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— Die kommenden Eisenbahnfahrpreise. Nachdem erst am 1. Dezember v. I. eine beträchtliche Erhöhung der Personen- tarife der Reichseisenbahn in Kraft zetteten war, steht bekanntlich zum 1. Februar eine erneute Verteuerung der Eisenbahnfahr preise in Aussicht, deren Umfang aber ungleich beträchtlicher ist und besonders für die Reifenden der niederen Klaffe von aus- fchlaggebender Bedeutung fein dürfte, um fo mehr, da die Fahr preise oft auf Entfernung von einem Kilometer willkürlich um drei, öfter sogar um vier Mark hinaufschnellen, wodurch für viele Stationsentfernungen völlig unnötige Härten geschaffen werden. Die Normalfätze des neuen Tarifs betragen für eine Ent fernung von 10 Km. 1. Kl. 14 2. Kl. 8 3. Kl. 4,6 -F, 4. Kl. 3 100 „ 135 „ 76 „ 46 „ 30 „ sie springen aber beispielsweise ohne irgendwelchen erkennbaren Grund bei 153 Kilometer von 205.— 114.— 69.— 46.— 154 auf 209.— 118.— 72.— 49.— 307 „ von 410.— 228.— 137.— 91.— 308 auf 413.— 231.— 140.— 95.— 353 von 473.— 263.— 158.— 105.— 354 auf 475.— 265.— 160.— 109.— Bei Benutzung der D-Züge treten zu diesen Tarifsätzen noch die um 50 Prozent erhöhen D-Zug-Zuschläge für die 1. Zone 1 bis 75 Km. 1. und 2. Kl. 15 -F, 3. Kl. 8 2. „ 76 „ 150 „ 30 „ 15 „ 3. „ über 150 „ 45 „ 23 „ — Nur ein Drucksache. Allzu häufig haben Drucksachen das Schicksal, ungelesen und unbeachtet in den Papierkorb zu wandern, mit der einfachen Bemerkung, dast es ja nur eine Drucksache ist. — Nun gibt es aber doch Fälle, wo eine solche Maflenversendung unumgänglich ist. Man kann doch nicht an ein paar hundert oder tausend Menschen persönliche Briefe schreiben, wenn man ihnen auch persönlich diese oder jene Mit teilung machen will. Welcher Aufwand an Zeit, Kraft und Porto würde für so vielfältige schriftliche Mitteilungen notwendig sein! In der Nichtbeachtung und Nichtachtung von Druckfachen liegt eine Rücksichtslosigkeit, deren man sich heutzutage nicht schuldig machen sollte. Das erhöhte Porto, der gesteigerte Ver kehr, die Vermehrung von Unternehmungen aller Art fordern die erleichterte Form der Mitteilung. Wer von seinen Postsachen nicht ordentlich Kenntnis nimmt, setzt dadurch nicht nur sich selbst allerlei Versäumnisse aus, er schädigt auch die Allgemein heit. Wer seine Drucksachen unbesehen in den Papierkorb wirft, beweist damit ein volkswirtschaftliches Versehen, ein Zurück gebliebensein hinter den gebieterischen Forderungen der Zeit. — Gefrorene Kartoffeln. Die Kartoffeln sind erfroren; wer kennt ihn nicht, den süßlichen Geschmack der gekochten Kar toffeln! Die erfrorene Kartoffel gehört zu den größten winter lichen Verdrießlichkeiten der Köchin und Hausfrau. Nun gibt es ja verschiedene Mittel, der erfrorenen Kartoffel ihren süßlichen Geschmack zu nehmen. Doch sie taugen nicht immer viel. Eins der besten Mittel, der erfrorenen Kartoffel den süßlichen Ge schmack zu nehmen, besteht darin, daß man sie zunächst schält, dann mit Salzwaffer gar kocht und darauf in eine verdeckte Pfanne schüttet, in welcher etwas Butter zerlassen ist. Nun wird noch ein wenig Salz zugesetzt. Dann schüttet man die Kartoffeln gehörig durch und läßt sie noch kurze Zeit dämpfen. Die Kartoffeln werden nun mehlig und von vorzüglichem Ge schmack sein. lU Gültigkeitsdauer von Fahrkarten. Aus Anlaß der Tariferhöhung im Personenverkehr, die am 1. Februar 1922 eintrrtt, hat die Eisendahuv erwaltung die Gültigkeit oer Fahrkarten für die Zeit vom 29. Lis 31. Januar be schränkt. Mit Fahrkarten, die mit einem Tage des Januars ab gestempelt sind, muß die Reise im Januar ansetreten werden. O Auslosung der Schatzanweisungen. Die noch um laufende, bisher nicht ausgeloste Serie IV der auslosbaren Sprozentigen Schatzanweisungen des Deutschen Reiches von 1915 (2. Kriegsanleihe) wird am 1. Juli 1922 zur Rückzahlung fällig. Die Besitzer der zu dieser Serie ge- hörigen Schatzanweisungen werden aufgefordert, die am 1. Juli 1922 fälligen Nennbeträge der Schatzanweisungen gegen Quittung und Rückgabe der Schuldurkunden bei der Preußischen Staatsschukdentilgungskasse in Berlin W 8, Taubenstraße 29, zu erheben. Die Einlösung geschieht außerhalb Berlins auch bei den Reichsbankanstalten. Die Wertpapiere können schon am 1. Juni 1922 an diesen Stellen eingereicht werden, die sie der Preußischen Staats schuldentilgungskasse zur Prüfung vorzulegen und nach der Feststellung die Auszahlung vom 1. Juli 1922 an zu bewirken haben. Der Einlösungsbetrag kann bei den Ver mittlungsstellen außerhalb Berlins nur dann mit Sicherheit am Fälligkeitstage abgehoben werden, wenn die Schatz anweisung der VermitÜungsstelle wenigstens zwei Wochen vorher eingereicht wird. Mit dem Ablauf des 30. Juni 1922 hört die Verzinsung der Schatzanweisung auf. Vor drucke zu den Quittungen werden von sämtlichen Ein lösungsstellen unentgeltlich verabfolgt. Von den bereits ausgelosten Schatzanweisungen der Serien l, II und III ist eine große Anzahl noch nicht zur Einlösung vorgelegt worden. Die Inhaber werden aufgefordert, sie zur Ver meidung weiteren Zinsverlustes schleunigst einzureichen. Hf Direkter Postanweisungsverkehr mit Finnland. Vom t. Januar d. Js. an sind gewöhnliche und telegraphische Postanweisungen aus Deutschland nach Finnland im un mittelbaren Verkehr mit der finnischen Postverwaltung zugelaffen. Die Postanweisungen sind in finnischen Mark und Penni auszustellen. Höchstbetrag einer Postanwei sung sind 1000 finnische Mark. Von Finnland nach Deutsch land sind Postanweisungen noch nicht zugelassen. — Nicht „Tschechien", sondern „Tschecho-Slowakei". Von der Reichspostverwaltung wird bekanntgegeben, daß solche Te legramme, die neben dem Bestimmungsort die unrichtige Landes bezeichnung „Tschechien" enthalten, von der tschecho-slowakischen Telegraphenverwaltung in der Beförderung aufgehalten werden, d. h. sie werden nicht an den Empfänger gelangen. Die Tele grammabsender sollen deshalb von den deutschen Beamten auf gefordert werden, erforderlichenfalls als Bestimmungsland in den Anschriften der Telegramme nicht das Wort „Tschechien", sondern „Tschecho-Slowakei" anzuwenden. — Dienstmädchen usw. zumeist steuerfrei. Nach der neuen Steuerregelung brauchen Lohnempfänger bis 7800 Iahres- verdienst keine Einkommensteuer zu bezahlen, da der sich er gebende Steuerbetrag durch die gesetzlich zulässigen Abzüge, wie Werbungskosten, aufgezehrt wird. Demnach sind also die meisten Hausangestellten und ähnliche niedere Einkommen jetzt steuerfrei. — Dresden. AbermaligeEr Höhung de sBrot- preifes. In einer gestern, Dienstag, abgehaltenen Sitzung des Hauptvorstandes des Gemeindeverbandes Dresden und Um gebung ist beschlossen worden, vom 13. Januar ab den Preis für ein 1900-Gramm-Brot auf 7,70 zu erhöhen. Ein Kilo gramm kostet 4,05 Höherer Backlohn und eine geringe Mehl preiserhöhung bedingen den neuen Preis. — Leisnig. In der zweiten Sitzung des neuen Stadtpav- laments am Sonnabend stand wiederum die Wahl des Stadtverordnetenvvrstehers auf der Tagesord nung. Der Wahlgang ergab dasselbe Ergebnis wie beim ersten Mal: 9 für Müller und 9 für Rackwitz. Darauf wurde durch das Los Konsumvereinsvorsitzender Rackwitz zum Stadtver ordnetenvorsteher bestimmt. Die Wahl des zweiten Vorstehers ergab 15 Stimmen für Iustizinspektor Müller. — Auf der Straße von Minkwitz nach Leisnig verlor der Kutscher eines Gutsbesitzers aus Erlbach die Gewalt über seine Pferde. Die Tiere rasten mit dem Schlitten durch die Stadt. In der Kirchstraße gelang es dem Kutscher, die Tiere auf einen Garten zu lenken, wo sie über das Eisengeländer sprangen und mit dem Schlitten hängen blieben. Die Insassen kamen mit dem Schrecken, Kutscher und Pferde ebenfalls ohne ernstliche Beschä digungen davon. Als ein Glück ist es zu bezeichnen, daß die Tiere nicht die Freitreppe der Kirchstraße hinunterrasten. — Chemnitz. Ein bedauerlicher Unglücksfali ereignete sich am Sonnabendvormittag in einer Maschinenfabrik der Schloßvorstadt. Ein Stoßer wollte das fertiggestellte Ar beitsstück mittels Kran von der Maschine entfernen und sah nach einmal nach, ob alle Befestigungen gelöst waren; im selben Augenblick kam auf noch unaufgeklärte Weise der Support heruntergeschnellt und zerquetschte dem Arbeiter den Kopf. Beim Transport des Mannes aus der Werkstatt trat bereits der Tod ein. — Hohenstein-Ernstthal. Bei den Wahlen zur An gestelltenversicherung erhielten der GDÄ. 60, der DHV. 35 und der Afa-Bund 40 Stimmen. — Die Grippe tritt hier in ziemlicher Stärke auf. Singelan ät. Für dies« Rubrik übernehmen wir nur die preßgesetzliche VerautnwrtunK. An alle ernstlich Vorwärtsstrebenden! Das Produkt Wissen, das Ziel aller Vorwärtsstrebenden, liegt sür denjenigen, der nicht die Mittel hat Schule zu besuchen, in weiter Ferne. Der Weg zu ihm führt über Dornen und Hindernisse, bei denen der einzelne leicht ermüdet und sich der Hoffnungslosigkeit ergibt, ohne sein Ziel erreicht zu haben. Und doch ist das Wissen so wichtig; ja man kann sagen, der Vor wärtsstrebende kommt ohne es nicht aus. Es ist der Grundstein seines Aufbaues. Wie wäre es nun, wenn sich eine Anzahl junger Männer zusammenschließen, den Weg gemeinsam gehen würde, — sollte man da nichts erreichen? Dieser Gedanke veranlaßt mich, ernst denkende junge Männer zur Vereinigung aufzurufen. Zweck dieser Vereinigung ist Förderung und Pflege des all gemeinen und praktischen Wissens auf dem Wege diesbezüglicher Unterhaltung, Erteilung von Rat in allen Lebenslagen, Schaf fung einer gesunden Wirtschafts- und Weltanschauung, Wah rung sittlicher Geselligkeit und Pflege für Sinn zur Natur, Ab haltung von Vorträgen usw. Welcher edel denkende Mann würde ev. diesem Unter nehmen mit Rat und Tat leitend zur Seite stehen und die Ver einigung veranlassen? Arbeitsamkeit und eine gut eingeteilte und weise geregelte Tätigkeit bringen wie jede andere Tugend ihren Lohn. A. Z. les« Wilsdruff, im Januar 1922 Otto Donath und Frau Martha geb. Kotte. Für die uns anläßlich unserer Hochzeit in so ! reichem Maße dargebrachten Glückwünsche und Ge- l» schenke sagen wir hiermit, zugleich im Namen der ? Eltern unseren herzlichsten Dank. M Für die uns anläßlich unserer Vermählung M U dargebrachten Glückwünsche und Geschenke Z M drängt es uns, allen, insbesondere der Firma M M Eger Sc Koch sowie dem Gesangverein „Bruder- M M gnrß" für den herrlichen Gesang, zugleich im M M Namen unserer Eltern, M herzlichst zu danken. W Grumbach, am 8. Januar 1922. M Walter Kirsch und Frau Ida F W isst geb. Thems. M DII»III»IIIIIIIIIIIIIIIItz»I»I»tIIIIII»II!IIIIIII,IIIII„IIIiIIIIIIIIIII,IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIL kur ckis uns LurlHisr unseres 25jäkriKSN Qbo- W U jubiläums in so überaus reiebem Klasse ru teil W M xsrvoräenen öerveise cler Qiede unä kreunä- W sckakt küblen wir uns ^eclrun^sn, isis D unsern kerrlicksten Dank D Z ausruspreeben. — Lebmieckewalcle, im faunar 1922. D k'sul Qottsckalll: unck k'rau. D ^lIIIIIIIlIllIIIIIIllIIIIIlIlIIIlIIlIIIIIIIIIIIII,,IIII!IIII!!!IIII!IIIINIUI>IIII!IIIItzII,IIIIIIIIIIIIII»II!I!lV WW! In Eft» ZE b-gmn, i: Achtung! GM z« WstrW Ä Kch«kii>kr-Kurlus Anfertigung sämtlicher Damen- und Kiudergarderobe. Schnitte nach Matz. Hauptsächlich Zuschneideu und praktisches Nähen wird gelehrt. Mäßiges Honorar. Teilz. gestattet. Anmeldungen im obigen Gasthof. Die Leiterin: Frau Radtke, Dresden-A., Pillnitzer Str. 38. HmiüMth. Verein «.? Wilsdruff. Sonntag, 22. Januar, 3 Uhr HenMrsanmlmz im „Weißen Adler". Erscheinen sämtlicher Mit glieder erwünscht. D. V. M Lager: MosWen ErNtW-eu WMmHM MMete MiMmMeie MMdleie MeloWttn UMim« UMM MMerzer öMseselz MW la Mlzemehl. EiMW: MMewe gibt preiswert ab Louis Kühne, Hosemühle. Fernsprecher 42. Kerbung von 8SO Wellen übernimmt Qeckertsbrik Bruno Bretsckneicker, xsAsnüber cler Lirebs GWs „Weisser Mer". Heute Donnerstag den 12. Januar MWe-Anzm von der Stadtkapelle unter gütiger Mitwirkung von Frl. M. Zorn (Klavier). Leitung: E. Römisch. Anfang 1/28 Uhr. Eintritt 5 Mark. Karten im Vorverkauf zu 4 Mk. in der Buchhandlung von Klemm und bei den Unterzeichneten. Nock arm stonrerk feiner LsN. Hierzu laden ganz ergebenst ein E. Römisch. iss» W Grctzrlt. M MM LMickle, KeMörs. Zu dem am Sonnabend den 14. Januar staltfindenden * ÄMungsdall * — Anfang 5 Uhr — ladet ergebenst ein >«<« Der Vorstand. Gäste, durch Mitglieder eiiigeführt, sind herzlich willkommen. 38. Wtze Allgemeine Geslügel- M KMAn-Ausstellung.... vom 14.—15. Januar 1922 im Alberthof zu Meißen. HMkl von W S Ist bis Most k Ist. 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