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hat der Blitz den Mann am Kopfe getroffen und den Körper am Knie wieder verlassen. — Bautzen. Ein gräßlicher Unglücksfall er eignete sich am Donnerstag abend in der 8. Stunde auf dem Wege von Dubrauke nach Weigersdorf. Abends 0-7 Uhr fuhr der 23 Jahre alte Arbeiter Johann Waurich aus Weigers dorf von seiner Arbeitsstätte, um sich nach Hause zu begeben. Er hatte dabei eine Sense auf der Schulter, da er Gras gehauen hatte. Unterwegs, und zwar 200 Meter vor der elterlichen Wohnung, ist nun Waurich aus noch unbekannter Ursache mit dem Rade gestürzt. Er fiel dabei so un glücklich in die Sense, daß ihm das Sensenblatt den Hals bis auf die Wirbelsäule durchschnitt. Wie die Spuren zeigen, hat sich der Unglückliche noch ein Stück geschleppt und ist dann an Verblutung gestorben. Gegen 8 Uhr fand man ihn tot auf. — Hohnstein (Sächs. Schweiz). Der in der Nacht zum Dienstag aus der Anstalt Hohnstein nach Verübung eines Ein bruchs entwichene Korrektionär Beck wurde am Mittwoch nach mittag in Vogelgesang fest g e n o mm e n. Beck hatte versucht, einer dortigen Einwohnerin, der Tochter eines Bahnbeamten, einen Regenschirm zu verkaufen. Auf das erlassene Signale ment hin erkannte diese den Entwichenen und hielt ihn solange fest, bis die benachrichtigte Gendarmerie den Ausreißer fest nahm. Das bei seinem Hohnsteiner Einbruch erbeutete Mikro skop hatte Beck noch in seinem Besitz. — Rochlitz. Eine dreifache grüne Hochzeit an einem Tage in einer Familie — dies dürfte wohl eine große Seltenheit sein — wurde dieser Woche in unserer Um gegend gefeiert. Ein Sohn und zwei Töchter des Gasthofs besitzers Georg Wanak in Zettlitz wurden am letzten Mittwoch getraut. Die ganze Gemeinde nahm Anteil an dem seltenen Feste. — Bärenstein i. E. Als ein Dienstmann an einem der letzten Tage abends nach Weipert zurückkehren wollte, wurde er von einem Unbekannten, der sich als Zollbeamter ausgab, angehalten. Der Unbekannte nahm ihm einen Geldbetrag in Höhe von 4800 und 165 Kronen ab und forderte ihn auf, auf das Gemeindeamt zu folgen. Als aber das Gemeindeamt in Sicht war, verschwand der falsche Zoll beamte unter Mitnahme des Geldes. — Bärenstein. Das traurige Ende eines Sachsen, der in französischer Gefangenschaft geraten war und bislang noch in Frankreich zurückgehalten war, ist jetzt bekannt geworden. Am 8. April wurde auf der Landstraße bei Sonnay (Savoyen) der unbekleidete Leichnam des 1895 in Bärenstein geborenen, im März 1915 in französische Gefangen schaft geratenen deutschen Heeresangehörigen Kurt Schmiedel aufgefunden. Für Schmiedel, der zuletzt die ihm nach deutscher Auftastung zu Unrecht auferlegte lebenslängliche Freiheitsstrafe im Zuchthaus in Bion verbüßte, hatte sich der deutsche Aus schuß für Kriegsgefangene in Paris, bei der französischen Regierung nachdrücklich eingesetzt. Diese hat nunmehr mit geteilt, daß Schmiedel am 3. April 1922 aus dem Zuchthaus entlasten und auf dem Wege in die Heimat durch ein Auto mobilunglück ums Leben gekommen sei. Die französische Re gierung hat es nicht für nötig erachtet, die deutsche Botschaft in Paris, deren warmes Intereste an Schmiedel ihr bekannt war, und die für besten sichere Heimschaffung Sorge getragen hätte, von der Freilassung in Kenntnis zu setzen. Sie hat den Landes unkundigen, durch vieljährige Gefangenschaft zermürbten deut schen Soldaten, der nach den eigenen Feststellungen der fran zösischen Behörden Zeichen geistiger Störung verraten hat, viel mehr mitleidslos seinem traurigen Schicksal überlasten. — Sayda. In den hiesigen Waldungen wurde ein statt - licher Steinpilz im Gewichte von 4'/- Pfund gefunden. Der Umfang des Hutes betrug 95 Zentimeter. — Lichtenstein-C. Streikende Feuerwehr. Die 1. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr hat infolge Unstim migkeiten mit der Stadtverwaltung den Feuerlöschdienst ge kündigt. — Hammerunterwiesenthal. EinefurchtbareBlut- tat hat sich am Mittwoch morgen in der 5. Stunde im Hause des Werkführers Heinrich Zinner abgespielt: Die 41 Jahre alte Ehefrau schnitt zuerst ihrem 10-jährigen Knaben mit einem Ra siermesser die Kehle durch, holte dann ihre 13 Jahre alte Tochter, die im 1. Stock bei ihrem Vater schlief, herunter in ihre im Erdgeschoß gelegene Kammer, ohne daß der Mann etwas davon bemerkte — und verletzte sie schwer am Halse und entleibte sich darauf mit dem furchtbaren Mordinstrument selbst. Ein 15jähriger Sohn, der in der gleichen Stube schlief, erwachte wohl noch rechtzeitig genug, um nicht ebenfalls der verzwei felten Tat der eigenen Mutter zum Opfer zu fallen. Seine Rufe brachten zwar den Vater schnell herbei, die Mutter und das jüngste Kind waren, aber bereits tot. Das Mädchen ist am Nachmittag gegen 4 Uhr ihren schweren Verletzungen, die einen starken Blutverlust zur Folge gehabt hatten, ebenfalls er legen. Die Beweggründe zu der Tat werden in ehelichen Un stimmigkeiten gesucht. Die Familie ist erst seit Mai in Hammer unterwiesenthal ansästig und stammte aus Böhmen. BeZirksturnsest in Kesselsdorf. Der Bezirk Freital (D. T.) hielt am gestrigen.Sonntag in Kestelsdorf sein diesjähriges Bezirksturnfest ad, das mit der 30-Iahr-Feier des Kestelsdorfer Turnvereins verbunden war. Das Fest wurde durch einen Äegrüßungsabend, der am Sonn abend im Saale der „Krone" stattfand, eingeleitet. Am Sonn tag herrschte schon in den frühen Morgenstunden reges Treiben auf dem Festplatze. Im friedlichen Wettstreit maßen sich die Turner und Iugendturner im volkstümlichen Dreikampf. Nach mittags 0-2 Uhr fand ein Festzug durch den Ort von der „Krone" aus nach dem an der Braunsdorfer Straße gelegenen Turnplatz statt. Es wurden sofort im Anschluß hieran von nahezu 1000 Turnern und Turnerinnen Freiübungen geturnt. Hierauf standen sich die Turner im Gerätezehnkampf in 2 Stufen und die Turnerinnen im Gerätevierkampf und volkstümlichen Dreikampf gegenüber. Es war eine Augenweide, die schön ge bauten Körper im edlen Wettkampf zu beobachten. Jeder Be teiligte gab fein Bestes, um als Sieger heimkehren zu können. Leider mußte das Fest infolge des stark einsehenden Regens vor Abwickelung sämtlicher Wettkämpfe abgebrochen werden. Gegen 0-8 Uhr fand im Garten des Gasthofes die Siegerver kündung nach einer kurzen Ansprache des Bezirksturnwarts Helmig-Tharandt statt. Als Sieger gingen hervor im Ge rätezehnkampf der Turner: Oberstufe: 1. Schmidt- Tharandt 158 Punkte, 2. Umlauft-Tharandt 155 P., 3. Bütt ner-Niedergorbitz und Lindner-Äriesnitz 153 P.; Unterstufe: 1. Mauksch-Döhlen 156 P., 2. Hesie-Somsdorf 155 P., 3. Wacker-Hainsberg 150P. Dreikampf der Turner: 1. Fischer-Somsdorf und Weißbach-Coschütz 52 P., 2. Henker- Kesfelsdorf 51 P., 3. Haugk-Dr.-Löbtau 50 P. Dreikampf der Turner über 35 Jahre: 1. Altkirch-Briesnitz 60 P., 2. Otto-Dr.-Löbtau 56 P., 3. Goldammer-Freital 54 P. Dreikampf der Iugendturner, Jahrgang 1904/05: 1. Ebert-Freital und Ehrlich-Dr.-Löbtau 68 P., 2. Märker- Wilsdruff 65 P., 3. Samiwalski-Dr.-Cotta 63 P; Jahrgang 1906/07: 1. Tamme-Wilsdruff 71 P., 2. Göckeritz-Grumbach 67 P., 3. Hollang-Briesnitz 66 P. Dreikampf der Tur- nerinnen: 1. Fitzmann-Dr.-Eotta 60 P., 2. Schulze- Dr.° Cotta 58 P., 3. Berndt und Zacharias-Dr.-Cotta 55 P. Dreikampf der Iugendturnerinnen: 1. Kraut- Dr.-Cotta 54 P., 2. Berger-Hainsberg und Iohne-Kesselsdorf 49 P., 3. Langsfeld-Cvschütz 47 P. Geräte Vierkampf der Turnerinnen: 1. Phenn-Dr.-Löbtau 65 P., 2. Ber thold-Coschütz 60 P., 3. Ruscheweyh-Döhlen 59 P. Vom Turnverein Wilsdruff gingen außerdem fol gende als Sieger hervor: Gerätezehnkampf, Oberstufe: 4. Sip pach mit 150 P., 6. Christmann 140 P., 8. Schubert 135 P.; Unterstufe: 9. Täubert 138 P. Dreikampf der Jugend 1904/05: 5. Richler 59 P.; 1906/07: 6. Werner 63 P., 8. Benath 61 P., 12. Trepte 58 P., 13. Marschner 53 P., 18. Clausnitzer 46 P., 21. Fichtner 43 P., 23. Berger 41 P. Dreikampf der Turne rinnen: 13. Frl. Hombsch 42 P. Aus dem Gerichtsfaal. Böse Folgen einer Kriegstrauung. Der Kaufmann und Textilwarengroßhändler Wilhelm Stohmann aus Leipzig stand unter der Anklage der Doppelehe vor der Ferienstrafkammer B des Landgerichts Leipzig. Im Jahre 1909 war der Angeklagte die Ehe mit Marta B. in Dresden eingegangen. Wegen einer Gefängnisstrafe, die er sich zugezogen hatte, ließ sich seine Frau 1913 von ihm scheiden. Bei Kriegsausbruch wurde Stohmann zum Heeresdienst einge zogen. Als sein Regiment zum Abtransport an die Front be reit stand, kam die geschiedene Frau Stohmann und bestürmte ihren ehemaligen Gatten mit Bitten, sich doch vor der Abreise, die in zwei Stunden erfolgen sollte, mit ihr kriegstrauen zu lassen. Als Grund dieses seltsamen Ersuchens gab sie an, fi« hätte dann, im Falle, daß er im Felde fiele, mit ihren Kinder« Anspruch aus Unterstützung. Stohmann willigte ein, bekam eine Stunde Urlaub, die Trauung wurde auf dem Standesamt voll zogen und in der Kirche eingesegnet. Mit seiner Frau hatte er ausgemacht, daß die Ehe, falls er gesund wieder aus dem Felde zurückkehren würde, wieder geschieden werden sollte. Die Frau erklärte sich damit einverstanden. Stohmann kam gesund zurück, aber seine Gattin wollte ihn nun nicht wieder freigeben, f Es gelang ihm, durch einen Detektiv Beweismaterial gegen z seine Frau zu beschaffen und er strengte deshalb die Eheschei dungsklage an. Unterdessen lernte Stohmann in Leipzig ein Fräulein K., seine jetzige Frau, kennen. Er verschwieg ihr, daß er feine geschiedene Frau zum zweiten Male geheiratet hatte und ließ seine Braut in dem Glauben, daß die 1913 ausge sprochene Scheidung zu Recht bestände. Er zog zu seinen Schwiegereltern und heiratete im September vergangenen Jahres das Fräulein K. in der Annahme, daß die Scheidung inzwischen ausgesprochen würde. Bis jetzt ist aber in der An gelegenheit noch kein Urteil erfolgt, da das Dresdner Gericht sich für den Prozeß nicht zuständig erklärt hat. Dem Ange klagten wurden mildernde Umstände zugebilligt. Das Urteil lautete auf acht Monate Gefängnis. Lvrttermitteilungen und Mehrtägige Wettervorhersage. Ein kleines im Sudetengebiet lagerndes Tiefdruckgebiet hat bei uns Gewitter mit Niederschlägen hervorgerufen. Ueher Frankreich liegt der Kern eines Hochdruckgebietes, welches weit nach Deutschland hineinreicht. Dieses wird aber nur eine vor übergehende Besserung unseres Wetters bewirken, denn die all gemeine Wetterlage hat insofern eine Aenderung erfahren, als die Depression, welche bereits seit ein paar Tagen bei Island lagert, über England an Raum gewonnen hat und sich daselbst noch gegenwärtig vertieft. Somit werden ihre Randgebilde bald unser Wetter beeinflussen. Wir erwarten, daß bereits morgen wiederum Niederschläge auftreten werden, anfangs in Verbindung mit Gewittern. Es ist nicht anzunehmen, daß sich späterhin eine rasche Besserung einstellen wird. — Nossener Produktenbörse am 11. August 1922. Weizen neu 1650, Roggen, neu 1200—1250, Sommergerste 1400 bis 1450, Wintergerste 1250—1300, Hafer, alt 1500—1550, Weizenmehl, Kaiserauszug 2400—2450, Weizenmehl, 70?L 2300—2350, Roggenmehl 75N 1700, Roggenmehl 85N 1650, Roggenkleie, inländ. 800—900, Weizenkleie, grob 800—900, Maiskörner 1500—1525, Maisschrot 1575, Kartoffeln, neu, in Ladungen 250—260, Wiesenheu, neu 700—750, Preßstroh 220 bis 240, Gebundstroh 220 die 50 Kg. (Die Preise gelten für auf Lager genommene Waren.) — Nossener Wochenmartt- bericht vom 11. August 1922. Frische Landbutter '/--Pfund- Stück 58—60 frische Landeier Stück 6,00—7,50 -F. — Meißner Getreidepreisc am 12. August 1922 Weizen 1600-1625", Roggen, alt 1250—1300", Roggen, neu 1200 bis 1250", Wintergerste 1200—1300*, Sommergerste 1450—1500*, Hafer 1550—1575*, Raps, trocken 2400—2600*, Mais 1450 bis 1475"", Wicken 1600", Rotklee, alter 15000—19000«*, Trockenschnitzel 1050*, Wiesenheu, sächs. 725*, Futterstroh 240 bis 250", Streustroh 230—240", Kleie 975**, Kartoffeln 250 per Zentner. Stimmung: Behauptet. Die mit " be zeichneten Preise sind Erzeugerpreise, die mit "" Handelspreise. — Dresdner Produktenbörse vom 11. August. Amtliche No- lierungcn. Weizen 1725—1750, behauptet. Roggen, alter 1360 bis 1380, behauptet, neuer 1300—1360, behauptet. Winter gerste, neue 1300—1350, stetig. Hafer 1660—1680, fest. Raps, trocken 2800—2850, ruhig. Mais, mixed 1450—1500, ruhig. Lupinen, blaue 1200—1250, fest, gelbe 1450—1550, fest. Kleine gelbe Erbsen 1700-1750, fest. Rotklee 15000—19000, gefragt. Trockenschnitzei 1050—1080, fest. Zuckerschnitzel 1090—1150, fest. Weizenkleie 975—990, fest. Roggenkleie 975—990, fest. Weizenmehl 2430—2480, fest. Roggenmehl 1820—1860, fest. ! Weizen- und Roggenstroh 290—300, fest. Haferstroh 310 bis ; 320, fest. Wiesenheu, lose, neues 810—850, fest. Feinste Ware über Notiz. Zollhaus Dieberstein. Mittwoch den 16. August Gr.WMr-v.SMWMt von der Stadtkapelle Wilsdruff (40 Musiker). Nachdem die beliebte Reunion. ff Lin neuer 8Mnn6näsr Koman H betitelt W I-isks u. leöiäöüscIM M von 8cnore M W beginnt im 43. Lucb-R.omLN-Hekt, Ins fstrt Z LUSAkAeben wirO. und durcb dis ^ustrL^er M K sorv. d. die Oesebüttssteile d. 81. erbultbob ist. s HerreMderstze, MHei - Sr.-Msn, SrimWer SU. - » Pcivakgeschäfr ab Burgkstraße. r?ss Z « Elegante Herreuanzüge, Schlüpfer, Stoff-- » « Brecheshosen, Schlofferauzüge, große Auswahl A H in Hosen und Sommsrjoppen, Zeltbahn, « » Iagdleineu, Khaki und pa. Lodenjoppen usw. « i Daß meine Preise nicht zu hoch sind, beweist, daß » B mein Geschäft diesen ungeahnten Aufschwung nimmt. Nmkk werden sofort eingestellt Baumeister Israel, Baustelle Bahnh. Hainkberg. liefert in neursitiieiler Luekübrung lllledärlleLkrZiäritlnrrZekiiükk, I!IIl»!I>IIII!IIIIIlIIIIIIIIIIIIIIlNlIIIIIII!!IIIIIIIUIIIIIIIIIIIItIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIItIIlIIIIIlIIIIIIIIINIIIIIIII Im Ituewch. Dienstag den 15.August 7 Uhr Uebung. - SR7 Sie spare« Geld auf mancherlei Art durch ord nungsgemäße Duchführnug. Ich richte Ihnen dieselbe nach eogOamenk An ein, führe od. kontrolliere dieselbe halb» tage- od. stundenweise und er- bttte Angebote unter 4442 an die Geschäftsstelle d. Bl. Weißer Adler. Nächsten Freitag Sonder- Konzert der Stadtkapelle. Mitwirkung: Kammervirtuos -Boch-Hannover. «so KlelUMMn"»'^ MWMe können ohne Operation und Berufsstörung geheilt werden. Sprechstunde in Dresden, Lüttichaustraße 29, bei Paul am 18. Aug. von 9—1 Uhr. Dr. med. Knopf, Spezialarzt für Bruchleiden.