Volltext Seite (XML)
Eiuladuug, aber niemals «iir«n Befehl Folge leisten Werve. Als di« Belgier und Franzosen mit Maschinen gewehren austnarschierten, haben die Belegschaften vonSterkrade.RecklinghausenundGelsen- kirchen sofort die Arbeit niedergelegt. In diesen Rahmen gehört anch die Tatsache, daß dieSoztal- demokratifche Partei ihre parlamentarischen Frak tionen mit den Gewerkschaften und Angestelltenverbänden zusammenrief und einen Beschluß fassen ließ, der besagt, daß die gegenwärtige Lage daS geschlossene Zu sammengehen der gesamten Arbeiterschaft mit der Regierung erfordere. Um das Bild voll ständig zu machen, sei darauf verwiesen, daß inBayern gewisse Kreise, die anscheinend den Augenblick zu einer inneren Aktton gekommen erachteten, von der Gesamtheit der Parteien und des Volkes zur Ruhe verwiesen worden sind. Wie sieht es nun gegenüber diesem einheitlichen deut schen Zusammenstehen aus französischer Seite aus? Da sehen »vir, daß die Pariser Presse in größtem Maßstabe mit falschen Nachrichten aus dem Ruhrgebiet und Berlin arbeitet, und wenn sie dazu Veranlassung sieht, so ist das doch ganz gewiß kein Zeichen von Siegessicher- heit. Irr dem Augenblick, in dein die deutsche Sozialdemo kratie der Regierung Cuno absolute Gefolgschaft zusagt, setzt man in Paris dem mißtrauisch gewordenen Zeitungsleser die Behauptung vor, die deutsche Sozial demokratie wühlte gegen die Negierung Cuno. — Wäh rend im Ruhrgebiet Lie Dinge dank dem überheblichen und dummdreisten Auftreten der französischen Generale auf den allgemeinen Generalausstand hintreibcn und die Belegschaften der Zechen nacheinander dem französischen Militarismus in ultmativster Form die Forderung auf Abzug stellen, fabelt man in Paris von größtem Entgegen kommen der deutschen Betriebsräte. Genau in derselben Weise fälscht man die Wahrheit hinsichtlich der wirklichen Haltung Englands und Amerikas. Des Pudels Kern ist ganz einfach die Erkenntnis, daß es im Ruhrgebiet tatsächlich ganz anders geht, als man sich träumen ließ. In Deutschland ist man von Anbeginn fern von jedem Optimismus gewesen. Wir haben gewußt, daß der französische Geier die mitten im Frieden gepackte Beute nicht so leicht wieder aus den Fängen lassen werd«. Wir wußten alle, daß wir allein stehen und uns allein werden durchkämpfen müssen. Aber gerade daraus ist uns die Überzeugung erwachsen, daß der Tag komme«, muß, an dem der Franzose gezwungen wird, seine Nieder lage vor aller Welt einzugestehen. Ja, wir wissen sogar, wann Liese Stunde geschlagen haben wird. Sie wird schlagen an dem Tage, wo alle Lügenkünst« dem französischen Steuerzahler die Tatsache nicht mehr verheimlichen können, daß der von Herrn Poincarö angekündigte Geldstrom aus dem Ruhrgebiet erst am St. Nimmerleinstage, d. h. also niemals, fließen wird. An dem Tage, an dem offenbar wird, daß der deutsche Abwehrwille unerschütterlich und deshalb stärker als alle Maschinengewehre und Tanks ist. An dem Tage, an welchem das übrige Ausland, das sich jeN mttätig zum Mitschuldigen an dem französischen Verbrechen macht, in seinem Gewissen aufgerüttelt wird, weil es sieht, daßdie Franzosen den feinsten wirtschaftlichen Organismus der Welt, dem höchstens die gewal tigen Industriezentren Englands und Amerikas annähernd gleichkommen, mutwillig zerstören, weil sie ihn nicht in Gang halten konnten. Schon jetzt verrät ein Pariser Blatt den interessanten Umstand, daß dieselben Kammermitglieder, die seit zwei Jahren immer die Ruhr- besetzung gepredigt haben, heute plötzlich Nachweisen, daß die Aktton ein großer Irrtum gewesen sei, daß sie Frankreich nur Unangenehmes bringe, die Gegnerschaft der Welt heraufführe, die Verstärkung des deutschen Hasses und so wenig Geld bringen werde, daß nicht einmal die Kosten gedeckt werden. Die Stunde wird kommen, und um sie her- aufzuführru, gibt es nur eine entscheidende Voraussetzung: die Sicherung und Erhaltung der deutschen Einheit. Mit Bezug auf sie aber wird sich der Franzose, ein wahrer Sohn Mephistopheles', als ein Teil von jener Kraft er- weisen, die stets das Böse will und stets das Gute scbaskt. Das alte Lied. 13) Roman von Fr. Lehne. Ihre Abreise stand bevor — doch sie konnte sich nicht auf die Heimat freuen. Bleich und still ging sie ein her, ängstlich von ihrem Manne beobachtet, der jetzt längst aufgehört hatte, sie mit Fragen zu guälen. Er sah, wie lästig ihr das war, und er bemühte sich im stillen, den Grund ihrer Nervosität zu finden. Er nahm sich aber vor, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Als sie das erfuhr, lächelte sie bitter. „Gib Dir doch keine Mühe, Adalbert, mir fehlt nichts als die Sonne." Verwundert sah er sie da an und verständnislos. „Was bedeuten Deine Worte, RegtNa?" „Nichts, Adalbert," sagte sie müde, „nichts! Ich bin nur nervös. Vielleicht ist mir die See doch nicht so gut bekommen. Am Ende wäre ein stilles Ostseebad besser gewesen. Tu hast mich eben zu sehr verwöhnt! Zu Haus wird es wieder anders werden." Mit klopfendem Herzen kam sie dort an. Es war eeradc Manöver und Schönstedt infolgedessen nicht in Z. Vielleicht war das ganz gut so. Ihren Hochzeitstag batten sie unterwegs verlebt: sechs Jahre war sie nun chvn Gräfin Rodenberg — sechs Jahre — eine Ewig keit schien cS ihr, wenn sie darüber nachdachte. Sie hatten sich bald wieder eingelebt, und Regina sah, wie ibr Gatte ordentlich aufatmete, wieder daheim zn jein. Ihm war der Aufenthalt im Bade gar nicht aut bekommen: in seinem Alter vertrug man das Reisen nicht mehr so. Regina erschien die Heimat öde und leer; ihr fehlte Schönstedt, und mit Ungeduld sehnte sie seine Rückkehr herbei. Endlich war das Manöver zu Ende und die Truppen kehrten in die Garnisonen zurück. Gleich am andern Tage machte der junge Offizier seinen Besuch in Ro denbergs Nilla. Mit unverhüllter Zärtlichkeit leuch teten ftm: die Augen der jungen Frau entgegen, als sic ihn mit einigen freundlichen Worten willkommen hieß. Es war wohl das erste Mal, dass er dies be merkte, und es wurde ihm heiß bei dieser Beobachtung. Sie hatte sich doch sonst immer so gut zu beherrschen gewußt, Laß er manchmal dachte — ist ihre Zurückhal tung nur Zwang — oder bist du ihr wirklich gleich gültig? Aber er fühlte ganz genau — sie liebt Lich — sie wartet auf ein Wort von dir — LaS er aber nie sprechen durste Leim ^bes, was die ftm Horchen Generale unternehmens mn sich den Erfolg zu sicher», ist immer nur geeignet, den Abscheu und den Haß der Deirtscheu an der Ruhr wie im Reiche zu stärke«. Und aus diesem Haß und dieser Ab scheu muß in unabwendbarer Wechselbeziehung dem deut schen ZusammengehöMkeitsgefühl immer neue, stärkende Kraft erblühen! St. Oie Gegenwehr. Eine Gcsamtaktion der Arbeiter? Die Franzosen haben sich über das Maß des deutschen Widerstandes stark getäuscht. Trotz aller Einflüsse werden die 5tohlenzüge glatt in das unbesetzte Gebiet durch geführt. Die geschlossene Haltung der Arbeiter und Beamten ist geradezu imposant. Dabei machen die Pol- nischen Arbeiter keine Ausnahme. Ein polnischer Be triebsrat äußerte sich mit nicht geringerer Entschiedenheit als alle seine Kollegen. War die Haltung der Beamten und Arbeiter gegenüber den französischen Anordnungen schon bisher durchaus ablehnend, so ist ihr Widerstand durch die Ereignisse der letzten Tage noch erheblich ver stärkt worden, und es ist mit einer allgemeinen Aktion der gesamten Arbeiterschaft zu rechnen. Die Arbeiter, Angestellten und Beamten der staatlichen Zechen werden voraussichtlich am Montag in den Streik treten. Auf der Zeche Sterkrade war aus dem Zechenplatz ein Wagenpark belgischer Truppen aufgefahren und drei Kom pagnien belgischer Infanterie in der Nähe der Zeche einge rückt. Die Bergleute erklärten, daß sie unter den Bajonetten der Belgier nicht arbeiten würden. In Essen sind wegen der Eingriffe der Franzosen sämtliche Banken ge schlossen. In Sinsen, im nördlichen Ruhrbezirk, wurde i das Stellwerk mit einem Maschinengewehr besetzt, worauf das Personal seinen Dienst einstellte. Der französische I Propagandadienst ist vom besetzten Rheinland ins Nuhrrevier übergesiedelt, wo er eine lebhafte Tätigkeit zu entfalten versucht. Doch sind bisher alle Versuche, Keile in die Bevölkerung zu treiben, mißglückt. * - - -u Unterstützung durch Regierung und Volk. Die Neichsregierung und di« Landesregierungen haben die Besatzungszulage im besetzten Gebiet verdoppelt. Der Reichsausschutz der deutschen Land wirtschaft hat dem Ernährungsminister «in« groß zügige Hilfsaktion angeboten und hat die Vorsitzen den aller deutschen Landwirtschaftskammern gebeten, in Ge meinschaft mit den übrigen landwirtschaftlichen Organisa tionen der Länder und Provinzen dieSammlungvon Lebensmittelnfür das Ruhrgebiet ohne Ver zug in di« Wege zu leiten. Ferner soll eine Aktton, die die Berliner Hotels eingeleitet haben, auf das ganze Reich ausgedehnt werden. Diese besteht einmal in Ersparnismaßnahmen, indem der Verbrauch von Butter, Milch, Eiern und Fleisch in den Gaststätten freiwillig eingeschränkt wird, und ferner in Abwehrmaßnahmen, indem französisch« und belgische Gäste nicht mehr ausgenommen und franzö sische und belgische War«n nicht mehr gekauft und ver wendet werden sollen. Deutsche Bergherren verhaftet. Fritz Thyssen nach Düsseldorf gebracht. Di« unerhört« Gewaltherrschaft der Franzos«« im Ruhrgebiet hat neue Schandtaten gezeitigt. Jetzt find sechs hervorragende deutsche Zechender- tret er gewaltsam sestgenommen und fortgeschleppt worden. Die in Essen von» französischen General Fournier vor geladenen Herren Fritz Thyssen, Generaldirektor Ten- gelmann lEffener Steinkohlenbergwerke), Vergassessor Olze (Gelsenkirchener Bergwcrlsaktrengesellschaft), Berg- assessor Kestner (Zeche Dahlbusch), Generaldirektor Wüstenhüser (Essener Bergwerksverein Friedrich Wilhelm), Direktor Spindler (Gewerkschastsgrube) sind verhaftet und unter militärischer Bedeckung im Auto mobil nach Düsseldorf gebracht worden. Aü West«neu Verhaftungen »vevden gemeldet, daß ig Eff«n der Telegraphendirektor Zehner sowi« Oberpoft direktor Jünger vom Telegraphenamt Essen verhaftet wurden. Die Franzosen richteten in Essen eine Qber- wachungdesPo st Verkehrs ein. Von der ein- und ausgehenden Post werden Stichproben entnommen. Ins Ruhrgebiet sind fortgesetzt neue Truppen und Ingenieure zugezogen. Auch Ingenieure für den Eisenbahnverkehr sind inzwischen eingetroffen. Dio Truppeningenieuve sind indes noch zu keiner Entfaltung einer produktiven Tätigkeit gekommen. Tatsächlich ist es den Franzosen bisher nochntchtgelungen, auch nur einen Waggon aus dem Ruhrgebiet zu erhalten, alle dahin zielenden Versuche sind an dem Widerstand der Be amten und Arbeiter gescheitert. Wiederbesetzung der Grube«. Die Wiederbesetzung, der staatlichen Zeche» durch französische Trupp«« hat begonnen, Zeche Berg mannsglück ist bereits besetzt. Kokerei und Kohlen expeditton sind mit Beschlag belegt. Zu den übrigen Gruben befinden sich Truppen im Anmarsch. Di« französische Regierung hat durch den Ober- tommissar der Rheinland«, Tirard, eine Verordnung be- kamttgegeben, nach der alle ausländischen De visen im besetzten Gebiet bleiben müssen. Sie dürfen vor allem nicht an die Reichsbank in Berlin abgeführt werden. Die deutsche Regierung hat nicht mehr das Recht, die 26 Ltge Ausfuhrabgabe einzuziehen. Ei« neuer Mord. Am Freitag abend ist vor dem Landgericht in Langen dreer abermals ein Deutscher, der Krankenträger Ko- walsky, erschossen worden. Der französische Posten vor dem Amtsgericht ries Kowalsky, der allein des Weges kam, an, woraus der Posten sofort schoß, obgleich in un- mittelbarer Nähe eine Laterne war. D«r Bürgermeister von Langendreir ist beim Oberst vorstellig geworden, hat auf di« Tat hingewiesen und dar auf, daß hier ein einzelner erschossen worden sei. Der Oberst erklärte jedoch, daß der Soldat nachs«iner Instruk tion gehandelt habe. Der Bürgermeister erwiderte, daß dies« Instruktion vielleicht für den Krieg angebracht jein möge, nicht aber für den Einmarsch ins Ruhrgebiet. Fer ner wurden an der Eisenbahnbrücke Horst, auf dem Wege nach Altendorf, beim Heimgange von der Schicht Berg leute von der Zeche Robert von dort stehenden franzö sischen Posten beschossen. Der Sturm wächst. Erweiterung Ler Prvteststreikbewegung. Essen. Die Verhaftung der Vertreter des Ruhrberg baues hat im Kohlenbergbau eine ungeheure Erregung hervor gerufen. Obwohl die Tatsache noch wenig bekannt war, find auf den Zechen zahlreiche Protestkundgebungen erfolgt. Bis abends 6 Uhr sind sieben Zechen in den Proteststreik eingetreteu, „Wie sind Sic verbrannt, lieber Schönstedt," sagte sie lächelnd, „kaum zum Wiedererkenncn!" „Ja, wir haben tüchtig 'rangemußt. Und dann die Hitze! — Und wie hat es Ihnen in San Sebastian ge fallen? Es soll doch herrlich dort sein." „L", sagte sie in müdem Tone, „dort ist es auch nicht anders als in anderen Bädern — Meer und viele Menschen — es ist überall dasselbe! Zu Haus ist'S schließlich doch am besten!" Ihr Gatte stimmte lebhaft zu, doch vermied sie, ihn enzusehen — neben der frischen, blühenden Männlich keit Gernots erschien er ihr doppelt hinfällig. „Wann können wir unsere Musikabeude wieder ouf- nehmeu, anädige Gräfin? Vorausgesetzt, daß sie Zhnen nicht langweilig werden?" Fast aeacn seine Absicht hatte er das gefragt — er hgtte sich doch vorgenommen, nichts zu sagen: er wollte ja seine Besuche cinschränkeu. Eineu Augenblick zögerte sie mit der Antwort: war es nicht besser, zu verzichten? Aber dann beraubte sie sich wiederum ihrer einzigen glücklichen Stunden — wozu? Wer weiß, wie lauac es noch dauerte: deshalb tagte sic schließlich: „Ich bin einverstanden, Herr von Schönstedt. Nnr diese Woche noch nicht: ich bin noch etwas angegriffen — vielleicht heute in acht Tagen?" Dankend verneigte er sich. „Wie ist cs, lieber Schönstedt, wollen Eie nicht Ur laub nehmen? Haben Sie nicht Sehnsucht nach Haus?" fragte der Graf. „Und nach der Braut?" forschte Regina mit zucken den Lippen. „Ich weiß noch nicht, wie diesmal Ler Urlaub aus fallen wird," umging er die direkte Antwort auf Lie Frage, „ich möchte wohl schon! Weihnachten wir- es bestimmt etwas mit meiner Reife nach Kirchbach werben." Nach einer Weile verabschiedete er sich von Lem gräflichen Paare und lenkte seine Schritte seiner ele ganten Juntmescllenwohnung zu, Lie in Ler Nähe Ler Kaserne lag. Ernst war sein Gesichtsausdruck, der sich noch mehr vertiefte, als er auf seinem Schreibtisch einen Brief von Armgard Rittner vorfand. Das arme MäSell Wie lieb hatte sie ihn — unL wie gern hatte er auch das holde, unschuldige Kind gehabt, ehe die anöere in sein Leben getreten war, die andere, deren Bild seine Sinne umgaukelte Tag und Nacht, Lie seine Gedanken so beherrschte, daß er manchmal meinte, ver rückt darüber zu werden. Heute, als er sie in ihrer beotckevLen Schönheit wte- »er gesehen, mit der heißen Zärtlichkeit im Auge für ihn, wurde es ihm von neuem klar, daß es nicht so weiter geben konnte — sie taumelten beide einem Ab- .zrunde zu. Er konnte nicht mehr mit ihr zusammen fein— es ging über seine Kräfte. Einer mußte das Feld räumen — und gehen. Er war es sich selbst schul dig — sich, ihr und ihrem Gatten. Er konnte nm Ur laub bitten, nach Hause fahren, seine Verlobung mit Armgard Rittner veröffentlichen und um seine Ver setzung in ein anderes Regiment nachsuchen. Das war das einzige, was er tun konnte, und damit wollte er auch nicht zögern. Ordentlich leicht wurde ihm bei diesem Gedanken uud als sein Blick ans seines Vaters Bild fiel, nickfe cr ihm zu. „Nicht wahr, alter Herr, ich habe recht, wenn ich so handle! Jeder hat seine Last zu tragen und muß sehen, wie er damit fertig wird. — Noblesse oblige!" So blieb er wenigstens ein anständiger Kerl, der noch jedem frei ins Ange sehen konnte — vor ollem seinem alten Vater, der nicht daß erleben sollte, daß sein Ein ziger sich wie ein Dieb in seines Nächsten Hous ge schlichen und dessen Weib gestohlen hatte. Nein, das wollte er nicht! — Die Versuchung naht jedem wohl einmal, uirö die war wohl die schwerste, die in Gestalt eines blonden, königlichen Weibes naht — und da zu unterliegen, wäre wohl begreiflich gewesen, — aber nicht verzeih, lich. So aber, Hände davon — und wenn es ihr auch bitter weh tun würde — es ging mit dem besten Willen nicht, und das wollte sie doch wohl nicht, Laß er vor sw' selbst erröten und die Angen niederschlagen müßte — — nnd vor dem edlen, vornehmen Manne, der ihm so vertrauensvoll sein Hous geöffnet hatte. — Nein. Biel zu lange hgtte er schon gesäumt: aber noch war nichts verloren — also, Zähne zusammengebissen und „durch" — einen dicken Strich darunter gemacht! Dann sobald wie möglich heiraten und Kirchbach bewi^-chostcn: die paar Jahre beim Militär waren doch nur gezählt: bann kam es wirklich auch nicht darauf an, wenu er jetzt schon den bunten Rock an den Nagel hing und sei nen Kohl baute. Dem alten Herrn war das schon lou:e der liebste Wunsch, das wußte er: wiederum wollte der Vater ihm aber noch gern einige Zeit beim lustigen Soldatenstond« gönnen, den er so sehr liebte! So wor es doch das Beste, jetzt schon zn gehen, nnd zwar so bald wie möglich! Und mit fester Hand schrieb Gernot von Schönstedt sein Abschiedsgesuch noch in derselben Stunde. (Fortsetzung folgt.)