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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Ores-en 2S4V Fernsprecher Wilsdruff Nr. 6 dem Zähre ^»4^1 SrAeint seit »« «»«»«»m, »« «»»»- on» nachmM«^ 1 ikz« f». d» T«^. »«i EcSHalPo»«« m»»««« »xrch «m»" z»««»«-«« I« »» St«»» »»»««ch FN., «e d«m L«d« D»., »«S »u «»« »<-§« »I-^>y<»aich FN. mit Z,st^»n^^»«r. -M- «iS f»»k «s«« u»» »«s-SISISI« 2« -«Kr »»»»« S<M«ri, »p«, »»» f»otN^r >-t »» 2»,!<4»r s»-»» «nhruch «,f d» I«»«»« »»« 0L-»»°q »S »„«4S,»tsS. 2nf»tt«»«p5«I« 20. str »S « K»H>«lt»in NorP»»,«»« sd«« »er«, A«u», A«N«m«, dl, » K»qmtz«N« M. »»»«»»!»»§ „«» «^t»eq»ider pr,!»««chlar. LSimitW.ch»«^« I» ««M-« »N <nur von »»»»«»«) »I« Zg-»«Ikn« Sorvnchül» Mt. A»ch»«!su"<^««dShr 1» Zf». ««,,>,,««,«»»« »s »ormMag« 1» «»r. Z» dl« 7t!AddkN d« d««ch Winnis t»«.m!«,I!i- «lnr^gm tb-rn«»"«» »>r >,!«« S««^«. Z^r Rabatt» o»S«Äch ««M. »E d» »Ma« dir» IN«,« »tn,«,«,«« »«de« »«, ,d» d« »nfl««MS« in 5to«tl«« ,««L Dieses Vlatt enthält die «»tlichen Bekanntmachungen Ker Amtshauptmannschaft Meitze«, des Amtsgerichts zu Wilsdruff, des Stadtrat» -» Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt unk des Finanzamts Nossen. Verleger «» Dn,»««: «ritz»» Asch««»« in SSU«»r»ff. v«k«a»ortttqer EchristleNer: -er«««« rissig, skr den Imseralesteil: Arthur Asch»«»,, dewe 1« Wilsdruff. Nr. 101 Souutag Ke« 30. April 1N22. Amtlicher Teil 81. A«hrß»»a VekammaWg, die DersteverW von SchMmeis lest. Vom 1. Mai 1922 ab unterliegen nach dem Gesetze vom 24. 7. 1918 (Reichsge setzblatt Teit» 441) zur Abänderung d«S WeinsteuergesetzsS vom 12. April 1922 Schaum wein aus Fruchtwsin ohne Zusatz von Traudsnwein einer Abgabe von 20 Prozent und anderer Schaumwein sowie schaumweinähnliche Getränke einer Abgabe von SO Prozent des Steuerwert», deren Entrichtung nach den für dir Wsinsteuer geltenden Bestimmungen zu erfolgen hat und überwacht wird. Auf diese Bestimmungen wird verwiesen und daraus folgender hervorgehobm. Hersteller und Händler, zu welchen letzteren auch staatliche und gemeindliche Be triebe, ferner Vereinigungen, Gesellschaften und Anstalten gehören, wenn sie Schaumwein gegen Entgelt abgeben, haben diesen Betrieb Kis zur» 6 Mai 1922 der Hebestelle (Hauptzollamt, Zollamt) anzumelden, auch wenn sie bereits eine gleiche BetriebSanmeldung für Wein abgegeben haben. Sie haben weiter die am 1. Mai 1922 in ihren Betriebsräumsn befindlichen Vor räte an Schaumwein und schaumweinähnlichrn Getränken vor Beginn des Tagesbslriebes in ein besonderes, von ihnen anzulegendei Vorbuch anzuschreiden, aus dem sie später nach Anlegung oder Ergänzung veS Weinstruerbuchs in dieses unverzüglich zu übertragen sind. Die neu singesührt« Abgabe ist auw von solchen Schaumweinen und schaumwein ähnlichen Getränken zu entrichten, die noch dem Schaumweinsteuergesetze vom 28 7. I9l8/ LI. 4. 1920, das mit Ablauf de« 30. 4. 1S2L außer Kraft tritt, bereits versteuert worden. Dies» b«rütS entrichtete Schaumweinstruer kann aber auf die neu zu entrichtende Abgabe angrrechnet werden, wenn dies für die ar« 1 Ma: 1222 vorhandenen Erzeugnisse Ns z«m 9. Mai 1922 (für sm I. S 1922 unterwegs befindliche 8 Tage nach dem Ein gang) bei dem Zoilamte, in dessm Bezirk die Erzeugnisse lagern, schriftlich beantragt wird. Vordrucke für di» Anmeldung sind bei den Zollämtern zu haben. Dresden, am 26. April 1922. givr Lsndesfinanzantt, Abteilung für Zille und Verbrauchssteuern. Bekanntmachung. Nm I. Mai 1922 werden nachstehende Waren nachsteuerpflichtig (Reichsgesetzblatt 1922 I 8. 443 tt): I . Leuchtmittel, die nach Z I des Leuchtmittelsteuergksetzts vom IK. Juli 1S0S steuer bar sind — Glühlampen, Glühkörper zu Gasglühluht — und ähn liche Lampen, Brennstifte usw. 2 unverzollte» Bier; 3. Miaeraln»»ss«», Limsnadr« ««» andsre käustUch bereitet« Getränke, konzentrierte KuustUmonsL«» nutz Grundstoff« zu Seren HersteLnng in nsrschlietzbare« Gefätze«; 4. Zucker. Die Nachkeuerpflicht für die Waren tritt ein, wenn sie sich am 1. Mai 1922 befinden: Zu 1 außerhalb der Räume eines angsmeldeten HersteKungsdetrirbes oder außerhalb der Zoll- und Steuerüderwachung. Zu 2 außerhalb der ErzeuqungSstätte im Besitze von Bierhändlern oder Wirten, auch Konsumvereinen, Kantinen, Logen und ähnlichen Vereinigungen, auch wenn diese Bier nur an Mitglieder oder in ihren eigenen Räumen abgeben. Zu 3 außerhalb des Herst«llung4brtriebs oder einer Zollniederlage im Besitze von Händlern, Wirten, Konsumvereinen, Kantinen, Kasinos, Logen und ähnlichen Vereinigungen. Zu 4 außerhalb eines Herstellungsbetriebes oder einer Zollniederlage. Zur Anmeldung ist verpflichtet derjenige, der die Waren am 1. Mai 1922 im Besitze od-r Gewahrsam hat. Die Anmeldung hat schriftlich oder zu Protokoll spätestens am 5. Mai 1922 bei dem Zollamt d«S Bezirks zu erfolgen Warr», dir sich am 1. Mai 1922 unterwegs befinden, sind »om Empfänger anzumelden, sobald sie in seinen Besitz gelangt find. Für die Anmeldung der unter 1 bis 3 genannten Waren können Vordrucks von den Zollämtern bezogen werden. Von der Nachsteuer und der Anmeldung befreit sind Leuchtmittel, die vor dem 1. Mai 1S22 bereits in regelmäßig« Benutzung genommen oder aber für den eigenen Haushalt des Besitzers bestimmt sind. Als Haushalt ist nur ein PrivathouShalt natür licher Personen anzusehen. Biervorräte, die nicht mehr als 2 KI betragen «der sich in angebrochenen Gefäßen befinden. Vorräte SN Mineralwasser«, Limonade« und anderen künstlich bereitete« Getränken b s 300 Liter «nschl an konzentrierten Kunstlimonaden bis 30 Liter einschließlich, an Grundstoffen zu letzteren bis 2 Luer, einschließlich. Jucker in Mengen bis zu 100 lcx; mehrere Perlenen, di« Zucker gemeinsam aufb-wahrev, rmrdm hinsichtlich der Verpflichtung der Nachsteuer für den gemeinsam aufbervahrten Zucker als eine Person angesehen. Die Nachsteuern können sofort bei der Anmeldung entrichtet werden. Hinterziehungen der Nachsteuern und sonstige Verletzungen der wegen ihrer Erhebung gegebenen Vorschriften werden nach den Strafvorschnskn der einschlagenden L-teuergesktzs geahndet. Dresden, am 2S. April 1922. LaUdesfiuanzamt, Abteilung für Zölle und Verbrauchssteuern. Eiltrichttliz der mis. MiMMig. ElNköMeHwerMe. Auf Grund von H 42 Absatz 1 des EmkommenssteuergssetzeS in der Fassung vom 20. Dezember 1921 (ReichSgosetzblatt Seile 1540) werden «T« Steuerpflichtige«, die am 15. Februar 1922 auf Nmnd beS Steuerbescheides für daS Rechnungsjahr 1920 oder auf Grund eines AufforderungSschrnbens eine okneljährttche Emkommenssisu»» Vorauszahlung zu entrichten hatten, öffentlich ausgesordert, SM 15. Mai 1S22 ohne besvudere Aufforderung nochmals den gleichen Betrag, wie am 15. F-bruar, als weiter« Dor«»sz«hl»ng auf das Kalenderjahr 1922 an di« ,m Steuerbescheid oder im AnforderungSschrciben angegebene Hedestelle unter Vorlegung des Bescheids oder des AnforderungSschreibenS zur Vermeidung kostenpflichiiger Mahnung und Beitreibung rechtzeitig zu entrichten. Nr. «54 1. Nossen, am 28. April 1922. sm Da» Finanzamt. Wegen Reimgung bleiben die Geschäftsräume der unterzeichneten Behörde Freitag und Sonnabend den 5. und 6. Mai 1922 geschlossen. An düsen Tagen werden nur dringliche Sachen erledigt. V Rex 37K/22 Amtsgericht Wilsdruff, am 29. April 1922. ,l«. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Frankreich und die kleine Entente haben Einwendungen -egen den Friedensplan Lloyd Georges erhoben. * Die alliierten Ministerpräsidenten werden voraussichtlich in einem Küstcnort der Riviera in der Nähe von Genua zu- sammenkommen. * Nach englischen Blättermeldunyrn wird angeblich beab sichtigt, Deutschland zu veranlassen, vor der Septembersttzung der VölkerbunSsversammlung um Aufnahme in den Völker bund uachzusuchen. * Aus der Finanzminister-Konferenz in Würzburg teilte Tr. Hermes mit, daß die Steuereinnahmen des Reichs 90 Milliar den bei 56 Milliarden Voranschlag betragen haben. * Die politischen Parteien des Rhcinlandes wenden sich in einer Eni'Mießung gegen die NeutralifierungSpläne am Rhein. Was die Steuern bringen. Der berüchtigte „Verfallstag" des Herrck PoincarS ruckt langsam näher, und Frankreich brennt förmlich dar-- üuf, uns mit seiner vorgehaltenen Pistole zu einer weiteren Erhöhung unserer Steuerlasten um 60 Milliarden Mark zu Zwingen; mit dem Hintergedanken freilich, daß es ihm nur erwünscht sein würde, wenn wir bei der Ablehnung dieses undisklltierbaren Erpressungsversuches verharren Würden. Da trifft es sich außerordentlich gut, daß der Reiche finanzminister Dr. Hermes, nachdem er den Staub von Genua abgeMfttelt, sich in Würzburg wieder einmal mit den Säckelmeistcrn der deutschen Länder zu sammengesetzt und in einigen sehr interessanten Zahlen Angaben über die Höhe der deutschen Steuereingänge im verfloss: -en Etatsjahr gemacht hat. Nicht weniger als 90 Milliarden hat danach das dewsche Volk im Jahre 1921 an Steuern und Abgaben ouso-bracht, während der Voranschlag von ihm nur 56,6 Mir w den erwartete. Der Mehrertrag über den Etats satz hinaus, beläuft sich danach auf 60 Prozent, an ihm ist Einkommensteuer allein mit rund 28 Milliarden be teiligt, die Umsatzsteuer mit fast 12 Milliarden. Ein Er gebnis, das natürlich zum Teil auf die Geldentwertung zurückzuführen ist. Dr. Hermes freilich entnimmt ihm den Beweis dafür, daß die Reichsfinanzverwaltung nunmehr steht und läuft. Er glaubt sich danach zu der Hoffnung berechtigt, daß bald auch die letzten Schwierigkeiten für den Übergang der SLeuerverwaltung von den Ländern auf das Reich überwunden sein werden. Bei diesem Pro zeß hat es sich nach seiner Meinung nicht um einen Akt der angeblich von Willkür geleiteten Berliner Politik, sondern nm eine unausweisliche geschichtliche Notwendigkeit ge handelt, und heute denke wohl auch niemand mehr daran, den Vorrang des Reiches auf steuerlichem Gebiete grund sätzlich zu beanstanden. Jedenfalls freut er sich, von seinem Standpunkt aus ja ivohl mit Recht, über die wesentliche Besserung der Steuereingänge. Dabei muß man bedenken, daß seit dem vorigen Jahre abermals eine wesentliche Erhöhung und Vermehrung der Steuern vor sich gegangen ist. Gewiß muß mit dem an dauernden Anwachsen der Papiermarkmassen tm Lande auch ihr an den Staat in Form von Steuern und Abgaben zurüSfaLender Anteil automatisch zunehmen. Aber die eigene Notlage des Staates zwingt ihn, darüber hinaus immer höhere Steuersuminen in seine Kassen hereinzube- ksmmen, gleichviel, wie die Leistungsfähigkeit des Volkes sich im einzelnen dazu verhalten mag. Das letzte SLeuer- kow.promiß erschöpft wirklich nachgerade alle Möglich keiten, die auf diesem Gebiete vorhanden waren, und die Sachverständigen der Entente, die schon in Brüssel sest- steMen, daß die Belastung des deutschen Volkes mit direk ten Steuern nicht mehr Überboten werden dürfe, würden bei der heutigen Sachlage ganz gewiß nur noch zu einer Verschärfung dieses Urteils gelangen können. Um so un verantwortlicher war der letzte Brief der Reparation^- lommission an die deutsche Regierung. Damals, als er nach Berlin erging, wahrscheinlich nur als Kompromiß unter den Entcntegenossen gedacht, will Herr Poincarä sich jetzt auf ihn mit aller Wucht versteifen, um den übrigen Mitgliedern der Reparaüonskommisfion jeden Ausweg aus oer rnemme, rn ore ne geraien pno, aozuMinnven. Es sollte undenkbar sein, daß vernunftbegabte nnd auch nur einigermaßen friedliebende Menschenwesen ihm au? diesem Wege folgen werden. Im übrigen muß in diesem Zusammenhangs auch ein mal daraus hingewiesen werden, daß selbst in England, diesem wirtschaftlich immer noch verhältnismäßig an-ge zeichnet fundierten Lande, trotz des Sieges im großen Weltkriege die Steuerlasten immer drückender empfunden werden. Die hohe Einkommensteuer, zu der man sich dort um des Krieges willen entschließen mußte, konnte bis setz! noch nicht herabgesetzt werden. Die Unzufriedenheit dar über ist kürzlich in einer großen Einspruchsversammlung der Londoner City sehr deutlich zum Ausdruck gekommen. Auch dort wird über die Vergeudung der öffentlichen Gel der der Steuerzahler durch die Rcgierungsämter geklagt. Während es ein leichtes wäre, in den Staatsausgaben Abstrichs im Mindestumfange von 100 Millionen Pfund zu machen, habe die Regierung den neuen Staatshaus halt nnr um 64 Millionen verringert. Das Gleichgewicht im Haushalt sei nur durch künstliche Mittel erreicht, der Überschuh bei der Postverwaltung der Eesamteinnahme zu geführt worden, statt zur Herabsetzung der den Verkehr erdrosselnden Postgebühren brittD! zu werden. Die allzu hohen Steuern seien eine der HaLptnrsachcn der schlechten Zeiten. Wie habe Lloyd George sich verrechnet, als er oer englischen Volke versprach, daß Deutschland „alles vc z a h l e n" werde. Deutschland ziehe es vor, sein Geld in die eigenen Fabriken zu stecken, und so mit seinen Waren den englischen einen schädlichen Wettbewerb Zu bereiten. Auch seine Waldbestände seien im e ofeu und ganzen un berührt geblieben, während Cnglaua lm Kriege stark habe abholZen müssen und jetzt genö ian nn, für teures l ' Holz im Auslände answ-anftn. Vor den nsusn S c v mit denen die Regierung sich zu t scheint, hat D britische Geschäftswelt allen KZI k- und ist.offenbar e:o schlossen, sie zum SHeiiern zu bringen. Und da will m >. von dem besiegten, und in seins. L.D fchaflSkraft stark gelähmten Deutschland verlanzcn, r-