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Rückkehr gewartet hatte, nahm es schließlich die Hilfe der Po lizei in Anspruch, die sofort die Bahnhofspolizei in Dresden- Neustadt in Kenntnis setzte, der es auch gelang, den Schwindler festzunehmen. — Großenhain. Der Amtshauptmann von Großenhain, Geheimer Regierungsrat Ahlemann, ist am Sonntag ge storben. Er war der älteste sächsische Amtshauptmann und eine in landwirtschaftlichen Kreisen weithin bekannte Persön lichkeit. Insbesondere hat er sich als Vorsitzender des Säch sischen Landesobstbauvereins um die Hebung des sächsischen Garten- und Obstbaues große Verdienste erworben. — Pirna. Fortunas Launen. Das Glück läßt sich nicht zwingen; wer es dennoch will, dem spielt Fortuna einen Streich: man greift „Nieten" und dann hat man, nach seiner Meinung, Ursache, über die Lotterie zu schimpfen. Es kann aber auch anders kommen, wie die Verlosung der nun beendeten Geslügelausstellung bewies. Ein Besucher der Ausstellung ließ sein Fahrrad vor dem Ausstellungslokal der „Tanne" stehen und gab einem Jungen den Auftrag, auf das Rad aufzupassen; dafür bekam der Junge eine Mark. Das Krähen der Hähne klang dem Jungen verlockend und erweckte in ihm den Wunsch, auch so ein „Viech" zu besitzen. Aber woher nehmen und nicht..? Er ging in den Saal, kaust sich ein Los und gewann — einen Hahn. Daran hatte der Junge nun selbst nicht geglaubt. Sein erster Gedanke galt seiner Mutter; was würde die sagen, hatte sie ihm doch kein Geld gegeben, und nun kam er mit einem richtig krähenden Hahn nach Hause. Mit dem Gewinner freuten sich auch die, die nicht so vom Glück begünstigt waren. Stolz, mit seinem Gockel unterm Arm, zog er von dannen. Obs nun am nächsten Tage Huhn resp. Hahn mit Reis gegeben hat, wissen wir nicht. Aber seinen Weg in den Topf, wie man zu sagen pflegt, wird der Hahn schon gesunden haben. — Grimma. Die Nachbarstadt Nerchau findet keinen Bürgermeister. Zweimal ist bereits vergeblich gewählt worden. Der zuerst Gewählte, Gemeindevorstand Klein aus Struppen, sagte kurz vor seinem Antritt ab. Es wurde eine neue Wahl anberaumt, bei der am Sonntag einstimmig der Sparkassenkassierer Förster in Neukirchen bei Chemnitz gewählt wurde. Auch'er hat seine erst gegebene Zusage wieder zurück gezogen. — Leipzig. Von einem Explosionsunglück wurde die chemische Fabrik Sachse u. Co. in Reudnitz heimgesucht, die in der Hauptsache ätherische Oele herstellt. Gegen */-1 Uhr mit tags erfolgte plötzlich ein dumpfer Knall und aus dem Dache des Siedegebäudes schoß eine hohe Stichflamme hervor. Im Nu stand das Holzdach in Hellen Flammen. Balken stürzten und Fensterscheiben gingen in Trümmer. Die sofort alarmierte Ost wache der Feuerwehr rückte dem Brande mit mehreren Schlauch leitungen zu Leibe, Gegen st-3 Uhr war jede Gefahr beseitigt. Dem Umstande, daß das Unglück sich gerade um die Mittagszeit ereignete, ist es zu verdanken, daß Opfer an Menschenleben nicht zu beklagen sind. prankreick und genug. Eine französische Denkschrift. Paris, 7. Febr. Die angekündigte französische Denk schrift über die Konferenz von Genua ist gestern in London und gleichzeitig in Rom überreicht worden. Nach den Berichten der französischen Zeitungen beginnt das Schriftstück mit der Ver sicherung, daß Frankreich die ernste Absicht habe, an dem Werk der europäischen Gesunbung, das in Genua begonnen werden soll, milzuarbeiten. Die Voraussetzung dafür aber sei die Siche rung und Verstärkung der Garantien, die Briand in Cannes erhalten habe, und zwar ebenso in Bezug auf Deutschland wie aus Rußland. Nachdem die Einladungen von der italienischen Regierung abgesandt worden seien, sei es nicht mehr zu er warten, daß Sowjetrußland vor Abreise seiner Delegierten die Bedingungen über die Teilnahme an der Konferenz anerkennt. Die französische Regierung werde aber darauf bestehen, daß die Annahme der Bedingungen erfolgt, bevor die Delegierten Mos kaus zu den Beratungen zugelassen werden. Frankreich wünscht eine unzweideutige Zusage, daß die Frage der Wiedergut machung nicht zur Sprache komme. Die französische Note regt an, baß die englische, französische und italienische Regierung sich vor dem Beginn der Konferenz über die wichtigsten Punkte des Programms untereinander verständigen sollten, um improvisierte Lösungen zu vermeiden. Endlich gibt PoincarS die Absicht zu Günthers Gastwirtschaft Grumbach. Freitag den 10. Februar Abendessen. Es lad n «ur hierdurch freundlichst ein »7» Paul Günther «. Fra«. kalMofLum Landberg. Zu unserem Sonntag den 12. Februar stackfindenden Nbenäessen laden ergebenst ein U77 Richard Walther u. Fra«. beseitigt sotmeH, siLber unä scdmerrtos Ilüiinel'sugen Nornksut Lckwielen »Vahren In /tpotkeken u.dwgerii-n «rksMicb. Einen Transport NMch» hochtragend, sowie frischmelkend verkauft ab heute Donnerstag Richard Nebel, Wilsdruff Schlachtvieh wird zu allerhöchsten Preisen in Zahlung genommen, i-n Schwere Zeiten fordern schwere Opfer. Die Not des Vater landes erfordert eine starke nationale Presse, die allen vvlkzersetzenden Bestrebungen Einhalt gebieten kann. Den Bürger, der sich seiner großen Verantwortung gegenüber dem Vaterlande bewußt ist, erkennt man daran, daß er in der Stunde der Not für seine Zeitung Opfer bringt. erkennen, den Völkerbund an den Beratungen von Genua zu beteiligen. Er denkt an eine organisatorische Mitwirkung des internationalen Arbeitsbureaus. Man glaubt, daß eine Mit wirkung dieser Art bei Amerika keine Verstimmung erregen würde, weil die Vereinigten Staaten im Arbeitsbureau ohnehin vertreten sind. Neueste Meldungen. Die Gemeindearbeiter in Berlin. Berlin, 7. Febr. Die Versammlung der Funktionäre der städtischen Arbeiter und Angestellten hat heute nachmittag den Beschluß gefaßt, weiter im Streik zu verharren. Die anwesen den Vertreter des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter versuchten' vergeblich einzuwirken. Die Angestellten der städtischen Werke sinb zum größten Teil wieder zur Arbeit er schienen, dagegen die Arbeiter außerordentlich spärlich. Berlin, 7. Febr. Der Ausforderung des Berliner Ma gistrats an die streikenden Gemeindearbeiter, heute die Tätigkeit wieder aufzunehmen, ist heute morgen nicht in nennenswertem Umfange geleistet worben. Berlin, 7. Febr. Die städtischen Arbeiter haben heute nach mittag 2 Uhr trotz der Androhung des Magistrats die Arbeit noch nicht wieder ausgenommen, wenn sie sich auch zum Teil vor den Betrieben versammelt hatten. Sie wollten offenbar erst den Ausgang der sechs entscheidenden Streikversammlungen abwarten, die um 2 Uhr begonnen haben. Die Arbeiter im Gaswerk Gitschiner Straße waren um 2 Uhr vollzählig auf dem Hof ver sammelt und warteten aus den Bescheid der Streikleitung. Bersin, 7. Febr. Wie aus Kreisen der USPD, verlautet, hat die Streikleitung der Gemeindearbeiter Berlins mit großer Mehrheit beschlossen, den Streik abzubrechen; doch wird der Abbruch dieses Streikes noch nicht sofort zur Tatfache werden, da man heute im Laufe des Nachmittags erst die Obleute der einzelnen Betriebe empfangen will, um ihre Meinung zu hören. In dieser Versammlung soll eine Entscheidung darüber getrosten werden, ob eine Urabstimmung in den Betrieben über den Fort gang oder den Abbruch des Streiks stattfinden soll. Rücktrittsabsichten Lloyd Georges? Paris, 7. Febr. Der Londoner Korrespondent des „Temps" spricht von Rücktrittsabsichten Lloyd Georges. Der Rücktritt sei von wichtigen Persönlichkeiten eingeleitet worden. Die Ent scheidung sei noch nicht erfolgt. London, 7. Febr. Nach dem „Manchester Guardian" wäre es möglich, daß Lloyd George seine Demission einreichen wird, anstatt die Kammer aufzulösen und Neuwahlen zu veranstalten. Man glaubt, daß in diesem Falle Chamberlain oder ein anderer konservativer Führer die Regierung übernehmen wird. Lloyd George würde sich dann vom politischen Leben zurückziehen und die Bildung einer neuen Koalition oder die Wiederversöhnung der beiden liberalen Fraktionen abwarten, um wieder politisch hervorzutreten. Letzte Drahtberichte des „Wilsdruffer Tageblattes-. Schweres Eisenbahnunglück. Düren, 8. Febr. (tu.) Gestern nachmittag 1,42 Uhr fuhr der von Meus kommende Perfonenzug 298 aus dem Bahn hof Düren aus bisher noch unaufgeklärte Weise über das Halte signal in das Empfangsgebäude. Infolge des Anpralls schoben sich 2 Wagen ineinander. Hierbei wurden 4 Personen tödlich, 5 schwer und 33 leicht verletzt. Der neue amerikanische Botschafter für Deutschland. Amsterdam, 8. Febr. (tu.) Nach einem Reutertele- gramm aus Washington hat Präsident Harding die Ernennung solgender Diplomaten als Vertreter der Vereinigten Staaten vollzogen: Houghton zum Botschafter für Deutschland, Albert Henry Washburn zum amerikanischen Gesandten sür Oester reich, Theodor Brentano zum Gesandten sür Ungarn, Fred Dearing zum Gesandten für Portugal. Lahmgelegte Schiffahrt. Cuxhaven, 8. Febr. (tu.) Die Schiffahrt auf der Unter- elbe ist durch Eis fast vollständig lahmgelegt worden. Mehrere Dampfer liegen im Eis fest. Eisbrecher und Schiffer haben die größte Mühe, durch das Eis hindurchzukommen. Der Nordostfeekanal geschlossen. Hamburg, 8. Febr. (tu.) Der Norbostseekanal ist wegen großen Eisschwierigkeiten geschlossen worden. Keine karnevalistischen Veranstaltungen in Berlin. Berlin, 8. Febr. (tu.) Der Polizeipräsident von Berlin hat mit Zustimmung des Magistrats für den Polizeibezirk Ber lin eine Verordnung erlassen, nach der öffentliche karnevalistische Veranstaltungen jeder Art verboten sind. Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Verordnungen werden mit Geldstrafen bis zu 300 bestraft. Die Verordnung ist bereits in Kraft getreten. Hungerstreik der Gefangenen. Jena, 8. Febr. (tu.) Wie die kommunistische Neue Zei tung mitteilt, sind in Thüringen die politischen Gefangenen in den Hungerstreik getreten. Demonstration gegen die Vorführung eines Films. Prag, 8. Febr. (tu.) Rußpreß zufolge haben Kommu nisten in den letzten 2 Tagen in einem der hiesigen Kinotheater Demonstrationen gegen die Vorführung eines Films, der die Sozialisierung der Freien im Gouvernement Saratow zum In halt halte, veranstaltet. Die Leinwand wurde zerstört, die Po lizei verhaftete eine Reihe von Kommunisten. Keine Verringerung der Militärdienstzeil in Frankreich. Paris, 8. Febr. (tu.) Wie offiziell milgeteilt wird, werden Regierung und Generalstab in der Frage der Militär dienstzeit nachdrücklich ihren Standpunkt behaupten. Nah und Kem. O Die Frankfurter Goethewoche, Die von der Gesell schaft der Freunde des Goethemuseums zum Besten deS Goethehauses in Frankfurt a. M. geplante Goethewoche wird vom 27. Februar bis 4. März in Frankfurt a. M. stattfiUden. Für die Veranstaltungen sind bereits umfassende Vorbereitungen getroffen. Die Festvorstellungen in den städtischen Theatem, in denen GerhartHauptmann, Thomas Mann und Fritz von Unruh vor den Aufführungen Ansprachen halten «werden, beginnen am 27. Februar mit der Ausführung des „Egmont". Es werden folgen: „Iphigenie" von Gluck, „Zauberflöte" von Mozart und „Tasto". Alle Frankfurter Museen, Volks bildungsanstalten, sowie der Buch- und Kunsthandel werden sich auf das Programm der Woche einstellen. Reichspräsident Ebert, Reichsminister Dr. Köster und die preußische Regierung, vertreten durch den Minister für Wissenschaft und Kunst Dr. Boelitz haben ihr Erscheinen zugesagt. O Eine Gewalttat belgischer Gendarmen. In einer Duisburger Wirtschaft verkehrte belgisches Militär, das sich aber derart aufführte, daß der Wirt die vorgesetzte Be hörde um Einstellung des Verkehrs bat. Dieser Tage nun erschien eine Reihe belgischer Soldaten und skandalierte und Verwüstete das Lokal. Auf Veranlassung des Wirtes kamen belgische Gendarmen und wiesen die Soldaten hin aus. Sie verlangten dann aber die Pässe der Zivilisten sowie die des Wirtes und seiner Familie zu sehen. Die Eltern bedeuteten ihrer 14jährigen Tochter, die keinen Paß besaß, zu verschwinden. Die Gendarmen bemerkten das jedoch, und einer von ihnen schoß dem Mädchen eine Kugel in den Leib. Die Verwundete wurde in das Kran kenhaus gebracht. „Zm Traube" Sonnabend ie?, Skat-Turnier. Sammi« KmiW Sonnabend d. 11. Febr. 1922 abends 8 Uhr Jahres hauptversammlung im Gasthof. Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder Ehrenpflicht. Donnerstag abend 8 Uhr Turnratssitzung. l»?» Der Vorstand. Pottmehl Futtcrmöhren Spriftm'öyren verkauft Jäpel. 3 Stück 3 Monate alte veutscke Schäler buncke (Rüden) »vs verkauft Kanfbach Nr. 15. VruWMe können ohneOperation geheilt werden. Langjährig erprobte Methode. Sprechstunde in Dresden, Pension Schäfer, Strehlener S>r. 6, Montag, den 13. Februar von 9 bis 1 Uhr. Spezialarzt Dr.med. Colemaun, Berlin-W. 8S. ^!!!II!!II!!!IIII!!IIII!II!!II!I!I!II!!!'I!III!I!I!IIII!!!II!IIiI!IIIII!I!II!sIIIIIIII!II!II!!II!II I Ein Prunkstück I D als Geschenk > M ist zu jeder Zeit ein gutes Buch. Besonders seien Ihnen die Werke hervorragender Autoren M aus der Sammlung „Meisters Buch-Roman" empfohlen, die trotz ihres vornehmen Einbandes M äußerst billig sind. Fragen Sie bitte unsere M Zeitungsboten darnach. — Für Ihre lieben Kinder empfehlen wir „Meisters Jugendbücher". 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