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eigentlich nicht lä er, der Greis, mit einem Mann zu blutigem .Kampf in -17) Macht vorivärts. (Fortsetzung folgt ) jungen, lebenskräftigen 1 „ die Schranken treten wollte? Aber die Ehre erfor Das alte Lie- Roman von Fr. Lehne. Neue Verhaftungen und Ausweisungen. Gelsenkirchen. Die in Essen verhafteten Gewerkschafts führer des Post-- und Telegraphenpersonals sind ins unbe setzte Gebiet abgeschoben worden. Sie wurden auf freier Landstraße ausgesetzt. Der Bürgermeister Steinweher aus Lütgendortmund ist verhaftet worden. In Essen sind Reichsbahndirektionspräsident Jahn und sein erster Ver treter Oberbaurat Pusch von den Franzosen verhaftet und unter militärischer Bedeckung im Auto, unbekannt wohin, abgeführt worden. Die Lage im Rheinland unhaltbar. London. Das Mitglied des englischen Unterhauses, R. Hutchison, teilt dem „Daily Telegraph" in einem Briefe mit, daß er von der Verhaftung des Finanzamtpräsidenten Lanzenauer in Köln durch französische Soldaten und im Beisein englischer Offiziere mit großem Erstaunen gelesen habe. „In der jetzigen Situation," so fährt Hutchison fort, „ist dieser Zwischenfall für England von großer Bedeu tung und erfordert die größte Aufmerksamkeit aller der jenigen, die unser Volk von der französischen Ruhraktion fernhalten wollen. Die gesamte Lage im Rheinland wird allmählich unhaltbar, und wenn die britische Regierung sich nicht anschickt, sich mit den Ereignissen energisch und ehrlich zu beschäftigen, dann werden die Ereignisse über uns kommen und uns, wer weiß, wohin führen." Nah und Fern. O Der „Prophet" im Irrenhaus. Der Wanderredner Haeusser, der unlängst durch seine „hypnotische Verlobung" mit einer Tochter des verstorbenen Generals v. Pohl von ! Verurteilung eines deutschen Ingenieurs. I Düsseldorf. In Weitmar »ist ein Ingenieur aus I Düsseldorf unter der Beschuldigung, beleidigende Äußc- I mngen gegen die Franzosen gebraucht zu haben, von der Sesatzungsvehörde verhaftet und vor das Gericht gestellt I vorden, das ihn zu acht Tagen strengem Arrest und I lOO 000 Mark Geldstrafe verurteilte. Proteststreik von Beamten und Schulen. Simmern. Auf Befehl der Besatzungsbechörde wurde der Landmesser Rohne und der Regierungslandmesser Schmidt in Simmern verhaftet. Sämtliche Beamte und Angestellte des Landeskulturamts sind in einen 24stündigen Proteststreik getreten. Ferner traten sämtliche Schulen wegen der Ausweisung des Landrats Wösten und des Bürgermeisters Eckardt in einen 24ftündigen Proteststreik. Bedrohungen der rheinischen Gemeinden. Bonn. Der Stadtverwaltung ist.ein Schreiben vom „Hohen Kommissariat der französischen Republik in der Nheinprovinz, Distrift Bonn" zugegangen, in dem es heißt: „Die Gemeinden werden benachrichtigt, daß sie für den Schutz und die Sicherheit der Verbindungswege und -Möglichkeiten in der ganzen Ausdehnung ihres Gebietes verantwortlich sind (Eisenbahnen, Landstraßen, Tele graphen- und Telephonverbindungen). Wenn im Falle von Zerstörungen oder Zerstörungsbersuchen die verant wortlichen Urheber nicht unverzüglich einzeln entdeckt wer den, werden sofort die notwendigen Strafen gegen die I betreffenden Gemeinden durch die Ortspolizeibehörden er griffen und der Bevölkerung zur Kenntnis gebracht werden." Besetzung von Bahnhöfen. Gelsenkirchen. Folgende Bahnhöfe wurden besetzt: Blankenstein-Burg« Blankenstein, Herbede, Bommern-Tal, Bommern und Vorhalle. Damit ist die Linie, die im Nor den des Industriegebietes von Lünen nach Westen über Düsseldorf und dann im Süden des Gebiets bis nach .Vorhalle um das ganze Industriegebiet gezogen ist, ge schlossen. Im Betrieb sind nur noch die Linien Hagen- Hengstei über Dortmund nach Lünen und die Bahnhöfe innerhalb des obigen Ringes. Außerdem ist noch frei die !Strecke nach Dorsten, die die Verbindung über Wesel mit Holland aufrecht erhält. Andauernde Gewalttaten. Ein neuer Mord! In Herbesdoflen bei Bochnm wurde ein Zugschaffner on französischen Soldaten erschossen. In Bochnm hat ie Verhängung des verschärften Belagerungszustandes roße Unruhe hervorgerusen. In welcher Weise in dem widerrechtlich besetzten Ruhr- cbiet gegen wehrlose deutsche Beamte verfahren wird, rigt folgendes Vorgehen bei der Verhaftung von zwei Keimten durch die Belgier: Diese mußten sich auf dem stur ausziehen, dann wurden sie in die Zelle eingesperrt, ie übel verschmutzt und verlaust Ivar, weder Tageslicht och künstliches Licht bekam, kein Waschgeschirr, keinen !rug und keine Betten enthielt, sondern nur ein zusammen- lappbares Gestell mit einer schmutzigen Decke. Die übrigen Insassen waren belgische Verbrecher. Die französischen Militärbehörden haben bestimmt, ast auch im Ruhrgebiet alleBeamten auszuwei- e n sind, die es ablehnen, den französischen Befehlen zu ehorchen. In Düsseldorf fand eine neue Beratung zwischen Le krocqu-r, Weygand, Degoutte u. a. statt. Wie verlautet, st man zu der Entscheidung gelangt, daß nunmehr nach .er Einstellung von 3000 französischen und belgischen Eisenbahnern die wichtigsten Linien im Ruhrgebiet wieder -erkehren sollen. Sollten die deutschen Eisenbahner dem Sefehl einer sofortigen Arbeitsaufnahme nicht Nachkommen, o würden sie sofort durch französische und belgische Be- imte ersetzt, d. h. die deutschen Eisenbahnen mit öeschlag belegt werden. angegriffen aus. Sie legte sich auf die Chaiselongue - aber wie einer Eingebung folgend, sprang sic auf und ging nach ihres Mannes Zimmer. Sic hatte keine Ruhe und die Angst vor dem Kommenden verzehrte poincares Pläne. Besetzung bis zur Schuldentilgung! Poincars erklärte in Paris den Korrespondenten der amerikanischen Presse, daß Frankreich nicht die Absicht habe, das Ruhrgebiet zu annektieren, um dort di- notwendigen Kohlen für die lothringische Industrie zu ge winnen. Aber die französische Armee würde das deutsche Gebiet solange besetzt halten, bis das Reich die Reparationen bezahlt hätte, wie dies der Versailler Ver trag fordere. über die Art, wie dieses Rätsel gelöst werden soll, und wie Deutschland trotz der Besetzung zahlungsfähig werden soll, meint Herr Poincarö, es könnten fünf Jahre vergehen, bis Deutschland genügend Beweise seines Ernstes gegeben haben wird, daß es die Reparationen bezahlen wolle, aber das Reich könnte das Ruhrgebiet früher befreien, wenn es sein Finanzsystem eher reorganisieren und eine feste Grund lage schaffen wollte, um eine internationale An- leiheaufzunehmen.die zum Wiederaufbau der zer- störten Gebiete in Frankreich bestimmt ist. Frankreich habe aber einmütig den Willen, die Garantie im Ruhrgebiet vor der internationalen Anleihe nicht aufzugeben. Es ist natürlich Heller Wahnsinn, anzunehmen, daß Deutschland eine Anleihe erhalten würde, die ihm schon vorder Ruhr- vesetzung verweigert wurde, somit ergibt sich Poincaräs Äußerung als eine reine Spiegelfechterei. Das Ruhrgebiet als „Pfand" zu nehmen, dafür fehlt übrigens jeder, aber auch jeder Rechtsgrund. Ms territoriales Pfand für die ZahlungserMung Deutschlands hat der Versailler Ver trag den Alliierten — nicht Frankreich — das linke Rhein ufer gegeben. Gerade diese Pfandbestirmnung macht es klar, daß weitere Landpfänder „bis zur Bezahlung" nicht mehr genommen werden dürfen. nimmt die Geschäftsstelle des Wilsdruffer Tage blattes jederzeitGeld spenden entgegen! Neue Regierungserlafse. Keine Beteiligung an Militärtransporten — Kein Gehor sam gegen fremde Befehle — Kein Gruß für fremde Offi ziere und Fahnen. Zur Frage der Beförderung von Militärtransporten hat das Reichsverkehrsministerium einen Erlaß ver öffentlicht, wonach für das Verhalten des Eisenbahnperso nals anläßlich der Ruhrbesetzung u. a. folgende Weisungen maßgebend sind: 1. Kohlen-, Koks- und Brikettransporte sowie Transporte im alt- und neuLesetzten Gebiet geschlagenen Holzes nach Frankreich oder Belgien sind nicht zu befördern, auch nicht in der englischen Zone. 2. Französische und belgische Truppen- und Nachschubiransporte für das neu- besetzte Gebiet dürfen nicht gefahren werden. 3. Zusammen arbeit mit französischem und belgischem aus deutschen Strecken eingesetzten Eisenbahnpersonal wird untersagt. Einrichtung von Gemeinschaftsbahnhöfen ist nicht statthaft. Als Zusammenarbeit gilt auch schon Sluskunftserteilung. 4. Wenn fremdes Personal Züge über Strecken zu befördern sucht, die von deutschem Personal besetzt sind, sind diese Züge mit allen im ordnungsmäßigen Betrieb vorgesehenen Mitteln zum Halten zu bringen. 5. Im übrigen muß Grundsatz bleiben, den Betrieb möglichst lange in deutscher Hand zu halten und für deutsche Zwecke nutzbar zu macl-en. Militari- sterte Strecken sind bei etwaiger Räumung sofort wieder in deutschen Betrieb zu nehmen. Ein zweiter Erlaß des Reichsverkehrsministeriums besagt: „Gegenüber einer etwaigen Requisition des deutschen Eisenbahnpersonals durch fremde Militärbehörden wird sämtlichen Beamten und Arbeitern der Reichsbahnverwaltung ausdrücklich verboten, anderen Befehlen als denen der zuständigen deutschen Stellen Folge zu leisten. Schließlich hat der preußische Minister des Innern sämtlichen Beamten der Polizei mit Einschluß der Land jägerei verboten, die Offiziere und Fahnen fremder Heere zu grüßen. Man wird uns nicht mürbe machen! Die Meinung des deutschen Außenministers. Berlin, 30. Januar. Der Berliner Korrespondent der „Basier Nachrichten" hatte eine Unterredung mit dem Außenminister Dr. von Rosenberg, der ihm zum Standpunkt Deutschlands zur Ruhrbesetzung u. a. folgendes erklärte: Nach Frank reich ist bis zum 11. Januar, dem Tage des Einmarsches, täglich für rund 430 000 Goldmark Kohle und für rund 30 000 Goldmark Holz geliefert worden, nach dem Ein marsch zwar anfänglich unter schwerstem Eingreifen in das' Privateigentum täglich rund 8000 Goldmark Kohlenwerte, zurzeitabergarkeineKohlemehrundeben-- fowenigHolz. Dafür entstehen Frankreich, wenn man die Besatzungsstärke gewiß zu niedrig mit 50 000 Mann ansetzt, an Mehrkosten für die Verwendung seiner Truppen im Ruhrgebiet N Milliarde Goldmark täglich, dazu die Wirkungen der Ruhraktion auf die französische Volkswirtschaft. Unter dem Druck der Bajonette wird aber der deutsche Arbeiter keine Kohle fördern. Wenn man glaubt, uns durch einen inneren Krieg von Ver urteilungen, Ausweisungen, Beschlagnahmen mürbe zu machen, so täuscht man sich. Das Bewußtsein, daß das Recht auf die Dauer durch Gewalt sich nicht beugen läßt, bestimmt unsere Politik. Bei der Abwehr des Ruhrabenteuers handelt es sich bei uns weder um eine Prestigefrage noch um eine Spekulation. Wir wollen nur das Beste verteidigen, was uns nach dem Diktat über Oberschlesien in wirtschaftlicher Konkurrenz und wirtschaftlicken Zukunftsmöalickketten aeblieben ist. i sie förmlich. ' Er hatte ihren Eintritt nicht bemerkt, und so konnte sie in dem Hellen Lichtschein, der auf sein weißes Haupt . fiel, bemerken, wie verfallen er aussah, wie diese letzte Stunde ihn nm Jahre hatte altern lassen. i Ein tiefes Mitleid überkam sie. Leise ging sie auf ihn zu. Er schreckte auf, als er sein Weib vor sich stehen sah. willst Du?" fragte er rauh. rm Verzeihung bitten, Adalbert," flehte sie, -uebn_ilnu_uiLÜLrsank und nach seinen Hän- Er klingelte nach Ler Zofe, mit deren Hilfe er die - Ohnmächtige in ihr Schlafzimmer brachte. Dort erholte ' sich Regina bald wieder- nur sah sie noch sehr blaß und 'sich auf die Chaiselongue i „Mit Oberleutnant von Ravensberg," warf der an- j Lere ein. i „Das Nötige zu erörtern. Dann wär wohl alles er- ! lediat." „Jawohl, Herr Graf!" Gernot verneigte sich. „Ich , bitte, zu glauben, daß bis zu dieser Stunde nichts Un- erlanbtes zwischen Frau Gräfin und mir vorgefallcn > ist." - „Sie überlassen wohl mir, zu glauben, was ich für j gut befinde," erwiderte der Graf kalt, „zn beschönigen I und verdecken ist hier nichts mehr!" „Herr Graf, ich bitte Sie — Sie werden ja Genug tuung haben — ich schwöre es Ihnen, nur wegen dieser i einzigen Stunde habe ich Grund, vor Ihnen zu er röten!" — Dann verbeugte er sich tief vor Graf Rodenberg und Regina, die totenblaß mit starren Augen in einem Sessel lehnte. Die Tür schloß sich hinter ihm und mit leisem Wchlaut sank die Gräfin ohnmächtig zn Boden. Mit finsterem Blick sah ihr Gatte auf sie nieder — was er so befürchtet hatte war eingetroffcn - ihr Herz war erwacht! — Aber der, dem es gehörte, sollte es büßen! Nicht umsonst war er ein geübter Pistolen schütze gewesen — nnd war er jetzt auch alt, so sollte seine Hand noch nicht zittern, wenn er sich sein Ziel er wählt hatte! derte es! Plötzlich überkam ihn ein Schwindel. Er mußte sich halten, daß er nicht fiel. Kaum, daß er noch seinem Kammerdiener klingeln konnte, der ihm erschreckt in sein Schlafzimmer half. „Soll ich Frau Gräfin —?" „Nein, nein, es ist nicht nötig, cs wird vorüber gehen, wird schon besser werden!" Aber es wurde nicht besser — Lie Aufregung war zu groß gewesen und batte nachteilig auf sein Herz gewirkt. Gegen seinen Willen wurde Regina doch be nachrichtigt, die erschreckt an sein Lager eilte. Sie er teilte Befehl, daß sofort dem °Arzt telephoniert werde, Bedenklich sei der Anfall gerade nicht) aber bei dem hohen Alter des Patienten müßte man doppelt besorgt sein, vor allem Fernhaltung jeglicher Aufregung, so wie einige Tage Bettruhe. Tiefaufatmend hörte Regina seinen Bericht. So war vor allen Dingen der unselige Zweikampf aufge- schobcn. Apathisch lag der Graf da,- sie saß an seinem Bett und er duldete ihre Gegenwart. Als sic sah, daß er infolge des beruhigenden Mittels, das ihm der Arzt gegeben, sanft und fest eingeschlafen war, stand sie auf, dem Diener Weisung gebend, sie zu rufen, wenn etwas Außergewöhnliches vvrsiele. Das Wichtigste war, daß Gernot Schönstedt von der Erkrankung des Grafen erführe, ehe er sich seinen Sekundanten suchte. Aber wie das ermöglichen? Schreiben?? Bor morgen früb konnte er den Brief nicht erhalten — dann war es viel leicht schon zu spät. Selbst zu ihm gehen? Eine tiefe Röte flog bei diesem Gedanken über ihr Gesicht. Sft würde ihn sicher zu Haus.ant^effen! — Was sollte sie tun? Dies war das Einfachste. Hastig überlegte sie. Jetzt war es gleich neun Uhr. In einer Stunde konnte sie wieder La sein. Sie dcnbK nicht an das Außergewöhnliche eines solchen Schrittes — sie mußte ihn unter allen Umständen sprechen. Aus dem Haus kam sie wohl schont die Dienerschaft wm gewöhnt, daß sie oftmals vor dem Schlafengehen M un Park erging. Nasch entschlossen warf sie einen lan gen Mantel über das weiße Hauskleid, in das sie ge hüllt war nnd bedeckte das blonde schimmernde paar mit einem schwarzen Spitzentuch. Nun sie diesen danken einmal ersaßt hatte, gab es für sie keine Uevc legung mehr — nur eins beherrschte sie — du wirft »o Wiedersehen! Und das trieb sie mit unwidcrftehlE 4,Du weißt nicht, was Du verlangst. Deine Schuld ist so groß, daß ich sie Dir nicht verzeihen kann!" „Adalbert, war ich Dir nicht immer ein gehorsames Weib?" „Ja, mit der Miene eines Opferlammes gingst Du stets einher! Es hatte Dich niemand gezwungen, mich zu heiraten — und klug und vernünftig bist Du genug, um die Folgen Deiner Handlung zu berechnen. In das erste beste Gesicht verliebst Du Dich, und wirfst Dich ihm an den Hals, wie Du selbst gesagt hast!" „Adalbert, so laß Dir erklären — Du wirst mir dann verzeihen!" „Nein, das kann ich nicht," sagte er schroff und ab lehnend. „Adalbert, Du hast etwas vor, das über Leben und Tod entscheidet — kannst Dn denn da nicht milder den ken? Sieh, auf meinen Knieen flehe ich Dich darum an!" Und bittend blickte sie ihn an. Was hätte er früher darum gegeben, sie so weich zu sehen — und jetzt war es sicher nur die Angst um den anderen, die sie so demütig machte. „Steh doch auf, Regina, wozu die Komödie? Du zitterst doch nur um Deinen Geliebten! Ich kann Dir nicht verzeihen. Du hast den Schwur verletzt, den Du in die Hand Deines Vaters vor dem Altar gelobt hast, nnd das trennt uns für immer." Sie war aufgestanden. Bleich bis in die Lippen, sagtesie, indem sie sich zum Gehen wandte: „Wie Du willst, ich habe mein Möglichstes getan. Noch heute werde ich zu meinen Eltern zurückkehren —" „Das wirst Du nicht tun!" Mit festem Griff faßte er ihre Hand. „Du meinst, ich wolle Dich fortschickeu und damit der Welt nenen Anlaß zu Spöttereien ge ben? Du bleibst bei mir und hast, wie immer, mein Haus zu repräsentieren. In unseren Beziehungen soll sich nichts ändern fremd genug waren wir uns immer schon!" Eine tiefe Bitterkeit klang aus seiner Stimme bei diesen letzten Worten. „Wie Du willst! Ich füge mich Deinem Beschluß," entgegnete sie ruhig und ging hinaus — Mit einem Stöhnen sank er zurück in seinen Sessel. Das also war das Ende! Und doch war sein Weib gar nicht so schuldig. Die Natur forderte ihr Recht, und Jugend gehört zu Ju- aend! Aber vor allem die Pflicht, und die hatte sie gröb lich verletzt. Er ordnete seine Papiere, schrieb verschiedene An weisungen und öffnete zuletzt eine Kassette — seine so ViitlUen laaen darin. War cs