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ausschuß angehörigen Verbände 204 Vertrauensmänner und 396 Ersatzleute, während dem Afabund nur 123 Vertrauens männer und 276 Ersatzleute zufielen. Diese Zahlen beweisen, welchen großen Wert die Angestellten auf die Erhaltung einer selbständigen und leistungsfähigen Angestelltenversicherung legen. — Neufestsetzung der Kleiepreise. Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat angeordnet, daß der Preis der der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte zur Verteilung an die Landwirtschaft überlassenen Kleie von 170 aus 130 je Zentner frei Empfangsstation herabzusetzen ist. Es wird also in Zukunft die von der Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte abgegebene Kleie zu demselben Verkaufs preise den Landwirten zur Verfügung gestellt, der nach dem 31. Dezember 1921 für die von den Mühlen übergebene Kleie festgesetzt ist. — Dresden. Landtagsabgeordneter Heßlein erlitt am Donnerstag nach der Sitzung des Landtags im Ständehaus einen schweren Ohnmachtsanfall, der seine Ueberführung in das Krankenhaus notwendig machte. — Kötzschenbroda. In der Schule zu Kötzschenbroda haben die Grippeerkrankungen unter der Lehrerschaft und den Schulkindern eine so hohe Zahl erreicht, daß ein planmäßiger Unterricht nicht mehr möglich ist und dieser auf schulärztliches Anraten hin auf acht Tage unterbrochen werden muß. — Meißen. An einem der letzten Abende wurden in Berlin zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren auf dem Anhalter Bahnhof angetrofsen. Bei ihrer Vernehmung gaben sie an, sie seien in ihrer Heimatstadt Meißen von einem unbe kannten Herrn in den Berliner Zug gesetzt und mit 2000 Reisegeld versehen worden. In ihrem Besitze fand man noch 1800 — Lommatzsch. Mit Rücksicht auf die zahlreichen Grippe- Erkrankungen unter Lehrern und Schülern und zur Er sparnis von Kohlen fällt der Unterricht an den hiesigen Schulen von Freitag den 20. Januar 1922 ab auf acht Tage aus. Der Wiederbeginn ist vorläufig auf Montag den 30. Ja nuar 1922 festgesetzt worden. — Niedersedlitz. Ein zweiter Einbruchsdieb, stahl innerhalb 14 Tagen wurde in der Nacht zum Freitag im hiesigen Verkaufsgeschäst des Konsumvereins „Vor wärts" verübt. Die Diebe drangen gewaltsam in die inneren Ladenräume ein und erbeuteten für etwa 13 000 Waren, in der Hauptsache Schuhwerk. Die Täter konnten noch nicht «rmittelt werden. — Herrnhut. An Schlaganfall gestorben ist mitten in der Arbeit am Schreibtisch der Vorstand des hiesigen Amtsgerichts und gleichzeitiger Vorsteher des Bernstädter Amtsgerichts, Amtsgerichtsrat Dr. Hesse. — Elterlein. Am Freitag früh brannte das Lippoldsche Grundstück am Markt vollständig nieder. Die Ent stehungsursache ist unbekannt. Der Schaden ist sehr groß; sechs Familien wurden obdachlos. — Hohenstein-Ernstthal. In der letzten Stadtverordneten sitzung wurde Lehrer Georgi (Soz.) durch das Los zum Stadtverordnetenvorsteher bestimmt, nachdem vor her je 12 Stimmen für'den bürgerlichen und den sozialistischen Kandidaten abgegeben worden waren. An den Wahlen zu den übrigen Vorstandsämtern beteiligten sich die Bürgerlichen hier auf nicht mehr. — Grimma. Bei den Franzosen denunziert. Ein Mitglied der französischen Kontrollkommission besuchte mit einem sächsischen Polizeikommistar die Fürstenschule, um dort Waffen zu beschlagnahmen, die angeblich im Nordflügel lagern sollten. Der Franzose sagte, er sei durch eine Denunziation zu der Nachforschung gezwungen. Die Durchsuchung des Schul gebäudes blieb natürlich ergebnislos. — Naunhof. Als eine Frau aus Köhra des Abends nach Lindhardt fuhr, sprang ihr plötzlich ein Reh zwischen die Radspeichen, so daß sie herunterstürzte und schwer ver letzt wurde. Das Reh lag daneben, es hatte das Genick ge brochen und wurde abgestochen. — Leipzig. Die Arbeiterschaft der Leipziger Pianoforte fabriken (Blüthner, Feurich, Irmler und Zimmermann) ist aus- g e s p e r r t worden, da die Aufforderung der Arbeitgeber, die Arbeit wieder aufzunehmen, erfolglos geblieben war. Neueste Meldungen. Der Sowjetvertreter beim Reichskanzler Dr. Wirth. Berlin. Der Sowjetvertreter Krestinski hat naw seiner Rückkehr auS Moskau dem Reichskanzler Dr. Wirth einen Be such abgestattet und bei dieser Gelegenheit Vorschläge über den Ausbau der wirtschaftspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland gemacht. Daß Krestinski dabei auch * Vorschläge für eine Sühne des Mordes an dem deutschen Ge sandten Grafen Mirbach gemacht habe, soll sich vorläufig nicht bestätigen. Dir Franzosen verurteilen deutsck)e Soldaten. Lille. Das Kriegsgericht der 1. Region hat in Abwesenheit folgende deutsche Offiziere und Soldaten verurteilt: v. Schmidt, Major beim 2. Husaren-Regiment, wegen Diebstahls zu 5 Jah ren Gefängnis und 500 Frank Geldstrafe, den Polizisten Lud wig Streit und Hauptmann Klauß wegen Einbruchs zu 2 Jah ren Gefängnis und 200 Frank Geldstrafe und schließlich den Sergeanten Fritz Täger wegen Einbruchs, Drohung und Frei heitsberaubung zu 8 Jahren Gefängnis und 200 Frank Geld strafe. Amerikanischer Bergarbeiterstreik in Sicht. Newyork. Hoover erklärte, daß ein Streik der Bergarbeiter für den 31. März unvermeidlich erscheine. Trotz zahlreicher Konferenzen ist die Regierung der Ansicht, ein allgemeiner Streik sei nicht z» vermeiden, wenn die Arbeitergewerkschasten auf einer Kontrakterneuerung aus Grund der bisherigen Löhne bestehen. Die Bergarbeiter verlangen teilweise Lohnerhöhungen. Der Mesenbrand bei Garotii Werlust«vonvielenMjl!ionen. ». Berlin, 21. Januar Ein« der größten Grandkataftrophen, die Berlin je gesehen hat, ereignete sich gestern auf Lem Jndustriege- lände am Teltöwkanal in Berlin-Tempelhof: die in der ganzen Welt bekannte Kakao- und Schokoladen fabrik Sarollt-A. G., dar größt« Werk dieser Art auf dem europäischen Festland«, wurde nahezu vollständig ein Raub der Flammen. Millionen und aber Millionen an Werten sind durch das Feuer vernicht«1 worden, und es wird lang« dauer:», bevor die Fabrikgebäude, Lie zu den bemerkenswerteste» und schönsten tzabrikschöpfungen Deutschlands gehörten, wieder aufgebaut sein werben. 2500 Arbeiter sind durch di« Branbkataprophe brotlos geworden. DaS Feuer entstand infolge Kurzschlusses in den KeSerräumen deS riesigen EißenbetondaueS. Die Flam men -risse» schnell um sich und schlugen in di« Pack- und Lagerräume, wo sie an Kisten und Rohstoffen für die Scho- koladenherstellung reiche Nahrung fanden. Durch Lie Luft schächte fraß sich das Feuer dar« in wenigen Minuten zu den oberen Stockwerken empor. Mit Ausnahme des M»- schineNhauseS und «ineS TieleL d«r Gureauräume ist von den ausgedehnten Fabrikanlagen nichts gerettet worden; auch die ungeheuren Vorräte und Lagerbtstände sind dahin. Da in den Kellerräumen große Mengen von Denzin und Spirituosen lagerten, wurden Explosionen, die unabseh bares Unglück hätten anrichttn müssen, befürchtet. Die Keller konnten jedoch noch rechtzeitig unter Wasser gesetzt werden. Gleich nach Ausbruch des Feuers entstand unter den Arbeitern und Arbeiterinnen der Fabrik eine große Panik. Die vielen Frauen und Mädchen, die b«i Sarotti beschäf tigt sind, suchten in kopfloser Flucht das Freie zu gewin nen. Die Feuerwehren brachten'die gefährdeten Menschen mit Hilfe von Hakenleitern, Sprungtüchern und anderen Rettungsmitteln in Sicherheit. Von den Geretteten sind jedoch viele an Rauchvergiftung erkrankt. Die Zahl der Verletzten beträgt weit über hundert. Nach der Ansicht von Fachleuten war der ganze stolze Bau der Sarottiwerke ein Verbrechen gegen die Feuer sicherheit. Die ganzen fünf Stockwerke wiesen nicht ein« einzige Brandmauer aus, und die zahlreichen eingebauten Lust-, Licht- und F,rhrfluhlschächte waren die natürlichen Feuerleiter für sämtliche Stockwerke. Es sei noch erwähnt, daß die Sarotti-Aktien im Börsenhandel einen hohen Kurs hatten, zuletzt etwa 1600 Prozent. Die Bedeutung der Brandkatastrovhe in finanzieller Beziehung liegt für die Sarotti-Gesellschaft vor allem in der Unterbrechung des Betriebes auf unbestimmte Veit. Dresdner Brief. dp. Nun soll abermals alles teurer werden: Das Brot wird 12,25 ab 15. Februar kosten. Und Bahn und Post erhöhen am 1. April schon wieder ihre Tarife, obwohl die Erhöhung um 75°/» bei der Eisenbahn am 1. Fe bruar noch nicht einmal in Kraft getreten ist. Ach, wie sind die Zeiten greulich, Und wie -war es einst erfreulich! Auch der allerärmste Tropf, Ohne Stuhl und ohne Tops, Fuhr zur Hochzeit in der Kutsch'. — Alles futsch! Itzo in der Autvtaxe Räkeln sich die Schiebermaxe. Der Gebrauch der Straßenbahn Zeugt bereits von Größenwahn. Auf dem Teller liegt der Gaul. — Alles faul! Ach, wie sind die Zeiten böse! Was war srüher für Getöse: Jeder hob die volle Kanne, Selbst der Säugling in der Wanne Sog vergnügt an seinem Lutsch. — Alles futsch! Itzo schenkt man einen Wein, Der sich srißt durch Glas und Stein; Nudeln, Würste und Rouladen Gleichen längst dem Schwefelfaden. Selbst der Köter hängt das Maul. — Alles faul! Ach, wie sind die Zeiten schäbig, Wie war vorher man behäbig! Nirgends ballte sich's in Rotten, Nirgends flogen die Klamotten, Niemand sprach von einem Putsch. — Alles futsch! Itzo immer schnell und schneller Wird der Erdball krimineller. Schiebung blüht und Unterlassung. Und es tippt an die Verfassung Rechts der Peter, links der Paul. — Alles faul! Ach, wie sind die Zeiten finster! Wißt shr's noch, wenn einst der Ginster Blühte. Wie der Keglerbund, Dreißig Männlein rot und rund, Tat nach Böhmen seinen Rutsch? — Alles futsch! Itzo schiebt man nicht mehr Kegel: Von der Maas bis an den Pregel, Ungehemmt, bei Tag und Nacht, .Schiebt man Fracht. — Wo du hinblickst ... 's ist ein Graul: Alles faul! — Nojfener Produktenbörse am 20. Januar 1922. Weizen 375 bis 385, Roggen 290—300, Braugerste 350—360, Wintergerste 260 bis 270, Hafer 265—275, Weizenmehl 70A 540, Roggenmehl 75A 410, 85 385, Futtermehl II 210—220, Roggenkleie 180—190, Weizenkleie grob 180—190, Heu 90—110, Schüttstroh 30—35, Ge- bundstroh 25—28, Speisekartoffeln 50—56 die 50 Kg. — Nossener Wochenmarktbericht vom 20. Januar 1922. Frische Landbutter ^/--Pfund-Stück 19—20 -A, frische Landeier Stück 3 — Meißner Marktpreise am 21. Januar 1922. Aepfel Pfd. 3 Grünkohl Pfd. 2-A, Kohlrabi Stück 0.80—1.50 Möhren Pfd. 80 Weißkraut Pfd. 2.50 Rotkraut Pfd. 4.00—4.50 Wir sing Pfd. 2.80 Sellerie Pfd. 2.50 Zitronen Stück 1.20, 1.60 -6, Zwiebeln Pfd. 1.80 Butter Stück 22—23 Eier Stück 3.20 -6, Fische Pfd. 6.00—9.00 Ouarck Pfd. 4 — Getreide ¬ preise am 21. Januar 1922. Weizen 380—385, Roggen 295—300, Sommergerste 355—360, Hafer 275—280, Raps trocken 625, Mais 340, Wicken 450, Rotklee, alter 1800—2100, Rotklee, neuer 2600 bis 3000, Trockenschnitzel 215, Wiesenheu, sächs. 130, Futterstroh 38—43, Streustroh 32—35, Kleie 200, Kartoffeln 95—100 -L p. Ztr. Stim mung: Fest. Die Preise sind Verkaufspreise, die von^em Konsu menten an den Verkäufer zu zahlen sind. Rohe Möbel saubere und solide Arbeit, ständig gegen sofortige Kasse z« kanse« gesucht. Gefl. Angeb. u. 1784 a. d. Geschäftsstelle d. Bl. erb. M«!MWWM!WW!WWWMW» Die beste Gelegenheit für den umsichtigen Geschäftsmann, den Geschäftsumsatz zu steigern,istundbleibt eine zugkräftige Anzeige im Wilsdruffer Tageblatt. UMWWMU«WWWU«MM Gssthof LMM. Heute Dienstag 5ülIMk65t Hierzu ladet freundlichst ein Haus Trüber. SSOOO Heute eintreffend: NWr MW Wer Imam, Noseuftratze. i»,s OGGG» 1 Stamm beste WWer (rebh. Italiener), evtl, auch einzelne Hähne, z. verkaufen. Ernst Heimig, Zellaer Straße 35. i«? Laut UWeMerMmz sind die Gebührensätze für die berufsmäßigen Leistungen der Hebammen, wie sie letztmalig durch die Verordnung vom 7. August 1920 festgesetzt waren, bis auf weiteres verdoppelt. Der Hebarumeuverein im Mediziualbezirk Meitze«. iso, I. A.: L. Nappe, Vorsitzende. «Uusdhkuglge Leitung sVrna«onale<pottMt Seit über vier Jahrzehnten heißt uns-rWaWoruch: „VM MsiMe, Ml Sw psttei" Mehr als je soll er cs bleiben. Mehr als je tnt es not, in diesem Sinne eine Instanz zu schaffe», di« auch bei taktischen Abweichungen immer wieder die große grundsätzliche Zusammengehörigkeit aller nationalen Kreise zu Bewußtsein bringt. Kein von einer Partei irgendwie abhäugigcS Blatt kann diese Instanz sein. Sie erfordert ein nach allen Seiten völlig unabhängiges Organ. Unter unserrn große» Zeitungen ist nur die „Täglich« Ruudsch«»- nach wie vor imstande, diese» Dienst dem Baterlandc z» leisten. Daß die nationalen Kreise aller Stände, an die sie sich wendet, dies erkennen und an erkennen, beweist die Häusimg von Vertrauens» kundgebungen, di« ihr gerade in jüngster Zeit zuteil wurden. Auch die starke Bereicherung ihres Inhalts, die Belebung in allen Teilen und der Ausbau des Nachrichtenwesens über alle Länder und Erdteile, die seit dem Wechsel in dcrSchristkitung eingciretcn stad, stnd«n vou allen Leiten volle Anerkennung. Was wir bringe«: U»t«rhalt»»gSb«>lage für die Gebildete» allerStände. Deutsche Industrie »nb Technik monatlich zweimal. BollständtgeS Kursblatt mit VerglciihSkursen täglich. Ausführlicher HauIwlSteil ebenfalls täglich. FUm-Runbscha» einmal wöchentlich, Sonntags. Deutsch« Hochschule, wöchentliche Beilage, icde» Domrerstag. Bezugspreis frei Haus monatlich M. rs,—, viertel- tährlich Bt. SS,-. Der erste Monat wird zur Probt »m Vorzugspreis von M. 17,— frei Haus ge liefert. Bestellungen für den Probcmonat nur au bi« BertrtebSlcitung der „Täglichen Rundschau", Berlin SW. «8, Aunmerstraßc S/«. Sprungfähigen Bullen verkauft -s»« Zöllmen Nr. 8. MMett-Staff (Fliedens wäre) preiswert z« Verkaufen. Zu erfragen!, d. Geschäfts stelle d Bi. unter 1881. Whr- Miki» sucht Stellung in der Land wirtschaft als i7», W irtschaftsmädchen oder Stütze der Hausfrau. HerrndorfNr.22 lü- di» 16jähriges MW zu einem Kind aufs Land zum baldigen Antritt gesucht. Angeb. erbeten u. 1800 an die Geschäftsstelle d. Bl. VSSSSM M «lla MG, G. jeizn »is 1» W m> Mys «Weda. MMMWWWWMWWj