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-Motte iederstelle" geschehen wird? Zweifellos würde dies an dieser Stelle allerdings sehr „ledern" hergehen und nicht so „fettig", wie bei den jovialen, jetzt um ihre Lade trauernden Fleischer meistern in Colditz. — 1923 ist das Jahr der Dvppelfeiertage. Im nächsten Jahr fällt Neujahr auf einen Montag, so daß zwei Feiertage hintereinander kommen. Der Sonnenwendtag fällt auf einen Sonntag. Weihnachten aber wird gar vier Tage dauern; denn der 25. Dezember (1. Feiertag) fällt auf einen Dienstag, der 23. ist also Sonntag; so kann man vom 22. mittags bis 27. Dezember früh im nächsten Jahre Weihnachten feiern. In diesem Jahre fällt der 1. Weihnachtsfeiertag auf Montag, so daß drei Sonn- bzw. Festtage aufeinanderfolgen. — Kriegergräberfürsorge. Den meisten Angehörigen von Gefallenen ist noch unbekannt, daß der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, e. V., ebenso wie in den westlichen Län dern auch in den östlichen, südöstlichen und übrigen Ländern an vielen Orten gute Verbindungen unterhält, auf Grund derer es ihm möglich ist, besondere Wünsche für die Auskunfterteilung über ein Kriegergrab oder für die Schmückung eines Grabes zu erfüllen, vorausgesetzt, daß das fragliche Grad an Ort und Stelle aufgefunden werden kann. Bisher führte der Volksbund seinen Schriftwechsel mit vier- bis fünftausend ausländischen Orten. Er wirkte hierdurch selbst auf die kleinste und ent legenste Ortschaft ein und trug den Gedanken der Erhaltung unserer Kriegergräber in alle in Frage kommenden Länder. Für die Schmückung der Kriegergräber zu Allerseelen und am Toten sonntag trifft der Volksbund schon jetzt Vorbereitungen. — Margarine schmackhaft zu machen. Die enorm hohen Preise verbieten es immer zahlreicheren Hausfrauen, Butter als Brotaufstrich zu kaufen. Mehr und mehr muß die Margarine die Stelle der Butter vertreten. Nun ist der Geschmack, der der Margarine anhaftet, gar vielen in hohem Maße unangenehm. Man kann es aber mit geringer Mühe dahin bringen, daß dieser Geschmack verschwindet, und die so zubereitete Margarine kann ruhig auf den Tisch gebracht werden. Zu diesem Zweck wird die Margarine in einen Topf getan und aufs Feuer gebracht, damit sie schmilzt. Die zerlassene Margarine läßt man so lange in dem Topf brodeln, bis sie leicht gebräunt erscheint. Darauf nimmt man sie vom Feuer, gießt etwas Wasser hinein, läßt sie nochmals aufkschen und stellt das Gesäß zur Seite. Bei dieser Behandlung geht der unangenehme Geschmack vollkommen verloren. Zum Zerlassen der Margarine benutze man ja einen hohen Topf und nicht etwa eine flache Pfanne! Hat Marga rine durch längeres Stehen an der Luft einen seifigen Geschmack angenommen, was sehr leicht passiert, so kann man diesen Ge schmack wieder beseitigen, indem man die Margarine in sauberes Wasser legt, dieses bis zum Kochen erhitzt, so daß die Margarine darin zerschmilzt. Darauf fügt man eine Messerspitze kohlen saures Natron hinzu, rührt die Flüssigkeit gründlich um und läßt das Wasser mit der zerschmolzenen Margarine wieder er kalten. Man kann jetzt die Margarine einfach vom Wasser ab heben und der Geschmack ist verschwunden. Es ist darauf zu achten, daß Margarine stets gut bedeckt und kühl aufbe wahrt wird. — Kesselsdorf. In letzter Zeit mehren sich die Felddieb stähle in unheimlicher Weise. Beim Gutsbesitzer Eulitz haben die Diebe große Mengen Weizen, Hafer, Kartoffeln und Klee vom Felde gestohlen, so daß der Verlustträger eine Belohnung von 5000 für diejenigen aussetzt, die die Täter so namhaft machen, daß deren gerichtliche Bestrafung erfolgen kann. — Heidenau. Die Gendarmerie Heidenau hielt kürzlich bei einer Streife ein Milchfuhrwerk an und revidierte es, da der Verdacht bestand, daß der betreffende Händler Sahne verkaufte. Auf dem Wagen wurde denn auch ein Krug mit 15 Liter Sahne gefunden, der nach Dresden gebracht werden sollte. Die Sahne wurde deschlagnahmt und dem Iohanniterkrankenhaus zugewiesen, wo sie den Kranken wert vollere Dienste leistete, als den ausländischen Valutagästen und Schiebern in Dresden. Der Händler hat neben dem Verlust der Sahne noch Bestrafung zu gewärtigen, da, wie kürzlich erst wieder in Erinnerung gebracht, das Sahneverbot noch besteht und im Interesse der Milchversorgung streng durchgeführt werden muß. — Pfaffendorf. Der etwa 13 Jahre alte Schulknabe Küchler wollte sich kürzlich die letzten Bestände eines Kirsch baumes pflücken. Dabei hatte er das Unglück, vom Baum zu stürzen und einen Arm zu brechen. Infolge des Sturzes hatte Zollhaus Kiellerstein. Jeden Mittwoch von nachmittags 4 Uhr an Nachdem die beliebte WH" I^ruNiSN. Zuverlässigen ZeitWS-AilsWW für den 2 Stadtbezirk des „Wilsdruffer Tageblattes" für 1. September SM" gesucht. Zu melden in der Geschäftsstelle. 5« MlK WGW zahle ich demjenigen, welcher mir die Weizen-, Klee-, Hafer- und Karroffeldiebe so nachweift, daß sie bestraft werden können. Eulitz, Kesselsdorf. Zer l. September kommt und erinnert da ran, Neubestellungen auf das „Wilsdruffer Tage blatt" sofort zu bewirken. sich der Knabe eine Verwundung am Gelenk zugezogen, wo durch später Starrkrampf entstand, der leider den Tod des jungen Menschen zur Folge hatte. — Rabenstein. Zu der grauenvollen, bereits kurz gemeldeten Mordtat wird weiter berichtet: Am Freitag morgen wurden in der 7. Stunde von einem landwirtschaftlichen Arbeiter hinter dem Neuen Friedhof Blutspuren gefunden, die nach einem Felde (Sturzacker) führten, der eine glatte Stelle zeigte. Der Betref fende vermutete, daß an dieser Stelle irgend etwas vergraben sein müsse. Er grub nach und brachte eine Leiche zutage, die noch warm war und am Kopfe blutete. Der Tote wurde bald als der Tischlermeister Schubert aus Rottluff identifiziert. Staatsanwaltschaft und Gendarmerie waren alsbald zur Stelle. Nach kurzen Erörterungen verdichtete sich der Verdacht gegen den 22jährigen Sohn des Ermordeten, den Tischlergesellen Alfred Schubert. Nach anfänglichem Leugnen legte dieser schließlich ein umfassendes Geständnis ab, wobei er als Grund zur Tat an gab, daß er seine Mutter und sich selbst von dem Vater befreien wollte, der immer lieblos gewesen sein soll. Schubert jun. wurde am Donnerstag nacht in der zweiten Stunde von seinem Vater aufgefordert, mit ihm stehlenshalber in die Felder zu gehen. Er nahm diese Gelegenheit wahr und hat seinen Vater hinter dem Friedhof in Rabenstein mit einem mitgenommenen Hammer wiederholt auf den Kopf geschlagen, so daß dieser besinnungslos hinfiel. Den Besinnungslosen erdrosselte er dann mit einer Schnur, schleppte den Leichnam nach dem Felde und vergrub ihn dort. — Freiberg. Vom hiesigen Wucher gericht sind ver urteilt worden der Kaufmann Otto Alfred Riemer in Nossen und der Kaufmann Fritz Emil Schneider daselbst wegen Ketten handels und übermäßiger Preistreiberei zu je 25 000 <^k Geld strafe. Im Falle der Uneinbringlichkeit tritt an Stelle von je 150 ein Tag Gefängnis. Außerdem ist auf Einziehung des übermäßigen Gewinns von 12 806,40 erkannt worden. — Grimma. Als der Schwimmverein „Neptun" am Sonnabend abend auf der Mulde von seinem Bade bis zur Tonnenbrücke einen Lampionreigen schwamm, drängten sich auf der Brücke so viele Menschen zusammen, daß eine Ueberlastung eintrat, und infolgedessen eine Anzahl von Tonnen voll Wasser liefen und die Brücke auf der einen Seite wegsank. Es bedurfte mühseliger, langer Arbeit, um die Tonnen aus zupumpen und die Brücke wieder in tragfähigen Zustand zu versetzen. — Oederan. Im Schulhause in Breitenau wurde während der Nacht eingebrochen. Die Diebe erbeuteten 4 1 H ü h n e r, die sie an Ort und Stelle abgeschlachtet haben. — Burgstädt. Die Stadtverordneten stimmten mit Rück sicht auf die Notlage der Minderbemittelten einem Antrag auf Errichtung einer Volksküche zu. — Annaberg. Frau Anna Wechsler, eine in weiten Kreisen bekannte und geschätzte Künderin des Erzgebirges in frischer heimatlicher Mundart — „Blumen vom Pöhlberg hang", „Heimatglocken" u. a. — ist am Freitag kurz vor Voll endung des 60. Lebensjahres am Gehirnschlag gestorben. Die Verstorbene, der insbesondere die Gabe der sonnig humoristischen Erzählung verliehen war, hat sich während eines Menschenalters auch in stiller opferfreudiger Wohltätigkeit ver dient gemacht; für etwa drei Jahre gehörte sie dem hiesigen Stadtverordnetenkollegium an. — Seifhennersdorf. Hier haben die Arbeiter zur Selbst - Hilfe gegen den tschechischen Ausverkauf Sachsens gegriffen und sämtliche Grenzwege, außer der Zoll^ straße, fest abgesperrt. Alle Tschechen wurden auf die Zollstrahe verwiesen und dort genau untersucht, namentlich die Frauen. Dabei wurden eine Unmenge Waren beschlagnahmt. Die Sperrmannschaften, zu denen alle Arbeiter auf je zwei Stunden befohlen wurden, erhalten gestempelte Legitimationen. Die tschechischen Ausplünderer fluchten fürchterlich und drohten mit Gegenmaßnahmen. Sie machten sich aber damit nur lächerlich. — Plauen. Die Mordtat bei Brenndorf hat, wie aus Eger berichtet wird, bereits ihre Aufklärung gefunden. Der Finanzwacheangestellte Walenta von Wildstein, der bereits öfters mit Schmugglern, die ehemals russische Offiziere waren, zu tun hatte, stellte in dem Ermordeten den ehemaligen russischen Oberleutnant Rogatschew fest, der sich gemeinsam mit dem ehe maligen russischen Ossizier Iurkevitsch und dem ehemaligen rus sischen Obersten Kaminicky in Markneukirchen aufhielt und die sich mit Schmuggel befaßten. Diese Feststellung wird noch da durch unterstützt, daß sich diese drei Schmuggler nur mit dem Schmuggel amerikanischer und holländischer Zigaretten befaßten, die nur im besetzten deutschen Gebiete erhältlich sind, 'und daß der bei Schönbach gefundene ausgeraubte Koffer nur solche Ziga rettenumhüllungen enthielt. Wie weiter festgestellt wurde, haben sich in der Mordnacht zwei Männer, auf die die Personal beschreibung der beiden Genossen des Ermordeten paßt, in Tirsch- nitz erkundigt, ob der nächste Zug bis nach Prag fährt. Auch der Fund der Kappe im Bache, von der der obere Teil abge rissen war, fügt sich in obige Feststellung ergänzend ein, denn ( die Russen pflegten in dem Mützenboden ihr Geld aufzu- bewahren. Es wird angenommen, daß Maminicky, der ein sehr ' gefährlicher Mensch sein soll, den Mord verübte und Iurkevitsch nur den Helfershelfer abgab. Zwickau. Der Käuferstreik der Fleischer auf dem Schlachthofe hatte zur Folge, daß sich der Ladenpreis für Schweinefleisch in dieser Woche auf 144 bis 150 halten wird, während er nach den ursprünglichen Förderungen der Vieh händler auf 180, vielleicht sogar auf 200 -/L hatte binaufgesetzt werden müssen. Das nach Annaberg und sonstigen Grenz städten bestimmte Vieh ließen die hiesigen Fleischer aus dem , Schlachthof nicht heraus. Kriefkasten. Alter Abonnent Z., Wilsdruff. Von 16 Küken sind mir während der Nacht 11 Stück durch eine Katze geholt worden. Die Küken befanden sich in einem Kasten, der in einem nach oben und allen Seiten durch Maschendraht geschlossenen Lauf raum stand. Wie die Katze Hineingelangl ist, ist rätselhaft. Auch der Hühnerhof selbst ist durch 2 Meter hohen Drahtzaun abge sperrt. Zwei Tage später wurden in einem Keller in der Nach«- barschast drei von den Küken gesunden. Es steht daher fest, daß die Katze dieses Hausbesitzers die Küken geholt hat. Ueberdies ist die Katze gesehen worden, als sie auf dem Laufraum lag. Der Besitzer der Katze ist bereit, drei Küken zu bezahlen, die bei ihm vorgefunden worden sind. Weitere Ansprüche lehnt er ab und verlangt, ich solle beweisen, daß seine Katze auch die anderen Küken geholt habe. Es ist zweifellos, daß die Katze nicht nur drei Küken geholt und nach Hause geschleppt hat. Habe ich Anspruch auf Ersatz auch für die übrigen acht Küken und würde ich mit Aussicht auf Erfolg klagbar werden können? — Antwort: Wenn auch eine große Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß die Nachbarskatze alle elf Küken geholt hat, so wird doch im Falle einer Klage das Gericht den positiven Beweis dafür verlangen, bevor der Besitzer der Katze zum vollen Ersatz der elf Küken verurteilt wird. Sie müssen also zunächst ge nauere Feststellungen darüber treffen, ob alle elf Küken von der betreffenden Katze getötet worden sind. Hausmütterchen L. Um gebrauchte und hart gewordene Gummiringe wieder weich zu machen, lege man sie etwa 30 Mi nuten lang in eine Mischung von zwei Teilen Wasser und einem Tei! Ammoniak (in jedem Drogengeschäft zu haben). Die Ringe werden dann wie neu. Ratloser E. M„ Wilsdruff. Lieber Freund: Steh und falle mit eigenem Kopse, Tu' das deine und tu' es frisch! Besser stolz aus irdenem Topfe, Als demütig am goldenen Tisch. Nossener Produktenbörse am 25. August 1922. Weizen, neu 3000 bis 3200, Weizen, alt 3500, Roggen, neu 2500—2800, Sommergerste 2700—3000, Wintergerste 2000—2700, Hafer, neu 2600—2800, Hafer, alt 3000, Weizenmehl, Kaiserauszug 4600, Weizenmehl 70^ 4300 bis 4400, Roggenmehl 75 A 3500, Roggenmehl 85^ 3250, Roggen kleie, inländ. 2000, Weizenkleie, grob 2000, Maiskörner 3200, Mais schrot 3400, Kartoffeln, neu, in Ladungen 260—270, Wiesenheu, neu 700—800, Prcßstroh 350—360, Gebundstroh 320 die 50 Kg. (Die Preise gelten für auf Lager genommene Waren.) — Nossener Wochenmarktbcricht vom 25. August 1822. Frische Landbuttcr Pfund-Stück 80—85 .//, frische Landeier Stück 7,50—8,00 «4k. — Meißner Getreidepreise am 26. August 1922. Weizen, alt 3400—3500*, Weizen, neu 3000—3200*, Roggen 2650—2850*, Wintergerste 2600—2800*, Sommergerste 2900—3100*,. Hafer 2700 bis 3000«, Raps, trocken 3500—4000*, Mais 3200**, Rotklee, alt 25000-30000**, Trockenschnitzel 2200*«, Wiesenheu, sächs. 850*, Futtcrstroh 380—400*, Streustroh 360—380*, Kleie 2100", Kar toffeln 260—270* -4k per Zentner. Stimmung: Fest. Die mit * be zeichneten Preise sind Erzeugerpreise, die mit ** Handelspreise. Ernst Horn. 457 l Im. IMMthl. Dienstag den 29.August 7 Uhr Uebung.... Kommandomitglieder sämt lich ^7 Uhr i. Spritzenhaus. WerOWen. Auf vielseitigen Wunsch Dienstag den 29. Ang. SWeabieraSead mit Frane«. Anfang -es Kinos Vs 9 Uhr. Hierzu ladet freundlichst ein Mklchr. Freitag Uebung. «57» Gute Mruen verbaust B. Große. Kontoristin zum baldigen Antritt gesucht. Richard Eckelt, «57« Holzgeschäft. Reife selbe s rr Mempfiehlt billigst ^«MAlfred Jäpel, WilSdruff. I Kleine Inserate haben Ms Echlg. DasvaterLanö über öiepartei! Vas ist öer Srunösay. Unter ihm sollen stch alle vereinen, Sie Sem MeSerachSau öienen. Ablehnung Se» Massenkampfe»! zur sittliche Ertüchtigung unS Lrneuerungl Hebung üeutscher Kunst, deutscher Literatur l Täglich einmal früh erscheinruS, monatlich * Mark. Srrltn SW. 11, Dessauer Straße H. WK, « E» lick« 8s- M MH MU srellunssu ML LdL autvruck- ———————— sacken LU. eVrt wsrcksn Aswcksssndatt uncl rasck del »Luderer ^.ustükrun^ erleckiAt von cksr Uucdckrucßersi vom in Wilsckruss ^eUaersrr. 20. . Piano od. klein. Flügel sowie kitte' Schreibmaschine zu kaufe« gesucht. Angebote m. P> eis a. Kegel, Dresden, «sei Cri piplatz 11 III. > >. Verein ZMmalÄLnk cksr Klrntsdaupt- rnannlcdafr Meisten. Unmelckungen nehmen entgegen äie Geschäfts stelle bei cker Umts- kauptmsnnlchakt, äie Vertrauensmänner ckes Vereins u. ck.Gemeincke- vorstänck« ckes Lezirkes. Jahresbeitrag mindest, t Mk., juristische Per sonen u. Vereine ohne Rechtsfähigkeit min- :-:.ckestens i» Mk. .'7- V—