutschland nicht erledigt ist. Oer Kanzler an die Landwirte. Berlin, im Februar. Die 52. Plenarversammlung des deutschen Landwirt- schaftsrates erhielt durch eine Rede des Reichskanzlers Dr. Cuno ihre besondere Bedeutung. Der Kanzler faate u. a.: Das alte Lied. 25) Roman von Fr. Lehne. In der Tür wandte sie sich noch einmal nm und um faßte das lauschige Gemach, das ihres Gatten Liebe und Fürsorge so verschwenderisch ausgestattet, mit einem langen Blick, ehe sie ihr Schlafzimmer betrat, — es war ein Zimmer wie geschaffen zum Kosen. An der Decke tanzten lustige Amoretten, die Rosen ans vollen Händen auf sie herabstrcuen schienen: die Wände waren mist goldurchwirkter rosa Seide be spannt. Ucber dem breiten Bett wölbte sich ein eben solcher Baldachin, und ein kostbares Eisbärfell lag davor. Langsam entkleidete sie sich, sie löste das blonde Haar, das nun frei über die nackten, marmorweißen Schultern, über den königlichen Nacken floß. Noch einen letzten Blick warf sie in den Spiegel, sich an ihrer Schönheit zu freuen. Dann streifte sie das Nachthelnd über: sie »aß auf dem Bettrand und die bloßen Füße versanken fast in dem weichen Fell. Sie hatte ihre Nachttoilette genau so ruhig wie an jedem Abend beendet, und nun griff sie nach dem Morphiumfläschchen, das noch fast voll war, sowie nach einem Glase, das sie halb mit Wasser füllte. Ohne zu zittern, ließ sie die gefährliche Flüssig keit in einem dünnen Strahl in das Glas fließen: dann setzte sie cs auf das Nachttischchen und sinnend ruhte ihr Auge darauf. Noch war es Zeit, noch konnte sie sich besinnen: aber sie schauderte zusammeu — nein, wozu das Leben, weiter leben: es war so das Veste — und Furcht hatte sie nicht vor dem Tobe. Ihr Lieblingslied fiel ihr ein wie recht hatte es „sie mußten beide sterben, sie hatten sich viel zu lieb!" „Ja, Gernot, ich komme!" Ihr Entschluß war gefaßt: sie fiel am Bett nieder, und zu heißem Gebet faltete sie die Hände: ihr blonder ruhte auf den verschlungenen Händen und ein .eu erschütterte ihren Körper. Diejenigen Postbezieher vom Wilsdruffer Tageblatt welche mit der BejugSgeld-Nachzahlung für Februar rückständig sind, wollen heute noch den fälligen Betrog von 350 Mark einsenden. Verspätet ein gehende Zahlungen verursachen neue Unkosten und ab 20. Februar Ausbleiben der Zeitung. Verlag des „Wilsdruffer Tageblattes". „Volk und Vaterland stehen wieder im schwersten Kampfe ums Dasein. Woher haben wir die Kraft zu die sem Widerstand? Diese Kraft verleiht uns unser reines Geiviffen und unsere Überzeugung davon, daß wir uns in keiner Richtung einen Mangel an Leistungswillen vorzu werfen haben, daß noch diese Regierung alle Versuche unternommen hat, um zu einer Verständigung zu kommen und die Verständigungsbereitschaft zu dokumentieren, und daß sie auch jetzt nur eine Politik maßvoller Besonnenheit verfolgt. Unsere Abwehrmittel sind r^-bt Wehr und Waffen. Sie sind die einfachen Mittel des Versagens jeder Mithilfe bei den Maßnahmen des Feindes, der passiven Resistenz. Wenn wir alle Kraft an der Ruhr zusammenfassen, so kann gegen diesen Entschluß keine Macht der Welt au. Um den Widerstand im Ruhrgebiet durchhatten zu können, ist aber unbedingt notwendig, dort ebenso wie im Heimatland« die Ernährung sicherzustellen. Ich appelliere an die Landwirtschaft, daß sie die Umlage, die noch ausfteht, abliesere. Ich weiß, daß ich mich m dieser Hinsicht auf die Unterstützung der Landwirtschaft verlassen kann. Ich weiß, daß Sie fest entschlossen sind, der: Abwehrkampf im Ruhrgebiet zu unterstützen, wie Sie es ja auch durch Ihre reichen Spen den bewiesen haLen. Es darf heute keine Speku lation mit Brot und Lebensmitteln geben. Diese Mahnung gilt nicht der Landwirtschaft allein, sie gilt allen Ständen. Jeder, der mit Brot und Nahrungs mitteln Wucher treibt, ist ein Verräter am Vater- Ian de. Wir müssen uns den ganzen Ernst der Lage vor Augen sichren, wir müssen schon jetzt erkennen und unser Volk darauf vorbereiten, daß — wie auch di« Lösung im Ruhrgebiet erfolgen möge — eine schwere Zeit uns bevorsteht, eine Zeit, die Opfer über Opfer von uns verlangen wird. Börse «nv Handel. Dollar und Mark. Infolge des sonnabendlichen Ruhetages an der Ber liner Börse verlief das Geschäft ziemlich ruhig, und die Kurse hielten sich durchgehend auf der Höhe wie vorher. Morgens setzte der Dollar mit 19 000 ein und behauptete sich, so daß ein amtlicher Kurs von 19 451,25 festgestellt wurde. Bei Effekten wurden teilweise allerdings mäßige Erhöhungen bemerkt. Viel besprochen wurde noch immer die Aktion der Reichsbank zur Besserung der Mark. Man weiß nicht, wie weit diese Aktion, die angeblich von Lon don und Newyork aus unterstützt ist, fortgesetzt wird. Es heißt, daß Neichsregierung und Reichsbank über Maß nahmen beraten, um den Kurs der Mark auf einer ge wissen Höhe zu erhalten. Gerüchte gingen um, nach denen Reichskanzler Dr. Cuno vor einigen Wochen mit dem amerikanischen Finanzier Harriman und der Lon doner City and Middland Bank eine Verein barung getroffen hat, wonach diese beiden gemeinsam mit der Reichsregierung die Stützungsaktion für die Mark im geeigneten Zeitpunkt unternehmen. Würde sich der Dollar kurs auf 16 000 gesenkt haben, so beabsichtige die Reichs regierung, unverzüglich mit der neuen Devisengesetz gebung heranszukommen und die Schaffung einer wertbeständigen Anleihe durchzuführen. Doch, wie gesagt, handelt es sich um Gerüchte, deren Berechtigung nicht nachgeprüft werden kann. „O Gott, mein Gott, du hast schon so viele schwere Missetaten verziehen: vergib auch mir meine Sünden nm deiner großen Barmherzigkeit willen!" Eine Weile lag sic so da: da führte der Schlag einer Uhr sie in die Wirklichkeit zurück, und hastig erhob sie sich. Sie suchte ihr Lager auf, drehte das elektrische Licht aus und mit fester Hand führte sie das Glas mit der todbringenden Flüssigkeit an den Mund. Dann sank ihr schwerer Kopf in die Kissen zurück: ein seliges Lächeln lag auf ihren: schönen Gesicht. „Gernot", flüsterte sie leise, und ihre Augen schlossen sich zu dem Schlummer, aus dem es kein Erwachen mehr gibt. * Am andern Morgen lauschte der Graf an ihrer Tür, ob sie schon erwacht mar. Es drängte ihn, seiner Frau einen freundlichen Moraengruß zu sagen, nachdem sie sich gestern so entgegenkommend und herzlich gezeigt. Jedoch wollte er ihren Schlummer nicht stören: er wußte ja, daß sie in letzter Zeit ihn gern bis in die späten Morgenstunden ausöehnte. Heute Sauers eS aber gar zu lange, ehe sie sich blicken lieb: es war doch schon zehn Uhr. Er fragte ihre Zofe: „Frau Gräfin schlafen noch immer?" »Ja, Herr Graf, und ich wagte auch nicht, zu stören. Frau Gräfin waren gestern abend sehr müde und sagten mir ich sollte mit dem Kaffee warten, bis sie darnach verlange, da sie gern ausschlafen wolle. — Sonst nahm Frau Gräfin den Kaffee jeden Morgen !um neun Uhr im Bett zu sich", berichtete das hübsche Kammermädchen mit geläufiger Zunge, „bas Bad sollte ich auch nicht vor zehn Uhr bereit halten." Es wurde halb elf — elf, und noch immer ertönte aus ihrem Schlafzimmer kein Lebenszeichen. Da er faßte Betty eine Unruhe. „Herr Graf, wenn nur Frau Gräfin nicht krank geworden ist — sie sah gestern abend sehr angegriffen aus!" Mit seltsamer Bangigkeit eilte der Graf in Reginas Ziunner, was er seit langer Zeit nicht getan, und klovite an die Tür ihres Schlafzimmers. Mahnung an den Handel. Die ungerechtfertigt hohen Warenpreise. Der preußische Handelsminister erläßt an alle Han delskammern folgendes Rundschreiben: Es hat sich gezeigt, daß die erfreuliche Besserung, welche der Stand der Mark in der letzten Zeit erfahre« hat, in den Warenpreisen vielfach noch keinen oder nur ungenügend«« Ausdruck gefunden hat. Jedenfalls muß festgesteklt werden, daß die Anpassung an die Markt lage sich beim StnkenderMark ungleich schnelle und in erheblich stärkerem Maße zu vollziehen Pflegt, als es sich bei der umgekehrten Entwicklung jetzt zeigt. Es liegt auf der Hand, daß hierdurch die Beunruhigung übbr di« ungeheure Preissteigerung, welche nach dem voraus gehenden Marksturz eingetreten war, noch weiter gesteigert wird, und daß eine derartige Entwicklung bei der Be völkerung auf starken Widerstand stoßen mutz. So wenig ich die schwierige Lage verkenne, welche sich für das ge samte Wirtschaftsleben und in besonderem Maße sür den Handel aus dem schnellen Wechsel des Markstandes ergab, so muß ich doch der bestimmten Erwartung Aus druck-geben, daß die beteiligten Kreise, sich der durch die politischen Verhältnisse verschärsten besonderen Verant wortung bewußt, den berechtigten Interessen der Verbraucher die gebotenen Rücksichten entgegen bringen. Ich behalte mir vor, auf die Angelegenheit als bald zurückzukommen, ersuche aber gefl., mit der durch die Umstände gebotenen Beschleunigung auf die beteiligten Kreise in vorstehendem Sinne bereits jetzt einzuwirken. Neueste Meldungen. Angriffe auf Eisenbahnbeamte. Beuthen. Am 15. Februar wurde das Zugpersonal des Personenzuges Oppeln—Beuthen, der nach 2,40 Uhr Oppeln verläßt, während der Fahrt bei Ausübung der Fahrkartenkontrolle von bewaffneten, einmütig vorgehen den Leuten schwer bedroht. Auf dem Bahnhof Schakanau kam es zu einem regelrechten Gefecht, bei dem 14 Eisen bahnbedienstete verletzt -vurden, doch ist die genaue Anzahl der Verletzten noch unbekannt,. Mehrere von ihnen wurden dem Krankenhaus zugeführt. Zum Schutze der Eisenbahn bediensteten läßt die Reichseisenbahnverwaltung Oppeln die Züge jetzt von Angehörigen des Bahnschutzes begleiten. Weitere Verurteilungen durch Franzosen. Essen. In der Kriegsgerichtsverhandlung in Brede- ney wurde der Schutzpolizeibsamte Klein wegen angeb lichen Widerstandes zu einem Monat Gefängnis und 150 Frank verurteilt. Dann wurde gegen den Syndikus des Einzelhandelsverbandes Dr. Guyenz verhandelt, der an geklagt ist, die öffentliche Ordnung dadurch gestört zu haben, daß er ein Zirkular unterzeichnete, in dem die Kaufleute aufgefordert wurden, im Interesse der äffend lichen Ernährung an die Besatzungstruppen nichts abM- geben. Beantragt waren vom Staatsanwalt drei Jahr« Gefängnis. Dr. Guyenz wurde zu zwei Jahren Gefäng nis nnd achi Millionen Mark Geldstrafe verurteilt. Lebcnsmittelbcschlagnahn« in Düsseldorf. Köln. Nach einer Meldung der Kölnischen Zeitung aus Düsseldorf gehen die Franzosen auch dort mit der Wegnahme von Lebensmitteln vor. Bei einem Privat« metzger wurden 30 Stück Vieh weggenommen. Wegen des Vorgehens der Besatzungsbehörde hat der Ober bürgermeister Einspruch erhoben mit dem Hinweis aus einen Befehl des Generals Denvignes, wonach die Lebensmittelversorgung der arbeitenden Bevölkerung nicht gefährdet werden soll. Mit diesem Hinweis lehnte der Oberbürgermeister auch die Forderung der Besatzungs behörde ab, ihr eine große Bäckerei zur Verfügung zu stellen. Sperrung des Rhein—Hernekanals. Duisburg. Den Franzosen war es gelungen, den Schleusenbetrieb des Rhein—Hernekanals zu übernehmen, und in den letzten Wochen sind wiederholt Kohlenschifse mit holländischer Besatzung zum Rhein verschleust worden. In der vergangenen Nacht sank an dem wichtigsten Ver- kehrspunkt des Kanals ein großer Lastkahn. Auch am Stinnes-Hafen sank ein Kohlenschtfs, so daß der ganze Betrieb auf dem Rhein—Hernekanal eingestellt werden mußte. Wie Fachleute annehmen, werden die Arbeiten zur Beseitigung der Verkehrshindernisse wenigstens drei Wochen dauern. Keine Antwort. Da öffnete er die Tür, die sie nicht verschlossen hatte. Ruhig sah er sie noch auf ihrem Bett liegen: leise trat er herein und faßte ihre Hand. „Regina, Du Langschläferin, willst Du noch nicht aufstehen? Es ist heut so schönes Wetter," sagte er. Aber so eigentümlich schwer und kalt lag ihre Hand iu der seinen. Eine heiße Angst schnürte ihm die Kehle zu. Er eilte ans Fenster, zog hastig die Gardinen zu rück und riß beide Flügel auf. Goldig flutete die Sonne ins Zimmer und zeigte ihm unbarmherzig, daß sein schönes, sunges Weib tot auf dem Bette lag! Mit beiden Händen griff er nach seinem Kopfe. Er stürzte auf sie zu, riß die Decke weg, öffnete das Hemd über der Brust und suchte ihr Herz zu fühlen. Doch umsonst — keine Spur von Leben in dem schönen Körper! Mit einem ächzenden Wehlaut sank er vor dem Bett ins Knie. Da sah er das leere Fläschchen auf dem Nachttisch stehen — hastig griff er darnach. „Morphium —?" Herr Gott im Himmel, sollte sie selbst —? ihm bas anzutun! Mit fieberhafter Hast durchsuchte er alles in ihren: Schlafzimmer und Boudoir nach einem letzten Lebens zeichen — aber nichts, nichts! Ohne letzten Gruß war sie von ihm gegangen, ohne Aufschluß über ihren Beweggrund zu geben. Oder — vielleicht war es doch nnr ein Versehen? Sie hatte ja immer über Schlaflosigkeit geklagt und vabei vielleicht zu viel von den verhängnisvollen Dropsen genommen? O Gott, wer konnte ihn: Aufschluß geben? Und stöhnend barg er sein Gesicht in ihrem Lager. * Und die Sonne verklärte mit ihren leuchtenden Strahlen das bleiche, schöne Fraueugesicht und leuch tete mitleidig auf das greise Haupt des Mannes, der gebrochen am Bett seines toten, jungen Weibes kniete. — Ende. —