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kung vom 1. März gib. Die Erhöhungen gestalten sich folgendermaßen: Für Ruhrkohle auf der Basis von 106 Mark ohne Steuer je Tonne (entsprechend 133,58 Mark mit Steuern), für Fett förderkohle, für niederschleflsche Steinkohle im Durchschnitt aller Sorten um 140,60 Mark ohne Steuern, für sächsische Stein kohle um 138,80 Mark im Durchschnitt aller Sorten mit einem Extrazuschlag für Grubenholz in Höhe von 20 Mark, also im ganzen 158,50 Mark. Für Aachener Kohle (Eschweiler) um 127,40 Mark ohne Steuer. Für Braunkohle: Rheinische Braun kohle um 71,13 Mark für Briketts und um 19,21 Mark für Roh- braunkohle, für mitteldeutsche und ostelbische Braunkohle um 87 Mark für Briketts und um 22,50 Mark für Rohbraunkohle im Durchschnitt je Tonne ohne Steuer. Diese abermalige Erhöhung in kurzer Zeit wurde be gründet mit der vereinbarten Lohnerhöhung, die für das Ruhrrevier und das rheinische Braunkohlenrevier 19,45 Mark pro Schicht, für das mitteldeutsche und ostelbische Braunkohlenrevier 15,15 Mark pro Schicht ausschließlich Kindergeld beträgt. In der Erörterung spielten auch die erhöhte Kohlensteuer, die neue Frachttarifcrhöhung sowie die erhöhten Materialienvreiie eine aroke Rolle. PMische Rundschau. Deutsches Mich. Für den Abbau der Getreidezwangswirtschast trat der Landwirtschaftsminister Dr. Wendorff im Hauptausschuß des preußischen Landtages ein. Dr. Wen dorff führte aus, über die Aufhebung der Zwangswirt schaft könne er keine amtlichen Erklärungen abgeben. Er sei aber zu der Erklärung bereit, daß nach seiner An sicht auch die letzten Reste der Zwangswirtschaft beim Brot getreide fallen müßten. Nur so sei die Vermehrung der Anbaufläche und die Erhöhung der Erzeugung möglich. Er besürwortete daher die Aufhebung der Zwangswirt schaft im Brotgetreide aufs wärmste. Die kommende große Arbeitslosigkeit werde zu einer Umschichtung der Bevöl kerung führen und die Arbeitslosen auf das Land bringen müssen. Der Verkehr mit Ostpreußen. Dem Reichstag ist der Haushalt des Reichspoftmini steriums zugegangen. Zur Verbesserung und Sicherstel- lung des Telegraphen- und Fernsprechverkehrs an der Ost seeküste zwischen dem Reich und den abgetretenen Gebieten ist die Anlegung eines weiteren Fernsprechkabels zu den bereits bestehenden in Aussicht genommen und für das neue Etatsjahr für ein Seekabel von der Hommerschen nach der ost- und westpreußischen Küste eine Ausgabe von 8 800 000 Mark vorgesehen. — Der Seedienst Ostpreußen, Ler infolge der ungewöhnlichen Eisverhältnisse auf der Ostsee einige Zev aussetzen mußte, ist jetzt nach Eintritt milderer Witterung wieder ausgenommen worden. B2 Milliarden Fehlbetrag im Reiche. Der Bericht über die endgültigen Einnahmen unS Ausgaben des Reichshaushalts im Rechnungsjahr 1922 ergibt einen Fehlbetrag von über 92 Milliarden, genauer 92 100 Millionen. Im außerordentlichen Haushalt wollte man über 92 Milliarden, genauer 92110 Millionen Ein nahmen errechnen, bekam aber nur etwas über 18 MiU liarden und gab mehr als 93 Milliarden aus, so daß sich ein Fehlbetrag von 72 Milliarden, genauer 72 752 MU- lionen ergab. Dazu kommt der Fehlbetrag der Reichs bahn mit 17122 Millionen und der der Rcichspost mit 3178 Millionen. Zieht man den Überschuß der Rerchs- druckerei mit 94 Millionen ab, so bleibt ein Gesamtseyi betrag von 92110 Millionen, also über 92 Milliarden. Frankreich. X Ein neues Auslieferungsverlangen. Die Hetze in Frankreich gegen die Leipziger Reichsgerichtsurteile in den Kriegsbeschuldigtenprozessen ist nicht zur Ruhe ge kommen. Vielmehr teilt ein französischer Abgeordneter jetzt in der Presse mit, Poincarö sei jetzt damit beschäftigt, die Akten der von französischen Militärgerichten abzuurtei- lertden Angeklagten zu vervollständigen. Deutschland werde aufgefordert werden, die Beschuldigten auszulie- sern. Wenn es nicht Folge leiste, würden die im Ver sailler Vertrag vorgesehenen Sanktionen (gemeint ist die verlängerte Besetzuna der Rheinland«) angewandt werden. Die Grafeü von Freydeck. 80j Roman von A. Ostland. Und die erste Stimme entgegnete darauf gelassen: „Hellwang — ja, Hellwang — er muß sterben —" Sie fuhren alle emsetzl auseinander, die harmlos Sprechenden, als die schlanke Mädchengestalt in dem weißen Kleid auf einmal wie hingeweht zwischen ihnen stand, und sie starrten voll Entsetzen in dieses totenblasse, schöne Ge sicht, in dem nur die Augen noch zu leben schien. „Hellwang? Um Himmels willen —was ist mit ihm?" „Ein Blutsturz — vielleicht schon tot — er liegt im Kasino —" Sie hörte nicht mehr; denn schon eilte sie davon. Dort! Aus dunklem Gebüsch ragte schimmernd das weiße Gebäude der Bank empor! Marmor und Gold gleißten im Schein des elektrischen Lichtes. Wie ein Feenstrom stand das Helle Bild in der weichen, dunklen Sommer nacht. „Das ist die Tochter!" Hilda vernahm, daß dort und da jemand die Worte sprach. Aber sie hastete schon die Stufen empor — ganz allein. Nun stieß sie die goldglänzende Tür auf. „Da hinein und dann die dritte Tür rechts!" sagte der Portier und wies mit der Hand aus eine schmale Nebentür. „Dann die dritte Tür rechts!" Einige Sekunden später fiel Hilda Wentheim wü leblos vor dem roten Samt-Diwan nieder, auf dem ihr Vater langausgestreckt lag. Sie sah nicht den Arzt, der eben den Körper zurückgleiten ließ, und nicht di« neugierigen oder gleichgültigen Gesichter der Männer die umherstanden. Sie sah nur eins: das Gesicht desjenigen Menschen^ der allein auf dieser Welt zu ihr gehörte, und sie sah, daß über diesen Zügen schon ein Frieden lag, eine große Ruhe, die nicht von dieser Welt war. „Vater! Vater!" schrie Hilda verzweifelt auf. D-r Arzt winkte ihr. „Beunruhigen Sie ihn nicht!" sagte er kühl in ge schäftsmäßigem Ton; „es ist gleich vorüber " Fritz Wentheim öffnete die Augen und sah Hilda. Seine magere Hand tastete nach ihren Fingern. „Hilda! Liebling!" Eine Weichheit lag in seinem Tone, «ine Liebe, dtz über alles triumvbierte. Au amtlicher deutscher Stelle ist vorläufig von einer sol chen absolut unmöglichen Forderung noch nichts bekannt. Aus In- und Ausland. Paris. Die Konferenz der französischen, englischen, italienischen und belgischen Minister in Paris ist auf den 8. März anberaumt worden. Sie wird sich namentlich mit der Verteilung der deutschen Zahlungen und mit den Besetzungs kosten beschäftigen. Bonlogne. Dem deutschen Dampfer „Cap Polonio" wurde das Anlaufen des Hafens von Boulogne verboten. Genf. Der Völkerbundsrat hat den Vorschlag der polni schen Regierung, in Warschau eine europäische Konferenz zur Bekämpfung der Epidemien in Osteuropa einzube rufen, einstimmig angenommen. Johannesburg (Südafrika). Hier fand ein blutiger Zu sammenstoß zwischen streikenden Grubenarbeitern und der Polizei statt. Die Polizeitruppen versuchten, Arbeitswillige zu schützen. Zwei Abteilungen Streikender griffen an. Auf bei den Seiten wurde geschossen. Die GoethewVche. Eine Ansprache Gerhart Hauptmanns. Frankfurt a. M-, 28. Februar. Die Reihe der Festvorstellungen anläßlich der Goethe- Woche wurde gestern mit einer sorgfältig vorbereiteten „Egmont"-Aufführung in Gegenwart des Reichspräsidon- teu Ebert, des hessischen Staatspräsidenten Ulrich, der Minister Dr. Köster und Dr. Boelitz sowie der Spitze» der hiesigen staatlichen und städtischen Behörden eröffnet. Reichsminister Dr. Köster richtete von der Loge aus im Namen des Reichspräsidenten sowie der Reichs- und Landesregierung Begrüßungsworte an die Versammelten. Wie sich alle Kreise zur Rettung des bedrohten Goethe- Hauses, dieses Nationaleigentums, zusammengefunven hätten, so möge in gleicher Weise das deutsche Volk such zusammentun, um sein innerlich und äußerlich bedrohtes deutsches Staatenhaus zu retten. Nach dem Minister ergriff GerhartHauptmann, ' von dem dichtgefüllten Hause stürmisch begrüßt, das Wort. E Dem Deutschen, so führte er aus, sei die Liebe zu seinen Dichtern und Denkern nicht auszutreiben. Daraus dürsten wir unsere größten Hoffnungen schöpfen. Schiller und Goethe seien Mächte, denen das Deutschtum der Welt Un ermeßliches verdanke. Daß diese Mächte noch immer mächtiger werden, sei der Sinn dieses Festes. Ein solches Fest rechtfertige sich selbst in der trübsten Zeit. Männer, die, wie Alba im „Egmont", ein ganzes Volk durch eine Zwangs- und Unterdrückungspolitik gefügig zu machen suchten, seien im Irrtum; sie erreichten meist das Gegenteil von dem, was sie bezweckten. Das sei auch die Änsicht Goethes, dessen Seele mit allertiefstem Verstehen auf feiten des von Alba unterdrückten flämischen Volkes sei. Qad «nck fern. O Das Geheimnis um Grupen. Der Inspektor und eiK anderer Beamter des Hirschberger Gefängnisses sind vom Amte suspendiert worden. Beide „Beurlaubungen" hän gen offenbar mit dem Fall Grupen zusammen. Grupen behauptet jetzt, daß er bei seiner Flucht das Gefängnis grundstück gar nicht verlassen, sondern sich im Blitzableiter schacht verborgen gehalten habe. Verschiedene Momente sprechen für die Richtigkeit dreier Anaaben. Der Doppel- ÄMMS" B MINI Mz werden jederzeit durch unsere Geschäfts stelle, unsere Nusiräger und sämtliche Postanstalteu und Landbriefträger zum Preise von 10 Mk. autzschiichlich Zutragegsbühr enigegengenommen. moroer von Kleppelsdorf erfreut sich übrigens bei der „Damenwelt" großer Beliebtheit. Es treffen sehr viele Zuschriften von zarter Hand, darunter auch solche von den bekannten übel beleumundeten Dämchen des Berliner Kur fürstendamms, für ihn ein, und die Weiblichkeit läßt es auch an Blumen- und Schokoladesenduugen nicht fehlen. Es wird aller dem Liebling der Fvaueri von all den schönen Sachen nichts ausgehändigt. O Gefährliche Eisbildung auf den Rheinfelsen. An den steilen Rheinfelseu, namentlich im Loreleigsbiet, haben sich Tausende von Eiszapfen gebildet, deren Allwässer in die Felsspalten einsickern. Darin liegt ein« Gefahr, denn bei Tauwetter wirkt das zwischen den Felsspalten eingefrorene Wasser wie Dynamit und bringt die schwersten Felsblöcke zum Absturz. Neueste Meldungen. Die Not der Kriegsbeschädigten. Berlin. Der Zcntralverband deutscher Kriegsbeschädigter schreibt, aus den Kreisen der Kriegsopfer verstärken sich die Klagen darüber,.daß ihre Versorgung unzulänglich ist und daß die Erhaltung in der sozialen Schicht geradezu unmöglich wird. Der völlig erwerbsunfähige Kriegsbeschädigte mit einfacher Ausgleichszulage bezieht eine tägliche Rente von 25,22 Mark, die erwerbsunfähige Witwe 13,12 Mark, die Kriegereltern 9,60 Mark. Wie diese bedauernswerten Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen die für die Bestreitung des Lebensunterhaltes notwendigen Beträge bei ihrer anerkannten Erwerbsunfähig keit heute aufbringen sollen, ist unbekannt. Gegen die Gütertariferhöhung. München. Die bayerische Landes-Bauernkammer und eine Reihe von Wirtschastsverbänden Bayerns haben gegen die neue Gütertariferhöhung am 1. März Protest erhoben, Wei5 diese Erhöhung nach rein fiskalischen Gesichtspunkten durckge- sührt werde. Nicht auf dem Wege von Tariferhöhungen, son dern durch Einschränkung der Perfonalausgaben und durch Hebung der Arbeitsleistungen müsse das Defizit beseitigt werden. Internationaler Schiffahrts-Konkurrenzkampf in der Nord amerikafahrt. V.V Hamburg. Durch die Einstellung einer beträchtlichen Zahl neuer großer Dampfer in die Nordamerikafahrt dürste sich in der kommenden Saison ein bedeutender Konkurrenzkampf der verschiedenen Linien entfalten. U. a. stellt die United American Line die Dampfer „Resolute" und „Reliance" in Dienst, die White Star Line die beiden neuen Dampfer „Ma- jestic" und „Homeri", die United States Line drei neue Dampfer; Compagnie Generale Transatlantique ihren neuen 20 000-Tonnen-Dampfer „Susfren". Außerdem wird auch der Norddeutsche Lloyd seine Fahrten wieder aufnehmen. Die Deutschen in Siebenbürgen. Wien. Der deutsch-rumänische Nationalrat für Siebenbür gen hat nach Fühlungnahme mit der Regierung den Beschluß gefaßt, in jenen Kreisen, welche eine deutsche Wählermajorität aufweifen, die deutschen Kandidaturen zu unterstützen. In Kreisen mit deutscher Minorität werden die deutschen Kandi daturen zurückgezogen und erhalten die deutschen Wähler die Weisung. die Kandidaturen der liberalen Partei zu unter stützen. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes". Eine russische Volksuuiverfität in Berlin. Berlin, 1. März, (tu.) Wie die hiesige Rul be richtet, fand in Berlin «ine Versammlung der in Deutsch land lebenden russischen Professoren statt, in der die Gründung einer russischen Volksuniverfität beschlossen worden ist. Die ersten Vorlesungen werden schon Anfang März beginnen. Zur Mitarbeit will man die in Berlin bestehende Verbindung der russischen Studenten Hins zuziehen. Die öffentliche Meinung Schwedens. Stockholm, 2. März, (tu.) Da« einflußreichste, kon servative Blatt Schwedens macht den Vorschlag anläßlich der Vorbereitungen zur Konferenz von Genua, die während des Kriege» neutral gebliebenen Mächte zuzuziehen, damit diese bei dem allgemeinen Ausbau nicht ausgeschlossen werden. Dieser Vorschlag entspricht der öffentlichen Meinung in Schweden. „Ich gehe:'"Leb' wohl, und verzeihe mir! Daheim die Schatulle — und da — das Geld! Du bist reich — reich —" Seine Worte verwirrten sich, aber seine Finger tasteten nach der Brieftasche. Fast mechanisch nahm Hilda sie. Da quollen ihr die Scheine förmlich entgegen — „Ein Vermögen!" sagte jemand im Zimmer. „Und der andere kann gehen und sich erschießen — pfui!" Der Sterbende hörte es nicht. Seine dunklen Augen sahen schon hin über die Grenzen zweier Welten in ein neues Land. „Hilda! Ich danke dir, danke dir tausendmal! Die Mappe daheim — die Schatulle — vergiß nicht! Und Lucie — die Mutter — grüße sie! Sie war mein Licht, mein Leben — aberste ging von mir — ganz fort! Alles fort!" Seine Hand fuhr durch die Luft — „fort! Nur du bist geblieben — nur du I Alles für dich, Liebling — alles Glück des Lebens!" Er murmelte weiter, während seine Augen immer noch an ihr hingen. Aber dann bäumte er sich noch jäh auf, seine Finger umkrampften ihre schlanken Hände — langsam senkten sich die Lider. „Leb' wohl!" Wie ein Hauch flog das Wort durch den Raum. Und während Hilda aufschluchzend ihr Gesicht in den Falten der Decke verbarg, welche man über den gestreckten Körper geworfen Yate, kämpfte dieser Mann, der so viel gefehlt, tapfer den letzten, großen Kampf. „Lucie! Ich habe sie sehr geliebt!" Sein Murmeln war fast unhörbar, aber ihr Ohr war geschärft; sie verstand ihn dennoch. Und sie verstand auch — ohne sie eigentlich zu begreifen — seine allerletzten Worte: „Ich liebe sie noch! O Herrgott, sei du mir gnädig! Ich liebe sie! Ich liebe sie!" — Und nun keine Silbe mehr. Die Seele Fritz Went heims war leicht und willig hinübergeflattert nach jenen unendlichen Ländern, welche dunkel und geheimnisvoll alles Gewesene in sich aufnehmen. Der Arzt erhob sich und wandte sich zum Gehen. Auch die anderen Herren schienen gehen zu wollen. Hilda vernahm undeutlich sich entfernende Schritte, und ver wirrt, verängstigt emporsehend, sah sie ein paar dunkle Schatten, welche hinausdrängten. Eben hörte sie noch wie einer der Herren zu dem Arzt sagte: „Nun, also ! Der hat es überstanden! Um den anderen ist mir leid. Schade, daß er sich so schlecht getroffen hat! Armer Teufell Nun heißt es noch, ihn -gesund pflegen für eine elende Zukunft. ' v... - - Er wollte eben die Tür hinter sich schließen, da legte sich eine feine Hand auf seinen Aermel; zwei feuchlschim- mernde Augen sahen aus einem verweinten, heißen Ge sichtchen zu ihm empor. „Bon wem sprechen Sie, mein Herr?" fragte Hilda. „Bitte, können Sie mir vielleicht auch sagen, was die eigentliche Ursache war von Papas Tod?" Der frühere Sprecher, ein ältlicher, dicker Herr, und der Arzt blieben stehen. „Ja — da ist eigentlich nicht viel zu sagen", meinte der erstere achselzuckend. „Mister Helwang yatte uner hörtes Glück. Sein Gegenüber, der junge Wilkin, <2ie kannten ihn doch, ein blutjunger Mensch, Muttersöhnchen, welcher zum erstenmal seine Freiheit genoß, setzte ver zweifelt gegen Helwang. Aber der gewann unausgesetzt. Der Teufel muß seine Hand dabei im Spiels gehabt haben. Und Wilkin wußte gar nicht mehr, was er tat; er war rein wie wahnsinnig. Zuletzt schob er den ganzen Nest seiner Barschaft auf eine Karte. Es war ein kleines Vermögen, Miß, Sie können mir's glauben!" „Wird's ja sehen!" brummte der Arzt dazwischen. Der behäbige Herr sprach unbeirrt weiter: „Mister Helwang zog eine Minute später das Ganze ein. Es war anvertrautes Geld, Miß, hat nicht einmal alles Wilkin gehört! Da packte den Jungen die Ver zweiflung. Wie ein Wütender warf er sich gegen Helwang. Dieser taumelte zurück, und gleich darauf brach ein Strom von Blut aus seinem Munde; die Lunge war längst sehr schlecht — nun — es war das Ende. Und Wilkin rannte in den Garten und schoß sich eine Kugel durch den Kopf. Leider ist die Verwundung nur eine leichte. Seine Hand muß gezittert haben. Und nun wird er gesund werden, aber seine alten Eltern sind ruiniert. Verfluchter Spielteufel!" „Wo ist Mister Wilkin?" fragte Hilda rasch. Sie sah jetzt viel entschlossener aus; ein fester Zug lag um den feinen Munk „Wilkin? Hier nebenan liegt er. Kommt in einer Viertelstunde ins Hospital!" „Kann ich zu ihm, Herr Doktor?" Der Arzt sah abweisend aus. „Da- hat keinen Zweck. Wozu würden Sie eine Be gegnung wünschen?" Sie sah ihn ruhig an. „Ich bitte Sie sehr," sagt« sie. „Ich habe dringend mit ihm zu sprechen. Ich will ihm -urückgeben, was sein «ar!" -Zurückaeb« ?"