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DSMlMMt cm, beim cnEst'-krzeugttt MrstvpfSng^Hlef bringen die sauren Milcharten, wie sie gerade zu Frühlings- kuren viel benützt werden, einen willkommenen Ausgleich. Ls werden dabei verschiedene Arten benützt: die gewöhnliche sanre Milch, wie sie sich beim Stehenlassen der ungekochten Milch an warmen Orten unter dem Einfluß von Milchsäure bakterien bildet. Bei der Verbutterung von saurem Rahm wird die Buttermilch gewonnen, die auch in der Säuglings- ernährung eine Rolle spielt. Auch die weiteren Sauermiuh- arten: Joghurt, Kefir, Kumys (aus Stutenmilch), Acidophi- lus-Milch, Saya-Milch usw. finden bei Frühlingskuren Ber- Wendung. Bei ihnen allen ist die Einwirkung auf die Darm tätigkeit das Entscheidende. Die Anhänger der Rohkost mischen als Frühstücksgetränk Milch mit Fruchtsäften, Orangen, Erd beer, Himbeer, Heidelbeer, Iohannisbeer und Stachelbeer. Als Frühlingsmilch wird von den Rohkostlern ein Getränk bezeichnet, bei dem in einen halben Liter frische Milch etwas Waldmeister gelegt wird; nach einer Stunde wird der Waldmeister herausgenommmen, zur Süßung wird dann noch etwas flüssiger Honig zugegeben. Zum Abführen wird oft ein halber Liter Sauermilch gegeben, der mit dem Saft einer halben Zitrone gut geschlagen worden ist. Die Vorteile von Frühlingskuren sind beträchtlich, gleich gültig ob sie zu Hause oder in einem Kurort durchgeführt werden. Bedachte Lebensführung tritt an die Stelle einer unbedachten, oft ungesunden Lebensregelung. Nicht für jeden find Frühlingskuren im engeren Sinne des Wortes nötig; wer sie durchführt, wird aber Gewinn davon haben. Für alle Menschen ergibt sich freilich mit dem Anbruch des Früh lings die schönste und gesündeste Kur von selbst. Körper lich winkt auch denen, die vom Wintersport nichts wissen wollen, die Befreiung aus den geheizten Stuben. Das Blut kreist schneller durch die Adern, die Lungen saugen begehrlich die frische Luft ein, die Muskeln spannen sich, das Gehirn denkt freier. Und ein seelischer Jungbrunnen entspringt aus den frischen Farben des Himmels, dem Gesänge der Vögel, den Düsten des neuen Blühens, das den Menschen mit froher Zuversicht erfüllt. Feld und Garten. Landmanns Arbeiten im Mai. Wenn auch die letzten Wochen sowohl die Arbeiten draußen als auch Wachstum und Entwicklung jeglicher Pflan zen hier und da ganz beträchtlich zurückgehalten haben, so kann doch und wird auch anscheinend der Mai meles und dieses rasch nachholen. Die Wintersaaten wachsen nun zu sehends, und die vielfach schon recht gut aufgegangenen Som mersaaten werden ihnen über kurz oder lang nicht mehr viel nachstehen. Wo aber das Sommergetreide zu Helle Farbe zeigt, da fehlt es an Stickstoff, und eine Kopfdüngung damit lohnt sich gewiß noch. Weiterhin muß insbesondere da, wo die Glattwalze über die Felder gegangen ist, stets die Egge fol gen. Eggen und alsbald auch Hacken wird auch auf den be stellten Kartoffeläckern nötig, und wo noch Kartoffeln zu legen sind, da muß man sich unverzüglich daran machen. Auch die Rüben werden gehackt und vereinzelt, und auf frühen Rüben feldern müssen die oft unausbleiblichen Fehlstellen ausge- bessert werden. Ausgesät können noch werden Hanf, Körner mais, Hirse, Sommerrüben, Buchweizen, Bohnen und zur Gründüngung bestimmte Lupinen. Mohn und Zichorie find zu verziehen; Kohl wird ins Freie verpflanzt und Tabak ver setzt. Im Hopfengarten wird gestängelt, und die Ranken sind zu Kesten; dann folgt das erste Behacken. Auf Wiesen in günstigen Lagen wird man in einigen Wochen schon beim ersten Heuschnitt sein, und da gilt es noch, das letzte zu rüsten. Im übrigen muß noch die kommende Ernte gegen Hagel- und Feuerschaden schleunigst versichert werden, wo es noch nicht geschehen ist. Im Gemüsegarten bilden fortan Hacken, Jäten, Gießen und Düngen die Hauptarbeiten, und zu dicht aufgegangene Saaten müssen stets rechtzeitig verzogen werden. Größere Kohlpflanzen kann man schon behäufeln, und die Erde an die Epargelbeete muß ungesäumt herangezogen werden. Sobald die Gefahr der Nachtfröste vorüber ist, kommen die vorher herangezogenen Gurkenpflanzen auf die für sie hergerichteten und reichlich gedüngten Beete in sonniger Lage. Weiter kommen an die Reihe: Bleichsellerie, Porree, Artischocken, To maten und Sonnenblumen. Gleich in den nächsten Tagen sollte man Bohnen legen, und nach und nach kommen dann noch immer wieder Aussaaten von Erbsen, Kohl, Kohlrüben, Rettichen, Radieschen und Salat hinzu. Auch von allen mög- lichen Küchenkräutern können Aussaaten gemacht werden, i mst> nicht zuletzt ist jetzt und künftig im Gemüsegarten mehr als je auf dis Vertilgung der zahlreichen Schädlinge zu achten, j llKKall, wo" im Obstgarten etwa nbch strohiger Düng auf den Baumscheiben liegt, soll er entfernt werden. Iauche- düngungen sind übrigens erst nach dem Abblüheu wieder vor zunehmen. Die neugepflanzten Bäume müsse» gründlich ge wässert werden; sollte Trockenheit eintreten und die Bäume schwaches Wachstum zeigen, so werden sie zweckmäßig täglich in den Abendstunden gespritzt. Blühende Spalier- und Zwergobstbäume sollten nachts vorsorglich durch aufgelegte Tücher vor Frost geschützt werden. Mit dem Kopulieren und Rindenpfropfen sollte nun aufgehört werden, und bei den im Winter gepfropften ObstLäumen löst man au den Veredelungs- stelleu den Verband. Sind hier und da Edelreiser nicht an- gewachsen, so kann noch nachveredelt werden; wilde Triebe unterhalb einer Deredelungsstelle sollen ausgebrochen werden. Die jungen Schosse der Himbeersträucher wie auch die vor jährigen Tragruten bindet man auf. Den Erdbeerbeeten ist es nur dienlich, wenn^e gegen zu rasches Austrockne« mit Häcksel oder SSgespänen bedeckt werden. Auch im Obstgarten ist die Zahl der Schädlinge groß, die unentwegt bekämpft werden müssen. Haustierzricht und -Pflege Mühr« um Nachwuchs überall. Wo jetzt die Grünfütterung beginnt, hat man vor allem dafür Sorge zu tragen, daß die Gesamtfütterung nach Menge und Nährstoffgehalt gleichmäßig bleibt. Wie immer wieder zu betonen ist, darf Grünfutter niemals in zu hohen Schichten gelagert werden, um das so schädliche Erhitzen zu verhüten. Wie und wo es sich aber irgend ermöglichen läßt, soll, zumal bei schönem Wetter, jegliches Getier hinaus ins Freie zum Weiden. Wer Absatzfohlen hat, muß unbedingt für einen geeigneten Tummelplatz sorgen und bei den Tieren von Anfang an großen Wert auf richtige Huf pflege legen. Zum Kastrieren von Hengstfohlen kommt jetzt die bestgeeignete und auch meist gewählte Zeit. Bei warmem Wetter beginnt die Wäsch« und Schur der Schafe. Die Früh- jahrsferkel werden nun entwöhnt und die Zuchtsauen wieder zugelassen. Für die Kaninchen mag jeder die Gelegenheit zum Sauuneln der Blätter und Blüten des Löwenzahns nutzen; diese neben gutem Heu, Brot und Hafer find vor allem den säugenden Häsinnen dienlich. Bei den ersten Wirr- fen der Kaninchen wiw es nötig, die Geschlechter zu trennen. Geräumige Ställe mit genügendem Auslauf soll insbesondere der Kaninchennachwuchs nicht entbehren. Bei den Hühnern, die nicht brüten, ist jetzt der Eier ertrag am größten, und die nicht gleich zu verwertenden Eier konserviert man zweckmäßig. Die spät brütenden Hühner- raffen werden nun brütlustig. Von Mitte Mai ab jedoch sollte man schwerere Hühner nur noch dann ausbrüten lassen, wenn man Schlachtgeflügel heranziehen will. Die kommenden Wochen nimmt man auch meist dazu, um Perlhuhn- und Fasaneneier auszubrüten. Die Tauben nisten noch durchweg. — Von den Kanarien sind die Jungen der ersten Brut nun überall so weit, daß sie das Nest verlassen; sie werden aber nicht früher entfernt, bis sich der Schwanz gegabelt hat. Haben bei einer zweiten Brut wieder einige Heckvögel kein befruch tetes Gelege oder zeigen sie sich zur Aufzucht der Jungen untauglich, so entferne man sie. Die Heckräume sind gut zu lüften, und wirksam muß die Bekämpfung der Dogelmilben durchgeführt werden. Wer sich draußen frische Ameisenpuppen sammeln will, hat jetzt die beste Gelegenheit dazu. Die Bienen beginnen nun mit dem Schwärmen, von welchem man sie allerdings in Frühtrachtgegenden durch reich liche Befriedigung des Bautriebes abhalten wird. Zeitig fallende Schwärme können nach Ausfangen der alten Königin dem Mutterstock zurückgegeben werden. Der Brutansatz läßt sich fördern, indem die hinten am Stock hängenden Waben entdeckelt und mit warmem Wasser übergossen werden. Abends füttere man öfters kleine Gaben Zuckerlösung; morgens müssen jedoch die Futtergeschirre wieder weggenommen werden. Der Brutraum sollte entsprechend der Stärke des Volkes anfangs beschränkt und mit zunehmender Tracht vergrößert werden. Da der Mai noch recht kalte Nächte bringen kann, sind die Stöcke immer noch warm zu halten. Für den Teichwirt ist es an der Zeit, die Karpfenfütte rung mit kleinen Mengen zu beginnen, und im übrigen muß für ausreichende Naturnahrung gesorgt sein oder noch wer den. Die Laichteiche werden bespannt und besetzt, die Dor- streckteiche bespannt. — Im Fimmeraquarium bringen die Wasser- und Sumpfpflanzen nun Blüte um Blüte. Wird das Wasser infolge von Algemoucherungen grün, so setzt man zweckmäßig Daphnien ein. '