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Seifersdorf-Wvffsthal. Er badete in der 11. Stunde unterhalb des Wehres der Silberwäsche und sprang von der llfermauer in den Strom. Dabei soll er eine Gehirnerschütterung, nach anderen Angaben einen Gehirnschlag erlitten haben. — Bad Schandau. Ein entsetzlicher Unglücksfall, dem ein blühendes Menschenleben zum Opfer siel, ereignete sich auf Station Hirschmühle-Schmilka. Der in geschäftlicher Ange legenheit in Schmilka tätig gewesene Klempnermeister und Stadtverordnete Ernst Albers wollte den fahrplanmäßig 10,07 Uhr nach Bad Schandau verkehrenden Zug zur Rückfahrt be nützen. Bei dem Versuche, auf einen Wagen des bereits wieder abfahrenden Zuges aufzuspringen, glitt Albers, der un glücklicherweise noch Handwerkszeug bei sich trug, aus, wurde eine kurze Strecke geschleift und schließlich von den Rädern er faßt und überfahren. Man fand ihn kurze Zeit nachher in schwer verstümmeltem Zustande auf dem Bahnkörper liegend tot auf. — Zittau. Um die Einbuße in der Kohlenversor gung der Stadt Zittau auszugleichen, die durch die beabsich tigte Stillegung des staatlichen Braunkohlenbergwerkes Hartau zu befürchten ist, hatte sich der Stadtrat mit einem Gesuche an die Regierung gewendet, ihm den Abbau seiner Koh lenfelder in Hartau zu gestatten. Die sächsische Regie rung hat dieses Gesuch ab gelehnt und darauf hingewiesen, daß eine ausreichende Versorgung der Stadt Zittau durch Hirschfelde künftig gewährleistet sei. Nach Inbetriebnahme einer Absiebungsanlage würden dort künftig große Mengen Sieb- und Stückkohlen anfallen. Für die Zuführung dieser Kohlen nach Zittau sollen zwei große Selbstentladewagen angeschasft werden. — Stollberg. Die Frau des Gutsbesitzers Steyer in Mittelsdorf stürzte beim Fußwaschen in den Gänseteich, in dem sie ertrank. Da der Teich nur ganz wenig Wasser enthielt, muß angenommen werden, daß die Frau einen Herzschlag er litten hat. — Lugau. Im Massenquartier des ehemaligen Ge fangenenlagers starb am Sonntag, den 16. Juli, ein junger aus Oesterreich gebürtiger Steinarbeiter unter verdächtigen Er scheinungen, vermutlich an Alkoholvergiftung. Der junge, etwa 22jährige Mann lebte von den übrigen Arbeitskameraden zurück gezogen, um seine verwitwete Mutter möglichst viel unterstützen zu können. Das scheint die anderen, meist Rheinländer, ge reizt zu haben, den bei Zechgelagen Abseitsstehenden, einmal gehörig betrunken zu machen. Sie sollen ihren Vorsatz auch dann noch weiter ausgeführt haben, als ihr Opfer schon bewußt los gelegen, so daß der Tod schließlich eintrat. Die Angelegen- heil wurde daher den Gerichten übergeben. — Hvhensiein-E. Eine neue Industrie hat seit kurzem hier Einzug gehalten: die Kokosläufer- und Kokosmattenfabrik von CH. Pilz u. Co., die jetzt in den Räumen des ehemaligen „Bad Ernstthal" untergebracht ist. Da die Artikel fonst in Anstalten angefertigt werden, beschäftigt auch die Firma 16 zum Teil nicht voll erwerbsfähige Leute im Betrieb und eine Reihe außer dem Haus. Der Industriezweig dürste geeignet sein, hier festen Fuß zu fassen. Jas l. DeMe Attelter-Tma- »ad Saortsest, das vom 22. bis 25. Juni in Leipzig stattfindet, wurde Sonn abend nachmittag durch einen Festakt im Großen Saale des Zoologischen Gartens feierlich eröffnet. Staatssekretär Schultz, Mitglied des Beirates für das Erziehungswesen, überbrachte die Grüße des Reichsministeriums des Innern. Er führte aus, daß der entscheidende Unterschied zwischen den Turn- und Sportvereinen von heute und dem Zwange des früheren mili tärischen Systems in der Disziplin aus demokratischem Empfin den liege. Für die Feinde der Republik fei der Beweis des festen Zusammenhaltens der Arbeiter-Turn- und Sportbewe gung eine Warnung. Die große Zahl, der auswärtigen Gäste biete die Gewähr für eine fernere Völkerverbrüderung. Der Redner schloß mit der Versicherung, daß das Reich nach Mög lichkeit mehr als bisher für die Arbeiter-Turn- und Sport bewegung tun werde. Die Vertreter der ausländischen Turn- und Sportvereine betonten in ihren Begrüßungsreden den Gedanken der Förderung internationaler Verbrüderung durch die Turn- und Sportbewegung. Der erste Tag brachte in der Hauptsache Ausscheidungs- und Propagandakämpfe und Spiele. Am Abend fanden in 36 Sälen Begrüßungsfeiern statt. Der Sonntag brachte den Höhepunkt der Veranstaltung. An zwei Festzügen nahmen etwa 100 000 Personen teil. Punkt 11 Uhr setzten sich die Züge unter den Klängen der Musik in Be wegung. In Achterreihen marschierten die unzähligen Tau sende, mit Blumen und Heilrufen von der Menge begrüßt, vorüber. Die Spitze, etwa 1000 vollkommen in Weiß gekleidete Turner, verriet schon, daß dem Auge besondere Genüsse bevor standen. In guter Richtung, genau auf Vordermann haltend, erweckten die Marschierenden in straffer Haltung den denkbar günstigsten Eindruck. Auch die nachfolgenden Abteilungen ließen überall straffe Disziplin erkennen. Während des Vorbeimarsches dieser riesigen Armee marschierender Turner und Turnerinnen gewahrte man strengste Ordnung und das Bestreben, das Ganze zu einem schönen, eindrucksvollen Bild zu gestalten. Einen besonders prächtigen Anblick gewährten die Fahnen abteilungen, die in ihrer Farbenfülle Bewunderung hervvr- riefen. Außer den zahlreichen Musikkapellen, die Turner- und Wanderlieder, alte bekannte Militärmärsche und auch die „Internationale" spielten, waren in den Zügen eine große Anzahl von Pfeifer- und Trommlerkorps, sowie Hornistenzüge vertreten, die zum Teil bis zu 50 Mann stark waren. Auf sehen erregten die muskulösen Gestalten der Athleten; im Gegensatz hierzu stand die Anmut der vielen Tausende von Turnerinnen, die, einheitlich mit weißer Bluse und dunklem kurzem Rock gekleidet, manchmal Mühe hatten, mit dem Marsch tempo Schritt zu halten, ebenso wie die Wandergruppen am Schluß der Züge. Die Internationalität der Festzüge kam in dem geschlossenen Aufmarsch der Ausländer zum Ausdruck, die sich, ebenfalls in acht Gliedern marschierend, einheitlich und recht wirkungsvoll in das Gesamtbild der Festzüge einfügten. Vertreten waren Amerikaner, mit dem Vorsitzenden des ameri kanischen Turnerschaftsverbandes an der Spitze, Franzosen, die Zivilkleidung trugen und deren wir 22 zählten, zahlreiche Bel gier, dann etwa 150 Turner und Turnerinnen aus der Tschecho- Slowakei, dann Norweger, etwa 1000, Schweizer, die in sehr straffer Haltung unter den Klängen ihrer Alpenhörner mar schierten, 1 Pole, der sich als Vertreter seiner Nation wohl ziemlich einsam vorgekommen fein mag. Den Schweizern schlos sen sich in überaus großer Zahl die Turner und Turnerinnen aus den deutschen Teilen der Tschecho-Slowakei und aus Oester reich an. Die Ausländer wurden überall mit lebhaften Heilrufen begrüßt. Die tschechoslowakische Gruppe, voran der Fahnen träger, marschierten in zwei geschlossenen Zügen auf und er zielte in ihrer farbigen Turnertracht, die Jacke, malerisch über die linke Schulter gehängt, entschieden Eindruck. Auch Russen befanden sich im Zuge. (Für die russischen Geldverhältnisse ist die Tatsache interessant, daß, wie ein Moskauer Turner er zählte, er die Kosten feiner Reise mit ungefähr einer Viertel million berechnet!) Der Vorbeimarsch des Zuges aus dem Süden dauerte ziemlich Ist- Stunden, der aus dem Norden der Stadt annähernd zwei Stunden. Nach Sondervorführungen und sportlichen Wettkämpfen begannen auf dem Festplatz '/-4 Uhr die Massenvorführungen der Turner und Turnerinnen. Freilich grollte der Himmel mit Blitz und Donner und ließ das Schlimmste befürchten. Unter leichtem Regen mußten schon die 16 000 Turner auf dem Uebungsplatze einziehen. Ungestört gingen sie ans Werk, und der Einmarsch fesselte das Interesse aller Festbesucher. Noch mehr aber der gemeinsame Vor marsch in 43 Säulen, jede mit 91 Viererreihen, voran der Fahnenwald. Nach gemeinsamem Gesänge des Sturmliedes der freien Turner begannen die allgemeinen Freiübungen, die eindrucksvoll auf die große Menge wirkten, wie die Beifalls stürme bezeugten. Das Festprogramm am Sonntag wurde Ko des Unwetters durchgeführt. Wettermitteilungen und mehrtägige Wettervorhersage. Die allgemeine Druckverteilung hat sich gegen gestern morgen nur wenig verändert. Wir befinden uns noch im Be reiche eines ausgebreiteten flachen Tiefdruckgebietes. Von Westen her rückt hoher Druck heran, so daß sich voraussichtlich während der nächsten Tage eine allmähliche Besserung des Wetters vollziehen wird. Für morgen ist noch mit Gewitter, im übrigen aber nur mit leichten Niederschlägen zu rechnen. — Meißner Getreidepreise am 22. Juli 1922. Weizen 1070 bis 1090*, Roggen 760—780*, Wintergerste 825—860*, Sommergerste 950—975*, Hafer 930—950*, Raps, trocken 1700—1800*, Mais 960**, Wicken 1050*, Rotklee, alter 8000 bis 10 000**, Trockenschnitzel 760**, Wiesenheu, sächs. 500*, Futterstroh 190—210*, Streustroh 180—200*, Kleie 675**, Kartoffeln, alt 190—210*, Kartoffeln, neu 350—400. Stim mung: Ruhig. Die mit * bezeichneten Preise sind Erzeuger preise, die mit ** Handelspreise. — Dresdner Produktenbörse vom 24. Juli. Amtliche No tierungen. Weizen 1170—1180, fest. Roggen 880—890, fest. Sommergerste, sächsische, alte 1060—1110, fest. Wintergerste, neue 900—950, fest. Hafer 1080—1100, fest. Raps, trocken 2100—2200, gefragt. Mais, mixed 960—970, ruhig. Wicken 1150—1200, gefragt. Lupinen, blaue 800—850, gefragt, gelbe 1050—1150, gefragt. Peluschken 1150—1200, gefragt. Kleine gelbe Erbsen 1150—1200, gefragt. Rotklee 8000—10 000, ge fragt. Trockenschnitzel 720—750, fest. Zuckerschnitzel 760 bis 820, fest. Weizenkleie 680—700, ruhig. Roggenkleie 680—700, ruhig. Weizenmehl 1610—1660, ruhig. Roggenmehl 1160 bis 1200. Weizen- und Roggenstroh 220—230, ruhig. Haferstroh 240—250, ruhig. Wiesenheu, neues 560—600, ruhig. Feinste Ware über Notiz. Dresdner Schlachtviehmarkt am 24. Juli. Auftrieb: l. Rinder: ») 183 Ochsen, b) 169 Bullen, «) 31 l Kalben und Kühe, 2. 613 Kälber, S. 361 Schafe, 1051 Schweine. Preise i« Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ») Ochsen. 1. vellfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis 6 Jahren 3400 bis 3700, 620» bis 6725, 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 2700 bis 3000, 5200 bis 575V, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 2100 bis 2500,447» bis 5200, 4. gering genährte jeden Alters 1600 bis 1900, 4000 dis 4475; b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlacht- wertes 3200 bis 8400, 5525 bis 5850, 2. vollfleischige jüngere 2700 bis 3000,4925 bis 5450, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährt» ältere 2200 bis 2500,4250 bis 4800,4. gering genährte 1600 bis 190», 3575 bis 4225; c) Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 3400 bis 3700, 6200 bis 672ä, 2. voüfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachwertes bis zu 7 Jahren 2200 bis 3200, 5600 bis 6150, 3. ältere aus gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 2200 bis 2500, 4900 bis 5200, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 1400 bis 2000,4250 bis 4900, 5. mäßig und gering genährte Kühe und Kalben 1200 bis 1500, 3550 bis 4250. Kälber: 1. Doppellender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 380V bis 4000, 6150 bis 6450. 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 8400 bis 3600,5675 bis 6000 4. geringe Kälber 2800 bis 3200, 5100 bis 5675. Schafe: 1. Mastlammer und jüngere Masthammel 3800 bis 4000, 7600 bis 8000, 2. ältere Masthammel 3400 bis 3600, 7575 bis 8000, mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 1800 bis 2800, 4750 bis 7375. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis I'/z Jahr 6800 bis 6900, 8800 — —, 2. Fettschweine 6900 bis 7000, 8800 — —, 3. fleischige 6500 bis 6700, 8800 — —, gering entwickelte 5900—6300, 8725 — —, 5. Sauen und Eber 5600 bis 6600, 8150 — —. Ausnahmepreise über Notiz. Tendenz des Marktes: Rinder langsam, Kälber, Schafe und Schweine mittel. KiMWamiii Wm-M in MO. Letzte Hauptversammlung Dienstag a« 18. August 1922, nachm. 2 Uhr in Nossen, Hotel Sachsenhef. Rück<ah!un< der Genost-nschaftsgUder. Anschließend geselliges Beisammensein Hierin weiden die Mitglieder mit Damen freundlichst eingeladan. er» Otto Friedrich, AufsichlsratSoors. Paul Riemer, Dorst. UGMGUGUGUGOUGUOUGUGU LintknMßKen - Lichtspiele. Mittwoch den 26. Juli abends 8 Uhr IM- Lotte Neumann in „Mos" Schauspiel in 5 Akten nach d«m gleichnamigen Roman von HanS v. Hoffenschal. UGUGUGUGUGGUGUGUGUOU Kalino Neukirchen. Sonntag den 30. Juli Erössnungs-Vogelschießen. Stellen nachmittags ft, 2 Uhr. Zur staltfindenden Kaffeetafel wirb gebeten, Gebäck mitzubrmgen. Gäste durch Mitglieder eingsführt, herzlich willkommen. Karussellbelustigung. «l» Der Vorstand. Os«a1ck Usnssk kiastrt. Mi».» Lm» M»n,oN koerevkILoiltoroi, ». 8psl»vwüe1»od»fi botoekoppal, io r»ea»pr»ob»e amt Vaud«, 7S0 Sol mN riAnaportvagaa »otoet «ar »»alt». OnssuslcbuK öles hanäwerks Sprechtag Mittwoch den 26. Juli 1922 S Uhr nachm. im »Adler* Besprechung der Gewerde- 4», steuer. Vordrucke und Bleistift mit- bringen. — Mitglieder frei. Nichtmitglirder geg. Gebühr. W. Zieuert. WWWs empfiehlt «reo Nich. Bretschneider. 1 Metten, l W- ««Wae.lMzieWch u. versch. a. m. «»»« zu verkaufen. Preisangebote an Hugo Mehlig, Wie. landstraße 35L erbeten. Ein guterhaltener Kinderwagen und ei« Wchsmer HM wegen Fortzugs preiswert zu verkaufen. E Pennrich Nr. 12. Die bei mir zur Arbeit eingeschriebenen MemWen wollen sich Mittwoch früh im Kontor melden. Carl Fleischer, Nährmittelwerk. dringt eine Hf virkitMdellt Aszeiie im MchmTaBlatt (Amtsblatt) und seinen Neben-Ausgaben Coswiger Anzeiger und Anzeiger für Weinböhla Unverbindl. Kostenanschläge bereitwilligst vis Lltests LosssedlLedter« Speisewirtschaft und Pferdegrschäft im Plauenschen Grunde. Waber- IsM AttiNg Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 laust lauf. 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