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die schriftliche Kündigung für den 1. Juni ausnahmsweise bis zum 25. Juni dem Fernsprechamts zugehen lassen. — Landtagsabgeordneter Bühring ft. Am Montag ist in seinem Heimatorte Treuen i. V. im Alter von 54 Jahren der der si. S. P. D. angehörende Landtagsabgeordnete Albrecht Bühring nach längerem Krankenlager und nach mehreren Ope rationen gestorben. Der Verstorbene gehörte bereits der Volks kammer an; er war in Treuen Stadtrat und seit Jahren Vor sitzender der dortigen Allgemeinen Ortskrankenkasse. — Persönliche Mitnahme von Zahlungsmitteln im kleinen Erenzverkehr. Auf Grund des Artikels 1 des Gesetzes zur Abänderung des Gesetzes gegen die Kapitalflucht vom 22. März 1922 (Reichsgesetzblatt Seite 282) wird beim jedesmaligen sieberschreiten der Grenze ein Betrag von 1000 oder der nach dem Tageskurs zu berechnende Wert dieses Betrages in ausländischer Währung mit der Maßgabe zugelassen, daß im kleinen Grenzverkehr innerhalb eines Monats höchstens der Betrag von 3000 oder der nach dem Tageskurs zu berechnende Wert dieses Betrages in ausländischer Währung mitgenommen werden darf. Hi Neue Briefmarken in Sicht. Mit der Einführung der neuen Portosätze, die am 1. IM stattfindet, wird auch die Einführung einiger neuer Markensorten angekündigt, doch sollen nach Möglichkeit erst die vorhandenen Markensorten aufgebraucht werden, besonders Postwertzeichen mit nie drigen Nennwerten, die durch die Erhöhung eigentlich ent behrlich werden. Hinsichtlich der Beförderung der am 30. Juni aufgegebenen Postsachen ist folgendes bestimmt worden: Sämtliche in der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli eingclieferten Postsendungen unterliegen, sofern sie nach 12 Uhr nachts aufgeliefert werden, den neuen Porto sätzen. Zur Erleichterung der Kontrolle sollen die Haus briefkästen der Postämter und die Briefkästen der Bahn- Posten um 12 Uhr nachts geleert werden, sofern für die außergewöhnliche Leerung Personal zur Verfügung steht. Sendungen aus diesen Hausbrief- und Bahnpostküsten, die nicht um 12 Uhr nachts außergewöhnlich geleert worden sind, werden bei der ersten Leerung nicht als unzu reichend freigemacht (d. h. also richtig sreigemachi!) behan delt, wenn sie noch nach dm bisher geltenden Portosätzen freigemacht sind. — Vom Wandern. Wer einmal den rechten Genuß des Wanderns empfunden, einmal den ganzen Tag alle Sorgen des Lebens hinter sich geworfen hat und in reiner Lust durch Feld und Wald und Auen gewandert ist, den zieht es immer wieder hinaus. Darum hinaus, ihr stubenhockenden Bücher- mensche«, ihr aus den Fabriksälen, Büros und Werkstätten. Wie leicht wird einem beim Wandern ums Herz, wie hebt sich die Brust, wie straffen sich die Glieder. Da werden die er schlafften Muskeln ausgebildet, da weiten sich die Lungen und füllen sich mit Sauerstoff, da kommt das Blut in raschere Bewegung, so daß Stofftvechselrückstände mit hinweggeschwemmt werden. Das Herz arbeitet kräftiger und füllt alle Organe mit sauerstoffreichem Blut. Der Stoffwechsel wird angeregt, geht schnell und leicht vonstatten und schafft gesunden Appetit. Das Blut erneuert sich durch reiche Sauerstoffaufnahme. ^)as Heer der Batterien findet in den so gestärkten Körper ent weder gar nicht Eingang oder kommt auf einen Nährboden, der ihm jede Entwicklung und Verbreitung unmöglich macht. Kurz: Wer sich gesund erhalten will, der muß wandern. Der Dichter Seume hat ganz recht, wenn er sagt: „Es ginge alles viel bester, wenn man mehr ginge." Aber ebenso groß wie der gesundheitliche Vorteil ist der seelische Gewinn und die erziehliche Bedeutung des Wanderns. Das Auge wird ge schärft für alle die Feinheiten, die die Natur geschaffen. Das Ohr lernt den Schlag der Vögel unterscheiden. Die ganze Natur mit all ihrem feinen Leben und Weben rückt dem Wanderer näher. Andachtstimmung überkommt ihn. Staunend steht er vor den Baumriesen des Waldes, schaut sinnend von Bergeshöhen hinab ins Tal, hört auf das Murmeln des Baches und das Rauschen des Flusses und läßt sich von Burg ruinen die Geschichte der Väter und der Heimat erzählen. Draußen in weiter Flur oder im großen Waldesdom geht dem unverdorbenen Menschen das Herz auf. Hier ruft er mit dem Dichter aus: „Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!" Nur wer"wandert, lernt seine Heimat kennen, und nur wer die Heimat kennt, kann sie liebhaben. — Die Rechte der Bahnbeamten. Die meisten mit dem Publikum in Berührung kommenden Eisenbahnbeamten sind als sogen. „Bahnpolizeibeamte" verpflichtet und haben als solche die vollen Rechte und Befugnisse eines öffentlichen Polizeibeamten. Wer ihren Anordnungen nicht Folge leistet, macht sich einer siebertretung schuldig, soweit nicht nach den allgemeinen Straf gesetzen andere strafbare Handlungen in Frage kommen. Die Bahnpolizeibeamten haben das Recht der Namensfeststellung und der Festnahme; wer ihnen oder den von ihnen zur Unter stützung herangezogenen Personen in der rechtmäßigen Aus führung ihres Amtes Widerstand leistet oder sie tätlich an- greist, macht sich wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt strafbar. Leider haben sich in den letzten Jahren die Fälle bahn polizeilicher siebertretungen außerordentlich vermehrt, und die Eisenbahnverwaltung ist deshalb nach Kräften bemüht, all mählich wieder die volle Ordnung in den Reiseverkehr zu bringen. Sie legt hierbei auf Unterstützung durch das einsichtige Publikum größten Wert und bittet, den Bahnpvlizeibeamten die Ausübung ihres Amtes nach Möglichkeit zu erleichtern. — Die Betriebsräte als Prügelknaben. Sehr bemerkens werte Aeußerungen machen die Jahresberichte der sächsischen Gewerbe-Aufsichtsbeamten über die Stellung der Betriebsräte als Mittelspersonen zwischen Arbeiterschaft und Betriebs leitung. Sie sei oft eine recht schwierige und erfordere viel Ein sicht und Geschick. Die Betriebsräte fühlten sich bisweilen als „Prügelknaben"; Amtsniederlegungen, sowie Abneigung na mentlich älterer, erfahrener Facharbeiter gegen Annahme der Wahl oder der Wiederwahl waren nicht selten. Ermüdung oder Gleichgültigkeit traten an die Stelle des anfänglichen Eifers. Häufig fand sich niemand bereit zur Annahme der Wahl, und Vorschlagslisten kamen gar nicht zustande. Man gels einer gesetzlichen Handhabe, die Wahl eines Betriebs rates behördlich zu veranlassen oder nach gewisser Zeit wieder holen zu lasten, blieben die betreffenden Firmen dann ohne Betriebsvertretung. Recht schwierig war die Stellung der Be triebsobleute in den Kleinbetrieben. — Lauchhammer. In der Nähe von Lauchhammer wurde ein verwegener Raubüberfall verübt. Als am Sonnabendnachmittag die Werklokomotive der Aktiengesell schaft Lauchhammer nach der Koyne-Kohlengrube mit der Löh nung für die dort beschäftigten Arbeiter unterwegs war, stieß sie im Walde auf einen Mann, der mit dem Kopfe auf den Schienen lag. Da der Führer einen Lebensmüden vermutete, stieg er von der Lokomotive ab, um die Strecke freizulegen. Jetzt sprang der mit einem Revolver bewaffnete Mann auf, gleichzeitig eilten fünf Helfer aus dem Versteck herbei. Die Räuber hielten mit den Revolvern das Begleitpersonal in Schach und entflohen mit der Löhnung im Betrage von 140 000 auf der Lokomotive. Diese fand man später einige Kilometer vom Tatorte entfernt im Walde vor. Die Nach forschungen nach den Räubern blieben bisher erfolglos. — Dresden. 193 Millionen Fehlbetrag. Der Haushaltplan schließt mit einem Fehlbetrag von 193 000000°^. Man hofft, den Fehlbetrag dadurch zu decken, daß 110 Mil lionen Mark aus dem Ertrag der Reichseinkommen- und Körper schaftssteuer eingehen. Weiter erwartet man 20 Millionen Mark aus der Erstattung des Besoldungsaufwandes durch das Reich, 24 500 000 Mehreinnahmen der Stadtkaste aus Er höhung der Pflegkosten in den Krankenanstalten und der Er höhung des Schulgeldes, so daß ein ungedeckter Fehlbetrag von 39 Millionen Mark verbleiben dürfte. — Saupsdors. Sonderbarer Blitzschlag. Bei den am Sonnabend in hiesiger Gegend aufgetretenen Ge wittern traf ein Blitzstrahl, trotz der Nähe des Kirchturmes und der nahe vorbeiführenden elektrischen Hochspannungs leitung, auf unserem Friedhof ein Grabdenkmal und zer trümmerte den oberen Teil desselben. — Zschoppach b. Leisnig. Beim Gutsbesitzer Bäurich, Zschoppach, schlug der Blitz ein und setzte die Scheune in Brand, die vollständig eingeäschert wurde. Das an grenzende Wohnhaus hatte bereits ebenfalls Feuer gefangen, jedoch den Bemühungen der Feuerwehren gelang es, den Brand auf die Scheune zu beschränken. — Die Leisniger Landspritze war zu diesem Brande ausgerückt, sinterwegs schlug der Blitz zirka 40—50 Meter vor den Pferden in eine Telegraphen leitung ein. — Grimma. Bei Verpachtung der städtischen Kirschen nutzungen halte die Stadt die Bedingung gestellt, daß die Kirschen an die Bewohner der Stadt verkauft werden müssen, und zwar zu einem angemessenen Preis. Als ein solcher wurden 4,50 für das Pfund bezeichnet. Trotz dieser Be dingung ergab die Verpachtung einen 3'/s mal höheren Betrag als im Vorjahre. — Leipzig. In Bad Dürnberg fand das zweijährige Stiftungsfest des Schwimmvereins 1920 im Bade am Ansberg statt. Die Tribüne war durch die zahlreiche Zuschauermenge zu stark belastet und brach zusammen. Es gab drei Tote, ein Kind wird vermißt. — Oelsnitz. sinter der Bergarbeiterschaft des Lugau-Oelsnitzer Kohlengebietes macht sich eine starke Ab wanderung besonders in den Chemnitzer Bezirk bemerkbar, veranlaßt durch die außerordentlich hohen Löhne im Chem nitzer Baugewerbe. Die dortigen Arbeitgeber sind aufgefordert worden, um die ohnehin schon recht traurige Kohlenversorgung nicht noch weiter zu gefährden, von Einstellung von Berg arbeitern unter allen Umständen Abstand zu nehmen. — Scheibenberg. Tödlich verunglückt ist hier mit dem Motorrad der Spindelfabrikant Seifert aus Neudorf. — Reitzenhain. Das Kurhaus wird mit einem Kosten aufwand von 40- Millionen Mark zu einem Genesungs heim für die Berliner Buchdrucker-Krankenkasse ausgebaut. Wettermitteilungen und mehrtägige Wettervorhersage. Von Westen her rückt hoher Druck weiter gegen Zentral europa vor, die östlichen Tiefdruckgebiete weichen ostwärts zu rück. Die vorerst noch festzustellenden NW-Winde werden bald auf W bis S zurückdrehen, womit Erwärmung verbunden sein wird. Nennenswerte Niederschläge stehen nicht bevor. Wir nehmen an, daß trockenes und vorwiegend heiteres Wetter einige Tage bestehen wird, da von der neuen über Island er schienenen Depression eine tiefgreifende Einwirkung kaum zu er warten steht. Smgelanät. Für dies« Rubrik übernehm«» wir nur di« preßgesetzlich« Verantwortung. Zur Vorbildung der Lokomotivführer. Eine Entgegnung der Lokomotivheizer auf den betr. Ar tikel in Nr. 139 d. Bl. In Erkenntnis der wahren Tatsache und in Würdigung der vorliegenden Beweise unserer Fähigkeit, haben die maß gebenden Instanzen die alte Bundesratsverordnung laut Reichs ratsbeschluß dahin abgeändert, daß wir Berufspraktiker auch Lokomotivführer werden können. Obgleich akademisch gebildete Fachleute und sonstige Fachkenner des Eisenbahnwesens uns Lokomotivheizern wohlwollend zu unserem berechtigten Aufstieg gegenüberstehen, sind es einzig und allein die Lokomotivführer, welche uns den Erfolg nicht gönnen. Dem Handwerk alle Ehre! Der Lokomotivdienft ist eben ein Handwerk für sich und der tüchtige Lokomotivführer wird durch den langjährigen Heizer dienst erst ein solcher. „Der Heizer ist die Seele des Betriebs", diese Tatsache kann nicht bestritten werden. Die Lokomotiv führer werden wohl nicht den erbrachten Beweis, wonach der langjährig erfahrene Berufsheizer in Kenntnis der einzelnen Teile der Lokomotive usw. ein Meister geworden ist, umstoßen wollen. „Freie Bahn dem Tüchtigen" gilt auch hier, und da gegen kämpfen die Lokomotivführer vergeblich an. U - s s Für die unS zu unserer Hochzeit erwiesenen M M Aufmerksamkeiten sagen wir allen, zugleich im M M Namen unserer Eltern »7» M W unsern herzlichsten Dank. F Sachsdorf, am 17. Juni 1922 Karl Gründer Polizeiwachtmstr. «. Fra« H Liesel geb. Schmieder. U M krigrohrrWLr Drilljoppe« u. Hosea. Sommer- Joppe« 18«, 265, 31« Mark, Arbeits-Hosen 19«, 24« Mark, Feldgraue Hose« 33« Mark. ZE" Elegante Herrenanzüge «och billig. NWe,Ircsden-M.^ Verl. Lia Oratisdrosettürs üb. San.-Lat ^Veise's ^iktkreia HauslrEn. vr. tftebbnrä'L Oie., Lerlin VV 35, ?ots- ckÄmer Ltralle I04a. s Gasthof »it Aeischerei und etwa 12 Scheffel Laad ist vom 1.4.1923 anderweit UM" 2« verpachten. "UW Fleischer bevorzugt. Angebote bis 1. 7. 1S22 an »7,» Dr. jur. Kronfeld, Rechtsanwalt u. Notar in Wilsdruff. Kleine Inserate haben Ms Erfolg. i Als beste, eegiebizste u. A billigste Erfrischung?» H G getränke empfehle ich: 8 8 Rudinperle, Himbretta, Z ferner feinsten ,?,«» z Himbeersaft § - mit SS»/, Zucker. 8 Alfred Pietzsch. 8 8 Schweselsaures Mmmk ist wieder eingetroffen und bittet um Abholung Louis Seidel, Wilsdruff. Fernsprecher Nr. 5 u. 10. nebst neuen Leiter» für Obstpächter billig z« ver kaufen. 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