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zuverlässige Beamte in die wichtigsten Stellen gesetzt und Sicher heit gegen eine monarchistische und reaktionäre Agitation geschaff schassen werden soll. Die preußische Regierung wird zu diesem Gesetz noch einen besonderen Antrag einbringen, in dem sie Ausdehnung des Kreises der Beamten, der zur Disposition gestellt werden soll, verlangt. Ernst Däumig f. Berlin, 5. Juli. Wie der Vorwärts mitteilt, ist das Mit glied der unabhängigen Reichstagssraktion Ernst Däumig ge storben. Däumig war bekanntlich während einer Reichstags sitzung im Sitzungssaals von einem Schlaganfall betroffen worden und vom Reichstag aus in das Krankenhaus über geführt worden, wo er nunmher verschieden ist. (Vergleiche auch Reichstagsbericht.) Das Frauenleid im Rheinland. Ein italienischer Entsetzensschrei über die Zustände im besetzten Gebiete. Unter dem Titel: Das Martyrium der rheinischen Frauen veröffentlicht die weitverbreitete italienische Frauenzeischrift La Femminile einen Aufruf der Frauen des besetzten Rhcinlandes gegen die schwarze Schmach und versieht ihn mi teigenen Be trachtungen, denen wir solgendes entnehmen: Sei drei Jahren machen sich im Herzen Europas in einem der ältesten Landstriche unserer Zivilisation die Schmach, die Schande und der Schrecken breit, die von dem in dem von Frankreich besetzten Rheinland hausenden schwarzen Söldnern der französischen Republik verbreitet werden. Man muß das natürlichste Empfinden der Frauenseele für einen Augenblick hintanstellen, um überhaupt von den Schandtaten sprechen zu können, die in ihrer Greulichkeit die unsauberste Phantasie übertreffen. Aber man muß davon sprechen, wenn man nicht zugunsten eines falschen Schamgefühls sich der Förderung dieser Unmoralität schuldig machen, nicht zum Mitschuldigen eines Verbrechens gegen die allgemeine Solidarität aller Frauen werden will .... Die farbigen Soldaten verkörpern in den blühenden und zivilisierten rheinischen Orten das Recht des Siegers; unter dem Schutze des Sieges rächen sich diese Barbaren an der sie beherrschenden weißen Rasse. Ihre Untaten finden bereitwillige Duldung bei den französischen Behörden, denen keine Demü tigung zu schwer erscheint, um sie über das besiegte Deutsch land zu verhängen. Die Willkürakte, die Vergewaltigungen und die Morde, die die schwarze Soldateska an der rheinischen Bevölkerung vetübt, sind nicht aufzuzählen. Unter den Vergehungen spielen die Ver gewaltigungen die größte Rolle. Sie gehen in die Tausende. Aktenmäßig belegte Untersuchungen neutraler Persönlichkeiten und Verbände, offizielle Weißbücher der deutschen Regierung prüfen die Fälle, wägen die Aussagen und Beweise und unter breiten sie der französischen Regierung und der zivilisierten Welt. Ohne Erfolg! Hier und da erschallt einmal ein Echo, um sich jedoch sofort wieder zu verlieren. Die Amerikaner, die sofort zur Lynchjustiz greifen, wenn ein Neger sich an einer weißen Frau vergeht, die Engländer, die ein so geschärftes Bewußtsein für die Würde des Menschen haben, die Italiener, die so eifersüchtig und lebhaft über ihre Ehre wachen — sie alle haben sich nicht gerührt, und rühren sich auch heute noch nicht. Genügen denn die bis heute begangenen Untaten noch nicht, die jeder Tag um einen neuen Fall bereichert? Sie sind so zahlreich und so entsetzlich, daß denjenigen, der in dieses Dunkel hineinzuleuchten unternimmt, sich vor Grauen und Ekel die Kehle zuschnürt. Aus Achtung vor unseren Leserinnen können wir hier nicht einmal die schlimmen Fälle erzählen. Wir wollen nur darauf Hinweisen, daß nach der Untersuchung, die die Amerikanerin Ray Beveridge veranstaltet hat, sich unter den Vergewaltigten Kinder von sieben Jahren und Greisinnen von 75 Jahren befinden. Um die Erbitterung noch zu steigern, müssen diese Be satzungstruppen von Deutschland bezahlt werden .... Wir haben kürzlich über die Berechtigung einer 15jährigen Be setzungsfrist als Garantie des wassenstarrenden Frankreichs gegenüber dem waffenlosen Deutschland gesprochen. Wir sprachen auch von der namenlosen Last, die der Wille des Siegers unter dem Titel Reparationen nicht nur dem Besieg ten, sondern auch seinen Kindern und Kindeskindern auferlegt. Wir brauchen diesen Ausführungen heute nur hinzuzufügen, daß sich 40 000 halbwilde Söldner aus den barbarischsten Stämmen des dunkelsten Afrika im Rheinland breitmachen, und so zu der an sich schon unmenschlichen Besatzungslast noch die Schmach der Gefährdung deutscher Frauen, Mädchen und Kinder hinzufügen. Frankreichs Frauen sind taub für die Schmerzensschreie,- die von jenseits des Rheines zu ihnen hinüberdringen. Sie sind taub sür die Klagen der deutschen Mütter, taub für das Flehen, die schwarze Schmach zu beseitigen. Geht man fehl in der Annahme, daß ein siegreiches Deutschland anständiger gehandelt haben würde? Neueste Meldungen. Kohlenbergleute stürmen ein Rittergut. Magdeburg, 5. Juli. Auf dem Gute des Grasen Gneisenau in Sommerchenburg kam es im Anschluß an die Demonstration zu schweren Zusammenstößen. Die Arbeiter der benachbarten Steinkohlengruben erstürmten das Rittergut. Der Administrator Rittmeister von Rosenberg wurde zunächst ver wundet und später erschlagen. Es waren nur zwei Schutzpolizei- beamte zur Stelle, die gegen die Menge natürlich nichts aus richten konnten. Nachts mit Lastzug ankommende Magdeburger Schutzpolizei wurde sofort entwaffnet, zwei Maschinengewehre und Handgranaten fielen in die Hände der Aufrührer. Ein Feld hüter ist gefallen. Die Arbeiter sollen drei Tote und 13 Ver wundete zu verzeichnen haben, darunter einen elfjährigen Knaben. Das Schloß wurde geplündert. Grohe Verstärkungen werden von Magdeburg aufgeboten. Die englischen Eisenbahner gegen das Unrecht des Versailler Vertrages. London, 4. Juli. Die Iahreskonferenz der Eisenbahner nahm heute eine Entschließung an, welche die Regierung auf- fvrdert, sofort Schritte zur Revision des Versailler Vertrages zu unternehmen. Der Präsident erklärte, der Vertrag sei in Heuchelei gezeugt worden. Der sehr konservative Führer Thomas warnte, England werde sich ins Unglück stürzen, wenn seine Regierung sich noch länger von Frankreich fortschleppen lasse. — Die hiesige Presse vermied bisher jeden Kommentar über den neuen sensationellen Marksturz. IE Der Monat IM hieß bei den Römern anfangs Quin- tilis, welcher Name von Quintus abgeleitet wurde und der fünfte Monat bedeutet. Später wurde der Monat dem Julius Cäsar geweiht; daher der Name Julius bzw. Juli. Der deutsche Name Heuert, ursprünglich Heuhart oder der Gabenreichs. Karl der Große nannte ihn Hewimanoth, eine Bezeichnung, die sich neben Heuert in den einzelnen Landesteilen bis heute, allerdings in gekürzter Form, er halten hat. Im allgemeinen heißt er Heumond. Die Witterung des Juli wird durch zahlreiche Bauern regeln gedeutet. So soll es vier Wochen regnen, wenn es um Mariä Heimsuchung, also am 2., regnet. Regnet es aber an Margareta (13.), soll sieben Wochen lang Regen wetter sein, so daß das Heu schlecht emkommt. Ist es drei Tage vor Jakobi (25.) schön,, so wird das Korn dauerhaft. Gräfin Latzbergs Enkelin. 41) Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) Diese nickte nur statt aller Antwort und blickte mit eigentümlich starren Augen auf das Stück Pavicr. „Heiliger Gott!" dachte Yvonne. „Bin ich zu svät gekommen? Das ist doch der Wechsel, um den Lutz solche Nnast batte und von dem Großmama nichts er fahren sollte." Schnell trat sie neben die Gräfin. Der Mann stockte in seiner Rede und blickte in Helle'' Begeisterung auf das schöne Mädchen, sich unzählige Male vernei gend. Ohne weiteres nahm ihm Wonne das Papier aus der Hand. Mit einem Schrei fast wollte er es ihr wieder ent reißen Sie sah ibn groß und stolz an. „Was denken Sie von mir? Ich werde Ihnen den Wechsel doch nicht unterschlagen!" Er verneigte sich demütia und murmelte allerlei, aus dem hervorklang, wie wichtig und unersetzlich und kostbar ihm das Papierchen sei. Wonne blickte darauf, "nd da sah sie die charakteristischen Schriftzüge der Grobmutter — Leontine, Gräfin Laßberg! Dann wußte dock diese darum, und Lutz hatte sie beloaen. wollte das Geld für etwas anderes haben. Ein Gefühl der Empörung gegen den leichtsinnigen Vetter quoll in ibr empor. Sie sab die Großmutter an. De ren Starrheit fiel ihr auf: sie schien um Jahre geal tert, und wie erloschen blickten ihre Augen. Oder wußte die Gräfin doch nichts von dem Wech sel — und Lutz batte selbst — —. Ein jäher Schreck drohte ibr Herz stillstehen lassen. Wie Schuppen fiel es von ihren Augen. Jetzt war es ihr klar. Daher auch Lutz' grenzen lose Verstörtheit, seine Verzweiflung. Er selbst hatte den Namenszug der Großmutter auf den Wechsel gesetzt, um sich Geld zu verschaffen. Dann hatte er gefälscht! Tapfer unterdrückte sie den grenzenlosen Schrecken bei dieser Entdeckung. Jetzt hieß es, allen Mnt zniam- mennehmsn, damit der Mann keinen Argwohn schöpfte — er blickte fetzt schon so schlau und verdächtig von einer zur anderen. Noch immer hielt Wonne das verhängnisvolle Pa pier in der Hand. „Allerdings, Herr —" „Kestner, gnädigste Komtesse)" dienerte er. „Allerdings, Herr Kestner, es hat seine Richtigkeit. Aber der Wechsel, ist doch erst übermorgen, am dreiund- zwanzigsten, fällig —" „Ich weiß es. gnädigsteKomtesse, ich Weitz es. Aber ich hatte mir vorhin schon erlaubt, der gnädigen Grä fin zu bemerken, daß ein anderes Geschäft mich hier rmrociaemyri narre. uns vag es ver Frau Gräfin schließ^ch gleich sei — so dachte ich, ob heute, morgen oder ; cnnorgen die Sache geregelt würde — o^er falls Frau Gräfin es anders einrichten wollen. Wie gesagt, ich wollte Frau Gräfin jede Unbequemlichkeit abnehmen." „Sehr freundlich, Herr Kestner! Sie haben recht!" entgegnete Yvonne mit bezaubernder Liebenswürdigkeit. „Wenn Sie sich die Mühe machen und das Geld gleich mitnehmen wollen? Frau Gräfin hat schon gestern für alles gesorgt, damit Sie pünktlich am dreiundzwanzig sten in den Besitz der Summe kommen. Sie hat nur heut' die Migräne und mutz geschont werden. Es ist Ihnen wohl gleich, wenn ich mit Ihnen an Stelle der Frau Gräfin verhandle?" Und wieder lächelte sie ihn an, und wieder die nerte Herr Kestner, feuerrot im Gesicht. Wie ein Stöhnen aus tiefster Brust klang es da, und erschreckt blickte Yvonne auf die Großmutter, de ren Hände sich förmlich in die Lehne des Stuhles ge krampft hatten. Sie hatte sich so gestellt, daß der Mann der Gräfin den Rücken zukehren mußte. Er durfte sie nicht ansehen. „Wollen Sie die Summe in bar ausgezahlt haben, oder wünschen Sie eine Anweisung auf die Deutsche Bank? Wie es Ihnen beliebt! Ich darf Sie Wohl mit hinüber in das Arbeitszimmer bitten." Mit welcher Sicherheit Yvonne sprach, handelte. Die Gräfin starrte ihr nach, es war, als ob ein Traum sie äffte. Das konnte doch gar nicht Wirklichkeit sein, was sie in den letzten zehn Minuten erfahren: Lutz ein Fälscher — und Yvonne seine Retterin! Ihr sonst so klarer Kopf konnte das noch gar nicht fassen. Sie fuhr sich mit beiden Händen an die Stirn und zwang ihre Gedanken auf den einen Punkt; rote Lichter tanz ten vor ihren Augen, und halb ohnmächtig fank sie in den Stuhl zurück. — Wonne atmete tief, tief auf, als sie das verhäng nisvolle Papier in Händen hielt — als ihr Eigentum! Fast glücklich lächelnd blickte sie auf des Mannes fette Hände mit den schmutzigen Fingernägeln, wie er die Scheine in seiner Brieftasche unterbrachte. „Gnädigste Komtesse sind wirklich nobel, der Herr Baron kann sich nur freuen!" konnte Herr Kestner sich nicht enthalten, zu sagen, und sein Grinsen verriet, daß er doch noch eine eigene persönliche Ansicht außer der geschäftlichen von dieser Angelegenheit hatte. Yvonne hielt stolz seinem dreisten Blick stand. Lang sam und mit Betonung sagte sie: „Und wir wissen sehr Wohl, Herr Kestner, daß Sie ein gutes, nach all gemeinen Begriffen zu gutes Geschäft gemacht haben!" Der kleine dicke Mann wurde feuerrot; er pustete und schnaubte und suchte nach Worten. „Komtesse be lieben zu scherzen. Das Geld ist teuer — und wenn es so pressiert wie beim Herrn Baron. Unsereiner bat die Mübe und die Lauferei." Im Garten beginnt mit dem Monat Juli die Ernte. Gemüse aller Art bringt reiche Erträge. Daneben wird die Samengewinnung eifrig betrieben. Besonders die besten Gurken bereitet man dazu vor, indem man sie aus Schweben legt, um sie vor dem Anfaulen zu schützen. Auf abgeernteten Beeten erfolgt die neue Aussaat von Spinal, Salat, Karotten und Rübchen. Auch Obstsamenbeete wer den angelegt. Steinobst, Johannes- und Stachelbeeren. Sonst nimmt die Obsternte ihren Anfang. Johannes- beeren, Stachelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Äpfel gibt es in Hülle und Fülle. Bei den späteren Obstsorten sind, wenn nötig, die Zweige zu stützen. Spalierbäume sind anzuheften. Das Okulieren auf das schlafende Auge kann noch fortgesetzt werden. Die Blumenbeete sind nach wie vor vom Unkraut zu reinigen; desgleichen die Wege und Stege des Gartens. Hecken müssen zu Anfang des Monats beschnitten werden. Der Heckenschnitt darf nicht über die Mitte des Monats ausgedehnt werden. Vermehrung und Teilung frühblühender Staudengewächss ist ratsam. Die Pflege des Rasens darf nicht versäumt werden. Sonst können dauernde und zweijährige Zierpflanzen ausgesät werden. Die Gesundheitspflege erfordert im IM erhöhte Sorgfalt. Neben den Wanderungen durch Feld und Wald spielt das Baden eine große Rolle. Dabei ist aber die größte Vorsicht geboten. Niemals soll mit vollem Magen und in erhitztem Zustande gebadet werden. Wer nicht schwimmen kann, soll nur an seichten Stellen baden. Herz kranke sollen überhaupt nicht schwimmen, gesunde und kräf- Äge Menschen dürfen nicht bis zur Erschöpfung schwimmen. In allen Fällen soll ein Bad nicht allzu lange ausgedehnt werden, 10 bis 15 Minuten ist lange genug. Haus, Hof, Garten. Wie bleicht man Lauch oder Porree? Lauch oder Porree soll möglichst Weitz sein, weil nur die weißen Teile, nicht die grünen, ein gutes Gemüse geben: Darauf nimmt man bei der Kultur Bedacht, in dem man in dem gut ge düngten Beete; welches schon früh im Jahre dieU Gemüsepflanze aufnehmen kann, etwa Hand tiefe Rinnen aufwirft.' Auf diesen Grund wird' der Porree angepflanzt. Dann bleibt die Rinne offen. Durch das Gießen, den Wind, den Regen und das Einsinken der Erde schließt sie sich allmählich. Anfang September wird dann die Rinne ganz zugeworfon, und an ihrer Stelle die Erde etwas erhöht, so daß die Stauden fest und warm in dem Grund eingebettet lie gen. So bleichen sie aus und bilden Lie als Gemüse geschätzten zarten weißen Stengel. Ein anderes Ver fahren besteht in dem Umwickeln Ler Stengel mit Papier, welches mit etwas Bast zusammengehalten wird, -wie unsere zweite Abbildung zeigt. Man kann dieses Mittel auch anwen den, wenn man die Pflanze von An fang an in Erdrinnen setzt. Jeden falls sollte man nicht versäumen, irgend eine der angegebenen Be handlungsarten anzuwenden, da sonst die Zucht nur wenig ergiebig ist und zur Hauptsache ungenießbares Material bervorbringt. „Wie bitte?" fragte sie, schon die Tür öffnend. Scheu schlich er an ihr vorbei. „Stets gern zu Diensten, Komtesse!" Er verneigte sich noch mehrere Male. „Habe die Ehre, gehorsamster Diener, gnädigste Komtesse." „Adieu, Herr Kestner!" Herablassend nickte ihm Yvonne zu. Jetzt schwand die Sorglosigkeit aus ih rem Gesicht; mit einem tiefen Seufzer trat sie ins Zimmer zurück. Jetzt kam das Schwerste! Die Groß mama. — Erschreckt sah Yvonne die, an die sie dachte, vor sich stehen. „Großmama!" sagte sie innig und beschwörend. Die Angeredete hörte nicht; sie hielt den Wechsel in ihren beiden Händen fest und stierte förmlich dar auf. Wonne versuchte, ihn ihr wegzunehmen. „So, das ist erledigt," bemerkte sie leichthin. „Und nun legst du dich ein wenig." „Yvonne lasse dieses Telegramm sofort besorgen." Die Gräfin reichte ihr ein Briefblatt, auf das sie einige Worte geschrieben. „Sogleich kommen. Gräfin Laßberg." las Yvonne. Es war an Lutz. „Nicht doch, Großmama! Wozu das? Erspare dir diese Aufregung," bat sie: aber ihr Einspruch nützte nichts, und seufzend füM sie sich, Kroßmann die De pesche zu übergeben. „Bitte, Yvonne, noch ein paar Worte. Wußtest du um den Wechsel?" „Ja, Großmama. Lutz hatte mir gebeichtet und ich wollte heute noch alles in Ordnung bringen. Und nun hat der abscheuliche Mann durch seinen vorzeitigen Be such mir alles verdorben." „Daher auch dein Wunsch, eine so hohe Summe bares Geld in Besitz haben zu wollen, der mir gestern so seltsam und unerklärlich erschien. Und ich glaubte, du wolltest dir Schmuck kaufen oder sonst etwas." „Nein Großmama, es war für Lutz bestimmt," lä chelte sie rührend. Die Gräfin neigte sich vor und forschte in ihrem Gesicht. „Yvonne, wußtest du auch, daß der Wechsel — ge fälscht war? Hat er dir das auch gebeichtet?" Heiser und tonlos klang ihre Stimme. „Nein, Großmama, das wußte ich nicht — bis vorbin, als ich dich sah!" sagte sie leise. „Aber rechne es ihm nicht an; er hat unüberlegt gehandelt, gehe nicht zu streng mit ihm ins Gericht. Er hat mir sein Wort gegeben, daß er sich ändern wird." „Das hat er mir auch gegeben, Wonne, und hat es nicht gehalten. Er ist ein unverbesserlicher Spieler — das verhängnisvolle Erbteil seines Vaters! Er ist ein Wortbrüchiger — ein Fälscher!" „Großmama! rief Yvonne erschüttert, „Nein, nein — erlist nicht schlecht!"