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ruf einer in der grauenhaften Sturmflut der Not Versinkenden ist? Wo sind die Christen, die die Liebe und Treue zur Sprache Jesu bezwingt, ein Opfer zu bringen, anstatt nur vom Ueber- fluß ein paar Scheine zu spenden? Die großen Anstalten rettender und pflegender Liebe sind in Sterbensnot. Möge deshalb ein jeder geben, was in seinen Kräften steht! Wenn die Innere Mission nicht sterben darf, dann lasse du sie nicht sterben! . . lH Die leere Postkarte 80 Pfennig. Die Preise der Vor drucke der Post sind mit dem 1. November wieder erhöht worden. 80 Pf. kostet jetzt eine leere Postkarte, Paketkarte, ein Postauftrag, eine Postanweisung und Zahlkarte. Doppelkarten und Zustellungsurkunden kosten 1,60 M., per Posikreditbrief 30 M., zehn Scheckbrie fum sch läge 12 M. 100 M. kostet ein Scheckheft oder ein Überweisungsheft mit 50 Blättern sowie '100 Zahlungsanweisungen. Ein Post- einlieserungsbuch kostet in den verschiedenen Größen 15, 30, 60 und 80 M., ein Telegrammausgabehef: 70 bis 260 Mark. Ol Gebühren, die noch nicht dagewesen sind. Zur Deckung der Kosten, die bei der Versteigerung von Fundsachen, un anbringlichen Gütern usw. entstehen, wird fortan von der Reichsbahn eine besondere Vergütung in Form einer Schreibgebühr von 3 Mark bis 100 Mark, die nach der Höhe der Verkaufserlöse gestaffelt ist, erhoben. — Abgabe von Vollmilch und Sahne in Konditoreien, Bäckereien, Gast-, Schank- und Speisewirtschaften sowie in Erfrischungsräumen ist laut Reichsverordnung vom 30. April 1921, die noch heute besteht, verboten. Im Zuwiderhandlungs falle sind der Inhaber des Betriebes und der Händler, der die Belieferung des Betriebes vornimmt, strafbar. Es wirb in An betracht der in letzter Zeit mehrfach vorgekommenen Verstöße erneut darauf hingewiesen. — Blankenstein. In einer der letzten Nächte wurden beim Gutsbesitzer Zschelig drei Treibriemen im Werte von ca. 50 000 Mark gestohlen. — Kesselsdors. Oeffentliche Gemeinderats sitzung. Der neue Vorsitzende, Gemeinbevorftand Stiegler, begrüßte den Gemeinderat und bie zahlreich erschienenen Zu hörer und gab der Hoffnung aus ein gedeihliches Zusammen arbeiten zum Nutzen und Wohl der Gemeinde Ausdruck. Ein Ortsgesetz über Kleinhausbauten sowie je ein Nachtrag zum Ortsgesetz über Hebammenunterstützung und Leichenfrauen gebühren wurden einstimmig angenommen. Gegen 5 Stimmen wurden festgefetzt der Zufchlag zur Staatsgrundsteuer auf 15 v. H. und die gesetzliche Miete auf 300 v. H. der Friedens miete. Die Schulkasfenrechnung von 1921/22 wurde richtig ge sprochen. Mit der Ausnahme der Schulkinder von Zöllmen in die hiesige Schule erklärte man sich unter der Bedingung ein verstanden, daß die Gemeinde Zöllmen die Ausstattung eines durch die Einverleibung nötig werdenden weiteren Schulzimmers übernimmt. Für die Armenrentner wurde die Unterstützung von 40 auf 200 monatlich rückvirkend ab 1. Oktober 1922 erhöht. Gemeindevorstand Stiegler erstattete Bericht über die übernommene Holzversorgung für Kleinrentner und Minder bemittelte und die Versorgung der Ortseinwohner mit Winter- kartofseln. Er hob hervor, daß ihm die Lösung dieser beiden Aufgaben durch das einsichtsvolle und freundliche Entgegen kommen von seiten der hiesigen Landwirte gelungen sei und sprach diesen seine Anerkennung und den Dank der Einwohner schaft aus. Das Holz konnte zu dem niedrigen Preise von 78,50 für den halben Raummeter abgegeben werden, da die Fuhren von den Landwirten unentgeltlich geleistet wurden. Ungefähr 2500 Zentner Speisekartoffeln wurden für die Orts einwohner zum Preise von 380 für einen Zentner geliefert bezw. sichergestellt und an Arme und Minderbemittelte konnten ca. 50 Zentner Kartoffeln, die von den Landwirten unentgelt lich geliefert wurden, zur Verteilung gelangen. Für die Land tagswahl wurden ein Schriftführer, ein Stellvertreter und sechs Beisitzer gewählt. Die Verteilung einer außerordentlichen Unterstützung für Sozialrentner wurde dem Armenausschuß überwiesen. Der Gemeinderat nahm Kenntnis von dem Be schluß des Schulausschusses, wonach Kirchschullehrer Fichtner bis 30. September 1925 einstimmig zum Schulleiter deishiesigen Volksschule gewählt wurde. — Pennrich. Am 2. November wurde in einem Teiche in Flur Pennrich ein männlicher Kindesleichnam aufgefunden. 1 Der Dollar am 6. Nov.: 6408,95—6441,07 Mk. Die gerichtsärztliche Untersuchung ergab, daß der kleine Knabe gelebt und daß der Tod auf gewaltsame Weise herbeigeführt worden ist. Die Kindesmutter konnte bereits am Sonnabend festgenommen werden. Darüber wird der folgende Bericht ver breitet: Als Täterin kommt die am 20. Januar 1901 zu Kesfels- dorf geborene, beim Gutsbesitzer Schumann in Wurgwitz in Stellung befindliche Dienstmagd Alma Ida Kühnel in Frage. Letztere hatte am 2. Juni in der Dresdner Frauenklinik geboren, und dann mit dem kleinen Knaben die elterliche Wohnung in Kesselsdorf aufgesucht. Am 23. Oktober fuhr die Kühnel mit dem Knaben, der den Namen Herbert erhalten hatte, nach dem Findelhause in Dresden-Trachau, da die Eltern das Kind an geblich nicht mehr länger behalten wollten. Eine Aufnahme im Dresdner Findelhaufe konnte jedoch nicht erfolgen, ander weit den Knaben in Pflege unterzubringcn, war unmöglich, da der Kindesmutter die dazu erforderlichen Mittel fehlten. Als die Kühnel mit ihrem Kinderwagen wieder nach Kesselsdorf zurückfuhr, will ihr unterwegs der Gedanke gekommen fein, den Knaben zu beseitigen. In Flur Pennrich ließ sie deshalb den Wagen an der Straße stehen und warf das Kind in einem dort befindlichen Teich. Mit dem leeren Wagen zuhause ein- getrvffen, hatte die Kindesmutter erklärt, der Knabe sei von einer reichen Leipziger Familie an Kindesstatt angenommen worden. Wie verlautet, ist die Kühnel voll geständig, ihre Handlungsweise stellt sich demnach nicht als Mord, wohl aber als Totschlag nach 8 217 des Reichsstrafgesetzbuches dar. — Kötzschenbrvda. Schwer geschädigt wurde ein Arzt, dem nach einem Krankenbesuch sein Fahrrad gestohlen wurde. Mit dem Rad verschwand gleichzeitig aber auch eine Ledertasche mit wertvollen chirurgischen Instrumenten, die am Rade befestigt war. Die Instrumente find teilweise schwer ersetzbar, für den Dieb aber wertlos und schwer verkäuflich. Der Verlust trifft den Arzt außerordentlich schwer. — Dresden. Am Reformationsfeste wurde der Zoolo gische Garten sür die Wintermonate geschlossen. Die noch vorhandenen Raubtiere sind auswärts untergebracht wor den und sollen im Frühjahr zur Wiedereröffnung des Gartens wieder eintreffen. -- Gröditz (Laus.). Bei dem Schloßbrand ist auch Herr Oberstleutnant v. Krauß zuschaden gekommen. Er befand sich im Billardzimmer, als die Decke einbrach und er mit dieser in die unteren Räume hinabstürzte. Zum Glück sind die Ver letzungen nur leichter Natur. Von dem uns Leben gekommenen und verbrannten Lehrling wurden nur noch Knochenüberreste aufgefunden. Der Schaden ist ganz bedeutend, da viele uner setzliche historische Werte, wie Bilder, Andenken usw., sowie auch die wertvolle Inneneinrichtung des vor Jahren neu restaurierten Schlosses den Flammen zum Opfer fielen. — Johanngeorgenstadt. Der Inhaber der Handschuhfabrik L. Cohn, Arthur Steinberger, stiftete sür Notfälle der Arbeiter und Angestellten 1 Million Mark. — Zwickau. Dem Komplizen des am Mittwoch entflohenen Kalischewsky, Hildebrandt, ist es am Freitag gelungen, gleich falls die Gefängnismauer zu überklettern und zu entkörn - m e n. Beide scheinen sich vorher verständigt zu haben. Landwirtschaftliches. Der Landwirtschaftliche Bezirtsverband Meißen schreibt uns: Die Landwirtschaft kämpft einen verzweifelten Kamps gegen ihren Zusammenbruch und ruft die städtische Verbraucherschaft zur Mithilfe auf. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Land wirtschaft die Bodenerträge aus das höchste gesteigert, keinen Achtstundentag und nur einen Lebensinhalt gekannt: Arbeit und wieder Arbeit unter Entbehrung fast aller Kulturannehmlich keiten. — Unser verarmtes Volk kann kein Brotgetreide zum Weltmarktpreise mehr kaufen. Trotzdem führt die politische Verblendung und wirtschaftliche Kurzsichtigkeit der Sozialdemo kratie zur Abdrosselung der landwirtschaftlichen Erzeugungsfähigkeit. Dem Landwirt hat man endlich für sein Umlagegetreide 1415 bewilligt. Die sozialdemokratischen Mitglieder in der Sonderkommission konnten sich dieser Notwendigkeit nicht ent ziehen, trotzdem stimmte die Fraktion der Vereinigten Sozial demokraten im Reichstage dagegen. Die maßlose Geldentwer tung wurde also wenigstens nicht abgeleugnet, immerhin sind 1415 «T bei einem Kurse von 20 Goldmark — 13 000 Papier mark ganze 2 während der Roggen im Frieden 7 -F kostete! Selbstverständlich wird für den sozialistischen Arbeiter die volle Anpassung des Arbeitslohnes an den gesunkenen Geldwert gefordert. Es erfuhren die Kunstdüngerpreise eine vOOsache Steigerung die Kohlenpreise „ 600 „ die Eisenpreise „ 1000 „ die Frachtenpreise „ 750 „ die Baumaterialienpreise „ 400 „ die Löhne „ 185 „ „ Auch bei dem jetzigen Umlagepreis erscheint es ausge schlossen, daß der Landwirt noch in gewünschtem Maße sich Kunstdüngermengen kaufen und dadurch die Ernte erhöhen kann, wenn ihm nicht die Preise für seine Hauptprodukte, das Getreide, bewilligt werden, die ihm die Fortführung seiner Wirtschaft ermöglichen. Freies Getreide haben nur die wenigsten Landwirte, da die Ernten in diesem Jahre überall ein Drittel geringer als im Vor jahre waren. — Die Landwirtschaft will nichts weiter als Ge rechtigkeit, die ihr von den Sozialdemokraten versagt wird aus Angst vor der Straße und aus parteitaktischen Erwägungen. Die Zwangsgetreideumlage ist ein produktionsmordendes Ausnahmegesetz gegen die Landwirtschaft. Katastrophenpolitik von links, wohin m a n b l i ck t. Die städtische Bevölkerung muß endlich einmal die reine Wahrheit hören, daß die Landwirtschaft bei den heutigen Um lagegetreidepreisen ernstlich die Frage erwägen muß, ob sie die Anwendung von Kunstdünger im bisherigen Umfange unterlaßen muß, Inventur erneuern kann, höhere Löhne zu zahlen in der Lage ist, die Getreideanbaufläche einschränken muß. Ahnt der städtische Verbraucher die Folgen, die ohne Schuld der Landwirtschaft dann eintreten müßen? Am Brotpreis beteiligen sich nach amtlichen Ermittlungen zu 22 Prozent die Bäcker und Müllereien, 14 „ „ Reichsgetreidegesellschast und die Kommunal- verbände, 52 „ „ Auslandsgetreidekäuse, 12 „ „ Umlagegetreidemengen. Die Landwirtschaft also beeinflußt den Brotpreis nur zu einem Achtel, wird aber planmäßig als „Brotwucherer" be schimpft. Die bloße Durchführung der Getreidezwangswirtschaft ist nach amtlichen Ermittlungen 1'/« Milliarden Mark teurer ge wesen als die gesamte Getreideumlage in Deutschland von rund 50 Millionen Zentnern im Wirtschaftsjahre 1921/22. Die Meißner Landwirtschaft muh jetzt infolge der Umlage an jedem Zentner Umlagegetreide 5 -/L zufetzen. Dier ergibt eine Sondersteuer von 910 000 000 für den Bezirk. Wenn jetzt der Umlagepreis aus 1415 erhöht ist, so bleibt zu bedenken, bah der Brotpreis vom 15. August ab von 25 auf 80 im Oktober stieg, ohne daß die erhöhte Umlage einkalkuliert wurde. Sie wird den Markenbrotpreis aus etwa 100 im Verein mit weiteren Kohlen-, Mahl- und Backlohn- preisen heben. Bei einem Bezug von vier Brolen pro Woche wäre dies ein Plus von 80—100 höchstens. Der durchschnitt liche Wochenlohn beträgt wohl wenigstens 5000 -F. Das Ein kommen eines Arbeiters wird also nur sehr gering belastet, um so schärfer kommt der Charakter des Ausnahmegesetzes' gegen die Landwirtschaft zum Ausdruck. Darum kämpfen wir um die Erhöhung der Umlagepreise, damit wir prvduktonssähig bleiben. Darum rufen wir die städtischen Verbraucher auf: Denkt an die Ernährungszukunft des Volkes! Laßt nicht um einer kurzsichtigen Augenblickspolitik willen die landwirtschaftliche Produktion zusammenbrechen! Erspart unserem Volke den Hunger! UGUGUGUGGUGUGUGUGUGU I LindensMMen - Lichtspiele. r,? Mittwoch den 8. November, abends 8 Uhr M HMap der Liebe" Spannender Detektivfilm in 5 Akten. UGUGUGUGUGGUGUGUGUGW U Allen, die uns zu unserer Hochzeit durch Glück- Z - wünsche, Blumen und Geschenke erfreut haben, sowie D - dem Gesangverein „Sängerkranz" für den erheben- D D den Gesang in der Kirche W unsern herzlichsten Dank. D Wilsdruff, am 6. November 1922. Richard Plattuer «. Fra«. D ^iilIII!IIlIt!III»IIIIIIIIlllIlIIIIIIIIllIIIlIIlIlIIIIIIllIllIIIIMIIIllIIIIII»IIIIIl>llIIIlIIIIlIIlIl»II!I!i^ MDot liefen koke Wertes nocd bei Iknea jo Norm von allen Lebigen unä Isknen W 6o!li-, 8ilker- u. W »scd »»cdlick-kLcdlicber prvkunx vor Ibren äuxen bietet Idnen Nie beete Verwertung reell und Ulskret okne l-urussteuer 8ooa»den<I» xeSkkoet, UL cbristlicbes Unternedmen. Vie Liierte LossreklLedlsrei Sveisewirtschaft und Pferdegeschäft im Plauenschen Grunde. Ms»«-Kurt Siering Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 lauft lauf. Schlachtpferdez.allerhöchst.Preisen Bei Unglückssällen sofort Tag und Nacht mit TranSportgelchirr zur Stelle. ———————————— Im. Ammch. 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