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NGUWNGKGKGMMGKGKGSGK LindevMßchen - Lichtspiele. Mittwoch den 5. Juli abends 8 ühr 3»ss Lotte Neumann in Ur»»«» M«»»»«»» ^k«»»»»«»L»«L«. Schauspiel in 6 Akten. Nach dem Roman von Franz Rosen. UGUGUGUGUGGUGUGUGUGW Hierdurch die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Nail Mrime Lieschke zeb. Lokoda ! nach kurzer, schwerer Krankheit sanft entschlafen ist. Kaufbach, am 4. Juli 1922. Im Namen aller Angehörigen Herm««» Lieschke. Die Beerdigung findet Mittwoch nachm. ^3 Uhr von der Halle des Kesselsdorfer Friedhofes aus statt- ! Oldenburger und oltlriesWer Milch- und Luchtvieb-Oerlraul Zeige ergebenst an, daß ich wieder mit einem Transport von 30 Stck. prima junger, schwerer, hochtrag.u. abgekalbter Oldenburger u. ostfries. Kühe Md Kklben sowie 8 erstklassigen Zucht-Bullen von r/r—1*/, Jahren eingetroffen bin und dieselben nach Ablauf der 10tägigen Quarantäne ab Dienstag de« 11. Juli bei mir äußerst preiswert zum Verkauf stehen. Meißen, Max Kiesel am Bahnhof, Fernruf 393. ssz« Inh.: G. de Levie. Oswslä Ulsnsstr Aaakk. tkotaaluPpal, VmnamWchU»«« «» «« a«M o«M>» Zan »«> MN «a«e «m WM». SSZ1 Eine junge, hochtragende Monats versammlung diesmal Mittwoch 8 Uhr GoldenerLöwe. steht zu verkaufen Röhrsdors Nr. 19 Nach kurzem, schwerem Leiden entschlief gestern nachmittag unser liebes und unvergeßliches Hannchen. Dies zeigt schmerz erfüllt an Wilsdruff,4.Juli1922 Familie Eckert. Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. sowie tüchtigen Mtkntchl. A. Häbold, Kesselsdors. Heidelbeeren wieder ein erbittet Be- UM steüungeN ISpel,Tel.543. Suche für sofort jüngeres Auktion. Donnerstag d. 6. Juli von nachm. 5 Uhr an gelangen a.Markt 40 folg Gegenstände geg. Barzahl, meistbietend zur Versteigerung: 1 Waschtisch, 1 viereckiger Tisch, 1 ovaler Tis ch m. Lindenblatt, 1 Spiegel 4 Stühle, 1 fast neue Bett stelle, 1 gr. Kaffeemühle,2Fuß- bänkchen u. versch. a. m. sseo Kräftiges 03tsrm8üed8«l sof. od. später für Geschäfts haushalt in gute Stellung ges. Dresden, Jnstitutsgafse8pt., Nähe Schäferstraße, sss? Aelteres, zuverlässiges, um sichtiges, kinderliebes MtiWWen oder einfache StÜtL» für möglichst bald gesucht. Monatl. Anfangslohn bei freien Kassen 500 Mark. Fra« Fabrikdirektor Hofman«, Taubenheim bei Meißen. Lekmim TrmW. Zu unserem am 8. Juli 1922 stattfindenden SommerbsII ladet freundlichst ein der Vorstand. Anfang 7 Uhr. vis älteste Lorssedläedterer Spsisewirtschaft und Pferdegeschäft im Plauenschen Grunde. iMim- Mt Ziering Freital-Potschappel, Tharandter Str. 25. Fernruf Amt Deuben Nr. 151 kauft lauf. Schlachtpserde z. allerhöchst.Preisen Unglücksfällen sofort Tag und Nacht mir Transportgeschirr zur Stelle. Dresdner Schlachtviehmarkt am 3 Juli. Auftriel»: l. Rinder: ») 120 Ochsen, 6) 138 Bullen, c) 270 Kalben und Kühe, 2. 600 Kälber, 3. 206 Schafe, 1390 Schweine. Preise in Mark für Lebend- und Schlachtgewicht: ») Ochsen: 1. vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 3000 bis 3300, 5475 bis 6 00, 2. junge, fleischige, nicht ausgemästete, ältere ausgemästete 2400 bis 2600, 4625 bis 5000^ 3, mäßig genährte junge, gut genährte ältere .1800 bis 2200, 38D bis 4625, 4. gering genährte jeden Alters 1200 bis 1400, 3000 bis 3500; bj Bullen: l. vollfleischige, ausgewachsene höchsten Schlacht wertes 2800 bis 3000, 4S50 bis 5150, 2. vollfleischige jüngere 2300 bis 2500,4300 bis 4525, 3. mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 1900 bis 2100,3650 bis 4025,4. gering genährte 1800 bis 1500, 2900 bis 3325; c) Kalben und Kühe: 1. vollflcischige, aus gemästete Kalben höchsten Schlachtwertes 3000 bis 3300, 5475 bis 6000, 2. vollfleischige, ausgemästete Kühe höchsten Schlachwertes bis zu 7 Jahren 2400 bis 2600, 4625 bis 5000, 3. ältere aus gemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 1900 bis 2300, 4225 bis 4625, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 1400 bis 1600,3500 Lis 4000, 5. mäßig und gering genährte Kühe und Kalben 800 bis 1200, 2375 bis 3500. Kälber: 1. Doppellender —, 2. beste Mast- und gute Saugkälber 2800 bis 3000, 4525 bis 4825. 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 2500 bis 2700,4175 bis 4500 4. geringe Kälber 2000 bis 2300, 3650 bis 4175. Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 2600 bis 2800, 5200 bis 5600, 2. ältere Masthammel 1900 bis 2300, 4225 bis 5100, mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) 1200 bis 1600, 3175 bis 4200. Schweine: 1. vollMschige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis O/s Jahr 5500 bis 5600, 7050 bis 7155, 2. Fettschweine 5600 bis 5800, 7000 bis 7200, 3. fleischige 4900 bis 5300, 6525 bis 7000 gering entwickelte 4400—4700, 6275 bis 6525, 5. Sauen und Eber 4500 bis 5500, 6000bis 7325. Ausnahmepreise über Notiz. Tendenz des Marktes: Rinder und Schweine schlecht, Schafe gut Kühe langsam. - 150 000 Kreisel, 333 000 Wunderwürfel, 430 000 Kinderuhren, 725 000 Spar büchsen, die unter den flinken Fingern erstanden. Bald kamen neue Muster (Ka nonen und Flinten und Koffer und Pfeffermühlen, Bälle und Nüsse) hinzu, die teils des Meisters, teils des Werfführers Schmidt tüftelnder Sinn erfand. Gerade durch die Reihen der Kinder ging der Meister gern, namentlich vor Weihnachten, wenn in ihren Liedern das ganze wundersame Wunsch- und Iugendland erstand. Da war wieder eines Tages ein Auftrag eingegangen auf Blechdeckel für Kakao büchsen. Ob wir denn nicht auch den Rumpf der Büchse liefern könnten! Freilich—das farbige Blech müßte bedruckt werden! Schlaflose Nächte, Versuche tagsüber, voll heißen Dranges nach Feierabend, Aufgebot aller Getreuen, und es war erreicht: Man bedruckte das farbige Blech! Die erste große Schnellpresse kam, Otto Webers Feigen-Kaffee-Plakate wurden gedruckt, weckten die Bewunderung der gesamten Fachwelt. Und bald daraus ein neuer Schlager: Seidel öe Naumanns seine Näh maschinenbleche. Das waren Monate voll heißer Arbeit. Die Dampfmaschine zog ein. Die Kinderabteilung mußte ausquartiert werden, kam nach Freiberger Platz Nr. 16, und der ganze dortige Betrieb wurde gleich von Anfang an auf die Dampfmaschine eingestellt. 70 Mädchen und 40 Knaben, mitunter auch mehr, ar beiteten hier an allerlei Massenartikeln: Pomadedosen, Tabakpfeifen, Bahnwagen und Lokomotiven. Und an der Ziehpresse wurden Bälle und Eier für die Kinder hände vorbereitet. Weihnachten 1882 wurden allein 2 500 000 Bahnwagen ge fertigt neben einer Unzahl anderer Artikel. Kein Wunder, daß der Packraum nicht mehr reichen wollte. Längst war die 10 000. Kiste festlich bekränzt zum Bahnhof gewandert, und als die 100 000 Tee dosen für die Firma M. Lopoz nach Madrid verpackt werden sollten, da mußte der Garten abermals geschmälert, ein Schuppen angebaut, der Hof überglast werden. Ein Dehnen, Weiten, Vorwärtsdrängen allerorten. Eine tüchtige Arbeiter schar, 350 Leute, meist von auswärts zugereist. Die nahm er am liebsten, die hatten etwas gesehen und frischten das Blut in der Werkstatt auf, es gab Neue rungen, Fortschritte. Da trägt ihm eines Tages die Zeitung zu, die Köhlersche Fabrik in Aussig sei zu verkaufen. Das war ja die Fabrik, die ihm manchen Auftrag weggenommen. Da mußte er wahrhaftig gleich hinfahren. Ein kleiner Augenblick des Bedenkens: seine kranken Kinder, Mangel an verfüglichen Mitteln, vielleicht half Tr. Bienert! So fuhr denn Anton Reiche nach Aussig, und am folgenden Tage war der Betrieb in seinen Händen. Nach Plauen. Und Traugott Bienert machte ihn zugleich auf einen Platz draußen in seiner Nähe zu einem Neubau aufmerksam, auf die große Sandhalde an der Bamberger Straße. Geldlicher Bedenken wegen solle er nicht abstehen, er träte für ihn ein. — Ja freilich, hin und wieder war ihm solcher Gedanke schon an der Seele vorübergehuscht, eine Neuanlage, da konnte alles zweckmäßig gestaltet werden. Es war am Freiberger Platz doch recht enge geworden. Neue Maschinen wollten aufgestellt werden, dazu der ganze Kram der Köhlerschen Fa brik, der jetzt im Keller lag. Auch bohrten neue Ideen in ihm. Dort draußen konnte man sie dann ausbauen. Und kommen mußten diese Sachen, sie lagen einfach in der Luft. Griff er jetzt nicht zu, hatte sie über Nacht und Tag ein anderer. — Anton Reiche kaufte an der Bamberger Straße, baute Saal um Saal, und im selben Jahre noch siedelte man Zweig um Zweig nach Plauen über. Dabei wuchs die Zahl der Mitarbeiter auf 550. Im Annenhof. I. Unsere Truppen waren von Frankreichs Boden heimgekehrt. Anton Reiche war junger Meister, Werkstatt und Laden im Annenhof zu Dresden. Und während er eines Tages so herumhantiert zwischen all den blitzenden Melk- und Gießkannen, den Trichtern und Mäusefallen, die den Laden füllen, tritt Fischer-Gustav zu kurzem Guten Tag ein. Das ist ein fröhlich Händeschütteln nach langen Jahren der Trennung. Ja, er wäre beinahe in der Schweiz, in Zürich geblieben, meint Meister Anton, nur seiner Schwester halber sei er zurück, sie habe ihm von ihrer Krankheit geschrieben. 1870, am 8. Juni, habe er auf der Münzgasse im „Gol denen Faß" sich selbständig gemacht, habe eine kleine Bauklempnerei eingerichtet. Es sei nicht lange gegangen, sei zu klein gewesen. Einen einzigen Gehilfen habe er halten können und habe doch Arbeit über Arbeit gehabt. Bald darauf sei er hier eingezogen, habe nun nach der Straße hinaus seinen Laden, wo er die Fertig waren ausstapeln und die Kundschaft bedienen könne, und nach dem Hose zu lägen zwei Werkstellen, in denen er 10 Gesellen beschäftige. Gefreut habe er sich über den Plattner Oskar, der ihm kürzlich einen schönen Auftrag an Badewannen für die Landesanstalt Bräunsdorf gebracht habe. Es ginge in allem erfreulich vorwärts. Tritt da ein Lehrling ein, will einen ausgebesserten Kohlenkasten unters Steh pult in der Ladenecke schieben. Doch des Meisters Auge ist überall: „Ihr müßt sauberer, eigensinniger arbeiten! Und wenn's die lappigste Sache von der Welt ist, Schmiß muß hinein!"— Wird er selber nachhelfen müssen. — Ob er alles allein besorge. — Nun ja, zu den schriftlichen Arbeiten käme er wohl kaum, aber da habe er einen jungen Eisenbahnbeamten gefunden, der ihm oben in seinem Fuchsbau nach Feierabend und Sonntags die Sachen erledige, fein und gewissenhaft erledige, sein Ursinus sei ein Prachtkerl. Freilich die Muse des Feierabends und des Sonn tags gingen gewöhnlich drauf. Doch habe er meist etwas Eßbares in der Ecke, einen Schinken oder dergleichen, und der helfe gelegentlich über den toten Punkl hinweg. Mittags esse er im Annenhof, und in seinem Leben sei soviel Freude, und er wolle nur immer vorwärts, vorwärts! II. . Die Schokoladenfabrik Hartwig <L Vogel war weggebrannt. Anton Reiche hat für sie bisher gearbeitet, nebenbei, hin und wieder. Das ist so gekommen: Eines Tages hat man ihn rufen lassen, der Klempner sei krank, ob er aushilfsweise die Schokoladenformen ausbessern wolle. Und der junge Meister im Annenhof hat zugesagt. Als er in kurzer Zeit die ausgebesserten Formen abliefert, klopft ihm der Ches der Firma freundlich auf die Achsel: „Ihre Arbeit ist gut. Sie werden immer Aufträge von uns haben, auch wenn unser Klempner wieder da ist. Aber sagen Sie mal: Können Sie uns wohl selbst Formen schaffen? Bringen Sie Neuheiten, Mann Gottes, wir nehmen sie Ihnen gerne ab!" — Da sind denn schwere Stunden siir den Anfänger gefolgt, Stunden des Grübelns und des Bedenkens. Noch ist man über erste Versuche nicht hinaus, da brennt die Fabrik nieder mit ihren sämtlichen Kupserblechformen, für schweres Geld aus Paris bezogen. Jetzt oder nie! Anton Reiche übernimmt die Neuanfertigung. Graveur und Turnfreund Hofmann wird sein Mit arbeiter, der ihm Stanzen und Matrizen schasst. Manche Anregung kommt ihm in den Auslagen von Bargou <L Söhne. Die Nächte werden zu Tagen. Nicht einfach nachmachen will Anton Reiche, was er bei L'Etang k Comp. in Paris geschaut, nein, es soll ein Eignes werden, er will das Küpser, das den eklen Grünspan er zeugt, ersetzen durch das saubere, billigere Weißblech. Gelingt ihm das, ist er den 72