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inS Rnhrg^kt entfanvt worven, aber in allen Pariser geitungrn, die von der Regierung nicht beeinflußt sind, wird gesagt, daß die französischen Techniker den Eisenbahn verkehr und di« Kanalschiffahrt im Ruhrgebiet nicht in Ordnung bringen können, daß die Zollbeamten nicht wissen, was sie tun sollen, und daß die bisherigen Ergebnisse gleich Null sind. Obwohl die Franzosen auf den Bahnhöfen im Industriegebiet gegen die deutschen Eisenbahner mit wachsender Rücksichtslosigkeit vorgehen, bleiben die Eisen bahner nach wie vor unerschütterlich fest. Jetzt hat der Generalstab der Besatzungsarmee angeordnet, Flug- zeuggeschwader über das unbesetzte Deutschland zu entsenden und Flugblätter gegen di« Reichsregierung und gegen die deutschen Unternehmer abwerfen zu lassen. Ungebrochener Widerstand. Ein Erlaß des Verkehrsministers. Der Reichsverkehrsminister hat folgende Bekannt machung an die Eisenbahnpräsidenten herausgegeben: Bei allen Verhandlungen und Maßnahmen sind die von mir gegebenen Richtlinien vom 29. Januar unter leinen Umstünden in irgend einer Beziehung ab- zuschwächen. Berufungen aus das Rheinlandabkom men ist unter Hinweis daraus entgegenzutreten, daß die jekt verlangten Leistungen im ursächlichen Zusammenhang« stehen mit dem rechtswidrigen Einbruch in daS Ruhrgebiet. Das gilt auch, so weit die Anleitung fremden Personals in Frage kommt. Das dars mit unseren, Willen oder gar mit unserer Hilse unter kei - neu Umständen ersolgen. Die Herren Präsidenten wollen sich stets vor Augen halten, daß ihr persönliches Verhalten und ihre Anordnungen den Gradmesser abgeben für den unerschütterlichen Widerstand der Eisenbahner gegen den unerhörten Rechtsbruch der Franzosen. Berhandlungsgerüchie. Sine Äußerung deS Reichskanzlers. Reichskanzler Dr. Cun» hat in einer Unterredung mit einem holländischen Journalisten folgendes festgestellt: Unsere Politik ist die deS passiven Widerstandes. Die Fortführung dieses Kampfes hängt vom Vorgehen des Gegners ab. DieschlimmstenF-lgen derBe- setzung könnten nicht schlimmer sein »lS die des Rachgeben». Poincarö dars nicht die Brücke eines Scheinsieges gebaut werden, über die Mög lichkeit von Verhandlungen ist zu reden noch nichtanderZeit. Gegenüber solchen festen und unzweideutigen Worten verlieren di« geheimnisvollen unb teils höchst anmaßenden Andeutungen, in denen sich der Pariser „Matin" er geht, allen Wert. DaS Blatt glaubt zu wissen, daß di« deutsche Regierung schwankend geworden sei, aber es müsse erst noch «in Druck auf die Großindustrie ausgeübt werden. Benn Deutschland Verhandlungen einleiten wolle, s» werde Fraut reich seine Angebote abwarten. Moe- und Mißhandlung. Die Bestialität der .Kulturträger". In Essen fordert« ein Straßenbahnschaffner von zwei mitfahrenden basischen Soldaten, daß sie Fahrkarten lösen sollt»«. Als die Soldaten sich weigerten, dem Folge zu leisten, sollten sie abgefetzt werden. Darauf griffen die bei den zu den Schußwaffen, verletzten den Führer schwer und töteten einen unbeteiligten Fahrgast, »«u Schuhmacher Stockhorst aus Essen. Die beiden belgi schen Soldaten wurden von der deutschen Schutzpolizei fest- zenommen. — über die ungeheuerliche Mißhandlung eines deutsche» Polizeibeamten durch einen franzö sischen Offizier und französische Soldaten in Weitmar berichtet ein Augenzeuge. Der Schutzpolizeibeamte ging entsprechend dem Grußverbot des Ministers des Innern in einem französischen Offizier ohneGruß vorbei. Dar auf sprang der Offizier von hinten auf den Beamten zu Das alte Lied. IS) Roman von Fr. Lehne. .Es war wohl auch so; Sie sind gewiß müde, Betty; ich hatte Sie ganz vergessen," entgegnete sie, .gehen Äe jetzt schlafen!" .Verzeihen Frau Glasin, so war es nicht gemeint," sagte das zierliche Ding feuerrot werdend, .aber —" .Lassen Sie nur," wehrte Regina mit der Hand, .ich brauche Sie heute nicht mehr!" Sie wollte allein sein; sie konnte jetzt niemand nm sich haben. In ihren, Schlafzimmer stellte sie sich vor den großen Spiegel und sah aufmerksam hinein, als ob ihr das Bild, das ihr da entgegenstrahlte, ganz neu und fremd wäre. Sie sah sich in dem weißen, losen Hauskleid, daS io weich, fast kosend ihre schöne Gestalt umfloß, und ooe» mit einer Flut köstlicher Spitzen garniert war, aus -er ihr Hals in schneeiger Weiße hervortaucht« — sie sah die leuchtenden Augen, den blühenden Mund und dachte mit grausamer Schärfe: .So also sieht eine aus, die -ie Ehe gebrochen hat, -er ihr Gatte niemals verzeihen kann." Sie entkleidete sich; aber ruhelos lag sie auf dem Lager, und kein Schlaf kam in ihre Auge«. O, wie konnte, konnte sie nur! Hatte sie denn gar keinen Ausweg finden können, Gernot von der Krankheit des Grafen zu unterrichten, als den, selbst hinzngehcn? Sie hätte ihm ruhig telephonieren können — uichts wäre ausfallend daran gewesen, da er so hier im Hause verkehrte! Sie hatte nur nicht daran denken wollen — ihre TriebfeScr war unwiderstehliche Sehnsucht ge wesen! -O Gernot, einzig Geliebter!" Tr«f drückte sie das Haupt in die Ltissen, um das wilde, leidenschaftliche Schluchzen zu ersticken, das krampfhaft ihren Körper erschütterte. Wie hoch und ererben war sie sich immer vorgekommen — und jetzt? Eine einzige Stunde hatte genügt, um die Kämpfe uud Vorsätze vieler Monate über den Haufen zu werten! Sie dachte und dachte; sie lauschte auf den Schlag -er Uhren — wie langsam doch die Zeit schlich — wenn sie doch wenigstens schlafen könnte — süß einschlasen, um nie wieder zu erwachen! So lag sic da in Grübeln und Tränen, bis der juuge Tag fahl und grau hereindämmerte. 11. Kapitel. AlL Schönstedt Regina nach Haus begleitet hatte, überlegte er, ob eS nicht doch ratsam sei, trotz -er vor gerückten Ttuube nach.dem Kafinv zu gehen, umsomehr. «nv Ichtug ihn mit der umgekehrten Reitpeitsche über den Kopf. D«r Polizeibeamte stürzte blutüberströmt zusammen. Bleichwohl schlug der Offizier in der rohe sten Weis« weiter auf ihn ein, und zwar mindestens dreißig- bis vierzigmal. Gleich zeitig rief er einen vorbeikommenden Trupp französischer Soldaten heran, die sich gleichfalls auf den Polizeibeamten Kürzten, ihm Koppel, Seitengewehr und Pistole entrissen and ihn dann mit Fäusten und Stiefeln bearbeiteten. Man schlang ihm ein Koppel um ein Handgelenk und schleifte ihn wie tot über die Straß« fort. Die Ausweisung des Oberpräfidenten Fuchs. D«r Oberprästdent der Rheinprovinz Fuchs war zu einer Besprechung mit dem französischen Obertommissar und Vorsitzenden der Interalliierten Rheinlandkommission gebeten worden. Beim Verlassen d«s Gebäudes wurde der Oberpräsident am Besteigen seines Kraftwagens ver hindert und in «in französisches Auto genötigt, das nach Frankfurt abfuhr; es wurde von zwei Militärautos begleitet. Der preußische Minister des Innern, Severing, hat sich an -ie Grenze des besetzten Gebietes begeben, wo er eine Zusammenkunft mit dem ausgewiesenen Oberpräfi denten haben wird. Sie Konferenz von Lausanne MeitN. Paris, 4. Fedr. (tu.) Soeben trisst aus Lausanne die Nachricht ein, daß die Friedenskonferenz gescheitert ist. Die türkische Delegation hat die Unterzeichnung des Friedensver trages verweigert und ist sofort aus Anwessung von Angora abgereist. Auch die englische Delegation ist abgeresst. Alle Einzelheiten schien noch. Litauen will Memel annektieren. Ein vergebliches Entente-Ultimatum. Die Botschafterkonferenz in Paris hat an die litauisch« Regierung ein Ultimatum gerichtet, in dem der litauischen Regierung «ine Frist von acht Tagen gegeben wird, um die Banden aufzulösen, die Memel besetzt haben und die Aufständischen aus Memel zurückzuberufen. Nach den letzten Meldungen scheint die litauische Regierung diesen Forderungen nicht entsprechen zu wollen. Die provisorische Memeler Regierung hat vielmehr den Anschluß deS be- setzten Gebiets an Litauen proklamiert. Ruch der litauisch« Landtag hat die Einverleibung Memels in die litauisch« Republik beschlossen. Außerdem will er die Freiwilligen verbände, die in das Memelland eingedrungen sind, unter stützen. Ein Rotgesetz. Gegen wirtschaftliche Schade». D«r Reichsrat beschäftigte sich mit einem aus Anlaß der Ruhrbesetzung von der Reichsregieruug emgebrachten Notgesetz, daS aus sieben Artikel« b«st«ht: Artikel l nimmt einige Bestimmungen aus dem Entwurf eines Schankstätt« ngesetzeS v»iv»e«. Hinsichtlich der Be- dürsnisfrage wird allgemein bestimmt, baß die Erlaubnis mir erteilt iveiven kann, wenn «in Bedürfnis nachgewiesen ist. Weiterhin werben Bestimmungen über diePolizeistunbe ge- lrossen, die von den Ausschüssen noch etwas verschärft worden sind, nm die Umgehung schwieriger zu »nachen. Artikel II ermächtigt die obersten Landesbehövden, in Zei len einer außerordentlichen politischen oder wirtschaftlichen Not onb Gefahr Vorschriften über die Einschränkung von Vergnügungen und Lustbarkeiten zu erlassen. Artikel lll will Schieber und Wucherer mehr als bisher in der Öffentlichkeit an den Prm»gcr stellen. In be sonders schweren Fällen wiw die öffentliche Bekanntmachung der Verurteilung auf Kosten der Schuldigen angeorbnet. Artikel V bezweckt, den aus den besetzten rheinischen Ge bieten und insbesondere ausdem Ruhrgebietvertrie benen deutsche il Reichsangehörigen und ihren Familien ein Vorzugsrecht vor allen anderen Woh- uungssucheuden einzuräumen. Artikel VI twerträgt mit gewissen Einschränkungen diejenige oa nc rym von lener stucytigen Begegnung mit einem Offizier gesprochen hatte. So lenkte er seine Schritte dorthin. Bon weitem hörte er schon, baß die fröhliche Stimmung einen hohen Grad erreicht hatte, und mit laute», jubelnden Zurufen wurde er von den Kamera den empfangen, als sie ihn erblickten. „Spät kommt Ihr — doch Ihr kommt; der weite Weg, Graf Gernot, entschuldigt Euer Säumen!" — „Lupus in fabula." — „Na, Prost, famoses Böwlcheu " so schwirrte es ihm von allen Seiten entgegen. „Kommen Sie hierher an meine grüne Seite." „Rein, lassen Sie den Lütten — hierher zu mir! Der kohlt Sie sonst noch mehr an." Gernot war sehr beliebt bei seinen Kameraden. Seine Noblesse, die ungezwungene, fröhliche Art seines Auftretens, sein kameradschaftlicher Sinn hatten ihn gar bald zu fast aller Freunde gemacht. „Na, nur langsam — habt Ihr mir auch noch waS übrig gelassen?" sagte er, nachdem er Platz genommen. „Aber nicht zu knapp — noch lange kein Grund! He, Ordonnanz — ua, wer will nun mal eine Rede schwingen? — Der Lütte? Um Gottes willen, lieber nicht, -er findet Hein Ende; bleib nur sitzen, Kroneu- üobn!" „Lassen Sie ihn doch, Mellin," lachte Schönstedt deu blutjungen, schüchternen, kleinen Offizier ermutigend an, der anscheinend die schwere Bowle nicht vertrug und seine angeborene Schüchternheit heute ganz ver gessen hatte — so keck und ausgelassen war er geworden. Die Geister des Weines regten ihn zu einer Rede an, in der es nur so von Blütenduft und Maienglanz wim melte, obwohl draußen die Herbststürme ihr Wesen trieben. Als er endlich, von vielen Witzen unterbrochen, geendet, hielt ihm Schönstedt sein Glas entgegen: „Bravo. Sie Lütter, das haben Sie gut gemacht, bravo." „Kann sich nächstens in den Reichstag wühlen las sen und den Dauerrednern dort Konkurrenz machen," brummte Mellin vergnügt vor sich hin, „wie wär°s denn, Lütter? Meine Stimme hättet Ihr!" „Laßt ihn nur, hat seine Sache gut gemacht!" rief Schönstedt, „Ordonnanz, noch ein paar Flaschen Pom- mery." „Donnerwetter, Schönstedt, so üppig —" „Er will sich ein gutes Andenken sichern. Sonst Hai er sich hier doch nicht ost blicken lassen," sagte etwas hämisch Leutnant Herfurth, der wegen seines mißgün stigen, kleinlichen Charakters sehr wenig beliebt war, „Schönstedt hat sich ja immer ziemlich rar gemacht!" -Liaentlich, lieber Herfurth, möchte ick dieLe Aemer- GesetzKebung, die erforderlich ist, um den Folgen d«s Ruyrew- salls unter der Bevölkerung nach Möglichkeit vorzubeugen, -er Reichsregierung. Das Gesetz wurde wurde von der Vollversammlung des Neichsrates einstimmig angenommen. Die anderweiten Meldungen über ein neues Notgesetz gegen die Deviseu spekulation werden nicht bestätigt. Statt dessen wird der Gedanke der Beschaffung wertbeständiger Anlagemögltch- keiten bei der Regierung eingehend geprüft. Deutscher Reichstag. l2v6. Sitzung.) eL Berlin, 2. Februar. Heute erfolgte die zweite Beratung des Haushalts des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers in Verbindrmg mit einem sozialdemokratischen Anträge, der die sofortige Auf hebung des Ausnahmezustandes in Bayern verlangt. D«r bayerische Gesandte v. Preger gab dazu die Erklärung ab, dis bayerische Regierung habe den Ausnahmezustand nur als eine vorübergehende Maßnahme betrachtet, die so fort wieder aufgehoben werden sollte, wenn die durch den Nationalsozialistischen Parteitag herausbeschworene Gefahr für die öffentliche Ordnung beseitigt wäre. Da dies nunmehr der Fall zu sein scheint, sei sie entschlossen, denAusnahmezu- stanv in den allernächsten Tagen auszuheben. Als erster Redner zum Haushalt erhielt nunmehr der Abg. Schmidt (Soz.) das Wort. Er richtete u. a. an die Regierung die Frage, ob sie bereit sei, etwas zu unternehmen gegen das Anwachsen der Spekulationswut, die sich an d«r Berliner Börse gezeigt hat. Weit über die der Börse obliegen den volkswirtschaftlichen Ausgaben hinaus mache sich dort ein Treiben der Spekulanten breit, das zum weiteren Sinkendes Markkurses und zur weiteren Verelendung d«r Bevölke rung führen müsse. Der Redner beurteilte dann sehr abfällig die Grundsätze, nach denen die Handelskammer die Ge nehmigung zum Devisenhandel erteilt. Diese Be fugnis sollte der Handelskammer entzogen werden. Abg. v. Gräfe (Deutschvölkisch) stimmte dem Vorredner darin zu, daß gegen di« Spekulation nachdrücklich vorgegangen weiden müsse. Die Devisenordnung sei dazu freilich das un geeignetste Mittel. Zweckmäßiger wäre es, die Industrie von den hohen AusfuHrabaaben zu befreien. Die Bemühungen um eti« Einheitsfront würden aber zunichte gemacht durch di« ungeheuerliche Behandlung, di« b«n Deutschvölkischen, di« sich zum Münchener Parteitag begeben Welten, in Gera wider fahren sei. Reichsminister de» Inner» Oesir ging aus die Beschwerde deS Abg. v. Gräfe «in. Die Bersa«ml»ngsverhote seien aus ernsten innen- und außenpolitischen Gründen geschehen. In den Versammlungen deS Abg. v. Sräse sei es obendrein fast immer zu schweren Störungen der Ordnung, zu Kämpfen mit Stühlen und Biergläsern gekommen. Die Haushaltspläne für d«n Reichspräsidenten und den Reichskanzler wurde« genehmigt, der Antrag Müllersranken (Soz.) auf Aushebung der bayerischen Aus- nahmevervrdrmng wurde zurückgezogen. Al-bann vertagte sich das Hau». Sine zweiteSitzung wurde für eine Stunde später anLerauntt mit der Tagesord nung: Erhöhung der Zulage« bei der Unsallversicherumu Neueste Meldungen. «cue Kontrollstellen. Bertin. Nach Blättermeldungen sind mehrere neue französische Kontrollstellen eingerichtet Word««, so daß die Linie Elberfeld-Köln unter Kontrolle steht. Die Fran zosen werben Arbeiter zum Tagelohn von 40 OVO Mark zum Kippen der Kohle. Bisher haben sich deutsche Arbeiter nicht gemeldet. In Trier ist der Eisenbahnbetrieb wieder ausgenommen, nachdem, die Besatzung zurückgezogen wurde. Neue Massenausweisung in Düsseldorf. Düsseldorf. Die Abteilung für Zölle und Verbrauchs steuern des Landesfinanzamtes wurde von französischen Zollbeamten besetzt. Wer in die Räume dieser Abteilung eintrat, wurde nicht wieder herausgelassen. Die deutsck^n Beamten und Angestellten wurden gefragt, ob sie sich unter französische» Befehl stellen wollten, was ausnahmslos ab- gelehnt wurde. Darauf wurden die Beamten nach Hause entlassen. Es wurde ihnen aber ihre persönliche Auswei sung angekündigt und ihnen gleichzeitig mitgeteilt, daß auch ihre Familien alsdann mit Frist von vier Tagen, die zum Einpacken der Sachen genügten, die Stadt verlassen müßten. kung zurückgeben — denn in vergangener wvcye yaoe ich Sie nicht einmal hier gesehen!" entgegnete der An geredete nicht ohne Schärfe im Ton. Der also Zurückgcwiescne murmelte einige Mtvev- ständliche Worte, die weiter gar nicht beachtet wurde». „Wie finden Sie eigentlich die neu engagierte Miß Helia in den Reichshallen?" wurde Geruot von -em hübschen, blonöen Leutnant von Glaser mit listigem Augenzwinkern gefragt, „oder haben Sie diese» Ster« noch nicht gesehen?" „Nein, ich erinrwr« urich nicht — -och ja, Miß Hilia — Miß Hilia, kommt mir riesig bekannt vor," sagte er nachsinnend, „vielleicht Trapczkünstlerin? Ihr? Run, dann ist sic mir sogar sehr bekannt. War vor drei Jah re» ein ganz allerliebster Kerl, als wir manche Flasche Sekt miteinander leerten. Das heißt, wenn es -ie Miß Hilia ist, die —" „Ohne Zweifel," lachte Glaser, „denn sie erkundigte sich eingehend «ach Ihne» — trug mir sogar Grütze auf." „Sie hat mich also nicht vergessen? Wie rührend! Ich sie zwar auch noch nicht — bas Weib hat mich rasendes Geld gekostet! Mit einer Grazie wußte ste ciuem -ie Golldfüchse aLzulnchseu, einfach fabelhaft — doch woher weiß sie, daß ich hier bin?" „Ganz einfach. Durch ein Gespräch mit Weißbach und mir, in dem Ihr Name fiel; sie hörte eS und war gleich Feuer mrd Flamme. Sie trug mir viele Grüße auf, und Sie möchten sich noch der schönen Stun den bei Kempinski erinnern." „DaS glaube ich — na, ich sage, wer der in die Haude fällt," lachte Gernot mit den anderen, obwohl ihm gar nicht so zu Mute war; unsäglich zuwider war ihm in diesem Augenblick die Erirrnerung. „Dann kommen Sie also demnächst mit nach den Reichshallen, wenn Sie wieder zurück sind?" fragte Glaser. „Natürlich." „Sebr selbstlos eigentlich von mir, Ihnen -ie Eiu ladung der gefährlichen Kleinen zu übermitteln! Sicher muß ich -a abtreten und hatte schon so hübsch Terrain gewonnen," seufzte er; „eigentlich hatte ich auf „Nein" von Ihnen gerechnet; sonst wäre ich am Ende doch uicht so selbstlos gewesen; ich meinte, solche Bekanntschaft erneuert man nicht gern." „Es kvmnlt darauf au, ob ich ihr »och so gefallen werde, wie damals — lassen Sie nur den Mut nicht sinken! Tue Geld i» deinen Beutel — ist die Haupt fachs"