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Frankenberger Tageblatt W^ks-MMnWgev so. Zahrzaag Sonnabend den 30. Mal l03l nachmittags «r. >23 „sch,»«» a« I-dE W-rlla,: M-»at»-S«,u,.pr,I, I« d«, du «tat» ».00 Ml., In d« »ulg-b«- aindo^Irl«» a.10 m»., »«ILutragun,tm «tadtgeNU » IS «»., d»i gutra,»«» l« »andgeblrt ».»0 MI. SSPs,., «Ntilnummu10VI,., «««nadknduummrSovl,. > »«>»»!« »idl. graulend««,. I. U»l,g»amm»! La^latt grankenber,fassen. D» WMkMlser ragevlst! ist dar M BrriMNWng der ^wantmnv«« d« «aWWM-amaft W-a. des Amtsgerichts md des Stadttals za zranlenberg md der Gemeinde Riederwiela de-rrdli-ersetts deftlmnne Blatt DoW»«sdNl« Md Berl«: <l.».«a»dn^<rn-.<rnilt «oSderg W> in Franlenberg. «erantwottlich silr die «edMon: «ml Lieger! U seMMer, » MUllm-Iu poge rialpalü, (— 5, mw dr»U, Plennis I» «edalUanlIrU <— 7, «uu dnlt) »0 ygnul^ ,l,l„ Unteren sind s«! «Mrd« ,» d-tail-1. Mr «achu»l» »ad ««rmUttuna SS PUnnlz «ond-rg-bllhr. - Für schwirrt,« «a»art«n, chl «tu,,», dl,»n,«» mcdr-ru «»slrag,rd«r I» «Inu »«,-!,« und d«I Pla»»o,schrlst,« «»Nch!a,. V«I grSßueu «ustrlgen und I« M>«d«chol»»,,addni« «r- m,tl,»«, nach frstkchrnd« «lagel. Kurzer Tagesspiegel ein die die Ordnung aufrechterhalten werden, denn sonst ist Europa verloren. Ein bolschewistisches Deutsch land ist der Untergang Europas. Derartige Ge- Berlin, 29. 5. Innerhalb des Reichskabi- cha cht, der iin Auslande allergrößtes Ansehen genießt, hat in letzter Zeit verschiedentlich aus diese bok- Nch nicht mehr leisten können, nocheinmak einen' Notverordnung der Fall war. Zerstört Brüning sinnigsten Gerüchte so furchtbaren Verrat an ihren Wählern zu be- die Sozialdemokraten, dann ist auch damit das ausgetaucht sind, gehen, wie das bei der Annahme der Dezember- Zentrum seiner politischen Stärke beraubt. Daniil zur Arbeitslosen»-- z dürfte auch Brüning bald ausgespielt haben, einen Einnahmeausj über die Pläne der Regierung eine Er- weil man danken finden immer mehr Anklang bei den Politikern und Bankiers des Auslandes, so daß Lage Europas gibt den politischen Wochen schriften in London Veranlassung zu einer Kritik ver englischen Politik gegenüber Frankreich, wo bei festgestellt wird, daß der Versailler Vertrag unhaltbar sei. Eine Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um 2 Prozent würde einen Einnahmeausfall von rund 420 Millionen im Auch die Franzosen und die Engländer, die in letzter Zeit Deutschland besucht haben, wundern sich über das hohe Lebensniveau, das sie in der furchtbaren Wirtschaftskrise KWhriges Marinejubiläum des Admirals v. Schroeder Admiral A. L. v. Schroeder, -rz der Regierung befürchtet, son. die Partei nicht völlig zerstören möchte. Vorarbeiten sllr die Revision Ei» bolschewistisches Deutschland ist der Untergang Europas Vie Beratungen Mr die Raumordnung (Eigene Meldung.) nunmehr ebenfalls der vom Nationalrat ange-, Deutschland trotz t nontMenen Bundesbaftungsklage für die Kredit- angetroffen haben. Anstalt seine Zustimmung erteilt. Man ist wohl l Die Versteifung der schewistische Gefahr hingewiesen. Schacht hat sich bemüht, in Amerika die Undurchführbarkeit des Poungplanes darzulegen. Die Amerikaner ver stehen im allgemeinen wenig von Politik, vor allem kennen sie nicht die Verhältnisse in Europa. Wenn ihnen aber einer das Gespenst des Bolsche wismus an die Wand Malt und ihnen erklärt, daß sie auf diese Weise leicht ihre in Europa angelegten Kapitalien verlieren könnten, dann horchen sie «auf und werden nervös, was dem Amerikaner sonst gar nicht liegt. Der unlmllbare Versailler Vertrag Beachtenswert« englische Stimmen. Der Inhalt der Not Vorlage, die der Okelchsfinanzminister und der Reichsarbeitsminister MN Benehmen mit dem Kanzler ausgearbe-tet Haben, steht m seinen Grundzügen fest. Die Maßnahmen, die hiernach vorgesehen sind, er tzeben gegenüber dem errechneten Fehlbetrag Mus von rund 200 Millionen Reichsmark, dl« Reserve dienen sollen. Am Freitag abend begannen in Breslau Auf sozialdemokratischen Wunsch wird die Ein kommensteuer erhöht, und zwar zunächst um 4Hz Prozent. Hier will wieder die Volkspartei nicht mit, auf die der Kanzler aber wenig oder gar keine Rücksicht zu nehmen braucht, denn von dieser Seite ist noch weniger aU von den Sozial demokraten zu befürchten. Uebcr duz Staffe lung der Einkommensteuer streitet mau noch, da die Sozialdemokraten die größeren Einkommen sehr scharf erfassen mochten. Der Reichskanzlei verhandelte am Freitag nochmals mit den So zialdemokraten, deren Wünsche wohl in verhältnis mäßig weitgehendem Maße berücksichtigt werden, vor allem auf zoll- und steuerpolitischem Gedieh, weil nur dann die Sozialdemokraten bereit sind, den sozialpolitischen Verschlechterungen zuzuftim» men. Di« sozialdemokratischen Führer haben sich entschieden gegen eine Erhöhung der Zuckeksteuer ausgesprochen, weil dadurch der Zuckerpreis stark erhöht werden würde. Jetzt verlangen sie vor der Regierung wieder eine Einwirkung auf diso Preisgestaltung des Zuckers. Die Negierung will auch aus Ersparnisgründen die zu viel gezahltem Lohnsteuerbeträge nicht mehr zurückzahlen, weÄ dadurch die Ncichskasse zu stark belastet wird. Die > SPD will davon aber nichts wissen , ! Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wer- ganzen Dauer des Weltkrieges befehligte er den aller Voraussicht nach nicht gesenkt werde,», di« Marinestreitkräftc in Flandern. wie überhaupt in den letzten Tagen die un- Weranstaltungen des Reichsfrontsoldaten tages mit einer Feier in der Iah-hundertHalle, ßn der Bundesführer Seldte sprach. In Berlin kam es am Frestag abend zu einem Ueberfall von Kommunisten auf eine Stahl helmgruppe, wobei ein Stahlhelmmapn durch zwei Kopfschüsse getötet sowie drei Polizisten und zwei Unbeteiligte Passanten zum Teil schwer verletzt wurden. Der thüringer Landtag hat in der Nacht zum Sonnabend nach einer außerordentlich stürmischen Aussprache den Haushalt des Landes Thüringen für 1931 angenommen. Der Präsident des ständigen inter nationalen Gerichtshofes im Haag beabsichtigt den 20. Juli als Datum für den Beginn der Behandlung der Frage der deutsch- österreichischen Zollunion festzusetzen. Im Zusammenhang mit der Annahme der Vor lage über die Gehaltskürzung der Beamten durch das österreichische Kabinett hat der Ju- stizminkster als Vertreter der Eroßdeutschen seinen Rücktritt erklärt. Der österreichische Bundesrat hat nehmen, daß er es aber fertigbrachte, die für den Laien recht trockene Materie in so ganz ungewöhn licher Weise zu verlebendigen, das ist hocherfreu lich und ein Verdienst. Denn es ist eine Notwen digkeit, daß alle Schichten des Volkes erkennen lernen, was auf dem Gebiet der Abrüstung los ist, daß alle Schichten unseres Volkes sich dessen bewußt werden, daß in punkto Abrüstung der selbe Betrug uns gegenüber in, Gange ist, d«r 1918 in der Sache der 14 Punkte Wilsons an un- begangen worden ist. In dreiviertel Jahren steht die große Entschei dung vor uns, ob wir uns diesem neuen Betrug beugen — wie es nach Abschluß des Vorfriedens mit Annahme des Versailler Diktats durch uns der Fall gewesen ist — oder ob es nun genug des verfluchten Spiels mit dem Deutschen Reich und den 75 Millionen Deutschen in Oesterreich und Deutschland und den 10 Millionen Ungarn und rund 5 Millionen Bulgaren sein soll! Wir haben nicht mehr viel Zeit und — machen wir uns nichts vor — die breite Oeffentlichkest steht noch so gut wie verständnislos vor dem Problem. Man sagt, daß wir einen Volksstaat haben — bitte, wo sind die amtlichen Stellen, die das deutsche Volk vor der vor. ihm stehenden Gefahr warnen? Außer einigen Worten des Reichswehr ministers haben wir so gut wie nichts gehört. Um so notwendiger ist die Verbreitung solcher petts wird heftig um die Notverordnung gestrit- man bereit »st, an Deutschland neiw große An ten. Immer neue Vorschläge tauchen auf, ver- leihen zu gewahren, die man als Verstcherungs- fchwlnden aber ebenso schnell wieder, weil sich prEe gegen den Bolfchewismus ansieht hald zeigt, daß sie undurchführbar sind. D?^ Der frühere Reichsbankprastdent Dr. Schacht, ernsten Mahnungen der Sozialdemokraten zwip. l tzen den Kanzler zur Vorsicht. Die Negierung! Mutz tatsächlich in recht erheblichem Maße auf die Sozialdemokraten Rücksicht nehmen, ditz es! Das Ausland horcht auf (Eigene Meldung.) Berlin, 29. 5. In London rechnet man nun ganz bestimmt damit, daß Brüning -md Curtius die gesamte Reparationsfrage ausrollen werden. Man ist darüber in England gar nicht so besonders erregt. Natürlich hängt die Re vision der deutschen Reparationszahlungen nicht von England ab, das nach Lage der Dinge doch am wenigsten in der Angelegenheit zu bestimmen hat. Die Franzosen und die Amerikaner sind viel wichtigere Faktoren. Herr Macdonald kann Brüning auch nur aus bessere Zeiten vertrösten, höchstens eine Vermittlerrolle übernehmen. Im Auslande erkennt man wohl an, daß Deutschland unter heutigen Verhältnissen nicht in der Lage ist, die Reparationslasten im bisherigen Unifange auszubringen, aber man will das nicht zugeben. Deutschland soll erst einmal seine teure öffentliche Verwaltung einschränken, seine allge meine Lebenshaltung senken, und wenn das alles nichts genützt hat, dann kann man auch an die Revision des Poungplanes Herangehen. Die Amerikaner hakten das deutsche Lebens niveau noch immer für viel zu hoch. darüber klar werden, was es bedeute, wLnn Deutschland ruiniert sei. Der „New Statesman" gibt zu, daß die bis herige Behandlung Deutschlands die bittere Stim mung im deutschen Volk vollkommen rechtfertige. Der Völkerbund habe Deutschland nicht sein Recht zukommen lassen. Man müsse sich fragen, ob man nicht endlich aufhören sollte, sich immer wieder aus den Versailler Vertrag als Heilig tum und gleichzeitig als Daumenschraube zu be rufen. Man habe 12 Jahre lang Zeit gehabt, um die Unhaltbarkeit dieses Vertrages einzu- sehen. Es sei dringend notwendig, daß die Staatsleute Europas bis zum September dl« Lage erneut überprüften. Oesterreich könne nicht mehr länger innerhalb seiner jetzigen Zollgrenzen weiterbestehen. Das System der finanziellen Wohltätigkeit, das der Völkerbund ausübe, müsse grundlegend geändert werden. Die Zeitschriften, hoffen, daß der Besuch in Chequers einen Wechsel, bringen und ein neues Kapitel der englischen Politik eröffnen wird. „Das ist die Abrüstung!" Der gleiche Betrug wie Wilsons 14 Punkte Jn einem Bericht des amerikanischen Botschaf ters Houghton an den Präsidenten der Vereinig ten Staaten Coolidge stehen folgende Behaup tungen: „Die vorbereitende Abrüstungskommission wid in Genf zusammcntreten, wenn sie überhaupt je mals zusammentreten wird, um Vorschläge zu untersuchen, über die eine Verständigung weder erwünscht noch vorgesehen ist und die mit dem entschlossenen Ziel formuliert sein werden, de» Mißerfolg des Nnternthmcns zu sichern." Als vor Jahren Houghton diese Sätze nieder- schrieb, da mögen sie wohl den meisten als Aus fluß einer Frivolität ersten Ranges gegolten haben. Heute wissen wir, daß Houghton nichts als klare Erkenntnis der tatsächlichen Absichten der En lenke leitete, als er seinem Präsidenten das Ziel der Abrüstungskampggne des Völkerbundes so zynisch zeichnete. Oberst v. Oertzen, eine unserer ersten Autori täten auf dem Gebiet der Abrüstungsfragc, hak uns mit einer Arbeit über die Abrüstung über rascht, die weitgehendste Beachtung verdient. Daß dieser sehr gründliche Kenner der Materie uns allerhand zu sagen hat, kann nicht wunder- London, 29. 5. In den politischen Wochen schriften macht sich eine starke Opposition gegen die Äsher vom Foreign Office erfolgte Politik gegenüber Frankreich und Europa bemerkbar. Die Erfahrungen hätten, fo s gt die „Weekend Review", gezeigt, daß die vor einem Jahre erfolgte Neu regelung der Reparationsfrage Deutschland und Europa nur tiefer in den Morast hineingebracht hätte, da die Last eben zu groß sei. Das Foreign Office habe den persönlichen bezaubern den Eigenschaften Briands und den Leidenschaf ten des Qai d'Orsay viel zu sehr nachgegeben und habe es an dem Ersinnen von geeignetes. - - - Mitteln fehlen lassen, die Deutschland eine wirk-! ——7- ——-7-— -KS'.L «eine MkWastroerMdisiW Man ist wohl bereit, wenn es gar nicht mehr politischen anders gehen sollte, Deutschland einen Kredit zu geben, damit die Reichsmark nicht zusammen bricht, denn dann befürchtet man den Bolsche wismus. Vor allem ist man in England über die innerpolitische Entwicklung in Deutschland be unruhigt. Macdonald hat neuerdings erhebliche Angst vor dem Bolschewismus bekommen, der jetzt auch in England Wurzeln schlägt. In Deutsch land muß unter allen Umständen die Ruhe und Zur lagmig ver Goethe-GeseMast in Weimar Prof. Dr. Petersen, der bckannie Berliner Literarhistoriker und Präsi dent der Goethe-Gesellschaft, leitet die 46. Haupt versammlung der Gesellsck>aft, die soeben in Wei mar eröffnet wurde. Die Tagung dient haupt sächlich der Vorbereitung für die Feierlichkeiten zum 100. Todestag Goethes im nächsten Jahr. der Führer der Marinetruppen in Flandern, kann pm 31. Mai aus eine 60jährige Dienstzeit in der vislchsmarine zurückblicken. 1871 als Kadett ein-, getreten, wurde er 1893 Korvettenkapitän, 1905 Konteradmiral und 1911 Admiral. 1912 wurde ihm der erbliche Ndclstitel verliehen. Während! der ganzen Dauer des Weltkrieaes bekebliate er großzügigen Aufklärungsschrift, wie die des Oberst v. Oertzen. Hoffen wir, daß es dem VerlM Stalling in Oldenburg/O. gelingt, dem Buch weitgehendste Verbreitung zu sichern. (Eigene Meldung.) Berlin, 29. 5. In Genf tagten wieder ver schiedene Wirtschaftskommissionen, aber ohne Er folg. Warum Man sich eigentlich noch immer itt viesen Wirtschaftskommissionen so gelehrt und rein theoretisch über alle möglichen Probleme unterhält, ist unverständlich. Irgend etwas Praktisches kommt doch niemals dabei heraus. Eine neue Echuhzollwelle ist im Anzug. Selbst Oesterreich, das doch wirklich auf eine wirtschaftliche Verstän digung mit seinen Nachbarn bedacht sein müßte, erhöht die Zölle, nur um seinen spärlichen Rog genbau und die wenigen Schweine zu schützen, die die österreichische Landwirtschaft liefert. Die Re gierungen der Staaten tun im wesentlichen genau das Gegenteil von dem, was sie durch ihre Ver treter in den Genfer Wirtschaftskommissionen er klären lassen. Man spielt in Genf eine Tragi komödie, die kaum mehr überboten werden kann. Das Posscnspiel, das wir bei den Beratungen der vorbereitenden Abrüstungskommission erlebten, sehen wir jetzt wieder bei den Wirtschaftsver handlungen. Der Europaausschuß wird im Sep tember wieder zusammentrctcn, und bis dahin sollen die Kommissionen vorgearbeitet haben. Aber auch im September wird man neue Kommis sionen einsetze», da keine Aussicht auf Einiauilg vorhanden ist. Selbst der Abschluß einer Zoll- friedenskonvention war nicht möglich. Daher die Rücksichtnahme auf sozialdemokratische Jahre bedeuten. Wahrscheinlicher ist Wünsche. Nicht etwa, weil man vor den So- Höhung der Arbeitslosenbeiträge um 1 Prozent, zialdemokraten Angst hat, weil man von ihnen worüber zwischen dem Kanzler lind den Sa- einen Sturz der Negierung befürchtet, sondern! zialdemokraten auch verhandelt wurde. Die Deut sche Volkspartei hat man noch nicht gefragt.