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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.02.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193102097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19310209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19310209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-02
- Tag 1931-02-09
-
Monat
1931-02
-
Jahr
1931
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Das Hauptcharatterislikum dieses neuen Wagen- Eröße 4l«X6 Zentimeter vorgekegt und mich be- Hinterräder. Die Wagen, die bei einem toten Bordiere in der Slrnße nedenon Hoden Haupt- Mir Verhör die gegen mich erhobenen Beschuldigun gen ausrechtzuerhalten versucht, am Donnerstag hat mir dann aber der Staatsanwalt erklärt, das; sich meine völlige Unschuld herausgestellt habe. Man habe einwandfrei festgestellt, daß die Ma ¬ lässig bedient und träne dösend In der schalen Wärme der Abends, eine Menschheit von zwkifelbasielter Herkunft und von allen Schattierungen d> r Haut, versväteten Läden entströmen schwere Dunste non Früchten dieser Zonen, von Ba aten, Kokosnüssen d'e Wollbare non Negern »nd die Icbwan-n i»r der» fonst. aen erotischen Dreck. Am Kat find Berge von Abacari, der brasilianitchcn Anana«, onsgeschichtet. und Azesytenbrenner b-leucht'» vom Boden aus die danrhenitehenden Neger und ibre breitrandi gen Slrohbül- mit dnhnenhafien Sed^aglichiern. Sprachen schwirren plötzlich, dreies USAEnolisch, die Lokomotive, das Hintere dient zur Aufnahme der Passagiere bezw. der Fracht. Die Lokomotive »nje »Mit sein« UlrdW« » pswls-« Sessnzensqast M« „Iw ih» «t«« Ph»i»»pparat und Aufuah««« unterschieben steht. Fkettn« und Krupp versprechen sich von diesem neuen Typ eine revolutionäre Umwälzung des gesamten modernen Großkraftwagen baues. sein, herrlich orange nnk blau ausal tz rnde w II- zlge ^oUbrN-äig» nnr, birndr»« grnngaldene Kaier mN slei harter Schale liegen zu kraus in Gla-se- Der N 'ger, r>er dem wnckttaen Bor schlag hoch droben an d- - Decke hinanfuelu-nt ist, läß! zwstcben Asten, w d Papageienläfigen eine Art non Lauser, ich»,al und braungrau gemustert, heru ter, genau 6 lst Vieler lang, und da« ecw- st »ich als die Haut einer gezeigt, das; erstens die Absicht einer leichteren Steuerung erreicht wurde, daun aber auch wei tere Vorteile gegenüber dem bisherigen Wagen erreicht sind. So besteht z. B. die Möglichkeit, den ganzen Raum auf dem Hauptchassis ohne Einschränkung für die Nutzlast nuszuwerten, wäh rend bischer ein Teik davon für den Motor und den Fahrer verwendet werden musste. Die nutz bare Wagenlänge ist also besonders da, wo enge Kurven gefahren werden müssen, erheblich größer, was bei FaLrten durch enge, winklige Dörfer stark ins Gewicht fällt. Die Fahrtgesährdung beim Platzen eines Nordcrreifens, die bisher noch be sonders für Personenomnibusse sehr grob, war, wird durch den Flettnermagen ganz erheblich her abgemindert, da auch hier die erwähnte Hebel- übertragnng selbsttätig sofort den Wagen nach der richtigen Seite steuert. Aehnliches gilt für den Fall, das; der Wagen auf glitschigem Boden ins Rutschen kommt. Die Mehrkosten für einen solchen Magen sind angeblich einem gewöhnlichen Wagen gegenüber so gering, daß sie kaum ins Gervicht fallen, bezw. durch die mit der neuen Konstruktion erreichbaren Vorteile aufgehoben werden. daß auch diese Ausnahme mit dem bewussten Apzmrat gemacht worden ist. In Wahrheit war diese Ausnahme mit einem 5x8 Zentimeter-Appa rat vor längerer Zeit gemacht worden und von den Polen aus 4^x6 Zentimeter zurechtgeschnit ten worden. Weiter wurde mir erklärt, daß ich Führer des Stahlhelm in Schneidemühl und Reserveoffizier sei, alles Angaben, die nicht den Tatsachen "entsprechen. Dann wurde ein Haft befehl ausgeschrieben und ich von einem Polizei beamten wieder zu Fuß zum Bahnhof gebracht, um nach Lissa transportiert zu werden. Hier hatten mich zwei Polrzeibeamte erwartet, so daß ich nunmehr m Begleitung von drei Polizeibeam- ten den Weg nach dem Lissa« Gefängnis habe zurückgelegen müssen. Dort bin ich in eine Unter suchungszelle geführt worden, wo man Finger- Nieseuomnibus mit Alettner-Steuer «in« »««Skrmd« Neuer«»« iin lltberlodkrastverkehr Nach Mitteilungen der Firma Krupp wird diese auf der Berliner Automobilausstellung Ende die ses Monats einen neuen Riesenkrast- wagen zur Schau stellen, der bei Publikum und Fachwelt einiges Aufsehen erregen dürfte. Der erste dieser Wagen rvird dieser Tage für die Kraftverkehr Freistaat Sachsen AG. fertiggestellt werden. Er wurde von der Flettner- Gesellschaft und Kruz»p A.-G. Essen gemeinsam konstruiert und bei Knipp in Essen erbaut. Die Kraftverkehr Sachsen N.-G. hat den Plan, zwei dieser neuen Fkettner-Krupp-Großraumkraftwagen auf bestimmten Fernlinien für den regelmäßigen Zn Bahlo, der Stadt der tausend Geheimnisse Bon E. R. Keilpflug') Was die Käulermumien von Bahia scbon ge sehen haben oder noch verbergen, bleib« Geheimnis; in der unteren Stadt Ind?«, om Holen, staut sich die Menae vor einer mit Europa» Glühbirnen bi» znm Turmknauf illuminierten Kirche, in den Gesang ') Das im Dnlksverband der Bücherfreunde, Weg- weiser-Verlaq G. m. b. H.. Berlin Tkarloiienburg 2. erscheinende illustrierte Relsemerk: Keilpflua, An den Rändern dreier Erdteile, <382 S, in Halbleder gebunden 2,90 NM.) vermi'telt ein so klares und kontrastreiches Bid von den E genheiien der Küsten- gedieie Südamerika», Siideuropa» und Afrika», daß es Nch verlohnt, daraus vorliegenden charakteristischen Abschnitt zu veröffentlichen. zu Ehren irgendeines Heiligen misch« st b ^as Bim- Hand völlm umwanden kann, das sind mahrbasiig mein des Jahrmarkts senseiis der Sbah". Aber drei ineinander veifi'ste schlakende Aeffchen. andere in den kleinen Bude» w>rd benebelnder Zuckerrohr-> im Laden schaue» su ch sam und neugierig zug'eich soft ausgepreht und flieht braun in die Gläser, die n»^ den durch das Guter g-'i-ckü» F-na-". Säuld- " ' ' .... verbringen in einer KNe ihr «chläfriges Da- . Riese»lch^anae; man seUsäU höchst ongeregi, in drei Denisch onch, hinten fällt ein durstiges Feuerwerk. Sprachen, rauch« im Fartisn» o und tritt, mit Ber- in die Wasser des Halens, aus dem Boote mit drei- rweiflnng, non einem Bi, ans das andere: der digkeiten bis zu 85 Sinn den kilo !Mzu "haben"" Vgt,einen Dazu werden un» noch folgend« Einzelheiten gemeldet: Die Absicht der neuen Anordnung ist, daß der Fahrer mir den einachsigen bezw. zweirädrigen Borderwagen zu steuern braucht, wäbrenk sich die Steuerung des schweren Hauptchassis durch di- Stellung des Motorchassis zum Hauptchassis infolge einer Hebelübertragung von selbst ergibt. Der Kraftaufwand zum Steuern eines solchen Wagens beträgt infolge dieser Anordnung ledig lich ein Siebentel bis ein Zehntel des bisher not wendigen Kraftaufwandes. Die Kraftübertragung bei dem Flettnerwagen, der in der zunächst ge schaffenen Form von der Firma Friedrich Knipp, Essen, auf Veranlassung der „Kraftverkehr Frei staat Sachsen A.-G." erbaut worden ist, erfolgt wie bei einem normalen Wagen vermittels einer doppelten kardanischen Verbindung auf die vier eckigen Segeln an Daheim erinnern, da« heiß! elgent- üble» Gerüche sind viele und der Flöhe nicht lich an Italien, aber das fällt bier in der fernen Erabk " — mit Deutschland in einen ^opf. In den C»lö« hackt, Bre»kau, 6. 2. Der deutsche Sportflieger Gruse, der nach seiner Entlassung aus dem pol nischen Gefängnis die Nacht zum Freitag in Breslau zugebracht hat, gab der „Schlesischen Zeitung" über sein« Erlebnisse in Polen eins Schilderung. Er erzählte u. a: Bei meiner Ver nehmung in Wöllstein wurde besonderes In- teresse den Photographien entgegengebracht, die ich bei mir hatte. Auf dem Richtertisch lagen Photographien, Putzlappen und anderes mehr. Die Putzlappen waren zu einem dicken Bündel zusammengelegt. Dieses Bündel wurde vor Verkehr einznstellen. meinen Augen auseinandergennckell und es kam Das Hauptcharaklcristisum dieses neuen Wagen- em Pho^ü^lchen-Apparat deutschen Urspruchjst, daß er nicht wie alle bisher bekannten von der Ki^e 4 - .6 Zentimeter znm t orscheim, ^r^Egen aus einem starren Chassis besteht, Mir wurde dann auf den Kopf zugesagt, daß dies sg„dern aus zwei gelenkig miteinander mem Apparat sei. Das ist aber fast ' verkoppelte» selb stau dig en Fahr- memen Ap arat m -chne:donuhk geassen hoste ugen. Das Vorderchassis ist gewissermaßen Man hat nur dann eine Photographie von der -- - - - - -- . V weniger. . . Stimmen aus dem Leserkreis (Für dien' Nuöiu 1... . keinerlei Verantwortung.) Das Kinderbette!» am Sattnachtslag Ich la- im »Frankenberger Tageblatt" eine de ¬ in et er fahren können. Die Lokomotive, die offi ziell Kraftspender genannt nü'd, kann überdies in wenigen Minnien von der Karosserie getrennt werden nnd allein fahren. Zn diesem Zweck be- - . . „ sitzt sie noch ein drittes, sonst hochgeklapptes Nad, abdrücke in vierfacher Ansfertigung von mkr. das bei der Trennung heruntergeklä"pt wird und machte. Die Nacht habe ich auf einer Pritsche den Antrieb besorgt. Im übrigen ist der ganze zugebracht, auf der sich eine Matratze befand.! Wagen so gebaut, daß man während der Fährt Die Wärter haben mich zuvorkommend behandelt, gar nicht bemerkt, daß er aus zivei Teilen be- Noch am Dienstag hat man in einem längerqn »„», 1 OÄmanczels versagt hab«. aut he» Fuhböden ihrer Väd-n. wurde dann befohlen, "Prisen auf zchnrMewWegek'wr p-euher no-U haUe». riuaeZu Nch U»w den wundervollen süßen Mango«, deren Hanp!- reiz in einem unendlich feinen Geschmack nach Ter- . . pentln besteht. — Bapngeien stehen nebenan auf hördl'cherleiis eingenebene Bekanntmachung, wonach Stangen und sperren wehrhnst-Schnäbel, ein kleine« den Kindern das B tieln, d h. der Sp»ß zu Fast- Knäuel von Haaren u»d Fell, da» man mit der nackten verboten wird. Se'bst die Estern der - r. c Sie l>at zwei kleine Näder, die nur wenig be-s Gervicht von 7 Tonnen 15 Tonnen Nutzlast mif- niwt gemach., sondem es geschenkt erhalten. Wie sind und vom Fahrer leicht gesteuert wer- nehmen können, im ganzen also 22 Tonnen raffiniert man mir irgend etwas am Zeuge zu fünfen. Das rückwärtige Chassis, das eine schwer sind, haben bei den bisherigen Erprobungen flicken versuchte, erhellt aus folgenden Umständen:. Nutzlast von etwa 15 Tannen aufneb'men kann, ' ' Mir wurde noch eine Photographie von der, hat acht Näder. Seine beiden vorderen Näder- Größe 4f2X6- Zentimeter gezeigt und erklärt, s paare werden durch Hebclübcrtragung von den Nädern des Vvrderchassis automatisch verstellt. Auf dieser Hebelübertragung beruht sozusagen das Sensationelle der Ncuerlmduug. Sie ist nämlich nichts anderes als die Anwendung des Flettnersteuers für Schisse und Flugzeuge auf das Landfahrzeug. Der Vorteil einer solchen neuen Steuerung ist die Lösung des Problems der Sicherheit. Wäfrcnd ein Lastkraftwagen höhere Geschwindigkeiten auf der Landstraße ohne erheb liche Gefährdung nicht erzielen kann, wird man mit diesem neuen Großkraftwagen Geschmin- Kind« werden durL Androhung von Strafen ermahnt, streng darauf ackt zn geben. Durch dies« wirtschaststch« -aae kann heute «In Familienvater seinen Kindern sowieso nicht» bieten, nicht die kleinste Freud« kann man einem Kinde beute bereiten und nun, wo dieser Tag nabt, wo sich die Kinder schon im voran« gefreut haben, erlcheint plötzlich da» Verbot. B-traGt-n wie die Sache einmal von einem and-ren Gesichtspunkt. Vor Tagen nahm Ich ebenfalls Nott, von den, ein- gesetzten Notau-ichuß. wo die Behörde ausfordert, recht reichlich Sn-nden m geben in Form von alten Kleidungsstücken, Schüben uiw. Hier ist allo da« Betteln erlaubt, weil es van der Behörde aus a»ht, nnd ans der anderen Seite verbietet man es den K'ndern, obwohl, soweit i» m'ch erinnern kann, nach niemals ein solche« Verbot erfolgt Ist. Mir kommt e« vor, al« mißgönnt man den Kleinen die Scheibe Wurst oder den Sahnenma'z, oder rechnet die Behörde damit, daß man bet den Sam- meioängen zn 'ur, kommen könnte. Es wäre tat sächlich angebracht, daß die Bekanntmachung Io schnell wie möglich zurückgezogen wird. Ein Erwerbsloser. Anmerkung der S chriNIeitung' Der Einsender geht bei der B trachtuna de« In Frag« stehenden Verbot-« »on ganz falschen Gesicht«, punken au« Daß der Stadtrat den Kindern eine Freude verderben will, davon kann gar keine Rede sein. Wir leibst haben ja in den letzten Johren immer darauf kinaewiesen, welche Ge fahren iür die Kn der bestehen, wenn lle. wie es der Fall geweien ist. bi« in die achte Abendstunde hinem ma°kiert auf der Straße herumtollen. Daß bei dem ständig zunebm nden Verkehr den Kin dern dabei noch nichts passiert ist. llt hocherfreulich. Aber will man erst ein Unglück adwarten und dann aber aanz best'mm« den Stadtrat dafür verantwortlich machen, daß er hier nicht vorher mahnend und warnend aufgetreten ist? Au» d-n Kreisen der Geschäftswelt lind von Jahr zu Jahr steigende Klagen über die Störungen des ganzen Geschäftsverlrhrs durch da« stundenlang andauernde Kommen und Gehen der Kinder laut geworden, io daß die Bekanntmachung des S'ad'raie« auch hier nur einem längst geäußerten Wunsch ngchiommt. Die ganze Sache ml« dem Ausruf des No'hitseausschnsfes in Zusammenhang zu bringen, ist so abwegig, daß darauf nicht näher einaegangen zn werden braucht. vis Miiee l« MemlsWlMr bitten wir, die Bezugsgebührcn zur Ver meidung von Differenzen, nur gegen Ab gabe der jeweiligen Monat-guittungen den Boten ausznbändigen. ktoovbiiktsotoll« lk. krankonderser l'sssblattos Miß Esropa 1981 Jeanne JuMa, die 20jährige Schönheitskönigin Frankreichs, ging aus der Wahl der MH Europa aks Siegeriq hervor. Trigen ans trügen Ein lustiger Roman von Dolly Bruck 31 Nachdruck verboten Herr Wohlleben war recht verblüfft, Herrn Dr. Treuherz so pkötzkich vor sich zu sehe», und sehr freundlich war seine Miene auch nicht ge rade. Aber zur Ausführung der ausgestoßeuen Drohung, Herrn Dr. Treuherz zu erwürgen, mochte er durchaus leine Anstalten. Im Gegen teil: Herr Wohlleben machte sogar eine kleine Verbeugung und sagte: „Drädcn Se bitte näh'r!" Einen Stuhl bot er aber Dr. Treuherz nicht an. „Herr Wohlleben, gnädige Frau," begann Dr. Trcuhcrz, „ich weiß nicht, ob Ihnen Ihr Fräu lein Tochter berichtet hat, was für eine seltsame Szene sich zwischen uns abgespielt —." „Sie gcun'n sich jäde ErgNruug spar'n, Herr Doktor," unterbrach Wohlleben mit einem hoheits vollen Winken, wie er es bei Gul Asim Khan ge sehen hatte. „Wir sind durch Glärchcn bis ins gkeenste orchendiert. Sie haben sich durch Ihre gemecnc Anspielung auf gewisse gleene Dierchen, die Lie sogar Lei Namen genannt haben — durch Ibre Anspielung auf Laise und Wanzen, mit dämm geschäftlich in Beriehrung zu gommen— „Aber Herr Wohlleben, das ist doch nicht so furchtbar schlimm! Ich l>abe mir doch dabei gar nichts gedacht. Ich tonnte doch unmöglich ahnen, daß Ihr Fräulein Tochter in diesem Punkte so «mpfiudiich —." „Schweicheu Lie!" ^mischte sich Fran Wohlleben erregt ein. „Wenn Sie rrnßtcn, was das arme Gind in dar Beziehung schon durchgcmachht hat« Schon cenmak is 'ne Verlobung wächen sowas bei Giärchcu ausnandergegangen. Aber das ivar dämm« geen wirglich feiner Mann. Doch von Ihnen, Herr Doktor, als agadäniislh gebildeten Menschen, hält' ich so 'ne Roheit —.' „Aber gnädige Frau! Ich hab« doch nicht im geringsten daran gedacht, Ihr Fräulein Tochter »«leidigen zu wollen. Im Gegenteil: Ich war gerade dabei, ihr meine Liebe zn erklären und sie zu bitten, meine Frau zu werden." „Aecha! Machen Se doch gerne Märde! Das gkoob ich Jhu'n im ganzen Läb'n nich!" Emil Wohlleben lachte höhnisch auf. „Aber Herr Wohlleben, ich verstehe nicht, warum Sie daran zweifeln. Dazu bin ich doch auch heute hier. Ich kam« Ihnen nur wieder holen, daß ich Ihre Tochter von Herzen liebe und Sie und Ihre Frau Gemahlin um Klärcheus Hand bitte?' Da brach Emil Wohllebe» in ei» dröhnendes Gelächter aus, dem sich die Herzenspuppe aus vollem Halse anschloß. Dr. Treuherz salh die beiden ganz bestürzt an. Er wußte einfach nicht, was er aus diesem selt- samcn Gebaren machen sollte. „Ja, hcite — das gloob ich Ihnen!" meinte Emil Wohlleben, nachdem er sich endlich einiger maßen gefaßt hatte. „Die Tochter vom afghauschcn Gonsuk in Leipzch heiraten! — der Schwiechcr- sohn vom afghanschen Gonsul in Leipzch würd'» — das gloob ich! Das gemite Ihnen so bassen!" Dr. Treuherz fand vor Verblüffung für einige Augenblicke die Sprache nicht wieder. Dann stam- melle er, völlig verwirrtHerr Wohlleben, ich — ich verstehe ivirklich kein Wort von dem, was Sie da —." „So, das verstähn Se nrch? Von Ihnen lass' ich mich doch nich veräppeln! Das is doch ganz g/ar, daß Sie äben von« Brinzen oder von der Innghähnel geheert haben, daß ich asghanscher Gonsul geworden bin! Das wolln Sie mir doch nich weeßmacheu, daß Sie von nischt mißten! Und schon haste nich gesähn — den Besuch^rnzug angezochen un '.nauf zum Gonsul von Afghanistan und schnell um die Hand seiner Docht« gebäten, damit Ihnen ja geen andrer zuvorgommi!" „Aber, Herr Wohlleben, ich versichere Ihnen, daß ich keine Ahnung hab«!'^ rief Dr. Treuherz perzweifett. „Ich verbitt' mir jetzt ««» für allemal Ihr dümttche» „Herr Wohlläb'n" I — „Herr Gvnsul" heeßt das jetzt, verstähn Se! — Und nu sind wir, ich, meine Frau mid meine Docht« fertch mit Ihnen! — een für atlemal fertch!" Emil Wohl leben machte eine entscheidende Bewegung mit der Hand, die gleichsam unwiderruflich alle Verbin dungen mit den» Besucher abzuschnciden schien. j Da blieb Herrn Dr. Treuherz nichts anderes § mehr übrig, als den ungastlichen Naum des Kon-! suls von Afghanistan und sein« Gattin zu verlassen. 22. Das Ungewitter zieht heraus Guk Asim Khan hatte einen Fehler gemacht: Wohl um Herrn Wohllebens Vertrauen nicht all zusehr auf die Probe zn stellen, hatte er den Scheck über die Summe von zwanzigtcnisend Mark nicht auf seinen eigenen Namen ausstellen lassen,! sondern „zahlbar an die Königlich Afghanische Gesandtschaft in Berlin oder Ucberbringer". Das sollte ihm zum Verhängnis werden. Un, tzas Geld möglichst schnell und sicher in seine Hände zu bekommen, hatte er beschlossen, nach Leipzig zu fahren und den Scheck direkt bei der Stelle, auf die ihn Herr Wohlleben ausge stellt hatte, abzuheben, Herrn Wohlleben gegen über aber Lus-erte er, daß er nach Berkin reise, um mit der Afghanischen Gesandtschaft über die Konsulatsangelegenhcitcn zu verhandeln. Am Donnerstag abend gabj Herr Konsul Wohl leben zur Feier seiner Ernennung ein kleines Feist. Und dabei durste der Prinz natürlich nicht fehlen. Am Freitag früh verschlief Gul Asim infolge allzu reichlichen Alkoholgemisses den ersten Zug nach Leipzig unk konnte so erst am Nachmittag Binz verlassen. Vor seiner Abreise hatte er noch eine Unterredung mit Aurora Innghähnel: « bat sie, während seiner Abwesenheit rin wachsames Aua« auf die Beziehungen zwischen Mo und Garrels zu haben und ihm sofort telegraphiscke Nachricht nach Leipzig zu geben, wenn sich irgendrtwas Wichtige« ereigne. Aurora war di« Einzig«, di« karüh« tnforwi«tt war, daß Gul Asim Khan nach Leipzig fuhr, denn er mußte ihr ja, für den Fall, daß eine dringende Nachricht nötig sei, seine dortige Hoteladresse angeben. Aks Gul Asim Khan in Leipzig ankam, war es schon spät am Abend. Er durchbumnnkte die Nacht nnd kam am anderen Tage erst gegen zwölf Uhr zur Bank, wo er fernen Scheck präsentierte. Dem Bankbeamten machte dieser gelbbraune Erote keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Er dachte: „sicher ist sicher" >md sagte zu Gul Asim: „Wir haben nicht mehr so viel Geld da. Würden Sie die Güte haben, in einer Stunde wledcrzukommen? Ich werde dafür sorgen, daß dann der Betrag zur Stelle ist. Aber verspäten Sie sich bitte nicht! Heute ist Sonnabend, und wir schließen deshalb schon um ein Uhr!" Gul Asim schöpfte nicht den geringsten Verdacht. Aber als er das Bankgebäude verlassen chatte, setzte sich der Beamte sofort mit der afghanischen Gesandtschaft in Berkin telephonisch in Verbin dung und fragte, ob die Sache mit dem Scheck und Herrn Guk Asim in Ordnung fei. Das war sie aber keineswegs: Die afghanisch« Gesandtschaft teilte vielmehr der Bank in Leipzig mit, daß dieser Herr ein gerissener Betrüger se» und sie selbst noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen hätte. Sie bäte, Herrn Guk Asim keinen Pfennigs auszuzabken, sondern ihn möglichst so sänge dort festzuhalten, bis Polizei znr Stelle sei, wofür die Gesandtschaft schnellstens Sorge tragen w«rd«< Auf telephonischem Wege und durch Vermitt^ lung der Berliner Behörden gelang es, die Aktion gegen Guk Asim Khan sehr schnell in Fluß zF bringen: Ms er gegen ein Uhr zn der Bank zurückkebrte, lvurdc er vechaftet. Auf der Polizei ließ er sich sofort einem Kom missar vorführeu, um sich üb« seine VerhastmiM zu besch>v««n. „Können Sie sich überhaiipt legitimieren?" fragte der Kommissar. „Bitte, hi« mein Poß!" iSvrtschuna folM
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