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hastet. Es ist einleuchtend, daß auch viele Keime und Bazillen dabei sind, die, in der Lust dahinfliegend, sich aus dem Obste niederließen oder durch Insekten dahin getragen wurden, oder beim Mücken, Verpacken, Versenden, Verkaufen darauf ge kommen sind. Will man auf Wanderungen Obst gleich frisch gepflückt genießen, so reibe man die Früchte einzeln mit einem sauberen Tuche ab oder schäle sie, wenigstens Aepfel und Birnen. Im übrigen soll man sreilich die Schalen mitessen, denn sie ent halten in der Regel zwar weniger Säuren, aber bedeutend mehr Nährsalze. — Lest Eure Zeitung weiter! Der Bürgermeister von Meersburg am Bodensee schreibt zur Notlage der Zeitungen durchaus treffend: „Weil die jetzt ungeheuerlichen Preisstei gerungen einen selbstverständlichen und verhältnismäßig gar nicht zu hohen Zeitungspreis mit sich dringen, hört man allent halben sagen: Sv, jetzt wird mir's aber zu dumm, ich bestelle meine Zeitung ab. Am Ende wird noch mit dem unschuldigen Briefträger oder dem harmlosen Zeitungsträger geschimpft, die doch gewiß nichts dafür können. Jeder Mann und jede Frau, jedes Kind, das lesen kann, ist an seine Tageszeitung gewöhnt, die pünktlich ins Haus kommt und seit vielen Jahren auf den Tisch gehört, wie das Brot und die Suppe. Wer jetzt seine Zeitung abbestellt, wird schon am zweiten Tage sie vermissen und kann schon den Aerger und die Unwissenheit der ersten Woche wieder in Papiergeld umrechnen. Jedes Familienmit glied soll doch einmal bedenken, was es in der Zeitung lesen will, die Politik, den Roman, die Telegramme, die Inserate usw. — Fragt sonst ein Bekannter: Was sagst du zu der heutigen Neuigkeit? Man sagt gar nichts, man hat ja keine Zeitung mehr. Wer aber demnächst in der Nachbarschaft und . im Haus Aerger haben will, der muß auf den Gedanken kommen und die Zeitung mit anderen zusammen halten. Da jtz bt- Zeitung zerrissen, verdreckt, halbiert oder verlegt, jeder mochte sie zu gelegener Zeit und auf keinen Fall zuletzt. Lesen ? will eben jeder und wissen, was vorgeht. Steht dann einmal etwas drin, was einen besonders interessiert, da muß man in ein drittes Haus schicken, wo es dann heißt: Der würde auch besser an anderen Dingen sparen, als an der Zeitung! Es soll eben jeder seine Zeitung halten, an die er gewöhnt ist und an -er er schon lange seine Freude gehabt hat. Auch für die Zeitung gilt nur das entwertete Papiergeld, es ist aber sicher eines von den bestangelegten ganz kleinen Kapitalien, ob nun einer seine Bildung von der Universität oder Volksschule hat." — Die „teuere" Zeitung. Im „Landauer Anzeiger" liest man folgendes: Ich hielt dieser Tage Einkehr im Winzerkeller zu H. Es war lebhaft wie immer. An Gesprächsstoff fehlte es nicht, die Stimmung wurde aber erregt, als einer auf die teure- Zeitungen zu sprechen kam. Wer kann denn das noch i bezahlen! Die Kellnerin versteht „Zahlen" und sagte: „Drei Viertel Riesling und ein Würstl macht 104 — „E — Dunnerkeil," war die Antwort, „do könnt ich je e ganze Monat die Zeitung davor lese!" — Dresden. Kartoffelversorgung der Minderbemittelten. Die Stadtvewrdneten stimmten am Donnerstag einem RMs- beschluß zu, zur Versorgung Minderbemittelter mit Kartoffeln zunächst 15 Millionen Mark zu bewilligen. Als Minderbemit telte werden die angesehen, deren Einkommen die neuen Be darfssätze des Fürsorgeamts nicht überschreiten. Die Kartoffeln sollen zu einem Normalsatz von 100 sür den Zentner abge geben werden. Gleichzeitig wurden zur Versorgung von ver billigtem Brennholz 4 800000 bewilligt. — Löbau. Auf originelle Weise wendet sich ein Grund stücksbesitzer an Kartoffeldiebe, die seine Felder heimgesucht haben. Er veröffentlichte folgende Anzeige: „Alle Damen und Herren von der Zunft der Spitzbuben und Felddiebe, die regel mäßig in meinen Kartoffelfeldern mausen, werden ersucht, sich bei Unterzeichnetem zu melden. Wirklich Bedürftigen sollen ver schiedene Furchen angewiesen werden, aber das planlose Ar beiten nach System „Wildschwein" muß aufhören. Wer später beim Stöckeziehen angetroffen wird, ohne nachweisen zu können, daß er Naturforscher ist oder Nachforschungen im allgemeinen Interesse anstellt, wird bestraft". — Bautzen. Bei der Prüsungsfahrt zum Deutschen Sport abzeichen ereignete sich hinter Wurfchen ein schwerer Unglücks fall. Ein Pferdegeschirr, das vor einem Auto gescheut war, überfuhrbei der südlich Rechern gelegenen Straßenkreuzung einen der Radfahrer. Der Verunglückte wurde nach dem Bautzner Krankenhaus übergeführt. Der Dollar am 25. September: 1405,74 Mk. — Bernstadt. Die städtische Obstverpachtung erbrachte den Ertrag von 68 500 In der Stadtverordnetensitzung betonte ein Stadtverordneter, es befremde ihn, daß man bei der Verpachtung nicht auch an die Minderbemittelten gedacht und einige Bäume zur Obstversorgung für diese zurückbehalten hat. Vom Stadtrat wurde geäußert, im nächsten Jahre würde man für diesen Zweck einen Teil der Obstnutzung reservieren. — Mittweida. In einem Arbeitssaal der Baumwoll spinnerei Mittweida geriet, vermutlich durch Selbstentzündung, eine Spinnmaschine in Brand, die vollständig zerstört wurde. Der Schaden ist beträchtlich. Dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr, die unter sehr starker Rauchentwicklung zu leiden hatte, ist es zu verdanken, daß ein Uebergreisen des Brandes auf die übrigen Maschinen verhindert werden konnte. — Mittweida. Auf der Staatsstraße bei Lauenhain wollte ein 19jähriges Dienstmädchen überfallen und feiner Barschaft in Höhe von 300 beraubt worden sein. Das Mädchen gab an, der Täter habe ein Messer in der Hand gehabt und mit Erstechen gedroht. Jetzt ist jedoch von der Gendarmerie fest gestellt worden, daß der Raubüberfall erdichtet war. Das Mädchen will das Geld verloren haben. — Penig. Schwer verunglückt ist in Arnsdorf am Sonn abend vormittag eine in der früheren Mühle wohnende Frau. Diese wollte eine aus das Betriebsdach gefallene Scheuerbürste ergreifen, wobei sie einbrach und von dem Mühlenrade, welches die Rochsburger Wasserleitung treibt, ergriffen wurde, Dabei wurden ihr derartige Verwundungen zugefügt, daß sie schwer krank darniederliegt. Es waren mehrere Personen nötig, um die Verunglückte aus ihrer qualvollen Lage zu befreien. — Hohenstein-Ernstthal. Im hiesigen Industriegebiet nehmen verschiedene Unternehmer Betriebseinschränkungen bezw. Arbeiterentlassungen vor. Auch im nahen Chemnitzer Industciebezirke verkürzten verschiedene Fabriken schon die Arbeitszeit und nahmen auch teilweise Arbefterent- lassungen vor. — Marienberg. Eine Roheitstat an einem Erinnerungs male an schwere Zeiten wurde in den städtischen Anlagen am Friedhöfe hier verübt. Der daselbst stehende Gedenkstein, ge nannt „Hungerstein", an die Teuerung und Hungersnot der Jahre 1770—72 und 1805—06 und an die edlen Helfer, Berg hauptmann v. Trebra und Pfarrer Magner, mahnend, ist von rohen Händen nachts zertrümmert und der obere Teil mit den Inschriften abgeschlagen worden. — Plauen. Der Betrieb auf der staatlichen Krastwagen- linie Plauen—Hof wird am 25. d. M. mit der letzten Fahrt vollständig eingestellt. Die Linie bestand erst seit dem 22. September 1922. kriefkasten. Zwei Freundinnen, Dresdner Straße. Ihr habt Recht. Das Sprüchlein von der Liebe hat vor längerer Zeit einmal im „Wanderer" gestanden. Es lautet: Die Liebe lebet über Raum und Zeit, Die Liebe gibt zu Gott uns das Geleit, Lie Liebe führt uns in das Leben ein. Die Liebe lehrt im Leben froh zu sein, Die Liebe wächst, wenn Sorge uns umschlingt, In ihrem Trost die Stimme Gottes winkt, Die Liebe strahlt dem Kinde sanft und mild, Zeigt ihm im Etternpaare Gottes Bild, Die Liebe führt das Kind zum Heim hinaus, Die Liebe winkt zurück ins Elternhaus, Die Liebe hauchet Mut ins Herz hinein, Die Liebe grüßt im Abendsonnenschein, Die Liebe führt uns in das Leben ein, Die Liebe leiht zum Jenseits uns den Stab, Die Liebe weihet nach der ird'schen Sendung Den Menschengeist zur himmlichen Vollendung. Nun schneidet Euch bas Gedicht aber aus und bewahrt es gut auf. „Emeralda." — 1. Die Kämpfe bei Gorlice (Durchbruchs schlacht) in Galizien dauerten vom 2. Mai bis 22. Juni 1915. Ziegenmilch. Wahrscheinlich liegt ein Futterfehler vor. Fragen Sie einen Tierarzt. Wir sind wieder mit einem großen Transport Srig.SWch.OMer ZW Mvieh eingetroffen und stellen eine reiche Auswahl bester WtrUlider mH srWelk. Kühe nd Kulten sehr preiswert bei uns zum Berkaus. Schlachtvieh wird in Zahlung genommen. HaiilsbergSa. EMKällm^Cs. Fernruf Freital 29«. Meiner werten Kundschaft von Wilsdruff und Umgeg. zur gefl. Kenntnis, daß ich mich infolge der schwierigen Verhältnisse gezwungen sehe, meine Reparaturwerk statt anfzug« den und MdanMngtWiNtttzuW Für daS mir bisher geschenkte Wohlwollen bestens dankend, bitte ich, mir dasselbe auch fernerhin zu bewahren und mich im Geschäft unterstützen zu wollen. «««, Hochachtungsvoll Martha verw. Nowotnik. ZMrMg.ZeitWSMrSger oder Austrägerin für Obergrumbach zum 1. Oktober gesucht. Meldung erbittet die Geschäftsstelle dieses Blattes. Dobermann, ohne Halsband entlaufen. Gegen Belohnung adzugeben Hemm Mx, EMz. Fernruf 2110. «»5, Vor Ankauf wird gewarnt. WWM Md KlWM eventuell auf Abbruch sofort zu kaufe« gefacht. «»»» Fi-MdlsHmsWedtl Blasewitz bei Dresden. Fernruf 30857 und 30176. önW»enämt liefert sauber und preiswert bie Buchdruckerei d. Bl. Rundhölzer Linde, Pappel, Birke, Weide, Ahorn, und Buche 20—40 mm Durchmesser kauft Philipp Goldhagen, Dresden-A. 16. UMM hat abzugeben die GeWW. d. A. Eins gebrauchte, aber gut erhaltene «sn Holzdrehbank mit Zubehör wird sofort zu kaufen gesucht. Angeb. m. Preisangabe u 4831 an die Geschäftsstelle d. Bl. F. M., Grumbach. Vor etwa einem Monat gab ich eine» Dresdner Juwelier meine goldene Uhr zu einer Reparatur. Dem Juwelier wurden viele Werffachen, darunter auch meine 1lhr gestohlen. Die tlhr war fast neu. Muß der Juwelier mir eine ähnliche tlhr im selbigen Werte zurückerstatten? — Oder kann ich Geld beanspruchen? — Antwort: Falls der Ju welier haftet, muß er -den Wert der tlhr ersetzen. Es ist aber noch gar nicht sicher, daß er haftet. Dies ist nämlich nur dann der Fall, wenn er bei Aufbewahrung der tlhr nicht die erfor derliche Sorgfalt beobachtet hat. Welt- und Volkswirtschaft. Was kokten fremde Werte? Börsenplätze LS. 9. gesucht s angeb. 22. ». gesucht j angcb. Stand 1.*. l 4 Holland lOOGuld. Dänemark lOOKron. Schweden lOOKron. Nrrweaen lOOKron. Schwei» lOOFrank Amerika 1 Dollar England 1 Vfd. Frankreich 100 Frank Belgien lOOFrank Italien lOOLtre D.-Osterr. 100 Kron. Ungarn 100 Kron. Tschechien lOOKron. 54232.10 290^8,50 35853,80 23470,50 26367,00 1405,74 6217,20 10736,50 10112,30 5942.55 1,80 V- 57,92 4394,50 54367,90 53732,75 29161,40 28963,75 3-946,1UW754.M 23 29.40 2 ES,70 26435,60 1409,26 6232,80 10763,40 10137,70 5957,45 1,84 V- 58,08 440 ),5» 25967,50 1383,28 6142,30 10301,70 10662,40 5867,65 1.88 53,93 4404,45 53867,25 29036,28 36845,00 23454,3» 26032,50 1391,74 6157,70 10628,30 10087,60 5882,35 1,92 64,07 4416,55 l70 Äk 112 . 112 . 112 . 72 _ 4.40. 20.20. 80 . 80 . 80 . 85 . 85 . Berlin,23.September. Stand der Polenmark: 18 Pf. 4- Berliner Viehmarkt. Austrieb: 4634 Rinder, 986 Kälber, 10 985 Schafe, 3742 Schweine, 58 Ziegen. Preise: Ochsen 4800 -7500, Bullen 5000—7000, Kühe 3500—7500, Kälber 6000—12 000, Schafe 3000-9000, Schweine 13 0M-l7500 Marktverkauf bei Rindern ziemlich glatt, bei Kälbern und Schafen in mittlerer Ware glatt, sonst ruhig. Bei Schafen i» geringerer Ware bleibt Überstand, bei Schweinen glatt, fett» Ware gesucht. * Berliner Produktenbörse vom 23. September. Die amtNck notierten Preise waren an der Berliner Börse pro 50 Kilogramm ab Station: Weizen, märkischer 2950-3000. Befestigt. Roggen, märkischer 2525—2575. Fest. Sommergerste 2800-2950, Win. tergerste 2550—2650. Stetig. Hafer, märkischer 2900-300« pommerscher 2825—2925. Fest. Mais ohne Provenienzangabt waggonfrei Hamburg 2550-2575. Fest. Weizenmehl per 100 Kg. frei Berlin 8300-8800, feinste Marken über Notiz bezahlt Stetig. Roggenmehl per 100 Kilogramm frei Berlin 6350 viS 7050. Fest. Weizenkleie frei Berlin 1650. Stetig. Roggen- Neie frei Berlin 1650—1700. Stetig. Raps geschästslos. Erbsen, Viktoria 5300—5500, kl. Speiseerbsen 4000-4200 M. - Rauhfutter. Großhandelspreise Per 5V Kilogramm ab Station: drahtgepr. Roggen- und Welzenstroh 780-825, desgl. Haferstroh 780—825, bindsadengepr. Roggen- und Welzensiroh 725—765, gebündeltes Roggenlangstroh 780—825, loses und ge bündeltes Krummstroh 675—715, Häcksel 870-910, handels übliches Heu 510-580, gutes Heu 586—630 M. 4- Das deutsche Geheimverfahren zur Herstellung von reinem Indigo. Einer Meldung aus Melbourne zufolge will ein dortiger Chemiker das deutsche Geheimverfahren zur Herstellung eines reinen Indigo-Farbstoffes entdeckt haben. 4- Aufhebung des Verbots für Österreichs Flugzeuaherstellung. Die Pariser Botschasterkonferenz hat die österreichische Regier rung benachrichtigt, daß sie das Verbot der Herstellung sowie der Ein- und Ausfuhr von Luftfahrzeugen für zivile Zwecke in Österreich aufgehoben hat. Wettermttteilungeu «»d mehrtägige Wettervorhersage. Der vorgestern erwähnte starke Ausläufer der nordifchen Depression, welche heute mit ihrem Zentrum über Finnland liegt, hat uns bei seinem raschen Durchzug durch Mitteleuropa etwas Regen, stellenweise auch schwache Gewittererscheinungen gebracht. Ein flacher Hochdruckkern bedeckt Schottland, im übrigen zeigt ganz Westeuropa geringe Druckunterschiede und hat ruhiges, vielfach nebliges Wetter. Eine wesentliche Besse rung der Witterung steht auch sür die nächsten Tage noch nicht in Aussicht, da über Frankreich das Barometer schon wieder fällt. Es bleibt vorwiegend bewölkt, auch ist noch mit uner heblichen Regenfällen zu rechnen. Die Temperaturen werden etwas abnehmen. va» ist der Grundsatz. Unter ihm sollen sich alle vereinen, Sie Sem tvieSeraafbau Steven. M-Hnung Se» Kaffenkampfe» l Zür sittliche Ertüchtigung unS Erveuerungl Hebung Seatscher Kunst, Seotscher Literatur l Täglich einmal früh erscheiaeuS, monatlich * Mark. 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