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vixin Ans SIM und Land. «Mu 1^«, »- »»M< E»»W» «ME» »«M»«, «»»««. Wilsdruff, am 5. Februar 1923. Volksopfer fürs Ruhrgebiet! Herrliche Beispiele von Entsagung und Heldenmut geben unsere Volksgenossen im rheinisch-westfälischen Industriegebiet Um der Ehre und den Gesetzen des Vaterlandes zu gehorchen, leisten unsere tapferen Brüder im Westen den französischen Ge walthabern auf jede Weise Widerstand. Arbeitgeber uns Arbeitnehmer, Reich und Arm, Jung und Alt stehen dort für Deutschlands Land und Volk mit Leib und Leben ein. Der Dank des Vaterlandes gebührt allen denen, die am Rhein und Ruhr für uns kämpfen und leiden. Aber mit dem Dank allein ist es nicht getan. Unsere Volksgenoffen am Ruhrgebiet brauchen die Gewißheit, daß wir nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten bei ihnen sind. Alle deutschen Volksstämme haben bereits mil Opfergaben für den Ruhrbezirk ihre Hilfsbereitschaft gezeigt, da dürfen wir nicht zurückstehen. Die Kämpfer und Dulder im Westen, ihre Frauen und Kinder müssen vor Not bewahrt werden. Es wäre eine Schande für Deutschland, wenn der herr liche Widerstandswille unserer westlichen Brüder beeinträchtigt und gebrochen würde durch Not und Hunger. „Von den Fran zosen nicht besiegt, aber von den Volksgenoffen verlassen", würden sie mit Recht klagen. Wie unsere Geschäftsstelle neh men auch die städtischen Kaffen Spenden gern entgegen. In unserer Geschäftsstelle gingen weiter ein vom Gesang verein „Harmonia" Limbach-Birkenhain 7000, Martin Neubert- Wi. 30M, eine Sammlung des Herrn Kuhr-Wi. 45 320 (die Sammelliste liegt zur Einsichtnahme bei uns aus), von unserem Glöckner 50, G. Beeger°Wi. 500, Knabenpfadfinderverein-Wi. 550 Bisher wurden in unserer Geschäftsstelle also 79 895 Mark abgegeben. — Bon der Gesellschaft Oetonomia wurden am Sonn abend im Gasthaus zum weißen Adler 65 000 -F für die Ruhrspende gezeichnet. Mitteilungen ans der Ratssitzung vom 1. Februar 1923. Kenntnis nimmt man 1. von der Verordnung des Ministe riums des Innern — Landeswvhnungsamt — vom 10. Ian. 1923 über die Beteiligung an der Landessiedlungsgesellschast. Der Rat beschließt hierzu, einen Anteil in Höhe von 50000 zu zeichnen. 2. von einer Verordnung über Bekämpfung der Obstbaumschädlinge. Die nötigen Maßnahmen werden dem Obergärtner Bäuerle übertragen. 3. von der gespendeten Ein richtung zur Vvlksbibliothek durch die Firma Gebr. Müller hier. 4. von der Erhöhung der Erwerbslosenunterstützungssätze. Den Auszahlungen der erhöhten Bezüge stimmt man zu. 5. von den Erhöhungen der Tariflöhne an die städtischen Arbeiter wie der Bramtendezüge. Den bereits erfolgten Auszahlungen stimmt man zu. 6. von der Verordnung des Ministeriums -es Innern vom 13. Januar 1923, Hilfeleistung durch benachbarte Polizei behörden betr. 7. von den eingeleiteten Schritten zur Beschaf fung von Särgen. 8. wird beschlossen, der Redaktion der Volkszeitung aus das 1. Vierteljahr 1923 3000 Entschä digung für di« Aufnahme der hiesigen amtlichen Bekannt machungen zu bewilligen. 9. a) der Einhebung eines weiteren Ergänzungsbeitrages für das Rechnungsjahr 1922 des Sächs. Gemeindetages, b) wie der Erhöhung des Bezugspreises für die Mitteilungen des Sächs. Gemeindetages stimmt man zu. 10. Die der Stadt vorläufig auserlegte Bezirkssteuer in Höhe von 184 865 soll abgeführt werden. U.Aer Rat genehmigt, daß die städtischen Kaffen Spenden für die Ruhrhilfe entgegen nehmen. 12. Der 20. Nachtrag zur Eemeindesteuerordnung wegen Erhöhung der Vergnügungssteuer wird, wie er im Ent würfe vorliegt, angenommen, wonach bei Tanzvergnügungen oder Veranstaltungen, die mit Tanz verbunden sind, die Steuer an Sonn- und Festtagen 3O?L, jedoch mindestens 10 an Werktagen 40?L, jedoch mindestens 12 bei Kostümbällen 50?L, jedoch mindestens 50 bei Maskenbällen 5026, jedoch mindestens 100 beträgt. 13. Dem Stadtverordnetenbeschlusse vom 25. Januar über die Zurverfügungstellung des Stadtver- ordnelensitzungssaakes zu Versammlungszwecken nimmt man zu stimmend Kenntnis und beschließt hierzu, in jedem Falle, soweit Licht gebrannt wird, das Licht bezahlt zu verlangen, ferner 30 Reinigungsgebühr und für jede angesangene Stunde über 9 Uhr abends 100 -/L zu fordern. Außerdem wird den Versammlungsteilnehmern zur Pflicht gemacht, im Sitzungssaal do» Rauchen zu unterlassen. 14. Vom Entlassungsgesuch des Gtadthauptkaffierers Buback nimmt man Kenntnis. Die Stelle wird dem Steuerkaffierer Gerstenberger übertragen. 15. Der Pstegeausschuß wird ermächtigt, die vorgesehenen Unterstützungs latze in besonders bedürftigen Fällen zu verdoppeln. 16. Fol gende Vorschläge des Finanzausschusses werden mit einigen Aenderungen zum Beschluß erhoben: a) die Erhöhung -er Aufwandsentschädigung an Stadträte und Stadtverordnete; v) bie Erhöhung der Ueberstundenentschädigung an die Beamten; c) die Erhöhung der Entschädigung an die Hausmeister für Reinigung der Handtücher usw.; d) die Abstoßung kleinerer Darlehen. 17. Der Beitritt zur Oeffentlichcn Lebensversiche rungsanstalt für den Freistaat Sachsen wird gegen 3 Stimmen beschlossen. 18. Der Entwurf zu einem Orlsgesetz über das öffentliche Anschlagwesen wird einstimmig angenommen. 19. Der ^.^whung des Mitgliedsbeitrages zum Wirtschastsverband Sächsischer Gemeinden wird zugestimmt. 20. Die Anstellung eines Beamtenanwärters und eines Lehrlinges in der Girokaffe wird beschlossen. 21. Der Lichtstrom wird auf 500 und der KraMrvm auf 4M pro Kilowattstunde ab 1. Februar erhöht. Hierüber wurden noch 23 Punkte erledigt. Tagesordnung für die Stadtverordnetensitzung am Donnerstag den 8 Februar 1923, nachmittags 7 Uhr: 1. Ein- gange und Mitteilungen. 2. Neubesetzung der Stadtkassierer- stelle. 0. Einstellung eines Beamtenanwärters und Lehrlings in der Grrokaffe. 4. Abstoßung kleinerer Darlehen. 5. Er höhung der Aufwandsentschädigung für Stadträte und Stadt verordnete. 6. Erhöhung -er Entschädigung für Ueberstunden. 7. Erhöhung der Entschädigung an die Hausmeister, Reinigung -er Handtücher usw. 8. Erhöhung der Bewilligungssumme des Siege« Ht-se« Koni« 13—15000 4000-50 3000-40 Maulwurf 1300—15< Iltis, Schafwolle «s» Marder z. d. höchst. Preise K. Stolle, Wilsdru' BlUHM. 13 Achtung! LS aus der Gewerbesteuer unter der Bezeichnung Sozialabgabe tatsächlich geeignet sei, die Interessen des Reiches, der Länder und Gemeinden erheblich zu schädigen. Auch die Dvllversamm lung des Reichsrates schloß sich dem Beschluß des Aus schusses an. — Zugseinschränkungen. Die Eisenbahndircktion gibt bekannt: Bei der Eisenbahnverwaltung gehen zahlreiche Gesuche ein, in denen eine Milderung der Zugseinschränkungen gewünscht wird. Daß es bei einer derartigen Einschränkung nicht ohne Härten für gewisse Verkehrsbeziehungen abgeht, liegt auf der Hand. Es bedarf aber wohl keiner Begründung der Notwendigkeit, mit dem vorhandenen Kohlenvorrat möglichst haushälterisch umzugehen. Jedenfalls ist die Eisenbahn im all- geminen nicht in der Lage, derartige Gesuche zu berücksichtigen. Die sich ergebenden Härten müssen im Interesse der Allgemein heit getragen werden. — Zuckerversorgung. Abschnitt D der Zuckerkarle verliert mit Ablauf des 5. Februar 1923 seine Gültigkeit; er darf vom 6. Februar ab nicht mehr beliefert werden. Die Inhaber der von den Kommunaloerbänden bisher ausgegebenen Bezugs karten haben keinen Anspruch mehr auf Belieferung mit Zucker aus der 1. Januar-Rate. — Der Goldpreis. Der Auskauf von Gold erfolgt in der Woche vom 5. Februar bis 11. Februar zum Preise von 150 000 für ein 20°°L-Stück und 75 000 für ein 10--^k Stück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Post erfolgt vom 5. Februar bis aus weitere» zum 3000fachen Betrage des Nennwertes. — Was man gegenwärtig von der Zwangsanleihe wissen muß. Die Vermögenssteuererklärung für die Veranlagung der Zwangsanleihe und gleichzeitig auch für die erste Veranlagung der Vermögenssteuer muß im Monat Februar 1923 abgegeben werden. Gleichzeitig mil der Abgabe der Vermögenssteuer erklärung, spätestens aber bis zum 28. Februar 1923, müsse» zwei Drittel der gesamten Zwangsanleihe von dem in der Der Mögenssteuererklärung angegebenen Vermögen oder, wenn ein« Vermögcnssteuererklärung nicht abgegeben ist, von dem au den 31. Dezember 1922 geschätzten Vermögen im voraus ge zeichnet werden. Der Zeichnungspreis der Zwangsanleihe be trägt, wie in den Monaten Oktober bis Dezember 1922, auck im Januar und Februar 1923 100 vom Hunden des Nenn wertes; für Zeichnungen nach dem 28. Februar 1923 erhöht sick der Zeichnungspreis für jeden angesangenen, dem Mona Februar 1923 folgenden Monat um je 10 vom Hundert bei Nennwertes, er beträgt also z. B. im März 110 vom Hundert im Juni 140 vom Hunden und im September 170 vom Hundert Der einzelne wird sich unter diesen Umständen zu überleget haben, ob er nicht im Februar 1923 zum Zeichnungskurs vo> 100 vom Hundert einen größeren Betrag als zwei Drittel seinem endgültigen Zwangsanleiheschuld zeichnen soll. Die Bewertungs richtlinien für die Bewertung des Vermögens sind am 29. De zember 1922 in der Nummer 23 des Reichssteuerblattes ver öffentlicht; das Reichssteuerblatt kann bei Carl Heymanns Ver lag, Beilin, Mauerstraße 43/44, bezogen werden. Um den Steuerpflichtigen die Bewertung nach Möglichkeit zu erleichtern werden die Bewertungsrichtlinien ebenso wie der Tarif de> Vordrucken für die Dermögenssleuererklärung beigefügt werden Wertpapiere, die in Deutschland einen Kurswert haben, sin mit Durchschnittskursen zu bewerten, die ermittelt werden au der durch drei geteilten Summe der Kurse am Ende der erste! Hälfte der Jahre 1920, 1921 und 1922 einerseits, und au den Kursen vom ersten Börsentag des letzten Vierteljahres de Kalenderjahres anderseits. Nach den gleichen Grundsätzen sin die Derkaufswerte von inländischen Wertpapieren ohne Kurs wert zu ermitteln. Für diese Wertpapiere werden Steuerkurs bezw. Steuerwerte festgesetzt, die voraussichtlich in kurzem ir Reichsanzeiger bekanntgegeben werden. Ferner wird bis zur Ende Januar 1923 auch ein Steuerkurs für die Zwangsanleih festgestellt werden. Demnach haben die Pflichtigen die Mög lichkeit, sich im allgemeinen ohne Schwierigkeiten zwei Dritte der Zwangsanleihe, die mit Abgabe der Steuererklärung ent richtet werden müssen, zu errechnen. — Wegfall der Osterprüsungen. Das Kültusministeriun hat genehmigt, daß auch die diesjährigen mündlichen Oster Prüfungen wegfallen. — Ueber die Totenbcstattung kam es zu einer längere« Aussprache in der letzten Stadtverordnetensitzung zu Oschatz Dort hat der Rat beschlossen, einen großen und einen kleinei Leihsarg und einige Ersatzsärge zu beschaffen Hierzu teilte de Bürgermeister mit, daß einem großen Teil der Bevölkerung di Beschaffung von Särgen unmöglich sei und der Rat auf An regung des Friedhofsausschusses beschlossen habe, Leihsärg nach Zwickauer Muster zu beschaffen und der Bevölkerung zu Verfügung zu stellen. Der Einzelne brauche dann nur de! Einsatzsarg, der aus einer Hvlzunterlage und einer Papphaub bestehe, zu kaufen. Der große Leihsarg koste zurzeit 80 000 bi 85 000 Mark und der kleine Leihsarg 35 000 <-< die große! Einsätzsärge seien zurzeit für 13 000 bis 14 000 und di kleinen Einsatzsärge für 800 bis 1000 zu haben. Stadtv Berthold hielt es für viel zweckmäßiger, daß aus den städtische! Waldungen Holz unentgeltlich oder billig zur Herstellung vo Särgen zur Verfügung gestellt werde, da seiner Meinung nac die Bevölkerung nicht viel für den Leihsärg übrig haben werd« Ein aus unentgeltlich geliefertem Holze hergestellter Sarg stellt sich, wie der Bürgermeister ausjührte, noch teurer als ei Einsatzsarg; der Leihsarg sei in Zwickau und Umgebung bereit eingeführt und habe sich dort durchaus bewährt. Auf eine Hinweis des Stadtv. Füssel auf den Feuerbestattungsverein de Freidenker, der die Bestattungskosten seiner Mitglieder trag« bedauerte der Bürgermeister, daß diesem Verein nicht die g< samte Bevölkerung ohne Unterschied der Partei und Religio beitreten könne, sondern nur aus der Kirche ausgetretene Pe« sonen. Stadtv. Bennewitz stellt den Antrag, den Vertrieb d« Einsatzsärge in städtische Regie zu übernehmen. Stadtv. Haack beantragt, wie es Friedhossausschuß und Ratskollegium vo« schlügen, den Betrieb den Tischlermeistern zu übertrage« Ueber die Vorlage wird getrennt abge'^mmt und zwar genel migt man einstimmig die Anschaffung eines großen und ein« kleines Leihsarges. Für Ueberlassung -es Vertriebs der Einsa färge ausschließlich an die Tischlermeister tritt der Bürgermeist ein unter Hinweis auf den Verlust an Verdienst, der dur den Wegfall der Saiglieferungen den Tischlern entstehe, u« aus das Risiko, das der Stadt bei eigener Regie entsteh »t in» vLdfsuck» uns dSLs. » LE» „Denkt an das WWet!" Zeichnet dar Deutsche VolkroOr! Stadtrats. 9. Strompreiserhöhung. 10. Erhöhung des Mst- gliedsbeitrages zuM Wirtschastsverband Sächsischer Gemeinden (Elektroverband). 11. Erhöhung des Beitrags des Sächsischen Gemeindetages und des Bezugspreises der Mitteilungen. 12. Beitritt zur öffentlichen Landesversicherungsanstalt der Sparkassen. 13. Erhöhung der Entschädigung der Volkszeitung sür Aufnahme amtlicher Bekanntmachungen. 14. Anschaffung von Zeichenblöcken und Buchführungshesten und Stoff zu Sticktüchern für die Schule. 15. Beteiligung an der Landes siedlungsgesellschast. 16. Erhöhung der Mieten in städtischen Gebäuden. 17. Ausstellung von Bestimmungen über das öffent liche Anschlagwesen. 18. Konfirmandenbeihklfe. 19. Ver schiedenes. — Uebernahme des Ministeriums des Innern durch Ministerpräsident Buck. Die Nachrichtenstelle in der Staats- kanzlei teilt uns mit: Nachdem Minister Lipinski seinen Rücktritt erklärt hat, übernimmt die Geschäfte des Ministers des Innern Ministerpräsident Buck. — Weitere Gültigkeit des Notgeldes. Da eine endgültige Entschließung über den Termin zur Einlösung des Notgeldes noch nicht getroffen ist, bleibt dasselbe einstweilen weiter im Verkehr. — Erwerbslosensürjorge iu hiesiger Stadt. Im Monat Januar 1923 sind an insgesamt 178 Personen laufende Er werbslosenunterstützungen im Gesamtbetrag« von 456 666^2 ausgezahlt worden. Die Zahl der zu unterstützenden Personen setzt sich zusammen aus 79 (67 männl, und 12 weibl.) Erwerbs losen und 99 Familienangehörigen. Außerdem waren 48 Kurz arbeiter gemeldet. — Diebe und Einbrecher treiben nach wie vor in der hiesigen Gegend ihr Unwesen. Jedenfalls in der Nacht zum Freitag wurde in unserer Stadt mittels Nachschlüssels ein Auf bewahrungsraum geöffnet und ein Germania-Herrenrad ge stohlen. In der Nacht zum Montag wurde eine Feldscheune aufgebrvchen und daraus 1 Milstärmantel, 2 braune Segel tuchdecken, 1 dunste wollene Pferdedecke, 1 Treibriemen, 2 Pakete Nägel und 1 Lederschürze mitgenommen. — Mittels Einbruches wurde weiter aus den Bureauräumen der Getreide handlung Gast am Bahnhof Ullendorf-Röhrsdorf eine Schreib- Maschine „Urania" gestohlen. Die Einbrecher hatten hier die Telephondrähte zerschnitten. — Beim Gutsbesitzer Lommatzsch in Steinbach wurde aus einem Pumphäuschen ein Ist- PS.- Mvtor (Marke A. E. G.) und der dazu gehörige Treibriemen (4st- Meter), sowie 10 Meter Dachrinne (Wert 73 OM entwendet. — Beim Gutsbesitzer Dürichen in Kesselsdorf schraubten die Einbrecher von der Rübselspritze den kupfernen Kessel im Werte von über 2M OM »L ad und nahmen außerdem abermals ein Stück Dachrinne mit. — Bei der Gelegenheit werden besonders die Motorenbesitzer daran erinnert, Fabrik marke und Nummer und die Eigenschaften ihrer Motvre sich zu notieren. Sachdienliche Wahrnehmungen in allen Fällen er bittet die Gendarmerie. — Der landwirtschaftliche Film, der einen Ueberblick über alle Gebiete der sächsischen Landwirtschaft bringt, wird seitens des Landwirtschaftlichen Vereins Freitag abend 7 Uhr sür die breite Öffentlichkeit vorgeführt. Der Reinertrag ist für die Ruhrspende bestimmt. (Vgl. Amtl.) — Die Deutsche Volkspartei, Ortsgruppe Wilsdruff, hielt am 1. Februar im „Löwen" ihre Hauptversammlung ab. Der derzeitige Vorsitzende der Ortsgruppe, Herr Tischlermeister Rob. Geißler, erhob nach Eröffnung der Versammlung stam menden Protest gegen den Rechtsbruch und die Raubpvlitik der Franzosen im Ruhrgebiet. Die Ausführungen fanden die allseitige Unterstützung der Mitglieder. Die auf der Tages ordnung stehenden Neuwahlen des Vorstandes brachten keine Veränderung. Die Leitung bleibt auch weiterhin in den be währten Händen des Herrn Tischlermeister Geißler. Herr Major Schönberg, Geschäftsführer der Deutschen Äolkspartei, sprach über die durch die Raubpolitik der Franzosen im Ruhr gebiet im deutschen Vaterland geschaffene Lage. Seine Aus führungen lassen sich zusammensaffen in die Forderung, daß an der Besserung unserer gegenwärtigen Verhältnisse Jeder an seinem Teil beitragen müsse durch Hebung der Moral im ganzen Volke. Hilfe vom Ausland sei nicht zu ermatten, nur durch Bildung der Einheitsfront, durch Sparsamkeit und Opferwillig keit des ganzen Volkes können wir die schweren Zeiten, die uns noch bevorstehen, meistern. Aushalten, Durchhalten, Zähne zusammenbeißen und die Hoffnung nicht aufgeben, bis die Zeit für uns arbeitet, dies sind die Wassen, die uns zum Ziele in dem schweren Kampfe führen können und müssen. Ruhrhilfe betreffend, wird beschlossen, um diese Hilfsaktion übersichtlich und einheitlich zu gestalten, beim Stadtrat vorstellig zu werden, daß die Stadt die Sache in die Hand nimmt, damit dadurch eine Kontrolle möglich ist, daß jeder nach seinen Verhältnissen beiträgt. Eine unter den Anwesenden vorgenommene Samm lung für die Ruhrhilse erbrachte den erfreulichen Betrag von 60 5M der als Grundstock dem Stadtrat überwiesen wird. Mit einem Glückauf für die gute Sache schloß der Vorsitzende die Versammlung. — Die Sozialabgabe abgelehnt. Die Stadt Chemnitz (später auch andere Stadt-, Bezirks- und Gemeindeverwal tungen) hat als besondere Sozialabgabe beschlossen, sür alle gegen Entgelt Beschäftigten vom Arbeitgeber eine Steuer von 1 v. H. aller gewährten Vergütungen zu erheben. Diese Steuer ist gegen den Einspruch des Landesfinanzamtes in Kraft gesetzt worden. Die sächsische Regierung hat der Reichs regierung mitgeteilt, daß sie zu der Zurücknahme dieser Steuer- vervrdnung nicht in der Lage ist. Die Reichsregierung hat sich an den Reichsrat gewandt, um dahin zu entscheiden, daß die Chemnitzer «Sozialabgabe geeignet sei, die Reichssteuereinnah men zu schädigen. Die Ausschüsse -es Reichsrates haben sich -em Verlangen -er Reichsregierung angeschlossen und erklärt, -aß die Besteuerung von Lohnsummen an sich im Zusammen hang mit der Gewerbesteuer zulässig sei, aber eine Loslösung