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jeden ersten Mittwoch und in den Sommermonaten voraussicht lich mit Ausnahme von Juli und August jeden ersten Sonntag im Monat abzuhalten. — Die 2. Sächsische Landwirtschastliche Woche findet, wie bereits mitgeteilt, vom 23. bis 27. Januar im Ausstellungspalast Dresden unter Leitung des Vorsitzenden des Landeskulturrats Wirkl. Geh. Rat Dr. Mehnert statt. Von besonderer Wichtig keit wird der Vortrag des Reichswirtschaftsratspräsidenten v. Braun über die Produktionssteigerung in der Landwirtschaft sein, an den sich der Vortrag eines Sonderfachmannes über die technische Durchführung der Produktionssteigerung anschließen wird. Am gleichen Tage treten noch die sächsischen Herdbuch- gesellschaften zusammen. Am Dienstag folgen eine Tagung der landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine in den Drei Raben und die Gründungsversammlung des Landesvereins für ländliche Wohlfahrtspflege im Zoologischen Garten, am Mittwoch tagen einige Spezialverbände im Künstlerhaus und den Drei Raben. Am Donnerstag treten die sächsischen Kartoffelbauer im Logen? Haus und die Buchführungsinterestenten in den Drei Raben zusammen, am Freitag die sächsischen Waldbesitzer im Ita lienischen Dörfchen. Jeden Tag finden außerdem bedeutsame Vorträge statt, zumeist in der Ausstellung. — Eisenbahn-Güterverkehr. Die Annahme von Stückgütern und Ladungen Eil- und Frachtgut) sowie Expreßgut nach den Stationen des Direkiionsbezirks Königsberg sowie nach Polen und dem Freistaat Danzig über sämtliche Uebergänge von Birkenfelde und nördlich bis Lauenburg ist gesperrt. lH Auch die Bahntelegramme werden teurer. Nachdem die Erhöhung für die Telegrammgebühren bei der Reichs- Post erfolgt ist, wird jetzt mit sofortiger Gültigkeit auch die Telegrammgebühr für die Beförderung von privaten Nach richten auf den Bahntelegraphen erhöht. Die Sätze für solche Telegramme, deren Abfassung von den Reisenden den Stationsbeamten überlasten bleibt, werden von 3 und 5 Mark auf 5 und 10 Mark erhöht. Die Gebühr wird also mit der Mindestgebühr für Telegramme im Postbetriebe gleichgestellt. — Telegramme ohne Straszenangabe. Bekanntlich ist die Reichspostverwaltung dazu übergegangen, für Telegramme ohne Angabe der Straße und Hausnummer in jedem Falle eine be- fondere Nachtragsgebühr von 4°-^ zu erheben. Weiterer Kreise von Handel und Industrie hat sich wegen dieser durch nichts gerechtfertigten verkehrshindernden Maßnahme der Reichspost behörde große Erregung bemächtigt. Wie wir erfahren, ist die Handelskammer Esten bereits durch ihre Berliner Zweigstelle beim Reichspostministerium vorstellig geworden, um eine be schleunigte Aufhebung dieser Verfügung zu erreichen. — Der Herr des Todes. Vor 12 Jahren hat ein unerschrockener Zirkusartist das Wagnis unternommen, einen Kopfsprung aus 20 m Höhe in die Manege zu machen. Er debütierte in Paris und kam dann nach Berlin, wo er bei der elften Ausführung seines Sprunges den Tod erlitt. Das Schicksal dieses Franzosen, der ein bekannter Aristokrat gewesen sein soll und der sich Gadbin nannte, rief damals gewaltiges Aufsehen hervor. Der Dichter Karl Rosner verwandte das Motiv zu dem bekannten Roman „Der Herr des Todes". In zwischen ist der Schüler dieses Gadbin herangereift. Er hatte neun Jahre lang seinen Körper durchtrainiert und gehärtet und wagte zum ersten Maie den berüchtigten Todessprung vor einem Jahre im Zirkus Sarrasani zu Berlin. Ein eigentümliches Verhängnis fügte es, daß dieser zweite Gadbin genau beim elften Male wie sein Meister so unglücklich stürzte, daß er fast leblos aus der Manege getragen werden mußte. Er versprach, nach einem Jahre wiederzukommen. Wenn die deutsche Presse vernichtet wird, geben wir das letzte Mittel aus der Hand, das uns in dem Ringen gegen die Willkür unserer Feinde noch geblieben ist. Und er hat Wort gehalten. Er meldete sich genau nach einem Jahre aus seiner Heimat Brüssel telegraphisch an und traf kurzerhand im Zirkus Sarrasani zu Dresden ein, um bis zum Ende des Monats Januar 18 Kopfsprünge in die Manege auszuführen. So ist Dresd m jetzt der Schauplatz einer Sensation, die die Artistenschaft der ganzen Welt mit Spannung erfüllt. Uebrigens zittert ganz Dresden für diesen tollkühnsten aller Artisten und füllt den stolzen Sarrasanibau allabendlich bis auf den letzten Platz. — Kesselsdorf. Am Sonntag früh kurz vor 9 Uhr wurde ein 9jähriger Knabe voneinemAuto aus Chemnitz über- fahren. Er trug einen Bruch des Schienbeins und Unter schenkelquetschungen davon. Die Schuld trägt das Auto wegen überschnellen Fahrens. — Hainsberg. Ein s ch w e r e r U n g l ü cks f a l l ereignete sich im Betrieb der Firma Gebr. Sander. Der 27jährige Ar beiter Noah war mit dem Auflegen eines ausgebesserten Riemens auf die Transmission beschäftigt. Der Riemen riß dabei erneut und wickelte sich in die Transmission. Dabei geriet auch die Ar beitsjacke und die Hose Noahs in die Transmission, so daß er mehrmals herumgeschleudert wurde. Er zog sich ziemlich schwere Verletzungen an beiden Beinen zu. Der linke Fuß mußte ampu tiert werden. Obwohl die Verletzungen schwerer Natur sind, hofft man doch, den Verunglückten am Leben zu erhalten. Noah ist verheiratet und Vater zweier Kinder. — Meißen. Das Ergebnis der Wahl der Ver trauensmänne rzurAnge st elltenversicherung in hiesiger Stadt wurde am Freitag vormittag öffentlich festge stellt. 765 gültige Stimmen waren abgegeben worden, davon entfielen 264 auf Liste A, Gesamtverband Deutscher Angestellten- Gewerkschaften, Ortsgruppe Meißen, 197 Stimmen auf Liste B, Gewerkschaftsbund der Angestellten, Ortsgruppe Meißen, und 304 Stimmen auf Liste C, Allgemeiner, freier Angestellten- Bund, Ortskartell Meißen. Es entfallen je ein Vertrauensmann auf die Listen in der Reihenfolge A, C, B, und die ersten Er satzmänner auf die Listen A, C, B, sowie die zweiten Ersatz männer auf die Listen C, A, C. — Riesa. Nach fast achtjähriger Kriegs gefangenschaftzurückgekehrt ist der Kriegsgefangene Georg Milde. Er befand sich seit 1914 in Kriegsgefangenschaft, zuletzt in Avignon. — Dresden. Nach ärztlichen Mitteilungen hat dieGrippe ihren Höhepunkt auch in Dresden überschritten. Bei der Orts krankenkasse sind zur Zeit von den arbeitsunfähig Erkrankten gegen 40 Prozent Grippefälle. Der 'Schulbetrieb ist im allge meinen nicht gestört worden. — Bischofswerda. Bei der Elternratswahl erhielt die Liste der christlichen Eltern acht Sitze und die Liste der Ge werkschaften vier Sitze. — Bautzen. Ein dreister lleberfall wurde am Donnerstag abend auf eine zu Besuch hier weilende 28jährige Dame aus Berlin verübt. Diese ging nach dem Bahnhofe und fragte unterwegs ein 18 bis 20 Jahre altes Mädchen nach dem Wege. Das Mädchen erklärte sich bereit, den Weg zu zeigen, lockte die Frau dabei aber nach außerhalb der Stadt in die Näh« des Nadelwitzer Steinbruchs. Dort packte sie die Frau am Hals», schlug mit einem Stein auf sie ein und richtete sie übel zu. Dabei entriß sie ihr die Handtasche mit 900 Inhalt. Als die lleber- fallene um Hilfe schrie, floh die Räuberin. Dabei traf sie einen Mann, den sie ansprach und sagte, oben am Berge sei ihr» Freundin von einem Manne überfallen worden. Während der Mann Hilfe aus dem Dorfe holte, suchte die Täterin das Weit» und entkam unerkannt. Die Ueberfallene mußte ins Bautzner Krankenhaus eingeliefert werden. — Mittweida. Die Stadtverordneten wählten in ihrer zweiten Sitzung der neuen Zusammensetzung das Ratskok- legium. Der Rat besteht nunmehr aus vier bürgerlichen und fünf sozialistischen ehrenamtlichen Mitgliedern. — Schneeberg. Da die diesjährigen Vorlesungen der hie sigen Volkshochschule sehr schwach besucht waren, hat der Volkshochschulausschuß beschlossen, von Weihnachten bis Ostern von der Veranstaltung regelmäßiger Vorlesungen ab zusehen und, wenn möglich, nur einzelne Vorträge abzuhalten; Studienrat Mrose hat den Vorsitz niedergelegt. — Oberplanitz. Am Sonnabend früh kurz nach 6 Uhr brannte die zur hiesigen Brauerei gehörende Scheune nieder. Da sie mit Strohvvrräten gefüllt war, hatte das Feuer reichlich Nahrung. — Klingenthal. Gegen dieStadtverordneten- wahl vom 4. Dezember v. I. ist von bürgerlicher Seite Pro test erhoben und diesem von der Kreishauptmannschaft Zwickau auch stattgeg eben worden, so daß in nächster Zeit abermals gewählt werden muß. Der Protest stützt sich auf drei Punkte, deren wesentlichster darin besteht, daß in allen Wahllokalen auch nach Schluß der Wahlzeit noch zahlreiche Wähler ihr Stimm recht ausgeübt haben. — Adorf i. V. Durchs Los wurde der unabhängige Stadtverordnete Böttcher zum Vorsitzenden der Stadt verordneten gewählt, nachdem ein zweimaliger Wahlgang sowohl für Böttcher als auch für den Kandidaten der Bürgerpartei Eierschick je 7 Stimmen ergab. Gierschick wurde Vizevorsteher. Schöffengericht Wilsdruff. Wunschgemäß teilen wir mit, daß der in dem letzten Bericht genannte P. in W. mit Herrn Privatus Oskar P. nicht iden-- tisch ist. — Meißner Marktpreise am 14. Januar 1922. Weißkohl Pfd. 2.50, Rotkohl Pfd. 3.00, Grünkohl Pfd. 1.50, Kohlrabi Stück 1.00—1.50, Sellerie Pfd. 2.50, Zwiebeln Pfd. 1.70—2.00, Möhren Pfd. 0.80-1.20, Kürbis Pfd. 0.60, Kartoffeln Pfd. 1.20, Butter Stück 22.00, Eier Stück 3.50, Quark Pfd. 4.00—4.50, Aepfel Pfd. 2.80—3.80, Zitronen Stück 1.30 — Getreidepreise am 14. Januar 1922. Weizen 355—360, Roggen 283—288, Sommergerste 350 bis 355, Hafer 260—270, Raps, trocken 550—575, Mais 325, Wicken 450, Rotklee, alter 1800—2100, neuer 2600—3000, Trvckenschnitzel 210, Wiesenheu, sächs. 122, Streustroh 30—33, Futterstroh 35—40, Kleie 195, Kartoffeln 90—95 per Zentner. Stimmung: Ruhig. Die Preise sind Verkaufspreise, die von dem Konsumenten an den Verkäufer zu zahlen sind. Nossener Produktenbörse am 13. Januar 1922. Weizen 350—360, Roggen 280—285, Braugerste 350—360, Wintergerste 260—270, "Hafer neu 260—270, Weizenmehl 70A 535, Rvggenmehl 75A 400, Roggenmehl 85A 375, Futtermehl II 200—210, Roggen kleie inländ. 180—190, Weizenkleie grob 180—190, Heu 90—110, Schüttstroh 30—35, Gebundstroh 25—28, Speisekartoffeln 50—56. — Nossener Wochenmarktbericht vom 13. Januar 1922. Frische Land- 1 butter ^/--Pfund-Stück 19—20 frische Landeier 1 Stück 3 -L. -MW 170« Neu! Neu! Hofes aus statt, 17,0 I MMs, ErzK NA I Stästischs Höhere Ve»krhrssch«le mit statt. 17l7 Milly KannegieKer, 8 Real Geflügelhandlung, Förbergersdorf. V 13j Realschulziel u. Unt rlpriWsrreise (Steuer u. Post) Prospekte unentgeltlich durch Stadtrat und Direktion. MenÄ.l7.,SWeMl. Stellen Oek. W.2 Adler. Cas. M. 2 Uhr Huhndorf. Endziel beider Vereine Wils druff „Adler". 5 Uhr Tanz. In tiefstem Schmerze Arno Vogel nebst allen Hinterbliebenen. im 30. Lebensjahre. Plauen i. V., Alaunstraße 1kII Ihrige Knaben und Mäa ec. . ufnahmefähig. Realschul-Zeugnis nach 4 Jahren. Jeden Mittwoch bis auf weiteres findet im Gasthof Goldner Löwe in Wilsdruff m,m Verkauf und Tausch v Zucht- u. Rasse-Tauben stellen erneut bis 22. Januar 1922 zu melden. Klipphausen, den 14. Januar 1822. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse Wilsdruff-Land. Friedrich, Vorsitzender. 2 SlWeMsen 8,5 cm breit, verkauft i7l« Rode-Grumbach. Am 18. Januar früh entschlief nach kurzer, schwerer Krankheit meine liebe, teure Gattin und treusorgende Mutter ihrer kleinen Tochter, Frau Ema Margarete Bogel geh. Kohl Mel nim«Me Me riheu für im«! Sonntag früh */,2 Uhr verschied sankt nach kurzem, aber schweren Leiden unsere liebe, gute Mutter, Groß- und Urgroßmutter, Schwester und Schwägerin, IrsuMMvtmMWNll -ed. Zumpse Bezirkshebamme i. R. im 75. Lebensjahre. In tiefem Schmerze Klotzsche-Dresden, am 15. Januar 1922 Di« trauernden Söhne, Schwiegertöchter und Enkel sowie als Bruder Otto Zumpse «. Fra«. Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittags 3 Uhr von der Halle des Wilsdruffer Fried- lügliLk 7,15 vbr, IMtwock unck Sonntag Mubencklisk: guck 3 Ukr. II tierr 6e8 'loäes. Kein külin-IUck, sonckem eins leibkaktiM Lensstion! -luöerckem 20 grolle Lirsus-^ttraktionen. n-s Vrr M r. film? Die dazu erforderliche individuelle Ausbildung erteilt Film- chauspieleriu in Abendkursus und privat. Angeb. u. Nr. 1711 a. d. Geschäftsstelle d?Bl. Bekanntmachung. Auf Grund des Gesetze» vom 28. Dezember 1921 betr. Versicherungspflicht, Ver- sicherungsberechtigung und Grundlöhnr in der Krankenversicherung hat der unterzeichnete Vorstand mit Zustimmung des Kaffenausschusses den Höchstgrundlohn bis auf 80 Mark für den Arbeitslast festgesetzt. Es gelten ab 2. Januar 1922 folgende Grundlöhne und Beiträge: Stufe Tagesverdienst Grundlohn Wochenbeiträge 1 b s 4,50 Mk. einschl. Lehrlinge ohne Entgeld. 4 Mk. 1,44 2 4,51 Mk. bis 5,50 Mk. 5 , 1,80 3 5,5 l „ , 7,00 , 6 , 2,16 4 7,0 l „ „ 9,00 , 8 „ 2,88 5 9,01 „ „ 11,00 , 10 , 3,60 6 1l,O1 „ „ 13,00 „ 12 , . 4,32 7 13,01 „ , 18.00 „ 16 , 5,76 8 18,01 , , 22 00 , 20 , 7,20 9 22,01 „ „ 27,00 , 25 „ 9,00 10 2701 , , 83,00 , 30 „ 10,80 11 33,01 „ „ 39,00 , 36 , 12,96 12 39,01 , , 4500 „ 42 , 15,12 13 45,91 „ „ 55,00 , 50 , 18,00 14 55,01 „ , 65,00 , 60 „ 21,SO 15 65,01 , , 75,00 , 70 , 25,20 16 .75,01 Mk. und mehr 80 , 28,90 Sämtliche verstcherungspflichnqen Personen sind zwecks Neueinte lung bei den Melde-