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MsdmfferMeblatt Kersch« MNnE 7!r. 6 Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend Postscheckkonto Dresden 2640 Erscheint U«»» M> «»»^» »« «»— S-l«— - «Gr ftr »en ß",»»«« TA Selbst-»HM»§ m»«Mch «, »-e* »»« »«»'»*" M^«r«^n « »er Vt »»E», , Mt »»ch »te L»S t»»»«»« »tertei^brlich DN. »tt «S« P»ß«H»A>n »« »i.N »nfere An«rl»r »» ne»«« S.st.I«M. -WM». 2-»«^r «*»««, «ri.« sonstiger »ot »er D«»!-»»- >«»" «»>'»« —f Lieser», »er AM«, »»» «"»X »- »dS«»r««se«. Srscheiut M Znsertienqnet« M». Mr die L WMoXene Korpuqelle «der deren Naum, R^lamen, die r Mistig- «srpi«Me M. 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Ianna» 1922 vormittags 9 Uhr in Grobenhai» (am Roten Hauß) Monta» »»« 16. Januar 1922 vormittag» 11 Uhr in Riesa (Befchälstatton) Sonnabend de» 21. Iannar 1922 mittag» 12 Uhr in Döbel« (Gasthof zur Sonne) Sonnabend de« 21. Iannar 1922 nachm. 3,30 Uhr in Barnitz (im Rittergutshofe) erfolgen soll. Die Herren Besitzer von Hengsten werden hierauf besonders hingewiesen und ersucht' für rechtzeitige Vorführung der Hengste Sorge zu tragen. Meißen, am 13. Januar 1S22. Nr. V. H. 2 Die Amtshauptmauuschast. Donnerstag de« 19. Januar 1922 abends 8 Uhr öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Die Tagesordnung hängt im Verwaltungsgebäude aus. i?i« Wilsdruff, am 16. Januar 1921. Der Stadtverordurtenvorsteher. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Reparationskommission beschloß, von Deutschland bis aus weitere» nur Zahlungen von je 31 Millionen Mark all« 10 Tage zu fordern und einen neuen Zahlungsplan sowie einen eingeschränkten Staatshaushalt binnen 14 Lagen von un» zu verlangen. * Sämtliche Delegationen sind von Cannes abgereist. Dr. Rathenau ist in Berlin eingetrofsen und wird dem Kabinrtt Bericht erstatten. * Lloyd George hatte auf drr Durchreise in Paris eine Unterredung mit PoincarS. * Poincars hat die Bildung des neuen französischen Mini steriums endgültig übernommen. * Lloyd George besteht auf dem Plane einer Konferenz in Genua, die am 3. März eröffnet werden soll. Er hat die ame rikanische Regierung bereits dazu eingeladen. Auch die Ein ladungen an die europäischen Regierungen sind abgesandt. * Der englische Staatssekretär für Indien Montague und der Vizekönig von Indien Lord Reading sind von ihren Ämtern zurückgetreten. Der Zahlungsaufschub. Schon bevor Briand Carmes verlieh, um seinen Wider sachern zu Hause entgegenzutreten, hatte der Oberste Rai den von Deutschland beantragten Zahlungsaufschub be willigt, wozu er nach den Bestimmungen des Friedens vertrages unter gewissen Voraussetzungen berechtigt, ja, vom moralischen Standpunkt aus gesehen, sogar verpflich tet war. Denn mit diesen Bestimmungen sollte den deut schen Einsprüchen gegen die absolute Unmöglichkeit der ihm auserlegten Verpflichtungen wenigstens nach außen hin, vor den Augen der Welt, Nechnrmg getragen, sollte uns damals der Entschluß zur Unterzeichnung des Schand vertrages von Versailles trotz aller der Ungeheuerlich keiten, die er enthielt, in etwas erleichtert werden. Man weiß aber aus der Kammerrede des gestürzten Minister präsidenten, daß dieser Beschluß des Obersten Rates in Cannes nur mit Mehrheit, also nicht einstimmig gefaßt worden ist, und man hat schaudernd miterlebt, wie bei dieser Mitteilung ein wahrer Sturm der Entrüstung das französische Parlament durchtobte. Und das nach zwei Jahren angestrengtester, bis zur Selbstaufopferung getrie- bener Vertragserfüllung durch Deutschland! Aber nun das Moratorium — was bietet es uns? Es spri>Ä von einer „vorläufigen- Verzugsfrist für die beiden nächsten fälligen Zahlungen vom 15. Januar und 15. Februar. Einstweilen haben wir alle zehn Tage 31 Millionen Goldmark abzuliefern, angefangen vom 18. Januar. Ferner hat die deutsche Regierung innerhalb vierzehn Tagen einen „angemessenen* Reform- und Garan tieplan betreffend das deutsche Budget und den deutschen Papiergeldumlauf vorzulegen, sowie ein vollständiges Programm für die Barzahlungen und Sachleistungen des Jahres 1922. über diese deutschen Vorschläge wird von der Gegenseite, sei es von der Reparationskommission, sei es von den alliierten Regierungen, endgültig entschieden werden, und damit geht dann die vorläufige Vorzugssrist zu Ende. Man wird bei der Beurteilung dieser Entscheidung keinen Augenblick vergessen dürfen, daß sie schon nach kurzer Frist wieder beliebig umgestoßen werden kann. Und je nachdem, wie die innere französisch« Krisis sich weiter entwickeln wird, muß mit einer solchen Möglichkeit mehr An weniger gerechnet werden. Der Nachfolger des ge stürzten Ministerpräsidenten wird durch die Veröffentli- wuug vor eine vollendete Tatsache gestellt, und um so mehr ist damit zu rechnen, daß er, wenn er die Abkehr von Bnands Politik nach außen hin erkennbar machen will, die Wirkungsdauer des jetzt beschlossenen Zahlungsauf schubes nach Kräften einzuschränken versuchen wird. Für uns ist daher zunächst die vierzehntägige Frist wichtig und entscheidend, die man der deutschen Regierung für die Überreichung angemessener Reform- und Garantiepläne gesetzt hat. In dieser Frage können wir um so weniger ausweichen, als ihre sachliche Berechtigung ja von keinem Deutschen bestritten werden kann. Wir alle sind uns im Grunde darüber einig, daß die bald ins Unübersehbare angeschwollene Defizitwirtschaft schleunigst abgestellt wer den muß, und der geringe Anfang, der jetzt mit der Er höhung der Post- und Eisenbahntarife gemacht worden ist, kckläat bei dem enormen Umfange unserer Schuldenwirt schaft noch rang« nicht genügrnd zu Buch. Und die Steuer entwürfe, die dem Reichstage nun schon seit Monaten vor liegen, mit der Bestimmung, wenigstens die Balancierung des eigentlichen Staatshaushaltes — abgesehm vom Re parationskonto — herbeizuführen, kommen nicht vom Fleck, weil ein Kompromiß unter den Parteien noch nicht gefunden werden konnte. Di« Regierung und die Parteien werden nun den Einfluß, den st« Kn Volke Haden, dazu aufwende« müssen, um Klarheit darüber zu verbreiten, daß wir nicht srrnerhtn den Papiergrldumlauf beliebig erhöhen können, um den Stand unserer Lebenshaltung ausrechtzuerhalten. Die Lasten, die Deutschland zu tragen hat, sind viel zu groß, als daß die Regierung allein mit Hilfe von papiernen Beschlüssen, di« der Reichstag fassen könnte, ihnen gerecht zu werden vermöchte. Das ganze Volk muß sich zusammentun, um sie zu unterstützen, anders werden wir aus den fortdauernden Schwierigkeiten unserer Reparationsverpflichtungen nicht herauskommen. Freilich, solche Forderungen sind leichter ausgestellt, als erfüllt, zumal wenn infolge Einstellung der Lebens mittelzuschüsse des Reiches Mit einer weiteren Steigerung der wichtigsten Warenpreise zu rechnen, ist. Helsen kann hier nur die Erkenntnis, daß wir eine Verschlechterung unserer Lebenslage für eine begrenzte Zeit unbedingt in Kaus nehmen müssen, wenn wir nachher wieder einer günstigeren Entwicklung teilhaftig werden wollen. Denn auch für uns ist die Neparationsfrage schließlich nur ein Teil des großen europäischen Wiederaufbauproblems, das doch einmal, mit oder ohne Konferenz von Genua, ins Rollen kommen muh. Llohd Georges Friedenspläne. Aus den Trümmern der Konferenz von Cannes sind zwei „Feststellungen" gereuet worden. Dr. Rathenau erklärte nach der Mitteilung der Reparaüonskommission von dem neuen Zahlungsaufschub, daß infolgedessen für Deutschland nun keine Nachteile erwachsen können, wenn es am 15. Ja nuar nichts zahlt. Diese Feststellung macht dem Meinungsaus tausch über die deutschen Ratenzahlungen vom Januar und Februar endgültig ein Ende. Lloyd George wiederum steht auf dem Standpunkt, daß trotz des Abbruchs der Konferenz Frankreich an den Plan der Konferenz von Genua gebunden ist. Er er blickt in dieser neuen Konferenz eine der wichtigsten Zusammen künfte, die die Welt je erlebt habe. Zum ersten Male würden alle Nationen Europas zusa-mmentreten, um über den Frieden Europas zu beraten. Ein Ausschuß werde innerhalb von zehn Tagen in London zusammentreten, um das Pro gramm der Konferenz von Genua zu genehmigen. Lloyd Ge orge würde gern sehen, wenn in Genua ein Verband der Nationen geschaffen werde, der umfassender sei als der bestehende Völkerbund. Er wolle damit sagen, daß der noch nicht geborene Völkerbund auch die drei großen Nationen Amerika, Deutschland und Rußland um fassen müsse. - Was u«s gestundet? DerUrsprungderDekadevon 31 Millionen. Nach dem Londoner Zahlungspläne waren am 15. Ja nuar 500 Millionen Goldmark und am 15. Februar 245 Millionen fällig, letztere als Teilzahlung der 26prozenfigen Ausfichrabgabe. Deutschland hat aus die am 15. Januar fällige Summe durch Geld- und Sachleistungen bereits 210 Millionen gezahlt, sodaß am Fälligkeitstermin 290 Millio nen im Rückstand blieben. Diese werden uns gestundet. Ferner werden wir bis zum zweiten Termin, dem 15. Fe bruar, aus Grund der neuen Bestimmungen alle 10 Tage je 31 Millionen zahlen, und zwar am 18. und 28. Januar und am 8. Februar, zusammen 93 Millionen. Dann blie ben am 15. Februar von den 245 Millionen 152 übrig, die ebenfalls gestundet werden. Insgesamt werden also 442 Millionen von 745 gestundet, aber keineswegs ge strichen. Die Ziffer von 31 Millionen, die alle 10 Tage von uns verlangt wird, erklärt sich daraus, daß nach einem Abkom men vom Dezember Deutschland auf feine Reparations zahlungen alle 10 Tage vorläufige Garantiesummen anzuzahlen hatte, die natürlich weit hinter den eigentlichen Zahlungsverpflichtungen zurüctblieben, und nur 6 Millio nen aus den Zöllen und 25 Millionen aus den Exportab gaben, zusammen also 31 Millionen ausmachten. Die Re- parationskammission verlangt also bis zur Entscheidung über den binnen 14 Tagen von uns geforderten neuen Zahlungsplan vorläufig nur diese schon bisher üblichen Garantie-Anzahlungen. Eine Anlehnung an den ur- sprünglichen Zahlungsplan des Ultimatums ist also im Augenblick nicht vorhanden, doch wird Über die endgültige Abänderung der deutschen Zahlungen erst später ent schieden werden. Der Htz» ns die „MWog der Wer". Erneute Auslieferungsforderung der deutschen Kriegs- beschuldigten. Paris, 14. Ian. Die von der Kommission in Sachen der Kriegsbeschuldigten gefaßten Entschließungen, die dem Obersten Rate unterbreitet werden, lauten: 1. Das Reichsgericht in Leipzig hat bis jetzt sein Urteil in neun ihm vorgelegten Fällen über die „Kriegsverbrecher" ge sprochen, davon drei auf Veranlassung der französischen Regie rung, eins auf Veranlassung der belgischen und vier auf Ver anlassung der britischen Regierung, sowie eins, das auf Initiative der deutschen Regierung zurückzusühren ist. Die italienische Re gierung hat vor einigen Monaten dem Reichsgericht ihre Akten über verschiedene andere Fälle übermittelt. Es kam bisher keiner dieser Fälle zur Verhandlung. Was das Verfahren vor dem Reichsgericht in Leipzig anbetrisft, so geht die übereinstimmende Ansicht der Kommission dahin, daß das Gericht mit ganz ge ringen Ausnahmen insofern keinerlei Genugtuung gegeben habe, als es nicht genügende Bemühungen zur Auf deckung der Wahrheit unternommen habe. Was die Urteile des Reichsgerichts selbst angeht, so geht die einstimmige Ansicht der Kommission dahin, daß in fast allen Fällen das Reichsgericht keine Genugtuung gab insofern, als einzelne Angeklagte sreige- sprochen wurden, während sie hätten verurteilt werden müssen, und daß selbst in den Fällen, in denen die Angeklagten für schuldig befunden wurden, die ausgesprochene Strafe nicht ge nügend war. 2. Die einstimmige Ansicht der Kommission geht dahin, daß man zu keinem zweckmäßigen Resultat gelangen kann, wenn weitere Fälle dem Reichsgericht in Leipzig unterbreitet werden. Infolgedessen ist die Kommission einstimmig der Ansicht, daß von nun an der Text des Art. 228 des Vertrages von Versailles in Uebereinstimmung mit der alliierten Note vom 7. Mai 1920 letzter Absatz in Kraft gesetzt und daß die deutsche Regierung auf gefordert werden muß, die Angeklagten den alliierten Mächten zu ihrer Aburteilung auszuliefern. Politische Rundschau. Oeutsches Reich. Die deutsch-polnischen Verhandlungen. Die Arbeiten der Unterkommissionen in Oberschlesien sollen spätestens am 28. Januar zum Abschluß gebracht werden. Die Verhandlungen in Genf sollen am 6. Fe bruar beginnen und spätestens am 25. Februar beendet werden. In Genf wird sodann, abgesehen von den dort weiter zu behandelnden Minoritätensragen, lediglich dis Schluß redaktiou und dis innere Übereinstimmung aller Teile des umfangreichen Vertragswerts zu behandeln sein. Das Steuerkompromiß gesichert? Seit einiger Zeit finden bekanntlich Besprechungen der Parteiführer mit der Negierung statt, nm eine Einigung in der Steuerfrage zu finden. Nunmehr soll nach den letzten Beratungen des Reichskanzlers mit den Führern des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten das Kompromiß als gesichert gelten. Die Sozialdemokraten verzichten dem Vernehmen nach „vorläufig" auf die „Er fassung der Sachwerte" gegen Zugeständnisse hinsichtlich der direkten Steuern. Der raschesten Verabschiedung der Stenervorlagen nach dem am 19. d. Mts. erfolgenden Wtederznfammentritt des Reichstages würde, falls sich diese Mitteilung bestätigt, kaum etwas mehr im Wege stehen. Die neuen Gütertarife. Der vorläufige ReichsLisenbahnrat hat die'Vorlage