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dn-rch einen Unfall umS Leben gekommen. Roman von Fr. Lehne. 22) von Erckert war Einer hätte dem Reich noch gut« Der verstorbene Friedrich unserer besten Diplomaten und Gesandier v. Grckeri verunglückt Bei Besteigung eines Vulkans. Der deutsche Gesandte von Erckert in Chile ist bei der Besteigung eines Vulkans in der Provinz Llanqnihne Zeitungen Japans zusammentrommelte und ihnen gehörig die Leviten verlas wegen des ungehörigen Tones, den sie gegenüber Deutschland, einem offiziell befreundeten Lande, anschlugen. Das offene Wort hatte in der Tat eine Zeit lang besten Erfolg, und es ist wohl anzunehmen, daß der Leiter der deutschen Politik in Ostasten auch den Herren Ministern usw. gegenüber sich ebenso klar ausgesprochen hat. Im Jahre 1907 wurde Erckert abberufen. Er arbeitete dann einige Jahre im Auswärtigen Amt zu Berlin und kam vor zwölf Jahren als Gesandter nach Chile, wo er setzt leider ein plötzliches trauriges Ende gefunden hat. Dienste leisten können. Er zeichnete sich durch einen be sonders klaren Blick aus und wußte auch schon als jüngerer Mann seine Ansichten zur Geltung zu bringen. Als er vor etwa zwanzig Jahren erster Sekretär der Gesandtschaft, späteren Botschaft in Tokio war, mußte er sich natürlich dem Gesandten unterordnen und hielt deshalb mit seiner Meinung zurück. Er wußte aber sehr wohl, daß schon da mals die Stimmung der regierenden Kreise Japans durchaus deutschfeindlich war. In der Zwischenzeit nach dem Abgänge des Grafen Arco, der sich in den Glauben gegenseitiger Freundschaft eingewiegt hatte, und vor dem Eintreffen des Freiherrn von Mumm, und später auch, während der neue Botschafter einen längeren Urlaub ver lebte, hatte Erckert die Aufgabe, die Botschaft in Tokio zu leiten. Es war herzerfrischend, zu sehen, wie ein neuer Ton in die Beziehungen zu Japan kam. Erckert macht« gar kein Hehl daraus, daß er ganz genau Bescheid wußte. Sein erstes war, daß er sich einmal die Vertreter der ersten Sine Mchung der Saager Konvention. Willkürlich« französische Änderungen. In ihrer schweren Verlegenheit, das Unrecht der ge waltsamen Ruhrbesetzung zu bemänteln, haben die Fran zosen neuerdings in Recklinghausen auch zu einer kleinen harmlosen Fälschung gegriffen. Der französische Gene ral in Recklinghausen übersandte einige Befehle an die Polizei und fügte zur Begründung eine Abschrift der Haager Konvention bei. Diese gilt zwar nur für den Kriegsfall, und die Franzosen haben an der Ruhr bekanntlich nur eine „friedliche" Aktion unternommen, außerdem aber änderte der Herr General den Wortlaut rin wenig ab. Im Artikel 42 fügte er ein, daß ein Gebiet nicht nur im Kriege, sondern auch „als Folge eines Krieges" von einem fremden Heer besetzt und somit als feindlich betrachtet werden könnte, und um diesen kleinen Schaden wieder gutzumachen, ließ er dafür im nächsten Artikel die ihm unbequemen Worte aus, wonach die Maßnahmen der Besatzungsarmee nach Möglichkeit „mit Beachtung der geltenden Landesge setze" vorgenommen werden sollen. Mit solcher Willkür «eben die Framosen mit Verträaen uni, aber das ist „Ruhrschicksal ist Deutschlands Schicksal! Darum gebt zum DeutschenVolksopfer!" Geldspenden nimmt die Geschäftsstelle des „WilsdrufferTageblattes" jederzeit entgegen. gesetzr. Stark in das Handgelenk einschneidende Fesseln wurden trotz Hinweis, daß der Arm absterbe, nicht ge lockert. — In Recklinghausen schossen Tanks blindlings um- her und es wurde auf harmlose Passanten mit Kolben eingeschlagen. Dabei wurde ein Gemüse- Händler, dessen Name feststeht, erschlagen. Auch zahl- reiche Bergarbeiter wurden beim, Schichtwechsel mit Ge wehrkolben mißhandelt. Infolgedessen herrscht der Gene ralstreik. — In Herne wollten drei betrunkene französische Sol daten ein Mädchen in einen dunklen Hausflur locken. Als mehrere Personen dem Mädchen beizustehen versuchten, wurden sie von den Franzosen angefallen und geschlagen. — In Recklinghausen haben die Franzosen Weißbrot den Pferden vorgeworfen. Infolgedessen dringen alle Gewerkschaften und Parteien, einschließlich der Syndika listen und Kommunisten, darauf, daß jeder Verkauf un bedingt unterbleibt. ß Der Gipfel der Frechheit Deutsche Minister dürfen nicht in das Ruhrland. Paris, 10. Febr. Poincarö hatte heute morgen von 10 bis 12 Uhr mit dem belgischen Außenminister eine Bespre chung. Dieser Besprechung wohnten außerdem bei der belgische Gesandte, der Kriegsminister, der Arbeitsminister, der Finanz minister und der Minister für die befreiten Gebiete. Nach Schluß dieser Sitzung wurde folgende Note veröffentlicht, die der deutschen Regierung überwiesen wer den soll: Die belgische und die französische Regierung haben fest gestellt, daß der Besuch des Reichskanzlers Cuno im Ruhr gebiet und seine dort ausgeübte Aktton einzig und allein den Zweck gehabt haben, gefährliche Erregungen, besonders unter den Großindustriellen, Angestellten und Staatsbeamten, her vorzurufen. Unter diesen Bedingungen sehen sich die französische und belgische Regierung, die im Interesse der Bevölkerung stets bestrebt sind, Wirren zu vermeiden, die einen blutigen Verlaus haben könnten, genötigt, der Reichsregierung und den Regie rungen der Länder mitzuteilen, daß die Reichsminister und die Minister der Länder nicht mehr ermächtigt werden, das Ruhr gebiet zu betreten. v Hierzu bemerkt Also dürfen deutsche Minister sich auf deutschem Boden nicht mehr frei bewegen. Man betrachtet offenbar in Frankreich das Ruhrgebiet nicht mehr als deutsches Gebiet. Wenn sich die französische Regierung tatsächlich zu einer so ungeheuerlichen Maßnahme entschließen sollte, würde sie damit auch den wenigen, die noch an friedliche und nur wirtschaftliche Ziele der französischen Politik glauben, die Augen öffnen. Der Hinweis aus die Interessen der Bevölkerung stellt den Gipfel der Heuchelei dar. Der Metropolit von Warschau ermordet. Die Folge eines Kirchen st reite s. In Warschau wurde das Haupt der orthodoxen Kirche in Polen, der Warschauer Metropolit Georg von dem Eholmcr Archimandriten Smaragd Latyszenkck durch drei Rcvolverschüsse getötet. Nach Aussage des Mörders und nach Pressestimmen ist derGrund zurTat darin zu suchen, daß der Metro polit den polnischen Bestrebungen entgegenkam, durch die die orthodoxe Kirche Polens von der russischen Kirche losgelöst werden soll. Der besondere Anlaß sei die in dieser Absicht erfolgte Amtsentsetzung der ortho doxen Bischöfe in Pinsk, Wilna und Grodno, die Gegner dieser Loslösungsbestrebungen sind. Bemerkenswert ist daß der Metropolit schon seit langer Zeit einAttentai befürchtete und deshalb auf Veranlassung der polni schen Regierung bei jedem Ausgang von einer starker Polizeiwache umgeben war; ebenso durfte lein Mensch außer den Geistlichen, den Palast betreten. Die Nachrichi von dem Morde wurde denn auch in der russischen Kolonie Warschaus nicht mit Überraschung ausgenommen, obwohl die grauenhafte Tat, die so rasch nach der Ermordung des polnischen Staatspräsidenten erfolgte, in ganz Polen größtes Entsetzen hervorruft. eine Ahnung sagte ihm. daß Herfuths Behauptungen doch vielleicht nicht ganz ans der Luft gegriffen seien —! Nach einigen gleichgültigen Worten sagte Mellin schließlich zum Grafen Rodenberg, „ich nehme an, daß Herr Graf etwas Näheres über jenes unglückliche Duell hören wollen, von dem Sie jedenfalls schon unterrich tet sind — die ganze Stadt ist ja voll davon." Rodenberg nickte nur, mährend Reginas Blick angst voll an dem Gesicht des jungen Offiziers hing, der svltfuhr: „Schönstedt verkehrt^ viel in Ihrem Hause — ein Vorzug, um den wir alle ihn beneidet haben, und ich hielt es für meine Pflicht, die Herrschaften ausznsnchen und darüber zu berichten. Ich war sein Sekundant." und wodurch entstand jener unglückliche Zwi schenfall?" fragte der Graf. „Schönstedt war mir ein lieber junger Freund, — nnd ich beklage ihn herzlich," kam cs etwas zögernd von seinen Lippen. „Auch wir alle bedauern seinen Tod aufs schmerz lichste. Der Oberst war ganz von Sinnen, als er es erfuhr. Schönstedt tvar eben überall beliebt. — Vor gestern abend hatte er nns zu etner Abschicdsbowle geladen, ehe er einen zehntägigen Urlaub antrat. Und in der Weinlaune erlaubte sich von Herfurth eiue ab fällige Bemerkung über eine Dame, die von Schönstedt scharf gerügt wurde. Folge war Dnellfordernug. Heute morgen fand es statt. Verföhnnngsversnche wurden schroff znriickgewiesen und die Bedingungen waren die schärfsten. Beim zweiten Kugelwechsel bekam unser Freund einen Schuß ins linke Ange, der ihn sofort nie derstreckte. Herfurth muß ebenfalls schwer büßen. Der rechte Arm ist ihm total zerschmettert. Uns bangte mehr um dessen Leben, da Schönstedt doch ein aner kannt guter Schütze war." „Hat er viel zu leiden gehabt?" fragte Regina leise. „Ikin, gar nicht, Frau Gräfin!" Einen Augenblick herrschte Schweigen. Mellin sah Regina an, aus deren Auge eine Träne tropfte. Aber sonst veränderte sich keine Miene ihres totenblassen Antlitzes. „Entweder hat sie sich doch nichts aus ihm gemacht, oder sie kann sich meisterhaft beherrschen," dachte Mel lin und fuhr darin fort, indem er sich mit dem Tuch über die Augen fuhr, während seine Stimme bebte: „Ich kann nicht beschreiben, wie mir war — diese Stunde vergesse ich in meinem Leben nicht — ich habe geweint wie ein kleines Kind — dieser prächtige Mensch sollte dahin sein — cs war mir uufaßlich — wie ein böier Traum!" „Ist sein Vater benachrichtigt?" „Ja, Herr Graf, Hauptmann von Mühlen ist gleich nach Kirchbach gefahren, seinen Vater schonend vorzu bereiten. Der alle Herr, ob er den Schlag überwinden wird? Am letzten Abend noch sagte uns Schönstedt, daß er zum Frühjahr heiraten wollte." Mit einem großen anklagenden Blick sah da Regina zu ihrem Gatten hinüber. In diesem Blick stand geschrieben — „siehst Du, das ist die Rechtfertigung, und Dn wolltest sie nicht hören!" Mellin erhob sich. „Gestatten die Herrschaften, daß ich mich entferne. — Heute abend noch will ich nach Kirchbach." Regina streckte ihm mit einem mühsamem Lächeln die Hand entgegen. „Unseren Dank, Herr von Mellin und gute Reisel" Ehrerbietig verneigte er sich. „Sagen Sie dem armen Schönstedt meine innigste Teilnahme. Sobald es mir möglich ist, schreibe ich selbst", trug ihm der Graf ans, und zu seiner Frau ge wandt als Mellin gegangen — „also doch noch nm Dei netwillen hat er den Tod erlitten! — wie weit mögt Ihr gekommen sein, daß sie wagen, über Dich zu spre chen— denn nur Du kaunst ja gemeiut sein — daß mein Name in den Staub gezogen wird!" Als er genauer nach Regina sah, bemerkte er, daß sie ohnmächtig im Sessel lag. 13. Kapitel. Weihnachten war vergangen, so trübselig für Regina wie nie. Wie üblich brachte sie den heiligen Abend und zweiten Festtag mit ihrem Gatten bei den Eltern zu. Sie hatte» von Diakonus Pfeiffer eine Verlobungsan zeige bekommen. Seit einem Jahr bekleidete er die Stelle des Geistlichen an einer großen Gefangenenau- stalt, und dort hatte er „sein Glück" gefunden, wie er schrieb. Die Tochter des Direktors, ein nicht mehr ganz jun ges, aber liebes, kluges Mädchen, hatte es verstanden, durch ihr sanstes, stilles Walten und Wirken seine Sympathie und Liebe zu erringen. Und da sie beide ans nichts mehr zu warten hatten, wollten sie auch schon im März heiraten. „Ich bin sehr froh darüber," sagte Pastor Hartmann, „mir war immer, als ob ich etwas gut zu machen hätte an ihm, deshalb habe ich mich bemüht und für ihn ge sprochen, baß er jene Stelle bekam. Und zu seiner Hochzeit werde ich zu ihm fahren!" (Fortsetzung folgt.) Er lehnte sich wieder in die Kissen zurück uud schwi- die Augen. Empfand er Genugtuung über das Ge bürte? Nein, im Gegenteil — es berührte ihn trotz allem aufs tiefste — aber den Schmerz seines Weibes um den Getöteten konnte er nicht mitansehen. Da tönte es leise und scharf an sein Ohr: „Freust Du Dich denn gar nicht darüber? So bleibt es Dir doch erspart — ha, ha, ha! —" Mühsam richtete er sich auf. „Ich will Dich jetzt uicht verurteilen — um das eine möchte ich Dich bitte« — geh jetzt und lasse mich allein. Tein Anblick regt mich ans — Du bist ja ganz von Sinnen." Am Nachmittag ließ sich Oberleutnant von Mellin melden; Graf von Rodenberg hieß den Besuch will kommen, da es ihn drängte, näheres über den Tod Schönstedts zu hören. Er war für eine Stunde aufgestanden und saß, in Decken gehüllt, in einem bequemen Stuhl. Mellin, eine schlanke sympatische Gestalt, trat mit einem tiefernsten Gesicht ein. „Mein heutiger Besuch hat leider eine traurige Ver anlassung." sagte er, „doch gestatten Herr Graf zuvor, daß ich mich uach Ihrem Befinden erkundige —" „Danke, lieber Mellin! — Doch nichts von Bedeu tung! Sie müssen mich aber entschuldigen, daß ich hier so sans facon —" „O, ich bitte, Herr Graf! — nnd Frau Gräfiu? Ich hoffe sie wohlauf. Lange habe ich nicht das Vergnügen gehabt, sie zu sehen!" „Sie haben sich auch ziemlich selten blicken lassen, mein lieber Mellin!" Da trat in demselben Augenblick die Gräfin ein; der junge Offizier sprang auf und machte ihr eine tiefe Verneigung. Freundlich reichte sie ihm die Hand, die er an seine Lippen führte. „Sehe ich Sie auch einmal, Herr von Mellin? Sie scheinen unsere Donnerstage in letzter Zeit ganz ver gessen zu haben." Er entschuldigte sich, während sein Blick prüfend über sie glitt. Himmel, wie sah das Weib ans! Krank, elend, mit müden Auaen und matter Stimme — und poliilsche Rundschau. Deutsches Reich. Deutsches Eigentum in Amerika. Von unterrichteter Seite wird vor übertriebenen Hofft nungen gewarnt, die sich an die Nachrichten knüpfen könnten, daß der Handelsausschuß des Repräsentanten hauses die Freigabe des beschlagnahmten deutschen Eigen tums im Werte bis zu 10 000 Dollar beschlossen habe. Das Gesetz muß nun erst noch im Plenum des Repräsentanten hauses angenommen werden. Es bestehen allerdings günstige Aussichten für die Annahme, der Zeitpunkt der Auszahlung stände aber auch dann noch keineswegs fest. Roch keine Steuererklärungen. Gegenwärtig wird im Steuerausschutz des Reichs tages der Gesetzentwurf über die Berücksichtigung der Geld entwertung in den Steuergesetzen beraten. Es kommen auch Vorschriften, namentlich zur Vermögens st euer in Betracht, die sich noch auf 1922 beziehen. Soweit also in einzelnen Finanzamtsbezirken die Skuererklärungs- vordrucke schon zugestellt sind, braucht die Steuererklärung nicht eher abgegeben zu werden, bis den Steuerpflichtigen ein Merkblatt zugeht, das sie über die für die bevorstehende Veranlagung wichtigsten Änderungen aufklärt. Währungsprogramm des Reichswirtschaftsrats. Die zuständigen Ausschüsse des Reichswirtschaftsrats be schäftigen sich mit Maßnahmen gegen den Währungsver fall Deutschlands und nahmen Richtlinien an, die der Regierung und der Reichsbank zur Beachtung empfohlen werden. Die Richtlinien umfassen: Eingreifen der Reichs bank auf den ausländischen Börsenplätzen, Überwachung der von der Reichsbank geforderten Kredite, Schaffung eines ausreichenden Devisenfonds, Bemühung um aus ländische Kredite, Abdämmung der Devisenspekulation und -Hamsterei, Beschränkung des freien Devisen- und Noten handels, eventl. Errichtung einer Devtsenzentrale, Eröff nung von Goldkrediten bei der Reichsbank gegen Devifen abgabe, Auflegung einer wertbeständigen inneren Anleihe, beschleunigte Einziehung der Steuern, Erfassung eines größeren Teiles der Ervortdevisen. schließlich nichts Neues. Neu dagegen ist, daß derselbe General in einer Unterredung mit dem Bürgermeister zu- gcben mußte, daß der Versailler Vertrag die Besetzung des Ruhrgebietes nicht recht- fertige! Hilfs für Ruhr und Rhein. Die Organisation der Sammlungen. In der Öffentlichkeit besteht noch vielfach Unklarheit über die Verwendung der in den zahlreichen Sammlungen für das besetzte Gebiet aufgebrachten Geldsummen. Vor allem ist es nicht genügend bekannt, daß es sich bei den verschiedenen Hilfsmaßnahmen keineswegs nur um den Jnduftriebezirk an der Ruhr, sondern ebenso um das ganze schon vorher besetzte Rheinland handelt, welches gegen wärtig ebenso schwer unter der gegnerischen Bedrückung zu leiden hat. Bei den Hilfsaktionen sind zu unterscheiden 1. Das „deutsche Volksopser" nach dem Aufruf der Reichs- regierung, 2. Die „Ruhrhilfe" der großen Wirtschaftsverbände, 3. Die Hilfsaktion der Landwirtschaft. Zwischen dem Deutschen Volksopfer und der Ruhr- Hilfe ist ein enges, personelles und sachliches Einverständnis yergeftellt, so daß die Gefahr des Nebenetnanders und Durcheinanders nicht besteht. Der Geschäftsstelle des Deutschen Volksopfers, Berlin NW. 40, Scharn- horststraße 35, stehen bis jetzt neben einer Anzahl Devisen rund 1,6 Milliarden Papiermark zur Verfügung. Nicht einbegriffen sind in diesen Betrag die bei den Sammel stellen nnd den vielfach gebildeten Landesausschüssen noch vorhandenen Beträge. Ebenso stehen umfangreiche Mittel aus dem Ausland noch aus. Diese Gelder werden von der Regierung nicht alle sofort ausgegeben, sondern abgesehen von einem zu sofortiger Hilfe verwandten Teile für spätere eventuell noch schlimmere Notstände aufbewahrt. Ein Teil ist zum Einkauf von Lebensmitteln, ein anderer in Textil- waren angelegt worden, die im Ruhrgebiet besonders dringend gebraucht werden.