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Erleichterung ein, als der Meistbetrag, über den nur eine einzige Postanweisung ausgefertigt zu werden braucht, von 3000 auf 10 000 erhöht wird. In der Gebührenberech nung tritt keine Aenderung ein. — Lokal-Erfindungsschau vom Patentbureau Krueger, Dresden-A. Paul Uhlig, Birkigt: Maschine zum Einwickeln von Schokoladentafeln mit Einrichtung zum Zukleben der Um hüllung (ausgel. Pat.). — Bombastus - Werke Potschappel, Emil Ad. Bergmann, Zauckerode: Hülle für eine Flafche mit pharmazeutischer Füllung (Gm.). — Emil Haase, Rabenau: Zündkerzenverschluß (Gm.). — Weitzschen. Die Deutsche Ehrendenkmünze des Welt krieges mit Kampfabzeichen wurde dem Gutsbesitzer Ernst Lommatzsch, hier verliehen. — Meißen. Nicht ein Wort der Anerkennung hat man während der ganzen Zeit der Gastwirts-Ausstellung, in der die vielen Anerkennungsreden gehalten worden sind, für die Presse übrig gehabt, der Presse Meißens sowie außerhalb, der es allein zu danken ist, daß die Ausstellung in genügender Weise in der Oeffentlichkeit gewürdigt worden ist. — Dresden. Am Sonntag in früher Morgenstunde er eignete sich an der Bienertbrücke in Vorstadt Plauen ein Auto- unsall, bei dem infolge eines glücklichen Zufalles von den fünf Insassen keine schwer beschädigt worden ist. Das vom Plauen- schen Grunde herkommende Personenauto einer Werkstatt in der Augustusstraße prallte mit voller Wucht an das Geländer der Bismarckstraße an und zerstörte dies. Durch den starken Anstoß flogen die drei Insassen im Hinteren Teil des Autos über das Geländer 5 Meter tief in die Weißeritz hinab. Einer von ihnen erlitt eine stark blutende Kopfwunde, während die beiden anderen auf einer rasenbewachsenen Insel landeten und mit dem Schrecken davonkamen. Der Führer des Wagens konnte dadurch der Zerquetschung seines Oberkörpers entgehen, da der Wagen noch schnell genug seitlich ausbog. Die Autofahrer hatten eine sogenannte Spritztour unternommen. — Frankenberg. Die Arbeiterschaft in der Tabakindustrie von hier, Leisnig, Mittweida, Schöneck i. V. usw. ist wegen Lohndifferenzen in den Streik getreten. Die Arbeiterschaft ver langt eine sechzigprozentige^ Lohnerhöhung, während nur 30 Prozent bewilligt wurden. — Wolkenstein. 100 Jahre im Dienste der Kirche. Hier ist der seltene Fall zu verzeichnen, daß das Kirchneramt 100 Jahre in den bewährten Händen ein und derselben Familie ruht. Der derzeitige Inhaber dieses Amtes, Kirchner Paul Findeisen, ist der dritte seines Stammes im Kirchendienst und verwaltet dieses Amt seit etwa 30 Jahren mit großer Treue und Hin gebung, wie es sein Vater und sein Großvater in gleicher Weise getan. — Auerbach. Fremdenlegionären in die Hände gesallen. Hier hat sich der 16jährige Sohn des Kolonialwarenhändlers Schmalfuß von der elterlichen Wohnung entfernt. Bekannten gegenüber foll er vorher geäußert haben, er habe vor vier Wochen etwas unterschrieben und mühte eine Reise antreten, die über Berlin nach Belgien gehe. Man be- sürchtet, daß er Werbern der Fremdenlegion in die Hände gefallen ist. — Hirschfelde. Drei Arbeiter ertrunken. Beim Wehr der Flachsspinnerei wurden hier die Kleidungsstücke von drei Personen gefunden. Da anzunehmen war, daß sie Baden- f den gehörten, die verunglückt waren, wurde die Neiße abge- I sucht. Man fand dabei die Leichen von drei Arbeitern, dem 22jährigen Bretschneider und den zwei Jahre älteren Arbeitern Döring und Siegmund. Anscheinend ist einer der Badenden in Lebensgefahr gewesen und die beiden anderen, von denen Siegmund Schwimmer war, sind bei einem Rettungsversuche mit ums Leben gekommen. — Klingenthal. Nach Meldungen von der böhmischen Grenze ist der „Valuta-Rummel" bedeutend abgeflaut, da die Preise in Sachsen hinauf „reguliert" worden sind. Vielfach ist der Unterschied in den Preisen so gering, daß die Böhmen die Grenzgefahren und Schikanen nicht mehr riskieren, womit man in Sachsen ganz einverstanden ist. Die Zahl der Schmuggelversuche hat bedeutend abgenvmmen. — Zwickau. In der Wohnung eines hiesigen höheren Beamten wurde während dessen Abwesenheit ein schwerer Ein bruch ausgesührt. Der Wert der gestohlenen Sachen beziffert sich auf fast 200 000 -F. — Lengenfeld. Die seit vielen Jahren bestehende Tuch fabrik der Firma D. F. Paul ist mit großen Maschinen- und Materialvorräten niedergebrannt. Der Schaden ist sehr bedeutend. Viele Arbeiter sind brotlos. Wie das Feuer entstanden ist, ist noch unaufgeklärt. SH»M DemHMMWsWIUM io MW. Bautzen, 27. Juni. In Ostsachsen fanden am Dienstag überall Demonstrationsversammlungen statt. In Bautzen zog die Arbeiterschaft nach einer Versammlung auf den Holzmarkt, in der der Unabhängige Kirchner gesprochen hatte, vor das demokratische „Bautzner Tageblatt" und verlangten nach dem Redakteur Nicke, der bereits in einer Versammlung am Sonn tag vom Versammlungsredner schwer beschimpft worden war. Er wurde zusammen mit einem Schuhmacher Rothe, der eine mißliebige Aeußerung getan haben soll, auf einen Wagen geladen und im Zuge durch die Stadt gefahren. Die Demonstranten zogen vor das Iustizgebäude und darauf vor die Wohnung des Führers der Deutschnationalen, Pastor Berg, den sie ebenfalls auf die Straße zu holen versuchten, aber nicht antrasen. Auch sonst unternahmen die Demonstranten verschiedene Streifen durch die Stadt. Löbau, 27. Juni. Hier zogen heute die Demonstranten nach einer Versammlung aus dem Marktplatz, in welcher Partei sekretär Richter (Soz.) gesprochen hatte, vor die Druckerei des „Sächsischen Postillon", der aus Anlaß der Demonstration ge schlossen hatte. Die Demonstranten drangen über den Zaun in den Garten, zerschlugen sämtliche Fensterscheiben und drangen durch die Fenster in das Haus, das sie von oben bis unten nach dem Redakteur Witte durchsuchten, wobei sie alles um stürzten. Sie drangen auf Witte ein. Als dieser einen Schreck schuß abgab, fielen sie über ihn her und mißhandelten ihn in schwerer Weise. Einer der Demonstranten zerschlug eine Flasche mit Flüssigkeit auf seinem Kopfe. Witte wurde trotz seiner schweren Verletzungen heruntergeschleppt und aus einem Wagen durch die Stadt gezogen. Nachdem er sich in ärztliche Behand lung begeben hatte, wurde er im Amtsgerichtsgefängnis in Schutzhaft genommen. In Bischofswerda drang eine Menge von Demonstran ten in die Druckerei des „Sächsischen Erzähler" ein, richtete verschiedene Verwüstungen an und zwang die Arbeiter, die Arbeit niederzulegen, so daß die Zeitung nicht erscheinen konnte. — In Kamenz fanden in zwei Lokalen Versammlungen statt, die ruhig verliefen. Ebenso verlief auch die Zittauer Versammlung ohne ernste Zwischenfälle. — In Ebersbach zogen nach einer Versammlung die Massen vor die Druckerei der „Oberlausitzer Tagespost", holten den Redakteur Hertel heraus, zwangen ihm eine rote Fahne in die Hand und nahmen ihn so im Zuge mit durch die Straßen. Verschiedene Unter nehmer wurden aus ihren Wohnungen geholt und gezwungen, Ansprachen zu halten. Die Geschäfte wurden gezwungen, zu schließen. Aus den Betrieben, die noch arbeiteten, wurden die Arbeiter herausgeholt. — Aehnlich ist die Demonstration in Neugersdorf verlaufen. Aus dem Gerichtssaal. Sühne für die Ziegenhainer Mordtat. Am Sonnabend hatte sich der 1903 in Graupzig geborene Handarbeiter Max Bruno Hache vor den Geschworenen zu verantworten. Der Eröffnungsbeschluß legte dem Angeklagten zur Last, daß er in der Nacht zum 6. März d. I. zu Ziegen hain seine Geliebte, die fast im gleichen Alter stehende Bäckerstochter Else Mehnert vorsätzlich, aber nicht mit Ueber- legung getötet habe, weiter wurde er des unbefugten Waffen besitzes usw. beschuldigt. Den Vorsitz führte Landgerichts direktor Seyfert, die Anklage vertrat Staatsanwalt Ehren berg, als Verteidiger war Rechtsanwalt Dr. Harnapp tätig, zur Aufklärung des Sachverhalts waren Medizinalrat Dr. Oppe als Sachverständiger und eine größere Anzahl Zeugen erschienen. In Verbindung mit dieser Strafsache sand kürzlich bereits ein größerer Termin vor der siebenten Strafkammer statt; etwas Neues zeitigte der Prozeß vor dem Schwurgericht nicht. Hache war voll geständig, er schilderte ganz gleichgültig das schwere, von ihm verübte Verbrechen. Die Geschworenen versagten mildernde Umstände, das Gericht verurteilte daraufhin den Angeklagten wegen Totschlags und unbefugten Waffenbesitzes unter Einrechnung der letzthin erkannten Diebstahlsstrafe zu acht Jahren drei Monaten Zuchthaus Gesamtstrafe, sowie zu fünf Jahren Ehrenrechtsverlüst. W< ttermitteilungen und mehrtiigige Wettervorhersage. Die gestern über der Nordsee gelegene Depression hat sich nördlich verlagert und liegt heute vor der norwegischen Küste. Ein Ausläufer derselben, der gestern von Großbritannien nach der Biscayasee sich erstreckte, ist über Mitteleuropa hinweg- gezogen und hat auch über unserem Gebiete Niederschläge ver ursacht. Wir besinden uns jetzt bereits auf der Rückseite des Ausläufers und erwarten daher von Westen her steigenden Luftdruck. Eine durchgreifende Besserung ist aber mit dem Anstieg des Luftdruckes zunächst nicht zu erwarten. Wir werden morgen noch wolkiges bis trübes' Wetter mit zeitweisen Nieder schlägen beibehalten, für übermorgen steht aber eine Besserung des Wetters in Aussicht. Kirch esnachrichte«. Donnerstag den 29. Juni. Wilsdruff. Abends 8 Ahr Bibelstunde. Habe noch abzugeben: Mgrlmaledinrn, System Cormick, zum Preise von 24000 Mark, sowie mehrer« neue und gebranchte Garbenbinder, Dresch maschinen, Strohpressen und alle aubere« Maschine« «nd Geräte sowie Ausführung jeder Reparatur. UWittchMlng Um Zimmer, Grumbach bei Wilsdruff. ,8» lchloller, MaledinenledioNrr und Mechaniker werden für Fahrradneubau eingestellt. Meldung mit Jnvalidenkarte und sonstigen Papieren Werk tags 8—3 Uhr in Oberschaar oder 10—12 Uhr vormittags an Sonntagen bei Werkmeister Tränkner, Mohorn. „rs Mch-Nelke, Theodor Dürsel, MB«inrrckrroSi. "Vs Herveuscbvvücfte, Lollluk- -i-' V losi^keit, nervöse Herr- u. ^lLAendeseftiveräsn. ^uslübrliebe ürrtUebs Lrosebüre kostenfrei. Or. 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Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ->) Ochsen: 1. vollfleischige, ausgcmästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 3000 bis 3200, 5475 bis 6800, 2. junge, fleischige, nicht ausgemästere, ältere ausgemästete 2400 bis 2600, 4625 bis 5000, 3. mäßig genährte junge, gut genährte ältere 1800 bis 2200, 3850 bis 4625, 4. gering genährte jeden Alters 1200 bis 1400, 3000 vis 3500; b) Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlacht wertes 2800 bis 3000, 4850 bis 5150, 2. vollfleischige jüngere 2300 bis 2500,4200 bis 4525, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere l900 bis 2100,3650 bis 4025,4, gering genährte 1300 bis 1500, 2900 bis 8325; c) Kalben und Kühe: 1. vollfleischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 3000 bis 3200, 5475 bis 5800, 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachwertes bis zu 7 Jahren 2400 bis 2600, 4625 bis 5000, ältere aus gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 1900 bis 2300, 4225 bis 4625, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 1400 bis 1600,3500 bis 4000, 5. mäßig und gering genähne - ühe und Kalben 800 bis 1200, 2375 bis 3500. Kälber; 1. Dovveüender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 2800 bis 3000, 4625 bis 4825. 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 2500 bis 2700,4175 bis 4500 4. geringe Kälber 1600 bis 2200, 2925 bis 4000. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 2400 bis 2600, 4800 bis 5200, 2. ältere Masthammel 1600 bis 2000, 3575 bis 4450, mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 900 bis 1400, 2375 bis 3575. Schweine: 1. vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis 1'/z Jahr 5500 bis 5700, 6050 bis 7300, 2. Fettschweine 5700 bis 5900, 7l25 bis 7375, 3. fleischige 4700 bis 5100, 6275 bis 6800. gering entwickelte 4200—4500, 6000 bis 6275, 5. Sauen und Eber 4500 bis 5300,6000bis 7050. Ausnahmepreise über Notiz. Tendenz des Marktes: langsam.