Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 31.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193912314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19391231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19391231
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-31
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.12.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Franz Schöberls Wer Silvester Von Gertrud Aulich. Silvester in Wien. Das Jahr 1827 ging zu Ende, ein neues Jahr stieg herauf, jung und verheißungsvoll; die Menschen schrieen und jubelten ihm zu und erhofften sich von ihm Freude und Herrlichkeit. Unter den Einsamen der Stadt war einer, der mit feinem drohenden Schicksal in seiner Kammer lebte: Fran; Schubert. Seine Lieder wurden immer inniger, immer düsterer, als ob ein dunkler Schatten sie verhinge. Franz Schubert schritt zum Fenster und öffnete es weit. Der Abend war weich und warm, ein südlicher Wind leckte den Schnee fort, der in großen feuchten Flok- ken nisderfiel. Von den Straßen brandete der fröhliche Lärm empor. Ach, froh sein dürfen . . . lachen . . . das Leben und den Tag genießen! Mit starker Hand den Schatten niederducken, zermalmen! Er war jung, dreißig Jahre, sein Herz war eines Kindes Herz. Was war es, das dies Herz beschwerte? Er atmete Nacht, Glockenklang und Sterne in sich hinein, er atmete das Leben. Seine breite Brust dehnte sich dem Himmel entgegen, der Erde, den Menschen. Der Drnck begann zu Weichen . . . befreit schritt er zum Flügel . . . Da saß der Schatten wieder . . . wuchtig, drohend, bekannt. Dunkle Ströme gingen vo.i ihm aus und liefen über die Tasten, unter denen der Ton ausstöhnte. Un gesprochene Worte klopften wie ein furchtbarer Hammer ins Ohr, ins Herz: Einen Weiser seh' ich stehen unverrückt vor meinem Blick Eine Straße mutz ich gehen, die noch keiner ging zurück. Herrgott, nicht diese Töne! Nicht diese Worte! Ein Wenig Freude für mich in dieser Nacht, da alle Menschen feiern und froh sind! Die Tür ward aufgerissen, im Luftzug schlug das Fenster zu. Es waren die Freunde Spaun, Bauernfeld, Schwind. Die Kerze auf dem Spind flackerte trüb, in ihrem gespenstischen Scheine sah Schuberts Gesicht noch bleicher als sonst aus. „Ich habe euch ja gesagt", rief Dauernfeld noch unter der Tür, „er ist daheim!". Spaun fügte mit lachendem Vorwurf bei: „Was, du sitzt allein zu Hause und spinnst, und derweil warten und warten wir auf dich bei Schober! Ja, hast denn ganz die Verabre dung vergessen?" Schwind sagte nichts. Er sah den Freund nur lange an und drückte und umarmte ihn in alter Treue und Herzlichkeit. Ihm wurde es licht und warm, der Schatten war fort. Vauernfeld schloß den Flügel. „Heut nichts von die ser düstern,Musik, die du uns jetzt immer spielst", sagte er. „Du verbohrst dich da in Gedanken an Tod und Gottweißwas, jung wie du bist! Und bei Schober gehts hoch her, sag ich dir! Ein Weindl hat der! Von dem wegzuraufen, ist eine Todsünd!" Bei Schober hatten sie das Haus auf den Kopf ge stellt. Licht, Lust, Glanz und Allotria! Es gab alten Wein und junge Frauen, wie Schober sagte. Der Wein floß in Strömen, alle waren bei bester Laune. Es War die Stunde vor Mitternacht. Schubert saß aus alter Gewohnheit beim Flügel nieder. Aber Scho ber, voll von Wein und Laune, ging ihm mit dem Wein glas entgegen und führte ihn an den Tisch zu den andern. Er goß ihm sein Glas randvoll und stieß als erster mit ihm an. Schubert trank langsam, auskostend... fürwahr, ein herrlicher Wein. Er schloß die Augen im Genuß . .da. hinter den gesenkten Lidern wuchs der Reichsssvder Leipzig. Täglich wiederkchrende Darbietungen mit Ausnahme der Feiertage 5 .00: Aus Berlin: Frühkonzert. (Dienstag und Frei tag um 5.30.) — 6.00: Aus Berlin: Morgenruf, Gymnastik. — 6.50: Mitteilungen für den Bauer. — 7.00: Nachrichten. 8.00: Aus Berlin: Gymnastik. — 11.25: Wasscrstands- Meldungen. — 12.30: Nachrichten. — 14.00: Nachrichten. Anschließend Musik nach Tisch. — 17.00: Nachrichten. — 18.15: Nachrichten in französischer Sprache. — 18.30: Bom Deutschlandsender: Aus dem Zeitgeschehen. — Ab 19.00: Bom Deutschlandscnder: Konzerte. — Dazwischen: 19.10: Berichte. — 19.45 bis 20.00: Nachrichten in bulgarischer Sprache. — 20.00: Nachrichten. — 20.40 bis 21.00: Nach richten in bulgarftchcr Sprache. — 21.15 bis 21.25: Nach richten in französischer Sprche. — 22.00: Nachrichten. — 22.15 bis 22.30: Nachrichten in französischer Sprache. — — 22.45 bis 23.00: Nachrichten in bulgarischer Sprache. — 23.15 bis 23.30: Nachrichten in französischer Sprache. — 24.00: Nachrichten. — 0.15 bis 0.30 und 1.15 bis 1.90: Nachrichten in französischer Sprache. Sonntag, 31. Dezember S i l v e st e r 6 .00: Aus Hamburg: Hafenkonzett. Dazwischen um 7.00: Nachrichten. — 8.00: Volkslieder: Gesungen vom Chor des Reichssenders Leipzig. — 8.30: Lachender Sonntag (Jndustrie- schallplatten und Ausnahmen des Reichssenders Leipzig.» — 9.30: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. — 12.00: Konzert. Das Orchester des Reichssenders Leipzig. Dazwischen um 12.30: Nachrichten. — 13.00: Soldaten, Kameraden. Die bunte Stunde unserer Wehrmacht mit den schönsten Liedern und Märschen aller Truppenteile. — 14.00: Nachrichten. An schließend: Musik nach Tisch (Jndustrieschallplatten und Auf nahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.20: Silvester 39 hüben und drüben: 1. Die dunkle Stadt des Lichts (Fritz Mack): 2. Ein Schifslein, leicht verbogen (Alfred Lehmann): 3. Deut scher Silvester (Kun Herwatth Ball). — 16.00: Vom Deutsch landsender: Wunschkonzert für die Wehrmacht. Dazwischen: 17.00: Nachrichten; 18.15: Nachrichten in französischer Sprache — 19.30: Neichssenduug. Programm nach Ansage. — 19.45: Nachrichten in bulgarischer Sprache. — 20.00: Nachrichten. An schließend: Vom Deutschlandsender: Prost, Kamerad! Auf großer Fahrt. Dazwischen: 20.40: Nachrichten in bulgarischer Svrache; 21.15: Nachrichten in französischer Sprache: 22.00: Nachrichten: 22.15: Nachrichten in französischer Sprache: 22.45: Nachrichten in bulgarischer Sprache. — 23.00: Tanz in der Sil vesternacht. Kapelle Otto Fricke und Solisten. Dazwischen um 23.15: Nachrichten in französischer Sprache. — 23.55: Neujahrs spruch von Josef Weinheber. Anschließend: An die Freude Schlnßchor über Schillers Ode aus der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. — Etwa 0.30: Tanz in der Silvesternacht. (Fortsetzung.) — 1.00 bis 2.00: Aus München: Tanzmusik. Da zwischen: 0.45: Nachrichten in französischer Sprache: 1.15: Nach richten in französischer Sprache. Montag, 1. Januar Neujahrstag LM- LuLLA« Loszxü, DMsiiÄey.«» LM RMktchten Schäften MEr. Me kMtftFe Fratze starrte ihn schwei gend an. . . Schubert lief es eisig durch alle Adern das Grauen schüttelte ihn. „Was ist? Bist du krank oder schmeckt dir der Wein nicht?" fragte Schober. „Watt, da habe ich einen, der ist wie flüssiges Feuer, der wird dich schon aufwärmen, Freundchen! Malaga vom besten!" Und er griff eine von den dunkelrot leuchtenden Flaschen und entkorkte sie nachdenklich, schenkte in frische Gläser ein und sog genie ßerisch den Dust der Blume. „Trink, Freunder!! Aus dein Wohl!" Schubert trank. Er schmetterte das leere Glas an die Wand. Zum Teufel mit Fratzen und Gespenstern! Zum Teufel mit Grillen und Kopfhängerei! War er nicht der, der er war? Lag nicht noch das ganze Leben vor ihm? Und besaß er nicht mit jedem Jahr das Größte, Ewigste and Treueste: seine Kunst, feine Musik? Er leerte ein zweites, ein drittes Glas, er wollte jene heitere Kraft trinken, die seinen Freunden den leichten Schwung der Jugend verlieh, er wollte lachen und fröh lich sein. Die Musik spielte, tanzende Paare wiegten sich auf ihren himmlischen Schwingen . . . lächelte ihm nicht eine der Fröhlich-Schwestern zu? Er ging hin und bat sie zum Tanz, und sie neigte den hübschen Kopf und ließ sich führen . . . Dann schlug es von allen Uhren Mitternacht. Das Jahr 1828 brach an. Auf den Straßen und in den Häu sern verbrüderten sich die Menschen und umarmten Freund und Feind. Schubert, von den Freunden umringt, stieß mit ihnen auf das neue Jahr an. Sein Kopf war leicht, sein Herz flog . . . wie sie ihn alle liebten! Und er wollte einsam sein? Das Leben war schön, der Tod war weit, die Er füllung seiner selbst lockte wie ein Gipfel im Sonnen glanz. Er würde ihn erklimmen! Bauernfeld sprach Verse, überschäumend, voll über legener Verhöhnung des Schicksals. Schober schleifte ihn von der Estrade, er war Dichter so gut wie einer, er wollte ebenfalls Verse aufsagen. Er dachte nach, seine weinseligen Grimassen entfachten Helles Gelächter . . . plötzlich aber wurde es still: Der liebe Kreis wird immer uns umschweben, Die alten Freuden werden jung und neu. Und jeder wird mit voller Seele streben. Daß der Vergangenheit er würdig sei. Das waren Worte, die ihnen allen aus dem Herzen kamen. Schubert sah, wie aller Augen zu ihm gingen, wie aus allen Augen das tiefe Gefühl der Freundschaft sprach, das sie zu einer geistigen Gemeinschaft verband. Und er, er war der Mittelpunkt dieser Gemeinschaft, die sich nach ihm die „Schubertianer" nannten. Schubert stellte das Glas ab, und sie dachten an ein neues Lied. Er aber gab heute nicht Musik, er suchte mit Worten zu formen, was wie ein Bekenntnis seiner Qual und seiner Freude war: Nur dir, o heil'ge Kunst, ists noch gegönnt Im Bild die Zeit der Kraft und Tat zu schildern. Um weniges den großen Schmerz zu mildern, Der nimmer mit dem Schicksal sich versöhnt ... Seine Worte, nicht die eines Dichters, sondern eines leidenden Menschen, vertieften noch das Schweigen. Kaum einer verstand ihn, aber sein beschattetes Antlitz verdüsterte die Stunde. Bis jemand, gegen den bedrük- kenden Ernst sich zur Wehr setzend, den Vorschlag machte, ein Kaffeehaus anfzusuchen. Erlöst stimmten alle zu. — 8.00: Orgelmusik. Gespielt von Hans Strobach. — 8.30: Das ewige Reich der Deutschen. — 9.00: Konzert. iJndustrieschall- platten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks.) — 10.45: Fröhliches Neujahr. Eine Hörsolge von Walter Steinbach. — 11.00: Cäcilienode. — 12.00: Aus Hamburg: Konzert. Da zwischen um 1,2.30: Nachrichten — 14.00: Nachrichten An schließend: Musik nach Tisch cJndustrieschallplatten und Aus nahmen des Deutschen Rundfunks.) — 15.30: Die Sternraler Ein Märchensviel. - 16.00: Boni Dcutschlandsender: Barnabas von Geczy spielt. Dazwischen um 17.00: Nachrichten. — 18.00: Musikalisches Zwischenspiel — 18.15: Nachrichten in französi scher Sprache. — 18.25: Musikalisches Zwischenspiel. — 18.30: Die Testamentseröffnung oder Der Wettlauf um die Träne. Ein heiteres Spiel nach Jean Paul — 19.10: Schallplatten- kabaretl. — 19.45: Nachrichten in bulgarischer Sprache. — 20.00: Nachrichten. Anschließend: Vom Deutschlandsender: Konzert. Dazwischen um 20.40: Nachrichten in bulgarischer Sprache. - 21.10: Aus München: Opernabend. Dazwischen um 21.15: Nach richten in französischer Sprache — 22.00: Nachrichten. An schließend bis 2.00: Aus Berlin: Konzert. Dazwischen: 22.15: Nachrichten in französischer Sprache; 22.45: Nachrichten in bulgarischer Sprache; 23.15: Nachrichten in französischer Sprache; 24.00: Nachrichten; 0.15: Nachrichten in französischer 1.15: Nachr'<bt-n !n ttnnröükchcr DtcnStag, 2. Januar 6.30: Ans München: Konzert. — 8.20: Aus Köln: Konzert. — 10.00: Aus Berlin: Kunterbunt. — 10.30: Sendepause. — 11.30: Gedenktage der Woche. — 11.45: Vom tätigen Leben. — 12.00: Aus Franksurt: Konzert. — 13.00: Musik für die Arbeitspause. — — 15.00: Da8 Werk des deutschen Bildschnitzers Veit Stotz in Polen. — 15.20: Klavier musik. Gespielt von Martin Wedel. — 15.40: Wolf Justin Hart mann liest seine Erzählung „La Boca". — 16.00: Ende gut, alles gut! Das Finale aus klassischen Operetten. Paul Reinecke und Wilhelm Ulbricht »Tenor), der Chor und das Orchester des Reichssenders Leipzig. — 17.10: Ballett in der Oper. Das Orchester des Reichssenders Leipzig. — 17.55: Zwei Juden kaufen einen Kanal. Szene von Kurt Herwarth Ball. — 18.25: Musikalisches Zwischenspiel. — 19.00: Vom Deutschlandsender: Konzert. Reichssender Berlin und Deuischlandsender Sonntag, 31. Dezember 6.00: Aus Köln: Hermann Hagestedt mit seinem Orchester. Dazwischen um 7.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.00: Ein Bauernjahr geht zu Ende. - 8.10: Morgensingen der Jugend. Das Dahlke-Trio, der Mozart-Chor der Berliner Hitler-Jugend. — 9.00: Unser Schatzkästlein. Worte nns Me lodien aus ewigem deutschem Besitz. — 10.00: Flotte Weisen. Kapelle Wilsried Krüger. Dazwischen: Besuch bei Lehmanns — 11.00: Aus München: Zur Unterhaltung. Das Kleine Rund funkorchester, der Rundfunkchor. — 12.00: Musik am Mittag. - Kapelle Waldemar Haß. Jungherrs Akkordionsolisten, Bala- laitaquintett Pogorelow und ein Musikkorps der Flieger Da zwischen um 12.30: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 14.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes - 14.10: Aus Wien: Volkslieder und Volkstänze. — 15.00: Schneemänner unter sich. Kinderfunkspiel. — 15.30: Die lustigen Sieben vom Deuifch- laudsender. Sunsmädsl busea und erzähl«» lür die Sol Danach ging man zu Bogner. Me HeftekkM, Vkr von der berauschenden Stadt ausstrahlte, steckte alle von neuem an, auch Schubert taute aus. Es schneite immer noch und einer kam auf den Einfall, mit dem nasse« Schnee die andern zu bewerfen. Bald entbrannte die lustigste Schneeballschlacht. Man tanzte zu Paaren «m die Stephanskirche herum, und Schubert, gottlob seinem Gram entrissen, war einer der Uebermütigstcn. „Da schau unsern Franzl an, wie er hupft"', sagte Gahy lachend zu Grillparzer, „man erkennt ihn nicht wieder!" „Ja, der Wein", antwortete Grillparzer verständnis voll. Es war nicht der Wein, es war der Tod, der ii» Schubert umsprang. Der Chronist schreibt: „Dieser hei tere Silvesterschubett rief den Tod... spielte heraus fordernd mit ihm . . ." Er allein ahnte, daß es sein letzter Silvester war. Jahresanfang früher verschieden Nicht immer war der Januar der erste Monat. Der Jahresanfang wurde in früheren Zeiten zu ganz verschiedenen Terminen gefeiert. Es sind Jahrhunderte darüber vergangen, ehe der 1. Januar allgemein erster Tag des Jahres wurde. Im Altertum konnten die Völ ker zu keiner einheitlichen Festlegung des Jahresbeginnes kommen; die einen bestimmten dazu den Frühlingsan fang,-die anderen die Tagundnachtgleiche im Herbst. Di« Meinungen wurden noch verschiedener, als man anfing, die Jahre nach Christi Geburt zu zählen. Bei den Römern rechnete man zunächst das Jahr vom 1. März an, erst seit Numa Pompilius verlegte man den Jahresanfang auf den 1. Januar, bei den übrigen romanischen Völkern galten jedoch auch der 25. Dezember, der 25. März und der Ostersonntag als Jahreswende. In den Niederlanden wurde durch ein Edikt des damali gen Statthalters vom Juni 1575 mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders zugleich der 1. Januar als Neujahrstag verordnet. In Frankreich war überall, wo das Jahr zu Ostern anfing, der Karfreitag als Neujahrs tag gebräuchlich, in der Picardie galt aber der 1. Januar und im Sprengel von Reims bis zum 13. Jahrhundert der 25. März. Erst durch die Edikte der Jahre 1563 und 1576 wurde auch hier der 1. Januar eingeführt. In Eng land und Schottland galt bis in das 13. Jahrhundert hinein der Weihnachtsfeiertag als Neujahrstag, später bis 1753 der 25. März, und erst von da an der 1. Januar. Als in Rußland der griechische Kalender eingeführt wurde, fing das Jahr am 24. September an, bis Peter der Große im Jahre 1699 den 1. Januar als Jahres beginn vorschrieb. In Deutschland begann das Jahr zur Zeit der Karo linger am 25. Mürz, und seit dem 10. Jahrhundert am Weihnachtstag. Doch fand dieser Brauch nicht allgemeine Verbreitung; in Köln zum Beispiel begann das Jahr zu Ostern, obgleich dort 1310 durch ein Konzil Weihnachten als Jahresanfang verordnet wurde. In Straßburg und im Elsaß überhaupt war der 1. Januar bereits im 11. Jahrhundert der erste Tag eines neuen Jahres, der dan« nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nieder landen, England und Frankreich die Bezeichnung Neu jahrstag erhielt. In Ungarn, wo man im 12. und 13. Jahrhundert das Jahr mit dem 25. März, später mit dem Weihnachtsfest begann, wurde erst im Jahre 1587 mit dem Gregorianischen Kalender der 1. Januar als Neujahrstag eingesührt. daten. — 16.00: Silvestcrwunschkonzert für die Wehrmacht. — 19.30: Neichssenduug: Programm nach Ansage. — 20.00: Nach richten des Drahtlosen Dienstes. — 20.15 bis 23.00: Prost, Kamerad! Aus großer Fahrt ins neue Jahr. Rosl Seegers, Herbert Ernst Groh, das Schröder-Qnattett. Georg Haentschel (am Flügel), ein Musikkorps der Luftwaffe, das Kleine Orchester des Reichssenders Berlin, das Große Orchester des Deutsch- landsendcrs. Dazwischen um 22.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes — 23.00 bis 4.00: Gemeinschaftsscndung aller Reich», sender. Neichssendnng bis 24.00. 23.00 bis 1.00: Reichssender Leipzig und 1.00 bis 2.00: Reichssender München: Silvester- tanz. Die Tanzkapelle des Reichssenders München. 2.00 bis 3.00: Reichssender Breslau und 3.00 bis 4.00: Reichssender Stuttgart. Montag, 1. Januar 6.00: Aus Hamburg: Hafenkonzert. Dazwischen um 7.0V: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 8.00: Aus Wien: Wien musiziert am Neujahrsmorgen. Das Große Unter haltungsorchester des Reichssenders Wien und Solisten. — 10.00: Musikalische Kurzweil. (Jndustrieschallplatten.) — 11.00: 1. Klasse. Von Ludwig Thoma. - 12.00 bis 14.00: AuS Ham- bürg: Mittagskonzcrt. Das Große Orchester des Reichssenders Hamburg, Rupert Glawitsch (Tenor) und der Hamburger Rund funkchor. Dazwischen um 12.30: Nachrichten des Drahtlose« Dienstes. — 14.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. — 14.10: Aus München: Volksmusik. Ausqefühtt von den Mün chener Rundfunkschrammeln. — 15.00: Ter Erzähler. — 15.15: Ein lustiges Wettsingen der Jugend znm Beginn des JahreS. Jungmädel und Pimpfe im trauten Verein. — 16.00: Musik am Nachmittag. Nata Tuscher, Hans Wocke, Barnabas von Geczy. das Hevn-Quartett. oas Kleine Orchester des Reichs senders Berlin. — 18.00: Unentwickelte Tatsachen Ein Hörspiel von Eberhard Knhlmann — 18.30: Zur Unterhaltung. — 19.00: Feldzug in Polen. — 20.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes - 20.15: Otto Dobrindt spielt. - 21.10: AuS Miin- chen: Ritter vom hohen „c«> Beliebte Tenorarien. Peter Anders, das Rundfunkorchester, der Rundsnnkchor. — 22.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. Anschließend: Berichte. — 22.30: Heiterer TageSausklang. Kapelle Adalbert Lutter, Balalaikaguartett Boris Romanoff, Akkordionduo Schrader. — 24.00: Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. Anschließend bis 2.00: Nachtmusik. Dienstag, 2. Januar SLO: Aus München: Frühkonzert. Die Tanzkapelle de» Reichssenders München. - 8.20: Ans Köln: Morgenmusil. Das Kleine Orchester. Dazwischen um 9.00: Aus Köln: Politisches Kurzgespräch. — 10.00: Kunterbunt. Eine halbe Stunde für die Mütter und ihre Kleinen. — 10.30: Kleines Konzert. — 11.00: Znr Unterhaltung. Kapelle Fredcric Hippmann. — 12.00: Ein Hof als Vorbild in der wirtschastseigenen Fütterung. Ein Mikrophonbesuch im Havelland. — 12.10: Nus Frankfurt: — 12 00: Ans o-in,In- Pnltt»sck"S Knmgespräch. Anschließend: Ans Leipzig: Musik für die Arbeitspause. 14.10: Volkslieder und -tänze. Dazwischen: Der Erzähler. —- 15.30: Aus Hamburg: Nachmittagskonzcrt. Das Große Orchester des Reichssenders Hamburg. — 17.15: Aus Hamburg: Froh zu sein, bedars es wenig . .. Ein Gemeinschaftsabend der HI. in einem NSV.-Mütterheim. — 17.45: Mit klingendem Spiel. Musikzug der SA.-Standarte 6. — t9.45: Eine kleine Melodie. — A.15: Neue Soldatenlieder. Erdacht und gesungen in un seren Tagen. — 21.15: Die Begegnung. Ein Hörspiel von Joses Martin Bauer. - 22.30: Mar Trapp: Konzert für Orchest-- Nr. 2. Die Berliner Philharmoniker — 23.00: Polit Kurzgespräch. Anschließend: Abendkonrett.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)