Volltext Seite (XML)
-^2 /m/ ^SL/T cte/r ^E/en §/a/r^/rL5-^L2^/ Eine Erklärung Breitscheids in London. Der sozialvemokrattsche Abgeordnete Dr. Breitscheid erklärte in London dem Vertreter der »Daily News", die gesamte sozialistische Partei sei mit der deutschem Negie rung in ihrem passiven Widerstand gegen die Politik des französischen Militarismus und des französischen Kapita lismus einig. Seine Partei unter st Ütze die Regie- r u n g unbedingt in ihrer gegenwärtigen Haltung. Auf dis Frage, ob Deutschland sich bereit erklären würde, zuver handeln, während die Franzosen immer noch im Ruhr- gebiet seien, soll Breitscheid entschieden b< send geant wortet haben. Man wird abwarten müssen, ob Breitscheid diesen Bericht des englischen Blattes bestätigt. Er soll jedoch hinzugcfügt haben, es sei unmöglich für Deutsch land, die Initiative in einem Augenblick zu ergreifen, in oem eine solche Bewegung als Zeichen der Schwäche auf gefaßt werden würde. Doch noch ein Kriegsgefangener. Die Vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener in Merseburg teilt mit, daß entgegen anderslautenden Mel dungen der unlängst freigelassene Otto Reuter nicht der letzte Kriegsgefangene in Frankreich ist, sondern daß noch ein Merseburger Otto Hoppe, der im März 1916 in französische Gefangenschaft geriet, in Frankreich festge halten wird. Amtliche Nachforschungen erscheinen drin gend erforderlich. Schweiz. X Kein Eingreifen in den Ruhrstreit. Bnndesrai Motta erklärte im Schweizer Nationalrat, die Vorschrif ten des Völkerbundes über eine Intervention hätten zur Voraussetzung, daß die Intervention nur auf den Wunsch eines der Beteiligten stattfinden darf. Im vorliegenden Falle trifft das nicht zu. Unter diesen Umständen lag für die Schweiz keineVeranlassungzueinemVor- gehen vor, um so weniger, als sie auf Unterstützung von oritter Seite nicht rechnen konnte. Der Bundesrat behält sich für später volle Handlungsfreiheit vor Neueste Meldungen. Umrechnungswert des Goldsranken. Berlin. Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebührenerhebung im Paket-, Zeitungs-, Telegramm und Fernsprechverkehr mit dem Auslande ist mit Wirkung vom 12. Februar an auf 6600 Mark festgesetzt worden. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wert angabe nach dem Ausland anzuwenden. Nähere Auskünfte erteilen die Post- und Telegraphenanstalten. DaS neue System an der Ruhr. Esse». Das neue System der Franzosen, die einzelne Bahnhöfe plötzlich auf 24 Stunden stillegen, scheint nicht einem einheitlichen Befehl zu eirtspringen, sondern ist ein Versuch einzelner Bahnhofskommandanten, die sich in Paris einen guten Namen machen wollen. Man sperrt einfach den Verkehr auf 24 Stunden, um die auf den Bahn höfen stehenden Kohlenwaggons zu einem Zuge zusammen- zustellen, und versucht dann, diese Kohlenzüge nach Frank reich ins Rollen zu bringen. Auf diese Weise hoffen die Franzosen der Welt zu zeigen, daß sie doch Kohle aus dem Ruhrgebiet herausbekommen. Ein Stinnes-Vorschlag an Frankreich? Paris. Während eines Empfanges Ler Pressevertreter wurde Poincarö gefragt, ob es wahr sei, daß Stinnes vor der Besetzung des Ruhrgebietes nach Paris kommen sollte. Poincars bejahte diese Frage und bemerkte dazu, Lie Vor schläge Stinnes haben wegen der von Stinnes gestellten Bedingungen abgelehnt werden müssen. Stinnes habe die Aufhebung der Besetzung des Rheinlandes und die Gründung eines Leutsch-französischen Jndustriekonzerns ge- fordert, aber keine Vorschläge für die Lösung der Repara- iionsfrage gemacht. Unter diesen Umständen habe man darauf verzichten müssen, Stinnes in Paris zu empfangen. Airs Stadt und Land. M—» *» »<<» «>»»<» „»XE »MM»»» »««»»r Wilsdruff, am 12. Februar 1923. — Für Rhein und Ruhr wurden bei uns weiter abgegeben von Apotheker Knabe 5000, Wishelm Hombsch 1000, Turn verein Grumbach 10 000 ^k, insgesamt bisher 121095 Um weitere Spenden wird dringend gebeten. — Marksturz und Preistreiberei. Durch den völkerrechts widrigen Einbruch eines französisch-belgischen Heeres in das Kerngebiet der deutschen Wirtschaft ist die ohnedies schon stark ennvertete deutsche Mark auf einen Bruchteil ihrer bisherigen Geltung herabgeworfen. In unmittbarem Zusammenhänge damii zeigen sich jähe Preissteigerungen von außerordentlicher Höhe aus allen Warengebieten. Für die Bevölkerung, von der nur ein verschwindend kleiner Teil in der Lage war, sich mit Vorräten zu versehen, bedeutet diese Preissteigerung eine uner trägliche Belastung. Weiteren Kreisen nimmt sie die Möglich keit, sich weiterhin auch nur mit den dringendsten Lebensbedürf nissen zu versehen. Zugleich aber birgt, wie die Erfahrung lehrt, die augenblickliche Lage die Gefahr in sich, daß die eingetretenen schweren Störungen des Wirtschaftslebens von einzelnen Ele menten wucherisch zu eigenem Vorteil ausgebeutet werden. Soweit dies geschieht, ist es eine der dringendsten Aufgaben der Behörden, die bestehenden gesetzlichen Machtmittel gegen Wucher, Schiebertum und Warenzurückhaltung rücksichtslos an zuwenden. Die Mittel, die das Gesetz hierzu an die Hand gibt, sind schon bei ähnlichen früheren Gelegenheiten bis zur äußer sten Grenze verschärft worden. Zuchthaus, Geldstrafe in un beschränkter Höhe, Ehrverlust, Polizeiaufsicht, Untersagung des Handelsbetriebes, Einziehung der Waren und des wucherischen Gewinnes sowie Brandmarkung des Täters durch Urteilsver öffentlichung sind vorgesehen. Auch die Zurückhaltung von Gegenständen des täglichen Bedarfs fällt unter diese Straf- Henkel's Vuh- und Scheuer-pulver- für Haushall, Gewerbe und Industrie Alleinige Hersteller: l «ensei.» ««-..oursel.ovni'. Suche für 1. 3. 1923 ei ehrliches, fleißiges » Mädchen von 16 bis 20 Jahren a Küchenmädchen, welches au die Landwirtschaft versteh WHemeuTMsho Stück — 30,81?L und bei Bienenstöcken bei einem Bestand von 66 440 eine Abnahme um 4076 5,78?L. — Sächsische Landeslvtterie. Für die Ziehung der 4. und 5. Klasse werden folgende Aenderungen des Ziehungsplanes bekannt gegeben: Für jede dieser beiden Klassen beträgt der Preis für ein ganzes Los 5000 für ein halbes Los 2500 ^k, für ein Fünftel-Los 1000 für ein Zehntel-Los 500 Die Ziehung der 4. Klasse am 7. März sieht an größeren Gewinnen vor: 1 Gewinn zu 2 Millionen 1 zu 1 Million -F, 2 zu 500 000 3 zu 250 000 3 zu 100 000 usw. In der 5. Klasse, die vom 4. bis 26. April gezogen wird, beträgt der Höchstgewinn im günstigsten Falle 15 Millionen -F und zwar 1 Gewinn zu 10 Millionen und eine Prämie von'5 Millionen Mark. Weiter sind vorgesehen 5 Prämien zu je 1 Million -/k und an Gewinnen: 1 zu 5 Millionen 2 zu je 2 Millionen Mark, 4 zu 1 Million 6 zu 500 000 6 zu 200000 20 zu 150 000 .E, 30 zu 100 000 ufw. — Diejenigen Spieler, welche alle Klassen im voraus bezahlt haben, werden ersucht, bis zum 6. März die entsprechende Nachzahlung zu leisten. — Marken in der Angestelltenversicherung. Die Beiträge zur Angestelllenversicherung sind vom 1. Januar 1923 an durch Marken zu entrichten. Die Marken sind bei den Postanstalten erhältlich. Die Marken haben die Form eines aufrecht stehen den Rechtecks, sind in Kupfertiefdruck hergestellt, zeigen in dem Mittelfelde die Darstellung einer Charitas und enthalten die Inschrift „Angestelltenversicherung". Die Farbe der Marken aller Gehaltsklassen ist blau. Die Unterscheidung der einzelnen Marken ist durch den Gehaltsklassen- und Wertausdruck ge geben. Beiträge für die Zeit vor dem 1. Januar 1923 sind nach wie vor durch rote Zahlkarte auf das Postscheckkonto der Reichs versicherungsanstalt für Angestellte -zu überweisen. — Lommatzsch. Schadenfeuer zerstörte die Scheune des Gutsbesitzers Strauch in Trogen. Dem Feuer sind Roggen und Weizen, Wagen und anderes mehr zum Opfer gefallen. Offen bar ist der Brand angelegt worden, — Lommatzsch. In der Versammlung des Landwirtschaft lichen Vereins zu Lommatzsch am Freitag wies Stadtrat Lampe im Auftrage des Rates der Stadt Lommatzsch auf den in der Stadt bestehenden Buttermangel hin und bat die Butter erzeuger, die Stadt Lommatzsch mehr als bisher mit Butter zu bedenken. (Die hiesige Umgegend wird von Scharen von Chem nitzer Händlern abgegrast, welche den Landwirten wahnsinnige Preise für Butter und Eier bieten.) Die Stadt Lommatzsch plant nunmehr die Einrichtung einer Butterverkaufsstelle, und die Landwirte werden gebeten, an diese zum festgesetzten Höchst preise zu liefern. — Gittersee. Hier sollte der Pfarrvikar Igel durch Ober- kirchenrat Reimer in sein Amt eingewiesen werden. Das Gotteshaus war dicht gefüllt, die Einweisung konnte aber nicht erfolgen, da Igel in letzter Stunde von der Uebernahme der Amtes abgesehen hatte. — Kunnersdvrf a. d. E. Unbekannte Täter raubten aus der hiesigen Kapelle zwölf Altarleuchter. Das Tabernakel wurde geöffnet, weil darin der Speisekelch vermutet wurde. Alle übrigen Gegenstände lieh man unberührt. — Aue i. E. Glück im Unglück hatte ein Lokomotidführtt, der am Mittwoch abend zwischen Eibenstock und Aue einen Eisenbahnzug fuhr und infolge eines Fehltrittes von der Maschine herabfiel. Nachdem der Zug noch 300 Meter weiter gefahren war, wurde er zum Halten gebracht. Bald darauf kam der Lokomotivführer, der durch den Sturz keinerlei Schaden erlitten hatte, angekeucht, und der Zug setzte seine Fahrt fort. — Zwickau. In der Nacht zum Mittwoch war ein Ein bruch in die Moritzkirche verübt worden. Der Dieb hatte aber durch Geräusch die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, so daß er verhaftet werden konnte. Er heißt Männel und soll von aus wärts stammen. Ob er Helfershelfer gehabt hat, muß erst noch festgestellt werden. Wettermitteilungen und mehrtägige Wettervorhersage. Zunächst noch leichte Niederschläge. Gegen Montag hin beginnende Besserung. Dresdner Produktenbörse vom 9. Februar. (Amtliche No tierungen.) Weizen 68 0R)—70 000, ruhig. Roggen 59 000 bis 61000, ruhig. Sommergerste, sächsische 58 000—60 000. ruhig. Hafer, guter 49 000—50 000, ruhig; geringer 41000 bis 48 000, ruhig. Raps 100 OM-110 000, fest. Mais, mixed 71000—72 000, rubig. Wicken 135 000—140 000, fest. Pe luschken 135 000—140 000, fest. Erbsen 110 000—130 000 fest. Rotklee 900 000—1 100 000, fest. Trockenschnitzel 27 00( bis 28 000, ruhig. Zuckerfchnitzel 35 000—39 000, ruhig. Kar toffelstöcken 39 000—41 000, ruhig. Weizenkleie 37 000 bi- 38 000, ruhig. Roggenkleie 38 000—39 000, ruhig. Weizen mehl 105 000—118 000, ruhig. Roggenmehl 88 000—92 000 ruhig. Feinste Ware über Notiz. Die Preise verstehen sich pe: 50 Kilogramm. Rotklee und Mehl in Mengen unter 5001 Kilogramm ab Lager Dresden, alles andere in Mindestmengei von 10 000 Kilogramm waggonfrei Dresden. Nossener Produktenbörse am 9. Februar 1923. Weizei 63 000—64 000. Roggen 54 000—55 000. Sommergerst 50 000—53 000. Wintergerste 47 000—50 000. Hase 40 MO—45 000. Weizenmehl, Kaiserauszug 100000; 70A 98 OM. Roggenmehl 752L 84 OM; 852L 80 OM. Roggenkleö 36 OM. Weizenkleie 36 OM. Maiskörner 68 MO. Maisfchro 71 OM. Kartoffeln 22M. Die Preise gelten für je 50 Kilo gramm auf Lager genommene Waren. Meißner Getreidepreise am 10. Februar 1923. Weizei 63 OM—65 OM*. Roggen 54 MO—56 OM*. Sommergersl 53 005—55 MO*. Hafer 43 OM—45 OM*. Raps, trocke 90 000—95 000*. Mais 70 OM**. Wicken 125 OM*. Rot klee alt 1000 000—1100 000**. Trockenschnitzel 30 MO*' Kleie 38 500**. Kartoffeln 2000—2200*. Kartosselflocke 41 000**. Stimmung: Ruhig. Eier 250 ab Hof. Di mit * bezeichneten Preise sind Erzeugerpreise, die mit ** Han delspreife. Großer Posten SSgespiine eingetroffen und empf. Jäpel, Wilsdruff. Gebt. MM zu kaufe« gesucht. Ar geböte an die GeschäftSstel d. Bl. unter 1388 erdete: Der Dollar l O.Febr.: 30822,75—30977,25 Mk. „ „ 12. Febr.: 27730,50—27869,50 Mt. drohungen. Unabhängig von Strafverfahren können Waren, die zurückgehalten werden, enteignet und der Allgemeinheit zu geführt werden. Unzuverlässige Personen können vom Handel ausgeschlossen werden. Die Reichsregierung ist mit den Lan desregierungen in dem Willen einig, jede wucherische Aus beutung der gegenwärtigen Notlage von dem Volk mit Aller Kraft abzuwehren. — Diebstähle auf dem Lande. In Weistropp wurden Ende v. M. zwei Dobermänner, ein jüngerer und ein älterer, gestohlen. Für ihre Wiederherbeischaffung sind 20 MO Be lohnung ausgesetzt. — Beim Gutsbesitzer Eulitz in Kessels- dorf ließen Einbrecher ein ca. zwei Zentner schweres Schwein mitgehen und schlachteten es hinter dem Gute aus, ohne daß die Bewohner etwas gemerkt hätten. — InSora wurden aus der Schmiede zwei Fahrräder gestohlen, eins Marke „Sachjen- rad" mit Gepäckträger vorn, am anderen, Marke „Edelweiß", fehlt ein Pedal. 20 MO Fk Belohnung sind für die Wieder- herbeischaffung ausgesetzt. Sachdienliche Wahrnehmungen er bittet die Gendarmerie. — Zum Besten der Ruhrhilse wird am Mittwoch abend in den Lindenschlößchen-Lichtspielen ein außerordentlich spannen der Film „Die Ehre seiner Schwester" vorgeführt . Im Interesse des guten Zweckes ist der Besuch warm zu empfehlen, zumal das Programm ein sehr vorzügliches genannt werden darf. (Vgl. Ins.) — Kranken und Interessenten von Wilsdruff und Um gegend ist Mittwoch und Donnerstag im Gasthof „Goldner Löwe" in einer Ausstellung der bekannten Wohlmuth'schen elektro-galvanischen Heilapparate Gelegenheit gegeben, deren Anwendung bei Gicht, Rheuma, Ischias, Nervenleiden und Stoffwechselkrankheiten kennenzulernen. Die außerordentliche Wirssamkeit der Apparate bei vorgenannten Leiden ist von ersten Autoritäten anerkannt und glänzend begutachtet, u. a. sagt der berühmte Professor Erb-Heidelberg, daß dieselben geradezu ans Wunderbare grenzen. Ein Besuch. kann nur empfohlen werden. (Vgl. Ins.) — Ein Besuchstag im Justizministerium. Trotz der immer mehr steigenden Reiseunkosten haben die Besuche im Justiz ministerium derart zugenommen, daß darunter die Erledigung der laufenden Geschäfte leidet. Das Justizministerium sieht sich daher veranlaßt, von jetzt ab nur noch einen Sprechtag in der Woche zuzulassen. Als Sprechtag gilt bis auf weitere; der Montag (vormittags von 9 bis 3 Uhr). Für Gnadensachen bleiben die Sprechtage Montags und Freitags bis auf weiteres bestehen. — Kirchenkollette für die evangelische Presse Sachsens. Am Sonntag den 18. Februar wird auf Anordnung des Ev.- luth. Landeskonsistoriums in den Kirchen des Landes eine frei willige Kirchenkollekte gesammelt werden, die der schwer not leidenden evangelischen Presse Sachsens zugute kommen soll. — Notstandsmaßnahmen für die Totenbestattung. Das sächsische Tischlergewerbe als der jahrhundertelange Hersteller von Särgen hat sich in einer Eingabe an die sächsische Regie rung dafür eingesetzt, daß aus den Staatsforsten zur Sarg- Herstellung Holz zu verbilligten Preisen bereitgestellt wird. In der Eingabe des Verbandes sächs. Tischlermeister wird darauf hingewiesen, daß es namentlich für die minderbemittelten Kreise eine besondere Härte bedeute, daß ihnen eine Totenbestattung vielfach zugemutet oder durch die Notlage aufgezwungen wird, die bas Pietätsgefühl und das Bedürfnis der letzten Dank- abslaltung tief verletzt. Neben der verbilligten Abgabe von Holz regt der Verband günstigere Zahlungsbedingungen an, die es dem Tischlergewerbe mit Hilse von öffentlichen Darlehen gestatten, wenigstens das Holz den Preissteigerungen zu ent ziehen. Das Holz, das den Hauptbestandteil des Sarges aus macht, kostet für den einfachsten Sarg heute 25—30 000 -.L, so daß sich selbst bei primitivster Fertigstellung ein Preis ergibt, den viele Leidtragende einfach nicht mehr erschwingen können und der ihnen die Ausnahme von Schulden direkt aufzwingt. — Was eine Bierflasche kostet? Die Glashütten haben die Tcuerungszuschläge für Fensterglas um 5020 Prozent auf 7600 Prozent erhöht. Die Zuschläge für Farbglas wurden von 615 auf 1160 Prozent erhöht, Rohglas von 22 000 auf 33 000 Prozent, Oinamerttglas von 32 000 auf 58 000 Prozent, Sa- iinenglas von 5000 auf 8000 Prozent. Nach diesen Preisen wird sich eine Bierflasche mit Verschluß auf 475 -F, eine Sauer brunnenflasche auf 400 stellen. — Keine Schlüssel legen! Durch das schon so oft gerügte Legen der Wohnungsschlüssel ist eine Familie in Werdau erheb lich geschädigt worden. Während der Abwesenheit der Ehe frau sind einem Ehemanne ein fast noch neuer dunkler Iackett- anzug aus Marengostoff, sowie ein Heller Filzhut aus dem Kleiderschrank der Wohnung gestohlen worden. Dringender Verdacht der Täterschaft lenkt sich auf einen Invaliden, der mit der Familie verwandt ist, sich jedoch in der Umgegend herum treibt. Dem Manne ist der Aufbewahrungsort des Schlüssels bekannt gewesen. Auch das Steckenlassen der Schlüssel an der Vorsaaltür ist nicht ratsam. Bor einigen Tagen wurde in der Parkstrabe in Limbach ein Mann dabei betroffen, wie er einen von außen angesteckten Vorfaalschlüssel an sich nahm und davonlief. Er wurde aber gestellt und ihm der Schlüssel wieder abgenommen. Er will in der Trunkenheit gehandelt haben. — Rückgang in der sächsischen Viehhaltung. Die miß lichen Ernteverhältnisse des vergangenen Jahres und die in ihrem Gefolge notwendigerweise aufgetretenen schlechten Futter verhältnisse haben zu einer erheblichen Verminderung des sächsischen Viehbestandes geführt, über die die jetzt veröffentlich ten Ergebnisse der amtlichen Viehzählung vom 1. November vorigen Jahres folgendes Bild ergeben: Die Zahl der vieh- besitzenden Haushaltungen ist um 29 648 auf 347 048 — 7,88?S zurückgegangen, Pferde wurden gezählt 163 283, was eine Abnahme um 2020 — 1,22?L ergibt. Beim Rindvieh ergab sich bei einem Bestand von 692 681 Stück, eine Abnahme um 29 155 Stück — 4,04-S. Bei den Schafen bei einem Be stand von 507 277 Stück eine Abnahme um 55 483 Stück — 9,86?L, bei den Ziegen bei einem Bestände von 277 987 Stück eine Abnahme um 41405 Stück — 12,982S. Beim Federvieh bei einem Bestand von 2 869 950 Stück eine Abnahme um 432667 Stück — 13,10^. Bei den zahmen Kaninchen bei einem Bestand von 485 490 Stück eine Abnahme um 216 196