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Wilsdruffer Tageblatt : 18.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192211188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19221118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19221118
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-18
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.11.1922
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Deutscher Reichstag. ,268. Sitzung.) US. Berlin. 16. November. Die heutige Reichstagssitzung verlief sehr eintönig. Man begann heute mit der Besprechung der gestern beantworteten Interpellation über die Not der deutschen Wissenschaft. Abg. Dr. Moses (Soz.) bezeichnete es als eine Ehrenpflicht der deutschen Großindustrie, der Not der deutschen Forschungs institute abzuhelfen. Für einen Deutschen sei die dankbare Ge nugtuung über die Millionenspende eines Japaners für die notleidende deutsche Wissenschaft gemischt mit einem Gefühl der Beschämung darüber, daß man in Deutschland an solche Hilfsaktionen bisher nicht gedacht habe. Weiter schilderte der Redner ausführlich die Not, in Die so und soviele wissenschaft liche Institute durch die jetzige Teuerung geraten sind. Abg- Dr. Strathmann (Deutschnat.) wies auf die großen Erfolge der deutschen chemischen und medizinischen Wissenschaft hin, Erfolge, die vom Auslande nicht erreicht worden seien. Diese großen Erfolge seien nur möglich geworden durch eine ganz methodische Forschungsarbeit in wissenschaftlichen Labo ratorien. Ein unentbehrliches Hilfsmittel für die wissenschaft liche Forschungsarbeit sei auch der Bestand wissenschaftlicher Zeitschriften. Auf allen Gebieten dieser Forschungsarbeit drohe Stillstand und Rückschritt, weil die nötigen Geldmittel für die unentbehrlichen Hilfsmittel nicht mehr vorhanden seien. Die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft brauche minde stens 150 Millionen, um weiterbestehen zu können. Die Mittel im Haushalt 1923 müßten mindestens auf 14 Milliarde erhöht werden. Wg. Dr. Moldenhauer (D. Volksp.) betonte dem Abgeord neten Dr. Moses gegenüber, Deutschlands Industrie habe für die Unterstützung der notleidenden Wissenschaft weit mehr ge tan, als in der Öffentlichkeit bekannt geworden sei. Ohne eine umfassende Hilfeleistung aus Reichsmitteln werde aber der Niedergang der wissenschaftlichen Forschung nicht aufzuhalteu sein. Abg. Schücking (Dem.) wies darauf hin, daß deutsche Kunst und deutsche Wissenschaft das vornehmste Mittel wäre, Deutsch land nach dem Sturze wieder Achtung und Geltung in der Welt zu verschaffen. In seinen weiteren Ausführungen gedachte der Redner .er Tatsache, daß sich der Ausschuß der Berliner Studenten schaft gegenüber einer Ehrung Gerhart Hauptmanns ablehnend Verhalten habe, daß sei als Zeichen eines Mangels politischer Kultur höchst bedauerlich. Ferner hob der Redner hervor, di« Träger der Wissenschaften an den Universitäten müssen mög lichst aus allen sozialen Klassen hervorgehen. Derselbe Grund satz muß auch hinsichtlich Ler Zusammensetzung der Studenten schaft Geltung gewinnen. Abg. Dr. Beyerle (Bayer. Volksp.) schloß sich den Ford», rungen und Wünschen der Interpellation von ganzem Herzen an. Dankbar anerkennen müssen wir die Gabe des Papstes von 20000 Lire für deutsche Forschung in Italien und die eines anderen Katholiken von 50 OM Lire. Die nächsten Ausführun gen des Redners galten Orten im besetzten Gebiet. Abg.Heydemann (Komm.) fragte, ob man mit diesen schönen Reden die Verzweiflungsklage der geistigen Arbeiter übertönen wolle. Im übrigen betonte er, daß auch hier der Kapitalismus einen Hauptteil der Schuld trage. Dann wurde die Sitzung vertagt. politische NundschaL Deutsches Reich. Die Novemberrate bezahlt. Unabhängig von den sonstigen Verhandlungen mit der R ep a rati o n sk ommission hat die deutsche Regierung nach den im Frühjahr getroffenen Abmachungen noch be stimmte monatliche Zahlungen zu leisten. In diesem Rahmen hat die deutsche Kriegslastenlommission in Paris Schatzwechsel im Werte von 55 Millionen Goldmark über reicht. Die am 15. November fällige Barzahlung beträgt an und für sich 60 Millionen Goldmark. Die Differenz zwischen dieser Summe und dem erwähnten Betrage von 55 Millionen ist zum Teil durch gewisse an die Kommission bereits abgeführte Summen gedeckt. Neue Erhöhung der Gütertarife. Der Ständige Ausschuß des Neichseisenbahnrated Hai in einer Entschließung anerkannt, daß die seit dem 1. No vember eingetretene Steigerung der Löhne und Materialien (insbesondere der Brennstoffe) eine abermalige Erhöhung der Frachtentarife notwendig erscheinen läßt. Er erwartet, .Bettelgesellschaft" — .Streber" — .Bankerotteur" — alle möglichen Beleidigungen entschlüpften dem Ge hege seiner Zähne. Er achtete nicht der Einwürfe des Schwagers; er schrie ihn förmlich tot und fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, bis ihn Thankmar kurz entschlossen fest am Arm packle und ihm laut und energisch: .Halt, nicht weiter!" gebot. Er maß den kleinen, dürren Mann mit verächtli chen Blicken, ehe er zornbebend sagte: .Ich ersuche dich, sofort zu schweigen, wenn ich nicht vergessen soll, daß du sozusagen — wenn auch un gerufen — als unser Gast hier bei uns weilst! Ueb- rigens ist es Wohl besser, du gehst, damit du uns un- seren guten Vater nicht auch noch krank machst! Denke nur daran, wer und was unsere arme, liebe Mutter in den Tod getrieben hat!" Da duckte sich der alte Hildebrandt ganz scheu zu sammen, als ob er einen Schlag bekommen hätte; un verständliche Worte murmelnd, schlich er hinaus, voll allen unbeachtet. „Ah? das hat wohlgetan! Hätte ich nur meinem Herzen noch mehr Lust machen können, mit Wonne hätte ich dem alten Schleicher seine ganze Erbärmlich keit ins Gesicht geschleudert!" rief der Jüngling aus. .Und so eine Niedertracht, dich als Grund für Mar- thas Entlobung zu betrachten! — Na, Dita, hast du das Essen fertig? Darum wollen wir uns den Appe tit nicht verderben lassen. Nach Tische will Ratz kom men; wir wollen noch mal 'nen Bummel machen. Morgen früh fährt der nach Heidelberg!" Nach Tisch räumte Edith die Küche sauber aus, während der Vater schlief. Thankmar stand bei ihr, die Hände in den Taschen, und sah ihr zu. Sie plauderten von diesem und jenem, bis er sagte: .Onkel und Tante Hildebrandt werden es wohl zu Hause jetzt nicht gut haben bei Kusine Marthachen, die sich sicher die Aeuglein rot weint, daß ihr der hübsche Konzertmeister durch die Lappen gegangen ist! Mit so vieler Mühe hat sie ihn sich eingefangen und nun ist die Herrlichkeit doch so schnell vorbei! Hm, was meinst du dazu?" .Ich? Ich freue mich!" ,Ja, ja, Schadenfreude ist die reinste Freude!" lachte er. „Soll ich Martha vielleicht bedauern, Thankmar, da sie so schlecht zu uns war, und uns, die wir ihr ooch gar nichts getan haben, immer zu demütigen lucktte? — daß diese Erhöhung sich m den engsten, ourcy me Ver teuerung der Ausgaben unbedingt gebotenen Grenzen halten wird. Es ist demnach zum 1. Dezember mit einer Angleichung der Gütertarife an den gesunkenen Geld wert zu rechnen, deren Ausmaß jedoch noch nicht übersehen werden kann. Die Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung. Die Erhöhung der Erwerbslosenunlerstützung, um die das Reichsarbeitsministerkum im Benehmen mit den übrigen beteiligen Stellen seit längerer Zeit bemüht war, hat den Reichsrat beschäftigt. Es ist mit einer namhaften Steigerung der Unterstützungssätze für die Erwachse nen, insbesondere für die Familienväter zu rechnen, die voraussichtlich bereits am 20. November in Wirksam keit tritt. Türkei. X Ismet Pascha bei Poincare. Der etwas vorzeitig zur vertagten Konferenz von Lausanne abgereiste türkische Ver treter Ismet Pascha wurde in Paris von PoincarS empfangen, der sich sehr höflich wegen der Verschiebung der Zusammenkunft entschuldigte. Ismet Pascha wird in zwischen wahrscheinlich noch einer Einladung der Eng länder nach London Folge leisten. Nächster Tage wird Lord Curzon zu den Beratungen mit Poincarö nach Paris kommen. Die beiden Staatsmänner werden gemeinsam nach Lausanne fahren, wo sie mit Musso lini vor Eröffnung der Konferenz zusammenkommen. Aus In- und Ausland. Bern. Der schweizerische Bundesrat gibt neue Maßnahmen gegen die Überfremdung bekannt. Unter der schweize rischen Gesamtbcvölkerung von 3 880000 sind 405 000 Aus länder. Zur Verhinderung einer weiteren Überfremdung sollen jährlich rund 12 000 Personen naturalisiert werden. Warschau. Nach den bisherigen Ergebnissen der Wahlen zum Senat erhielten der Rechtsblock 50, der Minderhcitenblock 22, die Witospartei 14, die Thuguttpartei 11, die galizischen Zionisten 4 und die Nationale Arbeiterpartei 2 Sitze. Rom. Die Regierung Mussolini Hat den Grundsatz des Achtstundenarbeitstages für alle Arbeiterkategorien einschließlich der Eisenbahner abgeschafft. Eine Bestäti gung dieser Korrespondenzmeldung liegt noch nicht vor. Schöffengericht Wilsdruff am 16. November 1922. Verhandlungsleiter: Herr Amtsgerlchtsrat Dr. Schaller. Schössen: die Herren Ortskrankenkasfenkassierer Siegert-Wils- drufs und Postagent Schanze-Herzogswalde. Die Ehefrau des Schneidermeisters P. in H. ist angeklagt, das Kind des Kaufmanns St. in H. geschlagen zu. haben. Das Gericht erkannte wegen Körperverletzung aus eine Geldstrafe von 50 </^. — In der Beleidigungsklage des Gutsbesitzers R. in N. gegen den Viehhändler und Gasthofsbesitzer L. in H. und in des letzteren Widerklage kam das Gericht zu folgendem Urteil: Beide Teile werden freigesprochen, dagegen sind die Gerichtskosten von jedem zur Hälfte zu tragen. — Die Ehe frau des Hausbesitzers B. in M. ist beschuldigt, aus einer Kommode eine goldene Uhrkette gestohlen zu haben. Das Gericht mußte mangels ausreichender Beweise zu einem frei sprechenden Urteile gelangen. — Der Maschinenbaulehrling W. in K. ist angeklagt, dem Betriebsbeamten Ulbrich bei der Ma- schinensabrik I. M. Lehmann in Dresden aus bestem Pult 1870 und eine Anzahl Tafeln Schokolade gestohlen zu haben. Das Gericht faßte den Diebstahl nur als einen einfachen auf, ließ unter Berücksichtigung des guten Leumundszeugnisses Milde walten und sprach nur eine Geldstrafe in Höhe von 3000 aus. — Der Student der Ingenieurwissenschaften D. in Dres den hat von der Amtshauptmannfchaft Meißen eine Straf verfügung über 500 -//( erhalten, weil er als Führer eines Autos an der Kreuzung der Staatsstraßen Keffelsdors—Her zogswalde und Wilsdruff—Tharandt am Bohrschen Gasthofe in Grumbach zu schnell gefahren und dadurch einen Zusammen stoß mit dem Fahrrade des Drechslermeisters Preißler in Wils druff, der in der Richtung nach Tharandt fahren wollte, herbei geführt hatte. Das Gericht verwarf den Einspruch des Ange klagten trotz dessen anzuerkennender Beredtsamkeit, weil er an dieser bekannten kritischen Stelle, an der sich schon verschiedene Nein, wenn es auch nicht schön von mir ist, so ist es doch menschlich, wenn ich sage, ich gönne es ihr," sagte Edith leidenschaftlich. Sie durfte nicht an jenen Abend denken, an dem. Martha sie um alle ihre schönen Hoffnungen gebracht hatte, da kochte es in ihr, und der Groll wuchs riesen groß über ihre guten Eigenschaften. Sie war zu tief gekränkt worden; deshalb empfand sie auch eine grim mige Genugtuung über die Auflösung der Verlobung ihrer Kusine. „Ei, so nachtragend und rachsüchtig ist mein Schw e- sterchen? Es ist aber nicht schön, Dita, wenn du so bist. Es ist nicht groß gedacht," bemerkte Thankmar mit leisem Vorwurf in der Stimme. Heftig wandte sich Edith dem Bruder zu. „Soll ich lügen und sagen, es tue mir leid, wenn vem doch nicht so ist? Ich mache aus meinem Her zen keine Mördergrube! Wenn mich jemand auf die rechte Wange schlägt, dann halte ich nicht auch noch die linke hin!" „Sondern schlägst wieder und wehrst dich deiner Haut — daran erkenne ich mein heißblütiges Schwester lein," lächelte Thankmar. Edith antwortete nichts darauf, sondern beeilte sich fertig zu werden. . Als sie aus dem einfachen Tablett das Kaffeegeschirr für den Vater zurechtsetzte, nahm der Bruder von neuem das Wort; er hatte noch etwas aus dem Herzen. „Du, Dita, der schöne Lucian —" „Was geht er mich noch an?" unterbrach sie ihn heftig. „Er erkundigte sich sehr nach dir, wie es dir gehl und so weiter. Ich wollte mich gar nicht so lang« mit ihm unterhalten, doch er wich nicht von meiner Seite. Daß sein Schauspiel durchgerasselt ist, nahm ei als wohlverdient, sehr leicht, denn er war am anderer Tage reichlich entschädigt worden — na, hast's ja selbs in der Zeitung gelesen! Ich hatte immer das Gefühl als ob er noch etwas sagen wollte. Ich glaube, Dita wenn du die letzten Monate vergessen würdest —" Erregt unterbrach Edith da den Bruder. „Und das sprichst du aus, Thankmar, du? Ick will annehmen, daß du nur im Scherz redest! Mir kam das nur einmal Paffieren! Für mich ist Lucian Wal dow abgetan — daß er mir das hat antun können - ich kann es nicht vergessen und mag er es zehntausend- mal bereuen!" „Das tut er schon, Dita, verlaß dich drauf, das »r" ontaeanete der Bruder ernst. .Denke ja nicht, Unglücksfälle ereignet haben, hätte langsamer fahren müssen. — Die Tifchlersehefrau A. in H. hatte wegen geschäftlicher Diffe- ' renzen den Kaufmann F. in Dresden beleidigende Reden vor geworfen. Wegen dieser sprach das Gericht eine Geldstrafe von 200 aus. — Der Maschinenarbeiter P. in W. hatte von der Staatsanwaltschaft Dresden einen Strafbefehl über 1000 erhalten, weil er einen von seinem Sohne gefundenen Rahmen scharfer Infanteriepatronen entgegen der Verordnung vom 13. Januar 1919 nicht an die behördliche Stelle zur Ab lieferung gebracht hatte. Der dagegen erhobene Einspruch hatte insofern Erfolg, als das Gericht die Strafe auf 100 herabsetzte. ' KirchenrrachrichLen — 23. Sonntag n.Trin. Predigttext: Philipp. 3, 17—21. Kollekte für den Wiederaufbau des abgebrannten Pfarr- Haufes in Reinsberg. Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — 10,30 Uhr Kinder gottesdienst. — Nachm. 2 Uhr Tausgottesdienst. — Abends 6 Uhr ev. Iungmännerverein (Jugendheim). Grumbach. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst. (Pfarrer predigt um 8 Uhr in Herzogswalde.) Posaunenvorträge des Grumbacher Posaunenchores. — Nachm. 4 Uhr Abendmahlsgottesdienst in Pohrsdorf. Donnerstag Posaunenchor 2. — Freitag Posaunenchor 1. Kesselsdorf. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Heber). — Nachm. 2 Uhr Taufen. Sora. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. — 0.11 Uhr Kinder gottesdienst Kl. 2. Röhrsdorf. Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. — Nachm. 1,30 Uhr Unterredung mit der konf. Jugend. Limbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Kindergottes dienst. Blankenstein. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — 10,30 Uhr Kinder gottesdienst. — Nachm. 3 Uhr Herbstkommunion in Helbigsdorf. DresdnerSchlachtviehmarktam 16 November Austrieb: I. Rinder: -I — Ochsen, b) 4 Bullen, c) 16 Kalben und Kühe, 2. 160 Kälber, 8. 30 Schafe, 221 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ») Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 8 Jahren 20000—22000, Durchschn. 382,00 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 16000 b. 18000, Durchschn. 327,00, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 11000 bis 13000, D. 256,00 4. gering genährte jeden Alters 7000 bis 9000, Durchschnitt 200,00; b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsenehöchst. Schlacht- wertes 19000 bis 12100, D. 345,00, 2. vollfleischige jüngere 15000 bis 18000, D. 300,00, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte alteret 1000 bis 13000, D. 230,75, 4. gering genährte 7000 bis 9000, Durchschn. 178,00; c) Kalben und Kühei l. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 20000—22000, Durchschn. 382,00, 2. vollfleischige, ausgemästeteKühehöchsten Schlachtwerter bis zu 7 Jahren 16000 bis 18000, Durchschn. 327,00, 3. ältere aus- gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe u. Kalben 12000 bis 14000, Durchschn. 289,00, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 8000 b. 10000, Durchschn. 225,00,5. mäßig u. gering genährte Kühe und Kalben 6000 bis 7000, D. 19l,25. Kälber; t. Doppellender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 30S0V bis 3l500, Durchschn. 500,00,3. mittlere Mast- u. gute Saugkälber 28000 bis 29500, 479,25, geringe Kälber 28000 bis 26000, 445,50. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 20000 bis 21000, Durchschn. 41 o, 2. ält. Masthammel 14000 b. 16000, Durchschn. 338,50, mäßig genährte Hammelu. Schafe (Merzschafe) 8000 b. 11000, Durchschn. 250,00. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis 1'/, Jahr 44000 bis 46000, pro Pfund 577,00,2. Fettschweine 49000 bis 50000, pro Pfd.618,75. 3. fleischige 88000 bis 42000, pro Pfd. 533 50, gering entwickelte 30000—35000, pro Pfund 464,50,5. Sauen u. Eber 28000 bis 38000, pro Pfd. 440.00.Ausnahmcpreise über Notiz. Die Preise sind Marktpreise für nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall, Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise. Tendenz des Marktes: Kälber gut, Schweine langsam. daß ich sein Anwalt sein will; das liegt mir fern, denn auch ich verdamme seine Handlungsweise vollstän dig! Du mußt aber vergessen und vergeben können! Mir tut er trotz allem leid, er hängt so an dir, jedes Wort sprach davon. Und wenn man die damaligen Umstände berücksichtigt — Wohl War ihm sicher nicht in feiner Haut —" „Ach, Thankmar, es hat doch gar keinen Zweck, alte Wunden wieder aufzureißen! Ich habe Tage und Nächte hinter mir, von denen ich lieber nicht reden will. Unaussprechlich habe ich gelitten, als er mich aufgege ben, denn er war meines Lebens Sonne! Doch das liegt nun hinter mir; das Schwerste habe ich über wunden — einreißen ist leichter, als wieder aufbauen? Ihre Stimme klang bei diesen letzten Worten wie- von einem tiefen Weh durchbebt. „Armes Schwesterlein," fügte Thankmar mitleidig. „Wenn du nicht angefangen hättest, Thankmar, über meine Lippen wäre kein Wort gekommen! Ich werde in meiner Arbeit schon Befriedigung und Vergessen fin den." Und da überwältigte es sie — schluchzend barg sie das Gesicht an des Bruders Brust. „Ach, Thankmar, daß du nun fort mußt! Ich habe jetzt niemanden mehr, mit dem ich mich mal aus- sprechcn kann." „Warum auf einmal so verzagt, Ditelchen?" Selbst weich geworden, drängte er die Tränen zurück. „Ich kenne ja mein tapferes Schwesterlein gar nicht wieder! In den großen Ferien bin ich so viele Wochen wieder hier; paß nur auf, wie schnell die Zeit vergehen wird." So tröstete er sie in liebreicher Weise, während es ihm selbst schwer fiel, von der geliebten Schwester zu gehen, die wie ein tapferer Kamerad alles mit ihm ge- tragen hatte — feine Schulsorgen, seine Wünsche, seine hochfliegenden Pläne und Hoffnungen. Aber er mußte ins Leben hinaus, um es zu et was zu bringen. Und dann sollte sie sich nicht mehr um das täg liche Brot quälen! Dann sollte sie es gut haben! Reichlich wollte er vergelten, was sie an ihm getan! * * * Thankmar war nun abgereist. Traurig kam Edith vom Bahnhof zurück, während ihr Vater gleich von dort nach dem Geschäft gegangen war. Sie hatte in der Stadt noch etwas zu besor- nen. (Fortsetzung folgt.)
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