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Ssnntag den SO. Juli, vormittags IO Uhr soll im Gasthof Sora b. W. ein zugrlauf. hrauuKetigerter 3GHM mit Platten öffentlich oerstkixert werden, irr« Der Ortsnchter. Für die uns anläßlich unserer silbernen Hochzeit D Z allseitig dargebrachten wertvollen Geschenke sowie D D Glück« und Segenswünsche und dem lieben »Sänger« D V kränz" für den schönen Gesang sagen wir hierdurch V unseren besten Dank. Wilsdruff, am 2i. Juli 1S22. D Emil Richter und Frau, z MmWer Berck, Wilsdruff. Wohltätigkeits - Aufführung. Auf vielseitigen Wunsch Sonnabend den 29. Juli 1928, abends 8 Uhr im Saale des Lindenschlößchen Wiederholung deS „Großen Theaterabend-" „Im weißen Rößl" Lustspiel in 3 Aufzügen von O. Blumenthal und irr» G. Kadklöurg. (31 Personen.) Eintrittspreis: Im Vorverkauf 6 Mk., an der Kasse 7 M!., numerierter Plaß 10 Ml. Karten im Vorverkauf: Lindenschlößchen, Herrn Friseur Kröhn und Weise, hier, Herrn Ambos und Frau Heymann, Grumbach, sowie bei den Mitgliedern. Nach Ende der Theaterausführung. VV Feiner Ball. Einen genußreichen Abend versprechend, laden hierzu höflichst ein E. Horn der Vorstand. OsElÄ Nsnsek dlsekt. um.! LarU io in» 0»ud—I 7S» N»t UnsILotr»VUI»n mN »»»«««»«»II». Indio. Zezirksotlbaiid Uche». Sonnabend den 29. Juli, */,3 Uhr „Goldene Sonne" auf vielfachen Wunsch Vortrag """ '"'7» in« Der Vorstand. MgeriWM Sonnabend den 8S. Juli «ri tvi»S ILv««Io». — Anfang 7 Uhr. — Um zahlreichen Besuch bitter Martha verw. TSabrich. MIM'. Wanderabende Freitag, d. 28. 7. nach dem Lindenschlößch-n «er» Freitag, d. 11. 8. nach Sor« LiermMWimm aus später verlegt, inr Thomasmehl und Kainit rohes KW-enmehl Dmoll.^perphaspij. empfiehlt «r,, Albert Harz Mahorn. Geübte und »«geübte Vänäcden- Arbeiterinnen w- rden angenommen bei Frau Höfer, Tharandter Str. 259«. Ei» tWizes ÄWMW wnd zum baldigen Anrrnt gesucht. Ebenso findet ein lojähriges Mädchen als Weites Hwsitt« Stellung bei «res Frau Fabrikbesitzer Standfuß Freital-Deuben. Ivnger deutscher Schäferhund zugelauf. Geg. Belohnung u. Eistatt.d. Unkosten avzubolen Schloßmühle Sachsdorf M Herrngsrderote, 5Me j s Sr.-Mn, SrWba-er Str. Ap. - Privatgeschäft ab Bmgkstraße. r?», ! Elegante Herre»««züge, Schlüpfer, Stoff- » i Brechesh»s««, Schl»ffer«»zügr, große Auswahl L A in Hofe» und T»»»»««rj»»ve», Zeltbahn, » » Iagdleine», Khaki und p«. L»de»jopp«n usw » » Daß meine Preise nicht zu hoch sind, beweist, daß » M mein Geschäft diesen ungeahnten Aufschwung nimmt. A 0Z8 »ttsste LossredlLektsrei Speisewirtschait und Pferdepeschäft im Pla»enschen Gr»de. lnbsber. Km Ziering Freital-PotschaPpel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 15 l kauft lauf. Schlachtpserde z. allerhöchst.Preisen d" Unglück^fällen s»f»rt T«g und Nacht mir Transportge:chlrr zur Stelle. liklert in »sureMicder Lsskldr«»! ülledärveLerk! ^rtkvr Lredns^s, Uilssrnlk Eggen kreuzweise gegeneinanderstellen muß, da die Stalltür vor Sonnenuntergang zu schließen ist und man lieber noch einen Besen vor die Haustürschwelle legt, den bösen Hexen den Eingang ins Haus zu verwehren, da man abends Semmelmilch suppt und nächtlicherweile hinauszieht, um auf Bergeshöhe ein Opferfeuer zur Vernichtung alles Unreinen und Bösen, alles Hexenhaften auflodern zu lassen (Lausitz). Nicht minder bedeutungsvoll war der Michaelistag. Alte Schulden wurden einkassiert, die Zinsen gezahlt; die Verzäunungen fielen und auch den Aermsten stand für ihre Gänse oder Ziege das bäuerliche Feld einige Zeit offen. Ein Lausitzer Spottvers, den man mir nicht übel nehmen wolle, läßt es wenigstens klar erkennen: „Heute ist Michaele, do treibn mern Bauer über'n Reen; , kimmt a mit dr Reute, Michaele ist heute; kimmt a mit den Distelstecken, kann a mer fer hing rin kumm." II. Flurnamen. Nach Flurnamen auf der bäuerlichen Sette der Heimatflur werden wir freilich sehr suchen müssen. Der Landmann kommt bei der klaren Einteilung seines Grund stückes mit wenig Benennungen aus. „Vorder-, Mittel- oder Hinterstück", „am Berge", „an der Straße", das sind so einige nicht allzu inhaltreiche Flurnamen. Manchmal bleibt auch der Name des Vorbesitzers eines erkauften Grundstückes an ihm haften: „auf Oehmichens", „auf Hanitzschens", „auf Buschens". Es läßt'sich gegen diesen Brauch im ganzen nichts einwenden, bedenklich und fatal wird es manchmal, wenn Tiere, z. B. Kühe, bei Besitzwechsel den Namen des Vorbesitzers tragen. Ob es nicht möglich und vor allem auch poetischer wäre, wenn jede Kuh einen hübschen Namen erhielte. Es müßte das stolze Vorrecht der jüngsten Tochter des Hauses sein, dem Neuling im Kuhstall den Namen zu geben. » Quellen, Zweck und Deutung der Flurnamen. Reich an Flurnamen, an oftmals alten ehrwürdigen Zeugen der Vergangenheit ist die Rittergutsflur. In großen landwirtschaftlichen Betrieben fanden und finden sie noch beste Verwendung zur zweiselsfreien Angabe des Arbeitsplatzes. Wenn vor 100 und mehr Jahren der Vogt vom „Kirchberge" oder einem anderen Ausrufeplatze „zu Hofe gebot": „Kommt zur Robot; bringt Hack' und Schaufel mit," so mußte er denen, die „auf Hvfearbeit" kamen, auch eindeutig und anschaulich das Feld-, Wiesen- oder Waldstück bekannt geben, wo gearbeitet werden sollte. Die Flurnamen ersparten jede weitschweifige Beschreibung der Lage der Arbeitsstätte, sie schloffen Mißverständnis aus. Darnach hätte aus betriebstechnischen Gründen eine Namengebung bestimmter Flurstücke erfolgen müssen. „Jede Stätte, die einen solchen Namen trägt, hat einmal im Mittelpunkt menschlichen Interesses gestanden." (Fortsetzung folgt.) Angeregt durch eine weise Gesetzgebung Vater Augusts und durch das Beispiel der Musterwirtschaft im Ostragehege, regte sich das Be dürfnis allenthalben, die landwirtschaftlichen Flächen mehr und bester aus zunützen, als es bisher der Falk war. Gelegenheit, die Anbaufläche zu er weitern, war sicher da; aber die Tage, da die Lehnsleute entweder mit dem Ge spann oder dem Selbander oder allein zur Robot gingen, waren festgelegt und konnten nicht willkürlich vermehrt werden. So sah sich der Erbherr veranlaßt, Landarbeiter aus der Ferne heranzuholen und hier am Triebischhang anzusiedeln und damit an die Scholle zu fesseln. Woher sie kamen, ist nicht ohne weiteres zu ersehen. Vielleicht läßt sich aus der Betrachtung des Namens ein Anbalt ermitteln. 1607 wird es im Kirchenbuch erstmalig als das „Neudörfel" erwähnt. Mit Vorliebe nennen es die Tanneberger das „Naudorf" oder „Nautannerch". Aehnlich gern wenden sie das „Au" an in Spraukorb, Haule- männchen, kaulern. („Wir habn so en großn Reefn, den läß'ch immer nunger in' Hack kaulern".) Wir müssen es bei der Vermutung bewenden lasten, daß die ersten Neu tanneberger aus Thüringen stammten. Ohne Zweifel ist dagegen, daß sie als Drescher Verwendung fanden, wie ja der Ausdruck Hofedrescher oder Häusler und Drescher in den alten Kirchenbüchern, die bis 1598 zurückreichen, oft genug wiederkehrt. So erlebte also Tanneberg innerhalb seiner schon fest umriffenen Gemarkung eine zweite Besiedelung. Neugründungen solcher Dvrfteile sind in unserer Gegend nicht selten. Es sei nur erinnert an den Anbau bei Neukirchen, Perne, Mergenthal und in verhältnismäßig neuerer Zeit Bahnhof Deutschcnbora. Leber Mergenthal berichtet 1745 der Besitzer von Deutschenbora, August Philipp von Mergenthal, in seiner „Rubric zu der Beschreibung der Mergen- thalischen Familie", „er habe ein gantz neues Dorff, von 20 Feuerstätten, auf ein vom dreißigjährigen Kriege her wüste gelegenes Bauer Guth, das Ebertische Guth genannt, erbauet — und demselben feinen Geschlechtsnamen Mergenthal beygelegt". Doch zurück zur Betrachtung unserer Flurkarte! Sehen wir uns noch einmal den bäuerlichen Besitz westlich der vorhin angegebenen Linie an. In langen Flur streifen erstreckt sich der Grundbesitz der einzelnen Gehöfte vom Dorftale aus west wärts, um dann nach Südwesten abzubiegen. Aus jedem Gehöft führt ein Wirt schaftsweg der Flurgrenze entlang. Im Tale des Dvrfbaches lag ehedem die Dorf aue, deren Benutzung den angrenzenden Besitzern zustand. Sie erstreckte sich hinunter bis an die Triebisch und wurde später aufgeteilt. Der Name „Gemeinde teile" weist noch auf den ursprünglichen Charakter hin. — Die gleichlaufenden Flurstreifen kennzeichnen die Art der Verteilung an die Kolonisten, die Verhusung. „Sv wie die Husen im 12. und 13. Jahrhundert ausgelegt wurden, so liegen sie noch heute. Der Rain, auf dem zwei Nachbarn zu Ende des 12. Jahrhunderts zusammentrafen, scheidet heute noch die Güter, ebenso wie die Flurgrenzen der Dörfer sich seit dieser Zett nicht verändert haben." „Sieben Jahrhunderte lang sind die Leistungen des Dorfes zu Rittergut und Land nach diesen Hufen abge schätzt worden." „Mögen auch einzelne Parzellen den Besitzer gewechselt haben, im Kartenbild ist die alte Verfassung in ursprünglicher Form erhalten geblieben." Sehen wir von den kleinen Ausschnitten im Flurbild ab — es sind die Feldstücke der Gärtner und Häusler —, so zählen wir, entsprechend der Anzahl der Bauern güter unseres Dorfes, sieben solche Streifen. 1798 heißt es in einer Eingabe (Wegebausache) ans Kreisamt Meißen: „wir sind nur 7 an der Zahl gar geringe Bauern" — „und können zu unsern geringen Güthern gleichwohl nicht mehr als zwei Pferde halten".