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Durch den Ort gehe die Landstraße nach Freiberg und ferner ins Geburge, auch der Fürstenweg gehe durch. Die Holz- und Waldstraße aber gehe durch das Oberdorf hinaus. Die Landstraße von Kesselsdorf über Grum bach nach Herzogswalde sei sehr brüchig, und Frühlings- und Herbstzeit sei schwer auf ihr fortzukommen. — Die Leute gehen in Bauerkleidern, in Leinen Kitelchen und geringen Tuch, wie sie sichs in ihrer Armuth erzeigen können. Nun folgt der Richter Christian Kirsten, Herzogswalde: Sein Ort zählt 20 Feuerstätten, Kürche und Schulle. Bewerb: Erstlich Tagearbeidt (Holtz machen auf dem Tharandter Walde), zweitens Anspanner (fahren ums Lohn Holz nach Dresden). Die Felder leiden sehr großen Wildschaden und leiden auch unter dem Verkehr. Da ist der Leichen- oder Fürstenweg, er ist sehr hohl und sehr schlimm zu fahren. Auch geht ein Weg von Gärstorff und Einer von Borstorfs nach dem Grunde zu über alle satter die Owär, welche auch sehr schlimm zu fahren und hohl sein. — Die Kleidung ist nach Bauer Manier, wie sie um Dreßden gehen. — Etwas Strauchwerk ist da von Harrweyden und Haseln. Der Herr Gerichtsdirektor zu Wilsdruff mochte wohl aber etwas säumig ge wesen sein in der Einlieferung der Berichte, weshalb im April 1718 eine Erinne rung erging, Herr Mag. Adam Friedr. Zürner brauche die Eingaben ganz nötig zu seiner „Geographie" und Herr Generalmajor Grawert zu seiner „accuraten" Land Charte". Darauf berichtet der Herr Gerichtsdirektor, daß er bereits am 14. 9. 1712 seine Eingabe versaßt und abgeschickt habe. Er trage nach: Das Rittergut Wilsdruff ist Mit 1 Ritterpferd und wegen Grumbach und Herzogswalde mit Rittergut oneriert (— belastet. Der Rittergutsbesitzer hatte in Kriegsfällen l?/° Pferd zur Heeresfolge zu stellen, war aber sonst von allen Frohnden und Zinsen frei). Innerhalb der Ringmauer stehen 80 Häuser (ohne Rat-, Brau-, Malz-, Pfarrhaus, Caplaney und Schulwohnung). Außerhalb der Mauer stehen noch 99 Häuser. Durch die Ringmauer führen 4 Tore, da durch die Stadt führen die Hohe Straße von Dresden nach Nossen und die Waldstraße aus dem Tha randter Walde und von Freiberg her nach Meißen. Die Wege seien allenthalben böse Wege. Der Gutshvf ist 1696 und die folgenden Jahre neugebaut. Nach Klipphausen zu liegt 1 Mühle, oberhalb noch eine zweite mit 2 Teichen, letztere steht der Bürgerschaft zu. — Ein Holz ist da, die Struth, besteht aus Fichten, fonst ist nur wenig Sträuchholz da, und die Bewohner müssen ihr Feuerholz im Tharandter Walde holen. — Unter den Bewohnern werde meistenteils die Schuhmacherei betrieben (53 Schuhmacher!), ferner gebe es Schneider, Böttger, Weißgerber, Schmiede, Wagner, Mäuer, Zimmerleute, Sattler und Riemer. Meist werde etwas Feldbau nebenbei getrieben „bei jetziger schwerer geldmangelnder nahrloser Zeit". — Die Kleidung sei von geringem Tuche oder von Leinwand. bchriftleitung: Verein für Natur- und Heimatkunde durch Oberlehrer Kü^ne, Wilsdruff. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, Wilsdruff. 11. Zaftrgang zi. Marr 1-22 Nummer - worbenden»«« rum „wmilrutter r»aedisn" Unsere - Leitrcftritt für Heimat- forscdungu. Heimatpflege NrebSrnc» «Zmnicdee nun«! sned «»t«« ünenenLngüde vtrdoie« Allerhand Tierbeobachtung in der engeren E chluß.) eilNat. Von Albert Dohland 4, Leipzig. Der Erfolg der Botschaft war augenblicklich ersichtlich. Alle Ameisen wanderten jetzt von rechts um den Pfropfen herum. Einzelne verschwanden im Loche, die meisten von rechts um den Pfropfen herum. Einzelne verschwanden im Loche, die meisten kehrten auf dem eben betretenen Pfade zurück. Von jetzt ab wickelte sich der Ver kehr regelrecht ab. Es wurde mit vollkommener Sicherheit rechts ausgebogen. Doch muß betont werden, daß auch jetzt keine einzige Puppe herbeigetragen wurde. Schon nach kurzer Zeit erstiegen zwei Arbeiterinnen von oben aus den Erd klumpen. Sie begannen kleine Bröckchen Erde in Stecknadelkopfgröße loszubeißen und abzuwerfen. Langsam ging die Arbeit vvnstatten. Schließlich hörten sie ganz damit auf. Fühlten sie das Nutzlose ihres Unternehmens oder war es nur für heute zu spät? Da ich nun auch weiter wollte, löste ich den Erdklumpen mit dem Taschen messer sauber ab, um den fleißigen Tierchen freien Weg zu schaffen. Daß noch etwas zu beobachten wäre, hatte ich nicht erwartet. Aber gerade das Verblüffendste kam erst! Wir meinen, die Tiere wären jetzt geradewegs wieder von unten nach oben gegangen. Fehlgeschoffen! An der alten Stelle wurde sauber nach rechts aus geschwenkt. Das überraschte mich außerordentlich. Längere Zeit ging das so — fünf Minuten schätzungsweise. Kommt da eine Ameise recht eilig, „versieht die Schanze" und rennt „biind- lings" geradeaus über die Ausbiegstelle direkt zum Loch. Große Verwunderung ihrerseits, Kehrtwendung und sofortiges Befühlen der unterhalb des Haltepunkts aufsteigenden Gesellen! Jetzt ist die Situation klar. Alles marschiert auf alt gewohnter Straße direkt aufs Loch los.