Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192207238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19220723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19220723
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-07
- Tag 1922-07-23
-
Monat
1922-07
-
Jahr
1922
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.07.1922
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
treten: An die Tschechoslowakei 35 700 Tonnen Kaynraum, 5685 Pferdekräfte Schleppkraft sowie ein Liegeplatz in Oppeln; an Polen 40 700 Tonnen Kahnraum, 4890 Pferde kräfte Schleppkraft sowie ein Liegeplatz in Küstrin. Holland. X Internationale Gcwcrkschnftskonfercnz. In der Sitzung der Internationalen Gewcrkschaftskonferenz er statteten die deutschen Delegierten Wels und Crispien einen ausfübrlichen Bericht über die Politischen Zustände in Deutschland und über die zur Verteidigung der republika nischen Staatsform in Deutschland getroffenen Maßnah men. In der Ausspra e wurde von allen Rednern die Notwendigkeit der Ausrichtung einer Einheitsfront zur Bekämpfung der Reaktion dargelegt und eine gemeinsame Aktion befürwortet. Es wurde eine Kommission zur weiteren Aktion gewählt. Nordamerika. X Amerikanische Ansprüche gegen Deutschland. Im Se nat forderte der demokratische Führer Underwood die Schaffung eines Ausschusses von sechs Mitgliedern für die Ansprüche auf feindlichen Besitz, der über die Ansprüche amerikanischer Bürger gegen Deutschland befinden solle. Underwood sagte, die amerikanischen Ansprüche beliefen sich auf insgesamt etwa eine Milliarde Dollar. Man glaube zwar, daß einige Ansprüche übertrieben würden, doch werde die Gesamtsumme auf etwa 400 Millionen Dollar herauskommen. Der Republikaner Borah und der Demokrat Walsh wandten sich gegen den Grundsatz der Beschlagnahme deutschen Eigentums. Mitglieder des Aus schusses für die auswärtigen Beziehungen sagten, es sei inoffiziell bekannt, daß Hughes in Verhandlungen über einen Vertrag mit Deutschland zum Zwecke der Errichtung eines Ausschusses für die beiderseitigen Ansprüche stünde, dieser Vertrag dürfte den Plan von Underwood durch kreuzen. Aus Zn- und Auskmd. Berki«. Reichskanzler Dr. Wirtb wird sich nach Beendi gung der Verhandlungen im Auswärtigen Ausschuß Mitte nächster Woche zu einem längeren Erholungssommerurlaub Nach Süddsutschland begeben. Berlin. Bei den Unabhängigen schweben Beratun gen über die Einberufung des Parteitages schon für den Monat August, mn zur Frage der Einigung «der beiden sozialistischen Parteien Stellung zu nehmen. Wien. Der Nationalrat genehmigte den Staatsver- trag zwischen der Republik Österreich und dem Deutschen Reiche zur Ausgleichung der in- und ausländischen Besteue rung. Plymouth. Der deutsche Botschafter in Japan Dr. Solf traf hier ein. Er erklärte es für unwahr, daß er der N ach - folger Rathenaus als Außenminister werden solle. Ferner traf noch der deutsche Botschafter in Washington Meb- feldt ein, der eine gleiche <7 -ng abgab. Rechisgüttigkeii der Schuhgesetze. Zu st immungzur Einkommen st euernovelle. Der Reichsrat hielt eine Sitzung ab, in der er sich mit den vom Reichstage verabschiedeten Steuervorlagen und den Gesetzen zum Schutze der Republik beschäftigte. Staats rat Dr. v. Wolf erklärte im Namen der bayerischen, Negie rung, daß diese ihren Einspruch gegen die Schutzgesetzs auch nach den vom Reichstage beschlossenen Änderungen aufrecht erhalte. Dieser Einspruch Bayerns wurde von den Vertretern der andern Länder nicht unter st ützt. Der Reichsrat stimmte den Schutzgesetzen zu, die damit rechts gültig geworden sind. Gegen die Novelle zum Einkom mensteuergesetz erhob Thüringen Einspruch, der aber auch keine Unterstützung fand. Die Novelle zum Einkommen steuergesetz wurde ebenso wie die übrigen Steuervorlagen in der Fassung angenommen, die der Reichstag ihr in dritter Lesung gab. Richtlinien für Preußen. Die gleich nach Rathenaus Ermordung erlassenen Verord nungen zum Sckmke der Revublik 126. und 29. Juni) haben 8 Die Todfeinde Originalroman von Hainz Alfred von Byern. Hagen stieg die Treppe zur Haupttribüne hinauf, da brauchte er sich nicht erst mühsam seinen Weg durch die dichtgedrängte Menschenmaste zu bahnen. Aber plötzlich blieb er wie ange wurzelt stehen — in der Loge unter ihm saßen zwei Damen, ein schlanker Herr mit auffallend dunkelm Teint beugte sich lächelnd zu der jüngeren hinab, die ihm die Hand reichte — Signe, Gräfin Signe! Und der andere mußte Heerdringen sein — Heerdringen, von dem es hieß, daß er mit ihr so gut wie ver lobt war. Langsam schritt Achim weiter — und wenn es sich so ver hielt, was ging das ihn an? Aber von der Tür des Garderobe zimmers warf er noch einmal einen kurzen, schnellen Blick zurück — die dritte Loge rechts neben dem Eckpfeiler, zweite Reihe — Ueberall klebten große Plakate in grellroten Farben: „Ach tung! Taschendiebe!" Irgendwo gab es einen Auflauf, ein Buch macher war von zwei Kriminalschutzleuten in Zivil festge nommen worden. Die Herren des Rennvorstandes gingen nach dem Richter- Häuschen hinüber, mit einem schmetternden Fortissimo setzte die ' Kapsle ein, die Weise eines flotten Militärmarsches klang herüber. Aus den zu ebener Erde gelegenen Erfrischungsräumen strömten die Rennbahnbesucher heraus, und nun wurden auf allen Plätzen die Nummerntafelst hochgezogen. Der Ansturm auf die Wettschalter begann. Der seltsame Zauber des Rennplatzes, der Reiz, aus einer mehr oder minder schwierigen Kombination mühelos Geld zu erwerben, die bis zur Siedehitze gesteigerte Erregung hielt alle in Bann. Es war dasselbe Bild wie in Longchamps, Hoppe garten, Auteuil, Hamburg-Horn, Wien, Mailand, Budapest. Menschen, die sich zum erstenmal im Leben begegneten, sprachen einander an, Helles Frauenlachen, grobe Schimpsworte, und nun ein jäher Zusammenstrom all' der widerstrebenden, elastisch durcheinanderwirbelnden Elemente: mit geräumigem, stelzendem Schritt betraten die Pferde das Geläuf. Ein schrillendes Klingelzeichen — Tribünenparade und Auf galopp! In langen, raumgreifenden Galoppsprüngen nahm »Klingsor« die Probehürde, dichtauf gefolgt von »Demetrius«. Und dann zuckte Signe unwillkürlich zusammen — wie von Stahlfedern geschnellt flitzte ein schnittiger Fuchs über den Rasen, besten Reiter die schlichte, scharlachrote Jacke mit der tradi tionellen schwarzen Kappe trug. in ihren Ausführungen manchmal Zweifel erstehen lassen, uns cs sind zahlreiche Beschwerden erfolgt. Daraus hat nun der Minister des Innern Severing neue Richtlinien veröffentlicht, nach denen bis zur Einführung der neuen Rcichsgesctze zu Ver fahren ist. Verbote von Vereinen, Versammlungen, Aufzügen, Kund gebungen, patriotischen Druckschriften sind nicht von Regie rungspräsidenten und Polizeipräsidenten zu erlassen, sondern vom Oberpräsidenten. Der Entscheidung ist, für eine Nach prüfung bei eingereichtcr Beschwerde, eine Begründung bcizu- gebcn. In Anbetracht der Lage ist ein scharfes Durchgreiscn erforderlich. Die Verbote sind in der Regel auf die volle Dauer der gegebenen Zeit zu erstrecken. Für das Verbot von Versammlungen, Auszügen usw. ge nügt die Besorgnis, daß es bei ihnen zu Erörterungen un erwünschter Natur kommen werde, zu Auflösung und dem Ver bot von Vereinen und Vereinigungen bedarf es der Tat sache, daß solche Bestrebungen verfolgt werden. Im einzelnen bemerkt der Minister noch folgendes: Für Versammlungen nnd Feiern, die schon auf Grund der besonderen Verordnung über das Verbot bestimmter Versamm lungen vom 26. Juni 1922 durch meine Bekanntmachung vom gleichen Tage verboten sind, bedarf cs eines Verbotes gemäß 8 1 der ersten Verordnung zum Schutze der Republik nicht mehr. Die Durchführung dieses allgemeinen Verbots obliegt den Ortspolizeibchörden, die hierin von den Regierungs- präsidcntcn und Landräten zu überwachen sind. Unter dieses Verbot fallen auch Veranstaltungen, die auf Grund des 8 1 der Verordnung zum Schutze der Republik einem Verbot nicht unterliegen würden. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der „anderen Versammlungen von Angehörigen ehemaliger Trup penteile", die bis auf weiteres, wie die N e g i m e n t s f e i e r n schlechthin, verboten sind. Ein Beschwerderecht ist den von diesem Verbot betroffenen Veranstaltungen nicht gegeben. Von diesem Verbot werden auch die Veranstaltungen der Kriegervereine bettoffen, die sich fraglos aus Angehöri gen ehemaliger Trupf)enteile zusammensetzcn. Verboten sind jedoch nnr Feiern und Veranstaltungen, nicht dagegen die zur Erörterung wirtschaftlicher und geschäftlicher Angelegenheiten der Vereine erforderlichen, ausschließlich den Mitgliedern zu gänglichen Vorstandssitzungen, Vertteterntzungen und satzungs- mäßigcn Tagungen, sofern sie in geschloffenen Räumen statt finden. , X Die Veranstaltungen von Schützen Vereinen fallen nicht ohne weiteres unter dieses allgemeine Verbot. Es werden auch nur in Ausnahmefällen die Voraussetzungen zu einem Verbot gemäß 8 1 Abs. 1 der Verordnung zum Schutze der Republik gegeben sein. Diese Veranstaltungen können jedoch gemäß Artikel 123, Absatz 2 der Reichsverfassung von der Orts polizeibehörde dann verboten werden, wenn mit ihrer Abhal tung eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit ver bunden ist. Eine etwa vorhandene Besorgnis der unmittel baren Gefährdung der öffentlichen Sicherheit kann insbesondere dadurch beseitigt werden, daß bei Aufzügen Waffen nicht mit- geführt werden, daß die Farben Schwarz-Weiß-Rot nicht ge zeigt werden und daß Preisschießen unterbleiben. Tätlichkeiten im Sramschweiger Landtag Sepp Oerter in Aktion. Braunschweig, 21. Juli. Auf der Tagesordnung der heutigen Vormittagssitzung der Landcsversammlnng stand die Grgänzungswahl zum Staats- ministerium, die durch den Rücktritt des Ministers Kaefer von der Deutschen Volkspartei notwendig geworden war. Die Unabhängigen schlugen den Landtagsabgeordneten Grote wohl und den Schriftleiter der hiesigen „Freiheit", Reichstags- abgeovdneten Vogtherr, zu Ministern vor. Abg. Regens burger erklärte, die Demokraten seien grundsätzlich zur Koa lition bereit, würden aber nicht bedingungslos eine solche cin- gehen. Im Verlause der Rede des Abg. Oerter (Wilder) tarn es zu stürmischen Szenen. Oerter griff Vogthcrr aufs heftigste an nnd bezeichnete ihn als völlig ungeeignet für den Ministerposten. Die Unabhängigen machten verschiedene Zwi schenrufe, auf die Oerter einging. Schließlich drang ein Ab geordneter der Unabhängigen mit c-vhobener Faust auf Oertcc ein, ein anderer erhob einen Stuhl gegen ihn. Oerter wurde zusammengedrängt und es bildete sich ein förmlicher Knäuel um ihm Nachdem die Sitzung infolge des Tumults vorüber gehend unterbrochen worden war, brachte der Ältestenrat sein Mißfallen über die provozierende Art des Abgeordneten Oerter nnd über die Vorgänge im Saal zum Ausdruck. Darauf wurde der Landtag und die Umbildung der Regierung bis zum Herbst vertagt. Im Kanter ging es an den Start. Und mit einemmal starrten von der Tribüne tausend Gläser wie gierige, funkelnde Raubtieraugen hinüber, dorthin, wo sich die sieben Vollblüter nebeneinanderschoben, zu einer langen, schnurgeraden Linie aus richteten. Aber die Geduld der Zuschauer wurde aus eine harte Probe gestellt, zweimal nahm »Hagelschlag« seinem Reiter die Hand und versuchte auszubrechen, doch immer wieder brachte Freiherr von Berchem den aufgeregten Hengst an die Maschine heran, stellte ihn mit Schenkeln und Kreuz zusammen. . Endlich! Das farbige Band schnellte hoch, die blaue Flagge des Hilfsstarters senkte sich, ruckweise stieg neben dem Ziel der rote Ballon herunter. Ein Aufatmen ging durch die dicht an die weißgestrichene Barriere gedrängten Menschen. »Corsar« hatte einen fliegenden Start erwischt, und Herr Glaser, der das leichte Gewicht des Braunen ausnützen wollte, machte ein Rennen auf Leben und Tod. Im Gänsemarsch kam das. Feld an den Tribünen vorbei, sechs Längen voraus der Kornblumsche Hengst. Gräfin Signe nahm das Glas hoch, Gott sei Dank, alle Pferde waren tadellos über den ersten Sprung, eine Tuyahecke, gekommen. Aber sonderbar — das junge Mädchen sah nicht den schwarzen Dreß mit den weißen Nähten — immer wieder er schien im Sehfeld der Linse eine leuchtend rote Jacke, die wie ein seltsamer Schmetterling, eine riesige Mvhnblüte, über dem lichten Grün der Grasbahn schwebte. Nach zweitausend Metern hatte »Corsar« genug, er klappte plötzlich zusammen, siel auf den vorletzten Platz zurück, und nun nahmen der aufgerückte »Totila« und »Demetrius« das Rennen auf. Ein Schrei aus hundert Kehlen — an dem Koppelrick mit post and cails war »Hagelschlag« in die Knie gekommen, stürzte, wie eine Katze so behend glitt sein Reiter aus dem Sattel, stieg im nächsten Augenblick wieder auf und ritt den Hellbraunen nach — die Reise war ja weit, da konnte man nicht wissen, was sich unterwegs alles ereignete! In gleichmäßiger Fahrt passierte das Siebenerfeld den zweiten Platz. Jetzt setzte »Gallipoli II« Dampf auf und führte mit einer halben Länge vor »Demetrius« und »Totila«, die Gurt an Gurt lagen. Dicht dahinter lief »Klingsor«, dem »Rot- Gold« mit zwei Längen folgte, während »Corsar« und »Hagel schlag« in weitem Abstand den Beschluß bildeten. Gräfin Signe war aufgestanden, ihre kleine, feste Hand umklammerte die Brüstung der Loge. Die Pferde bogen in die Diagonale ein, nahmen den irischen Wall, den Wassergraben Neueste Meldungen. Die Untersuchung über den militärischen Zusammenbruch. Berlin. Der Unterausschuß des parlamentarischen Unter suchungsausschusses über den militärischen Zusammenbruch hielt eine kurze Sitzung ab, in der er einige Sachverständige vernahm. Er beschloß, die Gutachten, die von dem General der Infanterie Kuhl, dem Obersten Schwerdtfeger und dem Geheimrat Prof. Delbrück erstattet worden sind, demnächst zu veröffentlichen. Das Vermögen der Hohenzollern. Berlin. Das preußische Staatsministerium hat auf Antrag des Finanzministers Dr. v. Richter den Ministerickldirektor Dr. Bachem zur Disposition gestellt. Bachem hat bekanntlich vor längerer Zeit sein Abschiedsgesuch eingereicht, weil er als bis heriger Dezernent für die Absindungsfrage der Hohenzollern die Beobachtung machen zu können geglaubt hatte, daß der gegenwärtige preußische Fintmzministcr ihn ausschalte und in der Avfindungsfrage Wege einschlage, die er nickst vertreten könne. Bauarbeitcrstreik in Mitteldeutschland. Magdeburg. Ein unparteiisches Schiedsgericht in Halle hat den Bauarbeitern eine Stundenlohnzulage von 7 Mark, d. h. eine Stundenlohnerhöhung von 28 Mark auf 35 Mark zu- gebilligt. Dieser Spruch wurde von den Unternehmern abge- lehnt. Ihr Angebot erstreckt sich auf eine Summe von 4,50 Mark pro Stunde. Der Vauarbeiterverband hat beschlossen, so fort in allen Städten der Provinz Sachsen, darunter Dessau, Magdeburg, Naumburg, Zeitz, die Arbeit niedcrzulcgen. « Dir russische Not. London. Der Völkcrbundsrat erörterte den Vorschlag Nansens auf Bildung einer Untersuchungskommisfion wegen der russischen Hungersnot. Nansen sagte, die russische Ernte 1922 werde warscheinlich 30 Millionen Tonnen ausmachen, d. h. 20 Millionen Tonnen weniger, als der Verbrauch Rußlands im Inlands vor dem Kriege betragen habe. Gerard über Deutschland. Newyork. Der ehemalige Botschafter in Berlin, Gerard, sagte in einer Ansprache, ein sofortiges Nachlassen in den Re- Parationssorderungen sei nötig, um Deutschland vor dem Ruin zu retten. Die französisch: Regierung sei geneigt, ihre An sprüche zu vermindern, fürchte aber zu handeln, weil das fran zösische Volk darauf bestehe, daß der volle Betrag gezahlt werde. Marschall Foch habe ihm erzählt, für Frankreich würde die Bei setzung des Ruchrgebietes mehr kosten als einbringen. Französisch-italienischer Zusammenstoß im Bölkerbundsrat. London. Im Völkerbundsrat kam es bei der Besprechung der Mandat« über Syrien und Palästina zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen dem Italiener Marquis Impe rioli und dem Franzosen Viviani. Ein Beschluß kam nicht zu stande. Rach hier eingetrosfenen amerikanischen Blättermel dungen will übrigens die amerikanische Regierung eine Re vision aller Mandatsverttäae verlangen. BettEW für de» K.S»»»t»g »ich Trinitatis. Von Pfarrer Große, Sora. Pf. 119,133: Laß meinen Gang ge wiß sein in deinem Wort! Man wundert sich manchmal, woher schlichte, einfache Christenleute ein so seines Gefühl Haden für das, was sich ziemt oder nicht ziemt, warum sie ost so leicht über die „Fragezeichen" dieses Lebens hinwegkommen. Ich will dir das Geheimnis ihres Wesens sagen: Sie führen ihren Gang gewiß in Gottes Wort. Ja, je mehr du in deinem Lebensweg von Tag zu Tag bei allen Fragen dich bewußt nach Gottes Wort richtest, um so sicherer wirst du gehen, gehen auf dem schmalen Weg trotz aller Ge fahren, Versuchungen und Schwierigkeiten. Gottes Wort wird dann über dich so eine Macht haben, daß du gar nicht in jedem einzelnen Fall dir bewußt wirst, daß du nur durch dasselbe das Rmstige triffst. Es durchdringt mit des heiligen Geistes Kraft dein Leben, und du tust immer festere und gewissere Tritte von selbst. Aber vergiß nicht, um diese Kraft und Gewißheit und Festigkeit täglich zu bitten und dazu in Gottes Wort täglich hineinzuwachsen, täglich darin zu lesen und das Gelesene ins Leben umzusetzen. Amen. und schon wurden in der Zuschauermenge vereinzelt Rufe laut: „Heerdringcn macht's!" — „Feste, Hagen! Feste!" Achim saß unbeweglich, er hatte noch alle Hände voll, und der Fuchs ging einen so ruhigen Strich, als seien die dreitausend Meter nur leichte Kanterarbeit gewesen. Dann änderte sich mit einemmale das Bild: »Totila«, der feine Bürde spüren mochte, spannte zuerst aus, zwei Sekunden später auch »Demetrius« genug, dafür engagierten sich »Gallipoli II« und »Klingsor« zu einem Zweikampf. Hart klappten die eisenbeschlagenen Hufe des Klantefchen Hengstes an den in die Wallhecke eingefügten Balken — noch einen Moment, dann machte sich »Klingsor« von feinem zähen Gegner frei und lies auf zwei Längen hin weg. Graf Heerdringcn griff zur Peitsche — das letzte Hinder nis war genommen. Signes Augen leuchteten — also doch! also doch! Ihr Pferd würde siegen! Wie durch einen Schleier sah Hagen die dicht zusammrn- geballte Masse, sah droben auf der Tribüne in der dritten Loge rechts neben dem Eckpfeiler eine Helle, schlanke Gestalt ,.0o cm!" (Weiter!) Die Vollblüter fegten die Gerade hinunter, kamen in den Einlauf — Graf Heerdringcn wandte sich um — neben ihm ein huschender, gleitender Schatten, eine grellrote Jacke mit schwarzer Kappe, »Klingsor« streckte sich, klatschend fielen die Schläge auf die schweißbedeckte Kruppe, maschinenmäßig, in halbsekuZdenlangen Zwischenräumen ging die straffe, sehnige Reitergestalt im Sattel auf und nieder, arbeitete mit Sporn und Schenkel, holte den letzten Rest von Kraft aus den fast ver sagenden Muskeln heraus — umsonst! In Gräfin Signes Ohren sang und sauste es, und drunten kletterten die Menschen auf Tische und Stühle, schrien und tobten in irrsinnigem Paroxismus des alles klare Denken aus schaltenden Wettfiebers. Die letzten hundert Meter Achim lag, weit vorgebeugt, neben dem Pferdehals, stand in den Bügeln, und jeder schüttelnde Ealoppsprung brachte den Zielpfosten um sechs Meter näher ,.6o cm!" Mit einem Ruck schoß der Fuchs vorwärts, der schwarz- weiße Dreß blieb eins Hälslänge zurück, und nun ein ohren betäubendes Gebrüll — das Elbtal-Jagdrennen war entschieden! Hagen pullte seinen Hengst, der kein nasses Haar am Leib hatte, auf, da wurden auch schon gegenüber dem Richterhäuschen die Programmnummern der fünf erstplazierten Pferde hoch gezogen. (Fortsetzung fslF.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)