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Wilsdruffer Tageblatt : 12.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193911120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391112
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-12
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.11.1939
- Autor
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"Fleischmarken können nicht auf die nächste Woche über tragen werdet». Häufig richten Kunden an ihren Fleischer das Verlangen, er möge ihnen die Menge Fleisch oder Fleisch- Waren, die sie aus irgendeinem Grunde in der laufenden Woche nicht kaufen wollen, für die kommende Woche gutbrin- gen. Die Frage, ob das statthaft ist, wird in der Deutschen Fleischer-Zeitung verneint. Ausdrücklich heißt es in dem amt- lachen Merkblatt über die Abgabe von Lebensmitteln, daß die Ware nur Zug um Zug gegen Bezugscheinabgabe abgegeben werden darf und daß Vorbestellungen nicht berück sichtigt werden dürfen. Außerdem gelten die Fleisch abschnitte immer nur für eine Woche. Das Verlangen, Fleisch für die kommende Woche aufzubeben, würde zugleich den Tatbestand der verbotenen Vorbestellung erfüllen. Günstige Geburtenziffern. Das Statistische Reichsamt gibt den Bericht über die Bevölkerungsbewegung im zweiten Vierteljahr 1939 bekannt, der erneut sehr günstige Geburten ziffern meldet und in Aussicht stellt, daß der Geburtenfehl- betrag im alten Reich, der im vorigen Jahre noch 5,5 Prozent betrug, vielleicht in diesem Jahre beinahe ausgeglichen wird. Während im ersten Vierteljahr 1939 im Altreich 16 500 oder 4L Prozent Lebendgeburten mehr als im Vorjahr gezählt wurden, waren es im zweiten Vierteljahr sogar fast 20 000 oder 5,7 Prozent mehr. Im ersten Halbjahr 1939 wurden allein im Altreich bereits über 36 000 Kinder mehr geboren als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Hierzu kommt die starke Zu- «ahme der Geburten in der Ostmark, deren Zahlen um fast 50 Prozent über denen des Vorjahres liegen. Einschließlich der Ostmark ergibt sich im ersten Halbjahr eine Geburten zunahme um fast 56 000. 80 000 neue Arbeiterwohnstätten. Der Reichsverband des Deutschen Gemeinnützigen Wohnungsbaues gibt die Erfolgs- ziffern aus der Wohnbauförderung der ihm angeschlossenen Wohnungsunternehmen und Heimstätten für die ersten neun Monate des Jahres 1939 bekannt. In dieser Zeit wurde mit dem Bau von 120 000 Wohnungen neu begonnen. Am 1. Ja nuar waren aus dem Baujahr 1938 noch 118 000 Wohnungen im Bau, so daß Wohnungsunternehmen und Heimstätten 1939 bisher insgesamt 237 000 Wohnungen im Bau hatten. Diese Zahl für die drei ersten Vierteljahre übertrifft bereits das Gesamtergebnis des bisher im gemeinnützigen Wohnungsbau erfolgreichsten Vorjahres. Rund 80 000 von diesen Wohnungen sind rn diesem Jahre schon fertiggestellt und dem Wobnungs- markt zur Befriedigung des Wohnbedarfs der minder bemittelten Bevölkerung zur Verfügung gestellt worden. Feuerwehrmitglieder erhalten Lohnausfall erstattet. Durch eine Verordnung des Reichsinnenministers zum Feuerlösch wesen wird jetzt die Erstattung des Lohnaussalls der Feuer- wehrmitglieder bei Brand- und Katastrophenbekämpfung ge regelt. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren und der Vslichtfeuerwehren, die im öffentlichen Dienst stehen, behalten beim Einsatz während ihrer Arbeitszeit den Anspruch auf ihre Bezüge. In der freien Wirtschaft behalten sie den Anspruch ruf Weiterzahlung des Arbeitsentgelts usw. auf die Dauer bis zu zwei Arbeitstagen. Der Anspruch entfällt, wenn die Dauer des Einzeleinsatzes zwei Stunden oder die Dauer meh rerer Einsätze in der Woche vier Stunden nicht übersteigt und »ie Möglichkeit gegeben ist, die versäumte Arbeitszeit nach- juholen. Uebersteigt der Einsatz zwei Arbeitstage und haben »ie Mitglieder keine sonstigen Ansprüche, so hat die Gemeinde »en Ausfall zu erstatten und die Sozialverstcherungsbeiträge )u entrichten. Bei Angehörigen freier Berufe wird auf An trag von der Gemeinde eine Entschädigung gewährt, wenn der nnzelne Einsatz mehr als vier Stunden dauerte und ein nicht wieder einzubringender Vcrdienstaussall nachgcwiesen wird. Bei mehr als dreitägigem Einsatz regelt der Reichsinnenmini- ster die Erstattung. Die Regelung gUt auch für Werkseuer wehren, soweit sie außerhalb ihrer Betriebe eingesetzt werden. Entschädigungen im Luftschutzdienst steuerfrei. Den Luft- fchutzdienstpflichtigen im Werkluftschutz, im erweiterten Selbst schutz, und im Selbstschutz können bei Teilnahme am Luftschutz dienst unter bestimmten Voraussetzungen Vergütungen und Entschädigungen, wie Fahrgelder, Zehrgelder oder Verpfle gung, Tage- und Ucbernachtungsgelder gewährt werden. Der Reichsfinanzminister hat angeordnet, daß diese Entschädigun gen und Vergütungen aus Billigkeitsgründen nicht zur Ein kommensteuer und Lohnsteuer heranzuziehen sind, soweit sie sich im Rahmen der Ausführungsbestimmungen zum Luft schutzgesetz halten. Wenn Tage- und Uebernachtungsgeld-r nicht in Betracht kommen, kann aus BiMgkertsgründen bei Gehalts- und Lohnempfängern, die an ihrer Arbeitsstätte im Luftschutzdienst tätig find, das Zehrgeld auch insoweit steuer frei bleiben, als es bei einer durch die Arbeitszeit und die Dienstleistung im Luftschutz bedingten ununterbrochenen Ab wesenheit von der Wohnung von mehr als 12 Stunden 2 Mark rmd von mehr Äs 36 Stunden 3 Mark nicht über- lleiat. Die Polizei steht allen gleichmäßig zur Verfügung. Bisher war es vielfach üblich, daß Anzeigende, die zur Aufklärung einer strafbaren Handlung besondere Fahndungsmaßnahmen wünschten, die Kosten hierfür übernahmen. Der Reichs- sührer U und Chef der Deutschen Polizei stellt in einem Erlaß fest, daß dieses Verfahren mit den nationalsozialistischen Grundsätzen nicht vereinbar ist. Es sei nicht angängig, daß vermögende Volksgenoffen besondere Hilfsmittel der Polizei in Anspruch nehmen könnten, die weniger vermögenden Volks genoffen versagt seien Der zuständige Polizeibeamte habe nach »flichtmäßigem Ermessen zu entscheiden, welche Ausklärungs- naßnahmen notwendig seien, und die Kosten gingen dann in jedem Falle zu Lasten der Polizei. Stallfenster müssen verdunkelt werden. Da bei den immer kürzer werdenden Tagen viele Stallarbciten bei Beleuchtung durchgeführt werden müssen, ist die Verdunkelung der Stall senster nicht zu umgehen. Die einfache Abschirmung der Stall laternen genügt nicht, da bei allen Stallarbeiten gute Be leuchtung erforderlich ist. Die täglich zu öffnenden Stallfenster wird man deshalb mit leicht entsernbare» Verdunkelungsein- cichtungen versehen. Schädlingsbekämpfung im ^vpoau Mancher ObsthaumbMer läßt verdorbenes Obst, z. B. »urch Regen aufgeplatzte und darnach unbrauchbar gewordene Pflaumen oder von Wespen angenagte und nicht herabgefallene Aepfel oder Birnen, aus Gleichgültigkeit hängen. Diese nicht abgenommenen Früchte werden zu Brutstätten für Ungeziefer und bilden die wichtigsten Ueberwinterungslager für viele pilz liche Schädlinge. „Fruchtmumien" nennt man diese einge schrumpften, bräunlich oder schwarz verfärbten Gebilde, die nach dem Laubfall leicht zu erkennen sind. Bor allem ist es die be kannte Monilia, die an Aepfeln und Birnen die Früchte befällt und sie in wenigen Tagen zum Faulen bringt. Für diesen Pilz sind Fruchtmumien ein geradezu ideales Ueberwinterungslager, von dem aus er sich im Frühjahr durch massenhaft gebildete Sporen von neuem auf unsere Obstbäume ausbreiten kann. Ebenso häufig überwintern in ihnen die Sporen k 's „Spät oder Lagcrschvrfes", der das Stippigwerden und Aufplatzen des Kernobstes verursacht. Neben der Bekämpfung durch Spritzen ist auch hier das restlose Sauberpflücken der Bäume die beste weil vorbeugende — Bekämpfungsmaßnahme. Die Bedeutung, die man von seilen der für den Obstbau zuständigen Behörden der Bekämpfung von Fruchtmumien ne ben Raupennsstern und Eigelegen zumißt, geht aus der vor zwei Jahren erlassenen „Verordnung zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau" hervor, wonach jedem Baumbesitzer die Vernichtung dieser Schädlingsherde während der winterlichen Generalreini gung im Obstgarten zur Pflicht gemacht wird Starte feindliche Spähtrupps abgewiefen Bei Saarbrücken starreres ArtMeriefeuer TMB. Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Erneute Versuche starker feindlicher Spähtrupps auf den Höhen beiderseits Liederschiedt, elf Kilometer südwestlich Pir masens, Fuß zu fassen, blieben ohne Erfolg. Ein Offizier und 24 Mann wurden als Gefangene eingebracht. Beiderseits Saar brücken etwas stärkeres Artilleriefeuer als an den letzten Tagen. Schweres EstenbahnunLUZck in Sderschlesien Oppeln. Am Sonntag abend hat sich in Oberschlesien ein Eisenbahnunglück von bedauerlich schwerem Ausmaß ereignet Auf der eingleisigen Nebenbahnstrecke Heyvebreck— Bruerwidz stießen zwischen den Bahnhöfen Langlieben und Ro- fengrund zwei Perfonenzüge, vermutlich infolge Versagens des Fahrdienstleiters des Bahnhofes Rofengrund, zusammen. Bis her sind 43 Tote und annähernd KO Verletzte zu beklagen. Dis Schwere des Unglücks ist auf die starke Besetzung der Züge in folge des Sonntaasverkebrs zurückzuführen. Ruhlands Bedeutung als Rohstoff lieferant DNB. Belgrad, 13. November. „Politika" leitarntelt über die große Bedeutung Rußlands für die deutsche Rohstoff versorgung. Das Blatt stellt fest, daß Rußland über sehr wirb lige Rohstoffe in reichem Maße verfüge. Es erzeuge allein ein Viertel der Weizen-Wslternte; ferner sei es einer der bedeutend sten Erzeuger von Fetten, Eisen, Erdöl, Mangan, Holz und Nah rungsmitteln. Vor allem sei die Ergänzungsmogbchkeit der deut schen Ernährung durch die russische Ausfuhr sehr günstig. Aus dem Gebiet der Industriestoffe verfüge Rußland über Phos phate, Asbest, Chrom sowie auch über Eisen, Baum- und Schaf wolle. Frankreichs Kriegsziele DNB. Brüssel, 13. November. Der Außenpoutuer des sranzösischen Blattes „Epoque" faßt die Kriegsziele Frank reichs dahin zusammen, daß man Deutschland „gezwungener maßen in die Unmöglichkeit versetzen müsse, jemals wieder Krieg zu führen". Zu diesem Zweck müsse das linke Rheinufer jahr zehntelang besetzt werden. Die Gewaltanwendung sei, so phan tasiert das Blatt dann weiter, das einzige, „was DeutMand bisher verstanden und geachtet" habe. Lügenkamyagne bewirkt Kurssturz an der Variier Börse ,DNB. Brüssel, 13. November. Die Lügenkampagne der französischen und englischen Presse hat sich zum Schaden der Urheber dieser Hetze ausgewirkt. Die Pariser Börse hat in er ster Linie hierunter zu leiden gehabt. Sämtliche Wertpapiere sind zum Teil wesentlich zurückgegangen. Auch die sranzösischen Renten, die gewöhnlich das Barometer für die politische Lage darstellen, haben mehrere Punkte verloren. Zahlreiche auslän dische Wertpapiere, insbesondere Belaier und Holländer, find ebenfalls stark gesunken. Englisches Viratenschiss im Mittelmeer DNB. Istanbul, 13. November. Im Istandbuler Hafen ist ein englischer Frachtdampfer eingelausen, der völlig schwarz gestrichen ist und eine freistehende, ungetarnte Heckkanone hat. Der Name und der Heimathafen sind übermalt. Deutschland ausschlaggebender Handels' Partner in Europa Fahlen gegen durchsichtige englische Propaganda DNB. Berlin, 13. November. Der Deutsche Dienst schreibt-. Vor einigen Tagen veröffentlichte die Londoner „Financial News" Ausführungen ihres Lombard-Trade-Kcrrespondenten, wonach für Deutschland eine wirtschaftliche Blockadeschädigung Emglands nur mit Hilfe der baltischen und Westeuropäischen Länder möglich sei. Obwohl nun die deutsche Regierung gegen über diesen Staaten freigebig Versprechen machte, daß es fie für ihre Handelsverluste mit England entschädige, hätten diese Länder aber schon genügend Erfahrungen mit den „Nazi-Han- delsmethoden" gemacht, um derartige Versprechungen „mit einem Körnchen Salz zu genießen". Wenn diese Neutralen auf dies« Versprechungen hin ihren Handel mit England ausgeben wür- den, dann hätten sie bald Gelegenheit, ihre Verrücktheit einzu sehen. Zu diesen, von keinerlei Sachkenntnis zeugenden britischen Aeußerungen werden die baltischen ebenso wie die südosteuropä ischen Länder aus L».und einwandfreier statistischer Unterlagen zweifelsohne feststellen müssen, daß die Versprechen der deut schen Regierung und die „Nazi-Handelsmethoden" ihnen seit Jahren einen absolut gefestigten Absatzmarkt sür ihre wichtigsten Ausfuhrgüter brachten, ihnen weiterhin Preise sicherten, die er heblich über dem für sie meist höchst ungünstigen Weltmarlt- niveau lagen und ihnen im Austausch sür ihre Lieferungen die Gegenlieferungen an wertvollsten deutschen Erzeugnissen sicher stellen. Im Lichte der Zahlen gesehen bedeutet das, daß Deutsch land aus SLdvsteuropa 1939 insgesamt 14,2 Prozent seiner Einfuhren bezog und nach dort ebenso 14,2 Prozent seiner ge samten Ausfuhren lieferte. England dagegen bezog von dort 1,3 Prozent seiner Einfuhren und lieferte 2,0 Prozent seiner Aus fuhren. Bulgarien lieferte 1938 nicht weniger als 63,4 Prozent seiner Gesamtaussuhr nach Deutschland und bezog von dort 57,8 Prozent seiner Gesamteinfuhr, die Ziffern mit England sind dagegen 7,1 Prozent und 4,9 Prozent. Von Griechenland nahm Deutschland 1938 insgesamt 43,1 Prozent der Gesamtaussuhr aus und deckte durch seine Lieferungen 31,9 Prozent der Ge samteinfuhr, während England 8,3 Prozent der Ausfuhr und 13 Prozent der Einfuhr stellte. Bei Rumänien übernahm Deutsch land 35,8 Prozent der Ausfuhr und stellte 48,3 Prozent der Einfuhr, England dagegen 11,1 Prozent bzw. 8,2 Prozent. Die jugoslawische Ausfuhr ging mit 49,9 Prozent nach Deutschland und mit 9,6 Prozent nach England, seine Einfuhr kam zu 50,1 Prozent aus Deutschland und 8,3 Prozent aus England. Die Türkei lieferte ebenfalls 47,5 Prozent ihrer Ausfuhr nach Deutschland und nur 3,4 Prozent nach England und deckte ihren Eknsuhrbedarf zu 51,3 Prozent in Deutschland und zu 11,2 Pro zent in England. Angesichts dieser eindeutig sprechenden Zif. fern und angesichts der unbestreitbaren Tatsache, daß England seine Lieferungen seit Kriegsausbruch weitgehend einstellte und dadurch bei den Neutralen, bei den baltischen sowohl wie bei den Westeuropäischen, in Kohle und anderen Gütern eine be drohliche Mangellage verursachte, während die Lieferungen aus Deutschland glatt weiterliesen, beginnen die betroffenen Länder tatsächlich die propagandistischen Hintergründe zu erkennen, di» Englands Wagemut bestimmen, noch immer von seiner wirt schaftlichen Bedeutung für den Südostraum zu sprechen. Tankdampfer flog in die Luft DNB. Genf, 13. Nov. In dem französischen Kriegs hafen Brest explodierte am Sonntag ein Tankdampser aus un bekannten Gründen. Biele Besatzungsmitglieder und Hafenar beiter, die mit dem Ausladen der Petroleumladung beschäftigt waren, kamen ums Leben. Die Toten, deren genaue Zahl bisher noch nicht belanntgegeben worden ist, sollen bereits am Montag beigesctzt werden. Auch die Angehörigen von Soldaten werden sportlich betreut. Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP, hat das Sportamt der RS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" be auftragt, im Rahmen seiner verstärkten Kriegsarbeit in allen deutschen Betrieben dafür Sorge zu tragen, daß über die eigentliche Betriebsgemeinschaft hinaus auch die Angehörigen von Gesolgschaftsmitaliedern, soweit nicht andere Organi sationen hierfür zuständig sind, in die sportliche Betreuung einbezogen werden. Dies gilt vor allem auch sür die Frauen und Kinder der zum Heeresdienst einbernfenen Betriebs kameraden. Ungültig werdende Postwertzeichen. Mit Ablauf des 31. Dezember 1939 verliert eine Reihe Postwertzeichen ihre Gül tigkeit. Es handelt sich dabei um Sondermarken und Sonder- Postkarten, die im Jahre 1938 aus besonderen Anlässen her ausgegeben worden sind, und um die Luftpostmarken des Aus gabejahres 1934. Von einem Teil dieser Wertzeichen, und zwar die zum Turn- und Sportfest Breslau herausgegebenen Mar ken zu 3, 6, 12 und 15 Rpf., die Graf-Zeppelin-Gedenkmarken zu 25 und 50 Rpf. sowie die Luftpostmarken zu 5, 10, 15, 20, 25, 40, 50, 80 und 100 Rpf. und zu 2 und 3 RM. können die nicht verbrauchten im Januar 1940 bei den Postämtern ge bührenfrei gegen andere Postwertzeichen umgetauscht werden. Die übrigen ungültig gewordenen Marken und Postkarten werden weder umgctauscht noch zurückgenommen. Kriegszusch'ag auch bei Gnadenbezügen. Ebenso wie beim Ableben von Beamten den Hinterbliebenen des Beamten ein Sterbegeld in Höhe von drei Monatsgehältern gewährt wird, werden auch beim Tod nichtbeamteter Arbeitnehmer vom Ar beitgeber oft Gnadenbczüge in dieser Höhe gezahlt. Nach dem geltenden Lvhnsteuerrecht sind diese Bezüge Arbeitslohn der Empfänger. Das gilt auch dann, wenn die Enadenbezüge an andere Personen als an die Witwe gezahlt werden, z. B. Ver wandte, deren ELnährer der Verstorbene gewesen ist. Das Gna denvierteljahr wird meist in einer Summe gezahlt, und es han delt sich dann nach den Lohnsteuerrichtlinien um einen viertel jährlichen Lohnzahlungszeitraum. Zur Beseitigung von Zwei feln wird jetzt in der Deutschen Steuerzeitung klargeftellt, daß von dem Gnadenvierteljahr, wenn die Freigrenze von 234 RM. monatlich überschritten ist, auch der Kriegszufchlag in Höhe der Hälfte der Lohnsteuer einzubchalten ist. Da sich hier bei Härten ergeben können, wenn die Zahlung schon vor dem Inkrafttreten des Kriegszuschlages erfolgt ist, hat sich der Reichsfinanzminffter damit einverstanden erklärt, daß der Kriegszuschlag nur von dem Teil des Sterbegeldes erhoben wird, der auf Kalendcrmonate entfällt, die nach dem 4. Sev- tember 1939 enden. 360 Kindertagesstätten im Gau Sachsen Die Zahl der NSV-Kindergärten tm Eaugebiet Sachten nimmt ständig zu. Ganz bewnders leit Kriegsaus bruch ist iür eine außerordentliche Vermedrung dieser Kinder tagesstätten gesorgt worden, um den berufstätigen Müttern, deren Männer zum größten Teil im Felde stehen, zu helfen. Im Laufe dieies Monats werden wieder weitere 20 NSV-Kindertagesstätten eröffnet. Ts handelt sich dabei meist um Hilfs-Kindergärien. Diese 20 Kindergärten der NSV. befinden sich in Seidnitz Wackwitz, Pillnitz und Freital- Österberg lKr. Dresdens in Hartmannsdorf (Tauerkindergar- tenj. Geringswalde und Burgstädt >Kr. Rochlitz), in Chemnitz (Wittelsbacher Straße) und Rabenstein (Kr. Chemnitz): in Bösdorf und Wiederitzsch <Kr Leipzig); in Schöneck (Kr. Oels» nitz): in Borsdorf lKr. Grimma): in Coswig und Siebenlehn (Kr. Meißen): in Mittelherwigsdorf. Niederoderwitz und Haine walde lKr. Zittau); in Niederwiesa. Augustusburg (Kr. Flöhas Damit werden im Gau Sachsen schon Ende des Monats über 360 NSV.-Kindertagesstätten im Betrieb sein. Eine Zahl, die natürlich noch keine endgültige ist. 2m Gegenteil, auch in Zukunit werden immer neue Kindergärten eröffnet werden: Frauenmord in Berlin — Wer kennt die Lo.e: Der Polizeiberickt meldet: Am 9. November gegen 7 Ahr früh wurde in Berlin-Adlershos in der Nähe des Betriebs bahnhofes Schöneweide die Leiche einer unbekannte« Frau aufgefunden. Die Frau ist anscheinend erdrosselt worden. Von dem Täter fehlt jede Spur. Beschreibung der Toten: Etwa 20 Jahre alt, 166 Zentimeter groß, vollschlank, dunkelblond kurzes Haar mit Dauerwellen, alte, weißliche Narbe in der Pupille des linken Auges; brauner Mantel, lachsfarbige Bluse, dunkelblauer Rock. Schlangenleder schuhe, Ohrringe mit Aquamarinstein, am Ringfinger der linken Hand einen silbernen Ring mit künstlichem Rubin, silberne Halskette mit Rose aus künstlichem Harz. Sachdienliche Mit teilungen zur Feststellung der Toten und zur Ermittlung des Täters nimmt die Kriminalpolizei-Leitstelle Dresden oder jede Polizeidienftstelle entgegen. Klipphausen. Filmabend. Gestern Sonntag abend fand im hiesigen Gasthofe eine Filmveranstaltung der NSDAP. Ortsgruppe Klipphausen unter Vermittlung der Gaufilmstclle statt, hie sich abermals eines sehr guten Besuches erfreute. Ne ben der Wochenschau, die interessante Bilder aus Polen brachte, und einem Film, der das erfolgreiche Schaffen des Reichsar- beitsbienistes veranschaulichte, wurde der Film „Heimat" gcge- bcn, der mit seinem packenden Inhalt alle Besucher befriedigte.
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