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richten, Nachforschungen nach dem Vermißten eknzuleiten, so weit er der sächsischen Armee angehört hat. — Gegenwärtig werden die Einlommensteuerbescheide zu gestellt und bei manchen Steuerpflichtigen den schnellen Ent schluß zur Einlegung des Einspruchs zeitigen. Berechtigt ist der Einspruch aber nur, wenn die sorgfältige Prüfung ergibt, da;, das wirkliche Einkommen des Jahres 1920 hinter dem bei der Veranlagung angenommenen zurückbleibt. Böswillige oder fahrlässige unrichtige Angaben in der Steuererklärung oder in dem Einsprüche sind mit empfindlichen Strafen bedroht. Im Gegensatz zu dem srüheren sächsischen Einkommensteuerrechte hat überdies der Steuerpflichtige die Kosten des Rechtsmittel verfahrens zu tragen, wenn es erfolglos ist oder zwar Erfolg hat, die Entscheidung aber auf Tatsachen beruht, die er be reits früher hätte geltend machen können und müssen oder wenn er unbegründet Anträge und Einwendungen erhoben hat. Die Kosten werden nach der Höhe des streitigen Steuerbetrages nach den Sätzen des Gerichtskostengesetzes berechnet. — Billiger als der Bries ist heute in der näheren Umgebung — bis 15 Kilometer Entfernung — das Telephongespräch. Während ein Brief 2 kostet, beträgt die Gesprächsgebühr „nur" 1,35 Man kann in drei Minuten Gesprächsdauer allerhand erledigen und kommt vor allem schneller ans Ziel. Bei Bestellungen macht es mindestens einen Tag aus. Und, was noch besonders ins Gewicht sällt, die Antwort ist sofort da! — Die neuen Druckpapierpreise, welche allen Zeitungsver legern so bitter schwere Sorgen bereitet haben, sind unterm 31. Dezember veröffentlicht worden und übertreffen alle Be fürchtungen. Man hatte angenommen, daß die Ianuarpreise des Zeitungspapieres bei etwa 650 für 100 Kilo Halt machen würden. Statt besten ist ein Preis von 718,50 zu zahlen. In Friedenszeiten zahlte man im großen Bezug 22 für 100 Kilo!! — Einzelne Zeitungen, die in den Monaten No vember und Anfang Dezember glaubten, die künftigen Bezugs preise festsetzen zu können, sind bitter enttäuscht worden, denn die vor 5 bis 8 Wochen aufgestellten „neuen Preise" erweisen sich schon jetzt als für die Dauer nicht stichhaltig und sagen be reits für den 1. April neue Aenderungen an. Die umfang reichen Berliner Zeitungen haben Monatspreise von über 20 bis zu 30 -F, die mittleren Provinzzeitungen schwanken zwischen 12 und 15 und die meistens nur 3 bis 4 mal erscheinende Kleinpreste zwischen 8 und 12 -F. — Keine Grenzberichtigung. Die Prager Zeitung „Bo- hemia" veröffentlichte dieser Tage eine längere Besprechung mit Reichskanzler Dr. Wirth, an deren Schluß der Reichskanzler nochmals energisch die Gerüchte von einer beabsichtigten Grenz- berichtigung zwischen Sachsen und der Tschecho-Slowakei für un begründet erklärte. — Eine landwirtschaftliche Fahrschule nach Elmshorner Muster wird in den ehemaligen neuen Kasernen zu Leisnig ein gerichtet werden, die jungen Landwirten Gelegenheit geben soll, im Fahren, Reiten, in Geschirr-, Wagen- und Pferdebehand lung, Pferde- und allgemeiner Tierzucht, Fütterungslehre usw. ausgebildet zu werden. In einer Veterinärklinik soll praktische Tierheilkunde gelehrt werden. Ferner sollen Märkte und eine ständige Pferdeverkaufsstelle eingerichtet werden. Das neue Unternehmen ist als eine E. G. m. b. H. gedacht, und zwar sind schon namhafte Mittel dazu bereitgestellt. Der Landeskulturrat sowie die Landesvereinigung sächsischer Pferdezüchter werden das Protektorat über die Fahrschule übernehmen. — Großenhain. Von einem eigenartigen Mißge schick begleitet waren drei Hochzeiten, die in einem Ort bei Großenhain stattfanden. Der einen versagte ein Hochzeits vater wegen Unstimmigkeiten seine Teilnahme, während es bei der anderen zwischen dem Bräutigam und seinem Schwiegervater zu einer regelrechten Prügelei kam, so daß der blutigen Köpfe wegen sich die Gesellschaft nicht zu Tanz wagte. Nur die dritte gestaltete sich äußerst „liebevoll", denn kaum war die Braut dem Tanzboden entschlüpft, so schenkte sie ihrem jungen Gatten ein munteres Knäblein. — Löbau. Ein Rückgang der Butterpreise war hier auf dem letzten Wochenmarkte zu verzeichnen. Das Angebot an Butter durch die Bauerfrauen war überaus stark, tragkörbeweise gelangte der goldene Rahm zum Angebot. Der Preis für das Stückchen stellte sich auf 18 bis 20 Mk. Vor Weihnachten war kaum ein Stückchen Butter zu haben und wenn, dann zum Preise von 24 Mk. — Wurzen. Stadtverordnetenvorsteher Mucker wurde in der ersten öffentlichen Stadtverordnetensitzung in neuer Zusammensetzung mit 12 gegen 11 Stimmen, die auf Herrn Kaniß entfielen, wiedergewählt. Trotzdem vom Stadt verordneten Rathgen darauf hingewiesen wurde, daß nach par lamentarischem Brauch die stärkste Fraktion den Vorsitz stellen müsse, wurde dieses Prinzip durchbrochen. — Oschatz. Das neue Stadtverordnetenkollegium besteht aus sechs Mitgliedern der Wirtschaftlichen Vereinigung, drei Demokraten, acht Mitgliedern der Unabhängigen Sozialdemo kratischen Partei und einem Mitglied der Sozialdemokratischen Partei. Die bürgerlichen und die Arbeiterparteien haben je eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, so daß Stimmengleichheit besteht. Zum Vorsteher wurde der zur Deutschnationalen Volkspartei gehörige Amtsgerichtsdirektor Kürschner durch das Los gewählt. Die Arbeiterparteien lehnten die ihnen von den bürgerlichen Parteien darauf angebotenen Vizevorsteherstellen ab, und es wurden auch hierzu zwei bürgerliche Stadtverordnete gewählt. Dresdner Brief. dp. Die letzten Gemeinderatswahlen haben manche humo - ristische Erscheinung gezeitigt. Jetzt läuft die Meldung durch die Preste, daß es in C o p i tz, dem Elbdörfchen gegenüber Pirna, sogar sieben Wahllisten gegeben hat, darunter sogar eine der Schrebergartenbesitzer! Das finde ich groß artig! Nun können wir getrost den vom Führer der Deutschen Volkspartei im Ständehaus Oberbürgermeister Blüher (Dresden) für das kommende Frühjahr angekündigten Land tagsneuwahlen entgegensehen: In Copitz war Gemeinderatswahl! Eine siebenfach gesiebte Meinung Trat in siebenfach gesiebter Listenzahl Jüngst dort bei der Wahl in Erscheinung. Schon lange hatte der Groll sich erregt In dem Schrebergarten-Gelände, Auch in Karotten ein Herze schlägt, Ueberzeugt sprach der Spinat und tiefbewegt: Daß man selbst einen Vertreter entsende. „Wir pfeifen," so sprach der Kohlrabi ergrimmt, „Auf die politischen Parteien, Weil man auf uns keine Rücksicht nimmt, Als ob wir nicht von Wichtigkeit seien!" „Sehr nützlich 'bin ich," der Sellerie sprach, „Schon längst für die menschliche Nahrung. Ich habe Bedeutung (so sagt man mir nach) Auch für die menschliche Paarung. Ich bringe verborgene, menschliche Kraft Zur idealen Entfaltung, Denn in mir ruht ein geheimer Saft Zwecks Menschengeschlechts-Erhaltung." — „Gefährdet der Schrebergartenbesitz?" Fragt zornentflammt die Tomate! „Für uns kein Jena und Austerlitz!" Beifall klatscht's beim Salate. Die P-etersilie reckt sich empor: „Wir brauchen 'ne eigene Liste!" Der Rosenkohl beim obersten Röschen beschwor, Daß e r gewählt werden müßte. Als es im Sommer an Wasser gefehlt Da schwuren's die Schoten und Bohnen: Ein Wurzelwerk-Indianer wird gewählt, Der muß im Gemeinderat thronen! - Die roten Rüben mischten sich drein, Die Radieschen schrien es besessen: „Ein Schrebergärtner muß mit hinein, Wir haben doch auch Interessen!" Ein schwarzer Rettig voll beißender Kraft Trieb vollends zu schwerer Empörung : „Wenn wir uns nicht selber Recht verschafft, Dann finden wir nirgends Erhörung! " Das Murren und Grollen verdickt sich zur Tat, Der Kürbis frohlockt auf dem Miste . . . In Copitz gab's zum Gemeinderat Eine eigene Wurzelwerk-Liste. — Das ist ein herrlicher Ausblick doch; Wenn wieder zur Wahl wird gegangen, Dann werden die Briefmarkensammler noch Mit eigener Liste prangen. Die Münzensammler, der Klettersport, Die Tanz- und Theater-Vereine, Die Skatklubs bilden (auf mein Wort!) In der Gemeinde 'ne eigne Gemeine. Die Kegel- und Schießklubs und die vom Billard Wählen künftig 'n Klubgenosten. Es wird nicht genug in der Gegenwart Feste daneben geschossen. Heil jeder Gemeinde! Sie wird nun stark Sich aufwärts und vorwärts bewegen, Wenn jeder Kohlkopf beschließt, seinen Quark Auf den Tifch des Hauses zu legen! — Nieselfritz. — Nossener Produktenbörse am 6. Januar 1922. Weizen neu 370—380, Roggen neu 290—300, Braugerste 350—370, Wintergerste 260—270, Hafer neu 265—275, Weizenmehl 70 A 540, Roggenmehl 75 410, Roggenmehl 85 9L 385, Futter ¬ mehl II 190—200, Roggenkleie inländ. 175—185, Weizenkleie grob 175—185, Heu neu 90—110, Schüttstroh 30—35, Gebund- stroh 25—28, Speifekartoffeln 50—56 -F die 50 Kilogramm. — Nossener Wochenmarklbericht vom 6. Januar 1922. Frische Landbutter '/--Pfund-Stück 20—21 frische Landeier 1 Stück 3 — Meißner Marktpreise am 7. Januar 1922. Aepfel Pfd. 3.—, Butter Stück 20.—, Eier Stück 3.—, Elbfische Pfd. 5.—, 9.—, Kohlrabi Pfd. 1.50, Kürbis Pfd. 0.40, Möhren Pfd. 1.20—1.50, Quark Pfd. 3.50 bis 4.—, Rotkraut Pfd. 3.—, Weißkraut Pfd. 2.—, Sellerie Pfd. 2.50, Zitronen St. 1.20 bis 1.50, Zwiebeln Pfd. 1.50, Kartoffeln Pfd. 1.10, Grün kohl Pfd. 2.—, bis zurück auf 1.50 Schluß des redaktionellen Teiles. Cingelanär. Für dies« Rubrik übernehm»« »tr nur di« vrebgefetzlicho Verantwortung. Herrn Leyn zur Erwiderung: Es ist schon länger bekannt, daß „einige" Mitglieder den Grundlagen der Wahl heute ein anderes Gesicht geben möchten. In solchen Fällen können nur die vorhandenen Protokolle als Richtschnur dienen. Am 1. November wurde im „Löwen" vom Beamtenbund ausdrücklich beschlosten, den früheren Beschluß (vom 20. 10. 21) aufzuheben und eine eigene Liste aufzustellen und mit den übrigen Festbesoldeten in Verbindung zu treten. Die Niederschriften des Beamtenbundes weisen dies einwandfrei nach. Herr Leyn kann dies ja aber nicht wissen, denn er war vorzeitig weggelaufen. In der Sitzung vom 4. Januar d. I. habe ich lediglich nach dem Willen der Mehrheit, wie er in der Ver sammlung des Beamtenbundes vom 3. b. M. — in der Herr Leyn fehlte — zum Ausdruck kam, gehandelt. Daß alle Mit glieder eine Ansicht haben sollen, kann und wird niemand ver langen, daß weiter Herr Leyn dem Beamtenbund als Mitglied angehört, ist selbstverständlich. Der Beamtenbund ist nämlich eine Gewerkschaft, der ohne weiteres alle einer Beamtenorganisation angeschlossenen Beamten angehören. Es ist Herrn Leyn aber zu empfehlen, künftig nicht nur die Hauptversammlung, sondern auch die übrigen Mitgliederversammlungen zu besuchen, damit er neben der Kritik wenigstens auch praktische Arbeit mit leistet. Lehmann, z. F. 2. Vors. des Beamtenbundes. GHof Krumbach. Zu unserem Dienstag den IO. Januar fiattfindenden MWMims mit M laden ganz ergebenst ein I«2Z Paul Bohr A«d Fra«. 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Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause aus statt. Am Sonntag früh 5 Uhr verschied sankt nach langem, mit großer Geduld ertragenen, schweren Leiden unsere liebe Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, N. MG Selm vem. Köhler ged. Schirmer Für alle uns beim Hinscheiden unserer lieben, unvergeßlichen Schwester, Schwägerin und Tarne Frau Karoline John geb. Kranz in so reichem Maß: zuteil gewordenen Beweise ehrender und herzlicher Anteilnahme sagen wir nur hierdurch unseren aulriGtigsten Dank. Grumbach u. Alach, am 7. Jan. 1922. Die timmden Hislekdliedem. WSl oncsoLN TäZlick 7,15 Ukr, IMtwoeb unck SonntaZ guck 3 Ukr. dlackmittaZs liincker bglbe Preise. Me kiuWMiik MönmüiRgköll. 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