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zwei Gemeindevorstehern und zwei Landwirten zusammen gesetzte Kommission gebildet, welche die von der Stadt durch Lieferungsverträge abgeschlossenen Kartosfelmengen an die Ein wohnerschaft verteilt. Der Preis richtet sich nach demjenigen an der Berliner Börse. Er dürfte nicht über 200 betragen. — Mittweida. Unsere Gendarmerie hat einen guten Fang gemacht, indem es ihr gelang, auf dem Bahnhof Altmittweida zwei berüchtigte Einbrecher zu verhaften. Sie beabsichtigten, in die Stationskasse zu Ottendorf fowie in die Kirche zu Altmitt weida einzubrechen und diese zu berauben. Die zwei verdächtigen Männer haben schon in anderen Orten grössere Diebstähle ver übt; u. a. auch einen umfangreichen Wäsche- und Kleiderdieb stahl. Weiter hatten sie einen Raubübersall auf eine Konto ristin in Zschopau geplant, der jedoch rechtzeitig vereitelt werden konnte. — Gersdorf (Bez. Chemnitz). Einen eigenartigen Tod fand die Bergarbeiterswitwe Krämer, die in der Badewanne von Krämpfen befallen wurde, mit dem Kehlkopf auf den Wannenrand zu liegen kam und so erstickte. — Augustusburg. Der Erzgebirgsverein beabsichtigt, auf der Augustusburg eine Erzgebirgsschau zu veranstalten. Die Schau soll das Erzgebirge so zur Darstellung bringen, wie es sich in feinen landschaftlichen Schönheiten, feiner vielgestaltigen Industrie und seinem Gewerbe, seinem Sport- und Wanderleben sowie in feiner Tier-, Pflanzen- und Gesteinswelt zeigt. — Treuen. Fabrikant Otto Hellwig sen., hier, i. Fa. Land mann K Hellwig, überwies der Gemeinde Schreiersgrün zu den Baukosten des Gemeindeamtswohnhauses 50000 <F als Geschenk und ausserdem ein zinsfreies Darlehn von 100 bis 150 000 -F für den gleichen Zweck. — Waldenburg. Auf der Obergässe brach eine schwere Dampfwalze in einen unterirdischen Gang ein, der durch das Gewicht blossgelegt wurde. — Lichtenstein-Callnberg. Die Stadtverordneten beschlossen, den Sockel des König-Albert-Denkmals zu einem Gedenkstein für die Gefallenen umzuwandeln. — Arnsfeld bei Annaberg. Bei dem am Mittwoch früh über dem oberen Erzgebirge niedergegangenen heftigen Ge witter schlug der Blitz zum zweiten Male in kurzer Zeit in unser hochgelegenes Bergdörfchen ein. Betroffen wurde diesmal die Scheune des Gutsbesitzers H. K., die bis auf die Umfassungs mauern niederbrannte. Vieh und Maschinen konnten gerettet werden. — Bad Elster. Die 88. Kurliste von Bad Elfter ver zeichnet in 7010 Parteien 10 802 Kurgäste und mit den 3080 zum vorübergehenden Aufenthalt Angemeldeten insgesamt 13 882 Personen. Interessant ist jetzt ein Blick in die Kurlisten, in denen mindestens 50 v. H. Ausländer verzeichnet stehen. Lodz, Tiflis (Kauk.), Wien, Teschen (Polen), Krakau, Iaflo (Kleinpolen), Prag, Paris, Budapest, Riga, London kehren immer wieder. Ausfällig ist, dass auch Amerikaner in grösserer Anzahl anwesend sind und Ungarn täglich mehr eintresfen. — Soldin. Einer der originellsten Streiks, die es wohl bisher gegeben hat, ist in Soldin ausgebrochen. Dort sind schon im vergangenen Monat sämtliche Biertrinker in Streik ge treten, weil sie die neue Bierpreiserhöhung ablehnen. Die Bier trinkenden Svldiner versprechen sich von ihrer Aktion den Er folg, dass das Bier wieder billiger werden wird. Schöffengericht Wilsdruff am 2 August 1922. Verhattdlungsleiter: Herr Amtsgerichtsrat Dr. Vifelius-Tha- randt. Schöffen: Die Herren Krankenkassenführer Siegert-Wils druff und Waldarbeiter Maune-Herzvgswalde. Der vorbestrafte Landarbeiter M. aus Gr. ist angeklagt, dem Gutsbesitzer Naumann in Lampersdorf ein Paar Hosen und Strümpfe gestohlen zu haben. Das Schöffengericht er kannte auf eine Gefängnisstrafe von 15 Tagen, welche er durch die Untersuchungshaft bereits verbüsst hat. — Der Kraftwagen- führer Sch. in Dr. hatte von der Amtshauptmannschaft Meissen einen Strafbescheid von 200 erhalten, weil er im Orte Kesselsdorf eine Strecke von 300 Meter mit 36-Kilometer- Geschwindigkeit gefahren ist. Der dagegen erhobene Einspruch blieb erfolglos; vielmehr erhöhte das Schöffengericht die Strafe auf 300 <F, weil gegen das zu schnelle Fahren in geschlossenen Ortschaften nicht streng genug vorgegangen werden kann. — Dem vorbestraften Bauarbeiter M. und dessen Ehefrau in G. wird zur Last gelegt, gemeinschaftlich dem Gutsbesitzer Maune in Kleinfchönberg aus dessen Busch Holz gestohlen zu haben. Der Ehemann erhielt 3 Monate Gefängnis wegen Rückfalldieb stahls, seine Ehefrau 150 Geldstrafe wegen Beihilfe. — Der Maschinenmeister B. in L. hatte sich einen Strafbefehl über 300 zugezogen, weil er auf der Staatsstrasse Grumbach'— Kesselsdvrf mit seinem Auto an einem Geschirr so schnell und knapp vorübergefahren ist, dass Menschenleben gefährdet wurden. Das Schöffengericht verwarf den erhobenen Einspruch und hielt die ausgeworfene Strafe aufrecht. — Der Zimmer mann K. in Gr. hatte sich eine Strafverfügung der Eisenbahn betriebsdirektion Dresden zugezogen, weil er im Bahnhof Grum bach auf einen in Bewegung befindlichen einfahrenden Fug auf gesprungen und ausserdem dem revidierenden Schaffner die Vorzeigung der Fahrkarte verweigert hatte. Der dagegen er hobene Einspruch hatte keinen Erfolg, und es blieb bei der ver hängten Geldstrafe. — Schwurgericht Dresden. Zeugenmeineib bildete das De likt einer Verhandlung, die sich gegen das 1897 zu Weisttopp geborene Hausmädchen Helene Martha Schulze und den 1898 zu Blecken bei Gumbinnen geborenen, in Cossebaude wohw haften Ziegeleiarbeiter Hermann Zeiß richtete. Beide haben gemeinschaftlich vor dem Dresdner Amtsgericht ein falsches Zeugnis mit dem Eide beschworen. Die Schulze diente zuletzt bei dem Gutsbesitzer Fährmann in Brabschütz. Im Dezember vergangenen Jahres gebar sie Zwillinge; ein Kind starb sofort nach der Geburt, während der Knabe leben geblieben ist. Als Kindesvater hatte die Schulze einen 18 Nähre alten Knecht Zürckler angegeben und schließlich auch wegen Zahlung von monatlich 200 -T Unterhaltsbeitrag beim Amtsgericht Wils druff verklagen lassen. Z. machte geltend,- dass die Kindesmutter auch mit anderen Männern Verkehr gehabt habe. U. a. war auch Zeiß bezeichnet worden, der dann gemeinschaftlich mit der Schulze am 25. April vor Gericht beschwor, daß sie niemals zusammen etwas gehabt hätten. Letzteres war unwahr, es be steht, wie der Vorsitzende in der Verhandlung betonte, vielmehr dringender Verdacht, dass auch' noch andere Verkehr unterhalten haben. Gendarmerie-Hauptwachtmeister Fischer machte Angaben über den Leumund der beiden Angeklagten, die als ordentlich und fleißig bezeichnet wurden. Die Schulze und Zeiß wurden wegen Zeugenmeineids zu je einem Jahr Zuchthaus sowie zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte in der Dauer von je drei Jahren verurteilt, auch für dauernd unfähig eklärt, als Zeuge oder Sachverständiger vernommen zu werden. Kirchennachrichten — 8. Sonntag n. Trin. Predigttext: Röm. 8,12—17. Wilsdruff. Vorm. 8 Uhr Beichte und hl. Abendmahl. — Vorm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. — Nachm. 2 Uhr Taufgottes dienst. — Abends 7,30 Uhr Iungmännerverein. — Abends 7,30 Uhr Iungfrauenverein. Grumbach. Vorm. 8 Uhr Abendmahlsseier. — Vorm. 8,30 Uhr Pr»- digtgottesdienst. — Vorm. 10 Uhr Unterredung mit der konfir mierten Jugend. — Nachm. 4 Uhr Posaunenchor. Montag und Donnerstag 7,30 Uhr Posaunenchor II, Diens tag und Sonnabend 7,30 Uhr Posaunenchor I. Mittwoch, Frauenverein im Gasthof. Kesselsdorf. Vorm. 8 Uhr Beichte (Pf. Zacharias). — Vorm. 8^0 Uhr Predigt (Pf. Heber). — Vorm. 10 Uhr Kindergottesdienst (Pf. Zacharias). Sora. Vorm. 8 Uhr Hauptgottesdienst. Röhrsdorf. Vorm.: Kein Gottesdienst. — Nachm. 2 Uhr Gedächtnis gottesdienst für die Gefallenen. Im Anschluß daran Weihe des Kriegerdenkmals auf dem Friedhof. Limbach. Borm. 8,30 Uhr Predigtgottesdienst. Blankenstein. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst., Wettermitteilungen und mehrtägige Wettervorhersage. Das westliche Hochdruckgebiet hat osttvärts an Raum ge wonnen, so dass wir uns in seinem Bereiche befinden und eine Besserung unseres Welters eingetreten ist. Wir nehmen an, daß sich das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa weiterhin nicht erheblich kräftigen wird und daß Randbildungen der grossen flachen nördlichen Depression, die in ihrer Gestaltung nur wenig Aenderung erlitten hat, gewitterartige Störungen herbeiführen wird. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die Wetterlage in den nächsten Tagen einen beständigen Charakter annehmen wird. Dresdner Schlachtviehmarkt am 3. August. Austrieb: I. Rinder: »)—Ochsen, b)— Bullen, c) 2 Kalben und Kühe, 2. 524 Kälber, 8. 1 Schaf, 165 Schweine. Preise in Mark sür Lebe«»- unb Schlachtgewicht: a) Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästetc, höchsten Schlachlwertes bis zu 6 Jahren 3700 bis 3800, 675 > dis 6900, 2. junge, fleischige, nicht ausgemästece, ältere ausgemästete 3800 bis 3500, 6850 bis 6725, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 2500 bis 3000,5325 bis 6350, 4. gering genährte jeden Alters 18oO bis 2200, 4500 bis 5325;b) Bullen: !. vollfleischige. ausgewachsene höchsten Schlacht wertes 3400 bis 3600, 5875 bis 6200, 2. vollfleischige jüngere 2900 bis3200,5275 bis 5800, 3. mäßig genährte jüngere und gutgenähne ältere 2400 bis 2700,4625 bis 5200,4. gering genährte!800 bis 220», 4000 bis 4625; c) Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten L>chlachtwerres 3700 bis 3800, 6750 bis 6900, 2. vollfleischige, ausgemästetc Kühe höchsten Schlachwertes bis zu 7 Jahren 3100 bis 3500, 6350 bis 6725, 8 ältere aus gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 2800 dis 8000, 6225 bis 6350, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 2200 bis 2500,5500 bis 6225, 5. mäßig und gering genährte Kühe und Kalben 1400 bis 1800, 4125 bis 5275. Kälber; 1. Doppellender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 410» bis 4500, 7!00 bis 7250. 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 4200 bis4300, Durch'chn. 7100, geringe Kälber 3900 bis>4!00, Durch schnitt 7000. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 4000 dis 4100, 8000 bis 8200. 2. ältere Masthammel 3400 bis 370», 7500 bis 8000, mäßig genährte Hammel und Schafe (Mcrzschafe) 1800 bis 2800, 4750 dis 7350. Schweine: I. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis B/z Jahr 6900 bis 7000. 8900 — —, 2. Fettschweine 7000 bis 7200, 8900 — —, 3. fleischige 6500 bis 6700, 880 > — — gering entwickelte 5900—6300, 8725 — —, 5. Sauen und Eber 5800 bis 6800, 8400 — —. Ansnahmepreise über Notiz. Tendenz des Marktes: Kälber langsam Schweine schlecht. kur die uns anlälllieb unserer Vermäblunx darKsbraebten knrunLseu und (Hüekvvünscbe von lieben Verwandten nnd Bekannten MM llllk MM» mm IMM Besonderen Dank clsr lieben (lemeinds Blankenstein und dem keieKrupben-Luutrupp ru Wilsdruff für die überaus rmklrsieb seftünen (Fescbenks. «us Blankenstein, am 4. r^u^ust 1922. §eb. Herrmann. Ilekerl in nenreiittevel' Luskülirung 8lledürveL8i'L!^rtdvr28ekulllck, Mlkürnkk Whas Grumbch Sonntag den 6. August GrchsMWWnscst. Von nachmittags 4 Uhr ab AM" Feiner Ball. "MW Hierzu laden freundlichst ein Paul Bohr «. Fra«. Qastkok KsukksLk. Sonntag den L. August 1922 WWWsest m. seinem M! Es laden freundlichst ein «srr A. Füllkrug ». Fra«. Qssikok QroilrsLk. Sonntag den 6. August Knvrrbindl. Kostenanschläge berettwMgfi jeder Art finden im ..UWkkMWli" (Amtsblatt) und seinen Nebenausgaben Coswiger "Anzeiger und Anzeiger fürWeinböhla Weitestgehende Verbreitung! ösftiWc Mlmfib. Hierzu ladet freundlichst ein «zw Willy Stolle. Sonntag, 6. August Führungen um 1 u. 2 Uhr. Liedertafel. - Damen he«te Freitag 8 Uhr im „Löwen". ImrW. KuWr sucht «zi» Kühne, Hofemühle. Iuuge, hochtragende Kuh verkauft Gut Nr. 8V, Neukirchen. 43t» LinberWWen. Sonntag den 6. August lianincken- preiskrgelu. Neu. Wirtschaftswagen (Rungenwagen) 30 Z r. Tragkraft, gestrichen, verkauft preiswert «s-s Lange, Wagenbauanstalt Nossen. Suche einen Lehrling für sofort oder später für meine Brot-, Weiß- u. Feinbäckerei. M. Milde, »t. Naundorf b.Kötzschenbroda- GWirWst NkUMW. Zu dem am Sonntag den 6. August stallfindenden SWinsMM - PreissWen erlaube ich mir, alle Freunde und Gönner höflichst einzuiaden. 4»t? Hochachtungsvoll Paul Günther. QssikOf MsistrOpp. Sonntag den 6. August »e« deiner Bull. Hierzu ladet freundlichst ein Alfred Branzke. IllMmliii Zockm' MWorf. Sonntag den 6. August §tiktu»z»-8sll m.Lomised. Hierzu ladet freundlichst ein »rs der Vorstand. tLZlieb nacbmittuKS dis neuesten ^leldun^en aus aller ^Velt. Ls bietet 1bnen LelebrunKS- u. UnterbaltunAS- stoff. Bervakren Lie ilun dafür die Treue als Abonnent und^smpfeblen 8ie den BeruA des ^BLAebluttes" bei Ibren Breunden und Bekannten. MM'Wilm