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hat, daß Ker Stabt Wilsdruff keine weiteren Baukostenzuschüsse überwiesen werden können. — Der Redaktion der Volkszeitung wird die Pauschalgebühr für amtliche Mitteilungen auf 3000 erhöht. Mit 8 Stimmen wurde ein Antrag Schumann abge- lehnt, diese Erhöhung auf 5000 festzufetzen, da vom Rats- tifche aus erklärt wurde, daß nach den Worten des Herrn Stadtrat Bombach die Volkszeitung damit zufrieden fein dürfte. — Mit der Erhöhung der Strompreise ab 1. Oktober (Kraft strom 41 Lichtstrom 45 <F für die Kilowattstunde) und der neuen Zählermietenregelung erklärte man sich gegen 2 Stimmen einverstanden: — Für die Sozialrentner sind aus dem Fonds des Reiches der Stadt 38 851 -'L mit der Bedingung zur Ver fügung gestellt worden, daß die Stadt ein Fünftel dazu aus eigenen Mitteln bereitstellt; das wird bewilligt. Desgleichen der von der Stadt verlangte Zuschuß in Höhe der Hälfte der Summe, die der Stadt für die Kleinrentnerfürsorge überwiesen wird. — Dem Blindenverein zu Dresden wird ein jährlicher Beitrag von 250 -F gewährt. — Mit dem 1. Nachtrag zur Bekanntmachung über die Kadaverbefeitigung, der eine Er höhung der den Fleischmehlfabriken zugestandenen Gebühren vorsieht, war man einverstanden. — Außerhalb der Tages ordnung richtete Herr Loßner die Anfrage an den Bürger meister als Polizeichef, inwieweit bei Anlässen wie am Diens tag, wo Fabrikant Schlicbenmaier von den Arbeitern der Holz industrie gezwungen worden sei, inmitten derselben zum Bürger meister zu gehen, der Schutz der Polizei zur Verfügung stehe. Herr Dr. Kronfeld erwiderte, daß der Schutz der Polizei jederzeit den Bürgern der Stadt gewährt werde und gewährt worden sei, auch in dem ungezogenen Falle, daß ein Einschreiten hier aber nicht mehr notwendig gewesen fei. Bei dieser Ge legenheit erklärte Herr Stadtrat Sinemus, um keine falschen Meinungen aufkommen zu lasten, daß der den Unwillen der Arbeiterschaft erregende Beschluß der Arbeitgeber bereits gefaßt worden sei, als die Direktive der Organisationen, betr. den so fortigen Arbeitsbeginn, den hiesigen Arbeitgebern noch garnicht bekannt war. Das wurde von den Vertretern der Linken be zweifelt. — Line Zwifchenfestsetzung der Mehl- und Brotpreise erfolgte am Mittwoch nachmittag in einer Sitzung des Ernätz- rungsausfchustes des Kommunalverbandes Meißen Stadt und Land. Sie war schon in der Sitzung am 16. September vor ausgesehen worden, als der Ausschuß die letzte Erhöhung be schloß. Der Getreidepreis hat sich zwar bisher nicht geändert, aber die Löhne und sonstiger Bedarf sind erheblich weiter ge stiegen, so daß sich eine erneute Erhöhung der Mehl- und Brot- preife noch vor dem großen Sprung, der mit dem neuen Ee- treidepreis voraussichtlich am 1. November eintreten wird, nicht umgehen ließ. Amtshauptmann Dr. Sievert gab zu der vor liegenden Berechnung nähere Erläuterungen. Der neue Preis, der vom nächsten Montag an gelten soll, wird betragen im Kleinhandel für 1 Kilo Roggenmehl 20 (bisher 18), für 1 Kilo Weizenmehl 22 (19,15), für ein 1900-Gramm-Brot 41 (33 -M. Die Erhöhung macht also beim Brote etwa 25"/» aus. Aus der Kalkulation fei erwähnt: Das Fuhrlohn zur Mühle stieg für die Tonne von 50 auf 100 -K, namentlich infolge der teuren Futtermittel (Hafer ist auf das Dreifache gestiegen); dir Verzinsung des Kapitals um 10"/» (die Banken nehmen bereits 14"/» und mehr); Lagerung und Bearbeitung des Getreides sind doppelt so teuer wie bisher; der reine Mahl lohn wurde von 1500 auf 2600 -F heraufgesetzt (die Mühlen hatten 3000 gefordert); es erhöhen sich weiter die Umsatz steuer von 30 auf 52 die Abgabe an die Mühlengenoster.- schaft von 15 auf 25 »//, die Versicherungsbeiträge von 12 auf 25 für die Tonne, der Backlvhn stellt sich für 100 Kilo Roggenmehl auf 1205,50 (bisher 846,50; die Innungen hatten 50"/° Erhöhung gefordert). Der Kommunalverband ist in der Lage, in beschränktem Maße wieder Semmeln Herstellen zu lassen als Ersatz für das Krankenmehl, das nicht mehr her gestellt werden darf. Den Bäckern wird zu diesem Zwecke Weizenmehl zugeteilt in Höhe'von 10°/» ihres Kontingents. Der Preis der Semmel ist mit 2,50 bestimmt. In der aus gedehnten Aussprache wurden zunächst Wünsche des Klein handels bezüglich des Mehlverkaufs gellend gemacht. Die mit 6 Stunden angenommene Backzeit für 100 Kilo Rvggenmehl wurde von einer Seite als zu hoch erachtet; in der Bäckerei des Konsumvereins werde wesentlich geringere Zeit gebraucht, ein Beweis für die Vorteile des Großbetriebs. Es wurde entgegnet, daß auch die Nebenarbeiten berücksichtigt werden müßten, daß die Einstellung in der Landespreisprüsungsstelle von den betei- Der Drüar sm 20. Oktober: 3551,10 Mark. ligten Faktoren geprüft worden fei, und im ganzen Lande fo angewendet werde, und daß auch der Leiter des Konsumvereins über die Unzulänglichkeit des gewährten Backlvhnes^ geklagt habe. Auch gegen die Berechtigung der Ansätze für Sackleihe und Anfuhr wurden Einwände erhoben, aber von den Ver tretern der Müllerei nachdrücklich bekämpft. — Der 2. Landtagskandidat der Deutschen Demokratischen Partei, Herr Prof. Dr. Kastner, spricht heute Freitag abend 8 Uhr im „Adler" über: Unsere politische und wirtschaftliche Lage". (Vgl. Ins.) — Rezitationsabend im Gewerbeverein. Am Dienstag den 24. d. M. bietet der Gewerbeverein feinen Mitgliedern und deren Angehörigen wieder einmal eine künstlerifche Veranstal tung. Für diesen Abend ist Herr Redakteur Alfred Pröhl aus Dresden gewonnen worden, der als Vortragskünstler seit Jahren den sächsischen Gewerbevereinen vorteilhaft bekannt ist. Er wird hier eine Reihe ernster und heiterer Dichtungen dar bieten. Das Programm enthält eine sorgfältig getroffene Aus wahl der besten ^Sachen aus der klastischen und neueren Lite ratur, so daß man einem sehr angenehmen Abend entgegensetzen darf. Ein Tänzchen soll die Veranstaltung beschließen, die im Saale des „Goldenen Löwen" stattsindet und pünklich st°8 Uhr beginnt. — Ein betrübliches Zeichen der Zeit. Auf dem Jahrmarkt in Wilsdruff hielt auch ein Meißner Geschäftsmann mit Damen- und Herrenhüten feil. Ihm wurden am Sonntag abend drei wertvolle Damenhüte gestohlen, ohne daß es bisher gelang, die Langfinger dingfest zu machen. Der Bestohlene ist um fo mehr zu bedauern, als er sowiefo kein großes Geschäft ge mach! hatte. — Ein Wahlaufruf der Deutschen Volkspartei liegt der heutigen Nummer unseres Blattes bei. — Die Zittzerrunde Wilsdruff wiederholt morgen abend im Gasthof Blankenstein ihr in Herrndorf mit so großem Beifall aufgenommenes Konzert. (Vgl. Inf.) — Dresden. Gestern mittag hat sich im Elbtal-Eisenwerk, Hamburger Straße 37, ein bedauerlicher Unglücksfall zuge tragen. Dort stürzten aus noch nicht aufgeklärter Ursache die Laufschienen eines Kranes zusammen und zerstörten das Mauer werk. Leider wurden bei dem Einsturz vier dort beschäftigte Männer erheblich verletzt. — Radebeul. Ein Radfahrer wurde am Sonnabend durch die Hilferufe eines jungen Mädchens, das den Wald Hinterm Waldpark durchschritt, aufmerksam gemacht und konnte die Festnahme eines hiesigen 15jährigen Lehrlings veranlassen, der das Mädchen am hellichten Tage verge waltigen wollte. — Altenberg. Amtlich wird gemeldet: Donnerstag vor mittag gegen 8 Uhr stießen auf der Linie Heidenau—Geising- Altenberg zwischen den Stationen Schüllermühle und Bären- hecke-Iohnsbach der aus der Richtung Heidenau kommende Personenzug 2894 mit dem aus entgegengesetzter Rich tung kommenden Güterzuge 10191 infolge falschen Zug meldedienstes zusammen. Eine Lokomotive und mehrere Wagen sind entgleist. Reisende wurden nicht, vom Zugbegleit personal sechs, vom Batznpostpersonal ein Mann leicht verletz 1. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle. Der Sach schaden ist erheblich. Die Betriebsstörung wurde alsbald wieder behoben. — Wilthen. Ein Großfeuer brach Mittwoch abend in der achten Stunde in der Spinnerei und Weberei von C. G. Thomas aus. Das Feuer war auf bisher noch unaufgeklärter Weife in der Druckerei ausgekommen und griff von da rasch auf die Weberei über. Zur Zeit der Aufgabe des Berichts gewann der Brand noch an Ausdehnung. — Hochkirch. Auf der Staatsstraße zwischen Peschen und Lahn wurden zwei Arbeiter besinnungslos im Straßen graben gefunden. Der von ihnen mitgeführte Handwagen war vollständig zertrümmert. Allem Anschein nach sind die Verunglückten von den Insassen des Autos, das sie und ihren Wagen überfahren hatte, in den Graben gelegt worden. Die herzlosen Autofahrer, die in einem unbeleuchteten Wagen gefah ren sein sollen, sind unerkannt entkommen. — Chemnitz. Ein schweres Automobilunglück, bei dem ein hiesiger Fabrikant getötet und ein Verwandter von ihm ziemlich schwer verletzt wurde, hat sich am Montag in Neu dorf bei Cranzähl zugetragen. Herr Fabrikant Emil Riedel hatte mit feinem zukünftigen Schwiegersohn Gehrenbeck eine Autofahrt nach dem Roten Vorwerk unternommen. Als sie nachmittags den Bahnübergang in Neudorf überqueren wollten, kam im gleichen Augenblick der Güterzug von Oberwiesen thal gefahren, der das Auto erfaßte und etwa 50 Meter weit mit sich forstchleppte. Herr Riedel geriet unter den Zug und es wurde ihm der Kopf vollständig zerquetscht. Herr Gehrenbeck erlitt schwere Verletzungen und fand Aufnahme im Annaberger Krankenhaus. Der Chauffeur, der vor der Loko motive lag, kam mit leichten Verletzungen davon. 181. Landeslotterie. 5. Klasse. 13. Tag. 18. Okt. Ohne Gewähr. 40 000 : 81712 124877 30 000 : 80968 1OOOO: 3271 12104 69536 83024 98899 124878 5000: 9724 13598 27518 36444 44404 45851 47822 48258 50978 63122 63978 70417 94750 104702 108726 117343 127903 3000: 8397 13225 14605 18193 22246 26902 29115 29616 30188 30593 S4I39 35786 36970 39919 43621 47919 48458 51196 58366 60195 63375 68367 69623 70478 71792 73441 74274 75606 81965 84952 86970 89284 90904 91381 95171 100289 102363 106375 113385 114147 118881 121669 125387 125741 2000 : 469 1136 1201 1300 2258 8029 12183 12621 14423 16293 16457 16956 18071 19452 19654 20771 21169 22674 25287 27159 27161 29236 32969 34192 34939 35049 35494 35708 36045 36137 36787 38045 39518 40111 41308 41970 E66 43714 44370 44832 45834 46203 46479 46769 47598 48439 48678 51053 60801 60876 61307 63773 64443 64662 67046 70081 70880 71157 72927 75040 75079 77600 77782 78813 83892 84646 85043 87138 88655 89965 90063 91245 91534 91585 93883 94237 94388 95688 98753 103125 105049 106060 106381 108122 108833 108895 109121 109813 111642 116468 116703 117313 117491 117674 118107 118704 119672 121173 123089 123787 124848 125444 * * * 14. Tag. 19. Oktober. 4VVV0: 118815 30 0vv: 22580 31664 20 000 : 22875 34937 37021 71111 1OOOO: 102221 109919 112709 5000: 25529 33832 57226 61128 65988 68321 105855 I096I6 112323 122260 3000: 153 3358 6055 12139 16420 18390 20884 26114 28762 30833 32151 32634 32805 34969 35978 37260 38793 45994 46401 48872 49351 49857 54351 55531 55613 55681 58778 59098 67864 67926 68810 80943 90275 94591 96975 97066 105454 110540 112569 115301 116169 116389 116910 117006 117350 122138 122559 123209 124159 1242S4 124863 Dresdner Schlachtviehmarkt am 19 Oktober. Auftrieb: 1. Rinder: ») 2 Ochsen, 5) 1 Bulle, --) 10 Kalben und Kühe, 2. 349 Kälber, 3. 5 Schafe, 226 Schweine. Preise im Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ») Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 11000—11500, Durchschn. 204,75 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 9000 bis 10000, Durchschn. 182,75, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 7400 bis 8600, D. 170,25 4. gering genährte jeden Alters 5000 bis 7000, Durchschnitt 150,00; b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsenehöchst. Schlacht- wertes 10400 bis 10800, D. 182,75, 2. vollfleischige jüngere 860lk bis 9600, D. 167,25, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 7500 bis 8000, D. 149,00, 4, gering genährte 5000 bis 7000, Durchschn. 133,50; c) Kalben und Kühe:1. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 11000—11500, Durchschn. 204,75, 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren 9000 bis 10000, Durchschn. 182,75, 3. ältere aus- aemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 7800 bis 8600, Durchschn. 182,25, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 6200 bis 7200, Durchschn. 167,50,5. mäßig u. gering genährte Kühe und Kalben 4000 bis 5500,'D. 140,00. Kälber; 1. Doppellender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 12800 bis 13200, Durchschn. 209,75,3. mittlere Mast- u. gute Saugkälber 11800 bis 12400, 203,50, geringe Kälber I00O0 bis 11500, 195,00. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 9500 bis 10500, Durchschn. 200,2. ältere Masthammel 8000 bis 8600, Durchschn. 184,50, mäßig genährte Hammelu. Schafe (Merzschafe) 5000 bis 7000, Durchschn. 158,00. Schw eine: 1. oollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis 1'/z Jahr 28000 bis 29000, pro Pfund 365,50,2. Fettschweine 31000 bis 32000, pro Pfd.393,75. 3. fleischige 24500bis 27000, pro Pfd.343.50, gering entwickelte 18000—22000,pro Pfund282,75,5. Sauen u. Eber 21000 bis 25000, pro Pfd. 306,75.Ausnahmevreise über Notiz. Die Preise sind Marktpreise für nüchternes Gewicht der Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall, Frachten, Markt- und Verkausskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich-über die Stallpreise. Tendenz des Marktes: Kälber gut,-Schweine schlecht. ———————— m WkS? ZSSZK^SL AkZG AssLSkT VON «-1s<-srsUsn: » riL» „»LkÄiro» Suche für Neujahr 1923 Knechte, MWe. Pollack, Stellenvermittlerin Markt 13. ir« Makulatur noch sehr preiswert abzugeben Geschäftsstelle d. Bl. Vsr-slsiZsrunZ. Wegen Aufgabe der Gastwirtschaft kommtnächften Sountag den 22. Oktober von mittags Vsl Ahr ab am Bahnhof Oberdittmannsdorf das gesamte Inventar gegen sofortige Bezahlung meistbietend zur Versteigerung. Dasselbe besteht aus: Büffctt mit Bierapparat, kom plett mit 4 Leitungen und Stechhähnen, 2 Manometer, Stechhahn mit Luftpumpe, Büffettschrank, Sofa, Tischen, 2 großen Tafeln, 60 Stühlen, elektrischen Ventilator, Spiegel, Lamprequins, B'-er-, Wein- und Schnapsgläsern, Geschirr und anderes mehr. iss Curt Bobe. Ms Lltssts LosrseLlLedtsrsi Sveisewtrtschaft und Pferdegeschäft im Plauenschen Grunde. M-dn- stM ZKritlg ZA Freitul-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kLuftlKuf.Schlachtpferdez.allerhöchft.Preisen Bei Unglück'fällen sofort Tag und Nscht mit Transyottgeschirr zur Stelle. FÄr* Lks/LS- LLLLLF /W/ZSSL-- SsMsns-srirrs »LIL- LL« LZsLsLVÄls Ordentliches Hausmädchen im Alter von 17 bis 23 Jahren m angenehme Stellung möglichst sofort gesncht. ' ros Klopfer, Dresden-A., Wormserstraße 571. - , » «WWW»» WNM »KleWW HsM Äen kerngerncken UNÄ frisren<äen MeinreMnern! Spenden erbittet der Verein der Klein- und Mittelrenrner Sachsens E. V. an sein Postscheckkonto Dresden Nr. 110811.