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Wilsdruffer Tageblatt : 25.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193908258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19390825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19390825
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-25
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.08.1939
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srreMngen zur f.Verlelbigung" Englands "und nach britischer Ansicht des armen verfolgten Polens. Chamberlain wies var- auf hin, daß eine Verteidigungsmahnahme auch auf dem Gebiet der Finanzen getroffen worden sei, indem man nämlich den Diskontsatz auf 4 v. H. erhöht habe. Bei einem Bericht über den Besuch des britischen Botschafters Henderson beim Führer meinte der Premierminister, das; die bekannte Antwort die bri tische Stellungnahme vollständig mißverstehe. England ver suche nicht, eine besondere Position in Osteuropa zu erlangen und verlange auch nicht, daß Deutschland nationale Interessen opfern soll. Man könne aber nicht zustimmen — Chamberlain hatte tatsächlich den Mut, angesichts der englischen Ermunterung für die polnische Blutgier und Zerstörungswut, dies auszuführcn —, daß nationale Interessen nur durch Blutvergießen oder Zerstö rung gesichert werden können. Chamberlain machte noch den kläglichen Versuch, an Hand von Reden — weil Taten nicht zu verzeichnen sind — die Bereit schaft Englands zur Lösung der internationalen Ordnung zu beweisen. Dann sprachen der Labourabgeordnete Greenwood, ferner Sinclair und Lansbury, der Chamberlin den Rat gab, sofort nach Moskau zu fliegen, und schließlich meldete sich auch Eden, weiland Fachmann für „erfolgreiche" Außenpolitik, der er klärte, mit der Unterzeichnung des Paktes mit Rußland habe die deutsche Regierung den schwersten Fehler gemacht. Der Konservative MacMallan meinte, im Falle eines Krie ges würde die strategische Lage Englands viel schwieriger sein als 1914. Auf die langsam spitzer werdenden Reden der Parla mentarier erhob sich Chamberlain mit der Bitte, sich einig zu zeigen. Die von MacMallan noch erhabene Forderung auf em Kriegskabinett könne man doch nicht in diesem Augenblick in aller Oeffentlichkeit besprechen. Der Labourabgeordnete Beran fragte, ob die Regierung es nicht für möglich halte, mit Sowjet rußland zu irgendeiner Abmachung zu kommen, da die Verwirklichung der englischen Garantie für Polen sich ohne die Hilfe Rußlands sehr schwierig gestalten würde. Polen ohne einen Vertrag mit Rußland eine Garantie zu geben, sei ein schwerer Fehler gewesen. Der Antrag, die übliche Tagesordnung für die Bespre chung des Vollmachtgesetzes außer Kraft zu setzen, wurde ange nommen. Das Gesetz wurde schon veröffentlicht. Es soll dazu dienen, „die öffentlichte Sicherheit zu fördern, das Reich zu ver teidigen, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und jeden Krieg wirksam durchzuführen, den S. M. der König von Eng land unternehmen könnte." BeiSaWkMmidherzlos gleichbedeutend 2m Oberhaus gab Lord Halifax gleichzeitig mit Cham berlain eine Erklärung ab, die sich m den Grundlinien mit der Rede Chamberlain deckte und von noch brutalerem Unverständ nis für die herzzerreißenden Leiden deutscher Männer, Frauen, Kinder unter dem polnischen Vlutterror getragen wurde. Der Außenminister der imperialistischsten Macht der Welt sagte, daß Deutschland viele Länder Europas zu beherrschen versuche. Jedes Land, sagte der Minister u. a. weiter, müsse bestrebt sein, eine gerechte Behandlung seiner Minderheiten zu erhalten. Wenn es aber Grund zur Klage gebe, so sollte sie nicht zur Grundlage einer solchen Verbitterung der Atmosphäre gemacht werden, daß eine Regelung hundertmal schwieriger werde. (Augenscheinlich soll diese unklare Wendung der Rede besagen, vaß nicht die seit 1919 trotz deutscher Engelsgeduld und diplo matischem Entgegenkommen furchtbare Terrorisierung der Min derheiten in Polen, sondern das Reißen des deutschen Gedulds fadens erbittern müsse. — Die Schriftleitung.) Halifax machte weiterhin die seit zwanzig Jahren von England stets wieder holten Versprechungen, daß alles „fair und ohne Leidenschaft nachaeprüft" werden solle. Er wärmte ferner das Märchen von Len ständigen Polenverfolaungen in Deutschland auf (?!). In jeder Weise versuchte der. Leiter der mißratenen Außen politik des einst stolzen Weltreiches weiter, die Polen reinzu waschen und zu entschuldigen. Beide Häuser vertagten vorerst zum 31. August. Da kann man nur sagen: Armes England! Es gehört doch viel, sehr viel Verranntheit dazu, die Lage in Polen und vor den Toren Danzigs so stark zu verkennen. Dabei verwickeln sich die Leiter der englischen Politik in Widersprüche, die einem Halbwegs denkenden Schulkind auffallcn. Man könne nicht zustimmen, daß nationale Interessen nur durch Blutvergießen gesichert werden können, so sagt Chamberlain und steht nicht die polnischen Hebelgriffe, steht nicht die Politik der Gewalt, die England getrieben hat. Wer hat Deutschland vor 1914 emge- kreist, wer hat dem deutschen Volk unermeßliche Werte im Dik- tat von Versailles zerstört, wer kreist Deutschland heute ein — oder versuchte es? Und von welchen Interessen wird die englische Politik dabei geleitet? Vom Geschäft! Wir bezweifeln füglich, daß sie zur Zeit von nationalen Interessen geleitet wird. Es ist eines Weltreiches — das will doch England sein — «nwürdig, Raub, Mord und Terror, Mittel, wie sie Polen anwendet, nicht sehen zu wollen, ja sogar noch anzufachsn. Daß England nichts hinzugelernt hat, das sagen uns die jetzigen Reben erneut. »Gre-MMn bei Daladier md B-maet Politische und militärische Fragen Ministerpräsident Daladier hat sich mit dem Chef des Generalstabes der Landesverteidigung und dem Chef des Eene- ralstabes des Heeres, Colson, unterhalten. Anschließend hat er den französischen Botschafter in London und den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der Kammer empfangen. ' Außenminister Bonnet hat am Donnerstagnachmittag den englischen, den polnischen und den rumänischen Botschafter in Pans empfangen. MMMsion dm Moskau abgereifi - dtach und "ach beissen die Mitglieder der Militärmissto- "2" ^roIhntanmens unö Frankreichs in aller Stille die betreten hochgespannten Erwartungen "E^nhabcn. Jetzt sind zwei weitere Mitglieder, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, im Flugzeug via Stockholni von Zwar Flugkapitän Colier und Oberst Mffolini empfing die Generalstadschefs Mussolini hat, einer amtlichen Verlautbarung zufolge, die GencralstabSchefs des Heeres, der Kriegsmarine, der Luftwaffe und der Miliz zu militärischen Besprechungen empfangen. Anschließend hat der Duce mit Worten wärmster An erkennung den Generalstabschefs das Militärlreuz des Sa voyen-Ordens wegen ihrer Verdienste im spanischen Krieg überreicht. Neuiraüiäiswillen dsr Oslo-Giaaien Abschluß der Brüsseler Konferenz — Rundfunkansprache König Leopolds von Belgien Nachdem die .Konferenz der Oslo-Staaten in Brüssel am Mittwochabend abgeschlossen worden ist. haben die Vertreter von Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Holland, Luxemburg und Belgien in einer gemeinsamen Verlautbarung ihre Grundsätze aktiver Mitarbeit am internationalen Aus gleich in einem Geiste der Unparteilichkeit und der Unab hängigkeit erneut bekräftigt. Liebe zum Frieden, Entschlossen heit, sich nicht in einen Konflikt einzumischen, es fei denn für die Verteidigung ihrer bedrohten Unabhängigkeit, standen tm Mittelpunkt der Besprechungen. Die beteiligten Länder sind entschlossen, die Fühlungnahme ansrechtzuerhalten. König Leopold von Belgien bekräftigte in einer über den Rundfunk verbreiteten Ansprache namens der Oberhäupter der vertretenen Staaten die Grundsätze der Konferenz. Me Provokationen-neue Morde Wieder ein deutsches Flugzeug bei Danzig beschossen Die polnischen Provokationen und die Mordhetze gegen die Volksdeutschen dauern weiter an und zeugen davon, daß man mit aller Gewalt in Polen zum Kriege treibt. Nachdem erst am Mittwoch zwei deutsche Verkehrsflug zeuge von polnischen Flaks und Küstcnbatterien beschossen wurden, wurde am Donnerstag früh aus ein über Zoppot fliegendes Flugzeug von polnischer Seite wiederum scharf geschossen. Das Flugzeug konnte aus der Gefahrenzone in Richtung Danzig entkommen. Die Detonationen hinterließen schwarze Rauchwolken und in den Hauptstraßen Zoppots zer sprangen die Fenster. In den Anlagen und Straßen der Stadt liegen Sprengstücke, die von den polnischen Geschossen hcr- rühren. Vor den Augen der Ehefrau erschossen Auch aus den Gebieten jenseits der Grenze liegen wieder neue Schreckensmeldungen vor, aus denen die infame Mord hetze gegen die Volksdeutschen offenbar wird. Die vertierten polnischen Horden haben ihre Blutschuld durch neue Untaten vermehrt. So wurde der Volksdeutsche Paul Bruchala in der Nähe von Rogowo, als er mit seiner Frau auf daZ Feld ging, um Erntearbeiten zu erledigen, von einer Hord« junger Polen überfallen. Die polnischen Wegelagerer gaben schon aus wenige« Metern Entfernung mehrere Pistolenschüsse ab. Bruchala wurde am rechten Schenkel und an der Hüfte verletzt uni stürzte zu Boden, worauf ihn ein weiterer Schuß aus uw mittelbarer Nähe in das linke Auge traf und den sofortige« Tod hcrbeiführte. Als die Mörder sich von dem Erfolg ihres verbrecherische« Ueberfalls überzeugt hatten, entfernten sie sich eilig, ohne sich weiter um ihr Opfer zu kümmern, in Richtung aus Rogowo Die Frau Bruchalas war von den polgischen Banditen roh neiseitea-tto-'-'n ..AHr w^den euch alle ansrotten!^ brüllte einer der Aufständischen der unglücklichen Fran noch zu, die noch immer nicht glauben konnte, daß ein bestialischer Mord ihr den Mann geraubt Halle. Die Frau des Er mordeten erwartet in fünf Monaten ein Kind. M Knüppeln und Settengewehren gemordet Zwei deuischbewutzte Männer mutzten wieder ihr Leben unter den Mordwaffen polnischer Aufständischer lassen. Der arbeitslose Schlosser Emil Mielce, den die Polen bereits vor sechs Monaten brotlos machten, befand sich in den Abend stunden des vergangenen Mittwochs aus dem Wege in seine Wohnung, als eine Horde von mit Knüppeln und Seiten- gewehren bewaffneten Aufständischen, die durch die Straße zogen, Plötzlich mit lautem Gebrüll hinter ihm herjagten. Mielce, der erst vor vierzehn Tagen bei einem Ueberfall eine Schnltcrverletzung erlitten hakte, versuchte sofort zu flüchten und in der Wohnung des Volksdeutschen Paul Wabroda Zu flucht zu finden. Er erreichte auch das wenige Straßen ent- fcrnte Haus Wabrodas, wurde jedoch schon im Haussiur von oen Aufständischen eingcholt und durch einen Schlag mit einem Knüppel zu Boden geworfen. Einer der Aufständischen stach vem am Boden Liegenden das Seitengewehr in den Hals. Die Waffe traf die Halsschlagader, und Minuten darauf war Mielce tot. Wabroda, der aus dem Wohnzimmer auf den Flur ge stürzt war, wurde ebenfalls sofort von den Unmenschen ange- fallen und durch zahlreiche Stiche tödlich verletzt. Die Frau Wabrodas, die aus dem Hof in das Haus eilte, sah nur noch, wie die polnischen Mörder eilig flüchteten. * Deutschlands Geduld hat Grenzen Die Beschießung deutscher Flugzeuge durch Polen sind offenkundige Provokationen. Nachdem unsere Flugzeuge bereits den Weg über die Ostsee nehmen, um nicht polnisches Gebiet zu berühren, versucht man nunmehr, wie die Feuer- Überfälle deutlich erkennen lassen, auch Ostpreußen auf dem Seewege vom Reiche abzuschneiden. Die Polen bekunden da mit, daß sie sich bereits im Kriegszustand mit Deutschland befinden. Jedenfalls lassen ihre Handlungen darauf schließen, daß sie auch den letzten Moment zur Besinnung und zur Umkehr verpassen werden. Deutschlands Geduld hat einmal ein Ende, und ungestraft tritt man nicht deutsches Recht und die Freiheit. Deutscher mit Füßen, das mag sich Polen sagen lassen. Den Hintermännern in London und Paris aber sei wiederholt testiert, daß dis ganze Schuld für Polens Kriegs wahnsinn bei ihnen liegt. Ohne die Aufhetzung von englischer und französischer Seite hätte sich wohl Polen niemals so weil gegen Deutschland hervorgewagt. Aber die verantwortungs losen Einkreiser der westlichen Demokratien haben Polen systematisch als Rammbock gegen Deutschland herausgestellt, und ihre Absicht war es vom ersten Tage an, auf diese Weise Deutschland zu provozieren. Feuergefecht auf deutschem Boden Unerhörte Grenzverletzung polnischer Soldaten Im dcutsch-polnischcn Grcnzabschnitt bei Mako sch»» hat sich ein schwerer Grenzzwischenfall ereignet. Polnische Grenzsoldaten betraten bei ihrem Streifengang in provo zierender Weise deutschen Boden. Als sic sich trotz Aufforderung nicht dazu bequemten, auf polnisches Gebiet zurückzukehren, machten die deutschen Be amten von ihrer Waffe Gebrauch. DaS Feuer wurde von den Polen erwidert, so daß cs zn einer regelrechten Schießerei kam. Bei dem Kugelwcchsel wurde ein polnischer Soldat, der sich aus deutschem Boden befand, schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefrrt werden. Auf deutscher Seite gab es ebenfalls einen Schwerverletzten. Die unerhörte polnische Grenzverletzung hat in der Be völkerung größte Erregung hervorgeruseu. Grenze nach Danzig abgenegell Güterwagen und Kähne angehalten Seit den Morgenstunden des Donnerstag sind von de« Polen sämtliche für Danzig bestimmten Waggons mit Ware« in Dirschau angehalten worden. Wcichselkähne wurden eben falls in Dirschan festgehalten. Eine fernmündliche Verbindung mit Gdingen Ivar nm Donnerstag nicht mehr herzustellen, da man sich auf polnischer Seite weigerte, die Gespräche anzuneh men. Daraushin hat auch Danzig den Post- und Fernsprech verkehr mit Gdingen, eingestellt. Auch nach verschiedenen a»de- ren Orten Polens konnte heute leine telephonische Verbin dung erreicht werden. Um 11 Uhr mittags schloß Polen nach einer Meldung-des „Danziger Vorposten" die Grenze nach Danzig regelrecht. Wie die Bevötterung dentt Der Höhepunkt der Verwirrung wurde erreicht, als die Militärbehörden die Taxen und Privatwagen beschlagnahmten, um ihre Truppentransporte durchzuführen. Der Stimmungsumschwung bei der polnischen Bevölkerung selbst ist charakteristisch. Während man noch vor einigen Tagen damit rechnen mußte, wenn man Deutsch sprach, keine Antwort zu bekommen oder womöglich angepöbelt zu werden, wurde einem heute in den Restaurants, in den Hotels und auf dem Flughafen zuvorkommend auf Deutsch geantwortet. Man sagte zwar, „man wäre bereit", aber jedes Gespräch endete doch mit der merkbaren Hoffnung, daß vielleicht „auf irgendeine Weise" der Krieg noch vermieden werden könnte. Das persönliche Verhalten der polnischen Bevölkerung bil dete heute einen merkwürdigen Gegensatz zu den wilden Kriegs tiraden der polnischen Presse. EMMernde Szenen In vielen Orten Ostoberschlesiens spielten sich erschütternde und herzzerreißende Szenen ab. Die Mobilmachung wirkte auf die an sich schon seit längerer Zeit beunruhigte Bevölkerung wie ein Keulenschlag. Viele Männer, die nicht die geringste Lust dazu verspüren, ihr Blut für eine verlorene Sache aufs Spiel zu setzen, versuchten, der Aushebung zu entgehen und sich zu verbergen. Die Gendarmerie- und Pouzeibeamten führten daraufhin sofort eine regelrechte Jagd nach ihnen durch, und wo sie ihrer habhast wurden, trieben sie sie zu Scharen, fesselten sie aneinander und hetzten sie wie Verbrecher durch die Straßen zu den Kommandostellen. , panische Angriffspläne gegen Gleiwih? Ostoberschlcsien befindet sich seit den letzten Stunden tn einem regelrechten Kriegszustand. Auf Anordnung der Militärbehörden sind sämtliche Schul- nnd Versammlungs- räume mit Militär belegt worden. Die Grenzorte sind mit Truppen vollgestMt, und ständig treffen neue Truppen - trau Sporte ein. Alle Personenkraft- und Lastkraftwagen sowie Krafträder sind von den polnischen Militärbehörden für ihre Zwecke be schlagnahmt worden. Frauen und Kinder und selbst ge brechliche Leute sind zu Schanz- und Befestigungs arbeiten eingesetzt worden. Die Belegschaften der ein zelnen Industrieunternehmen müssen ebenfalls gruppenweise zu diesen Arbeiten antreten. In vielen Ortschaften ist es den Bauern verboten, auf ihre Felder und in die Wälder zu gehen, wo fieberhaft an Befestigungen gearbeitet wird. Besonders intensiv werden die Arbeiten in dem Abschnitt um Nicolai durchgeführt. In diesem Abschnitt ist auch die größte Truppenkonzentration festzustellen. Die hier angelegte Stellung mit Richtung auf GleiWitz kann unmöglich als Verteidigungslinie angesehen werden, sondern stellt in ihrer ganzen Bauart und in ihrer strategischen Lage eine klare Aus fallstellung des polnischen Militärs nach Gleiwitz zu dar. Aus «Meese Netmü. (Nachdruck der Lokalberichte, auch auszugsweise, verboten.) Wilsdruff, am 24. August 1969. Spruch des Tages Gemächlich mag der Wurm im Staube liegen; Ein edles Herz muß kämpfen und wird siegen. Theodor Körner. Jubiläen und Gedenktage 26. August 1666: Der niederländische Maler Frans Hals gest. 1806: Der Buchhändler Johann Philipp Palm zu Braunau am Inn auf Befehl Napoleons I. erschossen. — 1813: Sieg Blüchers über die Franzosen an der Katzbach; Theodor Körner fällt bei Gadebusch. — 1915: Eroberung von Brest-Litowsk durch die Bugarmee. — 1915: lbis 1. September) Beginn der Schlacht bei Komoröw. — 1921: Der Schriststeller Ludwig Thonia in Rottach gestorben. Sonne und Mond: 26. August: S.-A. 4.59, S.-U. 19.04; M.-U. 1.31, M. A. 17.04 Jeder Volksgenosse mutz Mitglied der NSV. werden Fm Saale des Weißen Adlers fand gestern abend eine Sitzung der Politischen Leiter und der Amtswalter der NS.- Volkswohlfahn statt, die der Vorarbeit für die neue Mit gliederwerbung für die NSV. galt. Ortsgruppenleiter Voigt wies mit Stolz darauf hin, daß unsere Ortsgruppe bei den Sammlungen für das Winterhilfswerk immer mit an erster Stelle im Kreis Meißen gestanden habe, daß hier also jeder seine Pflicht getan habe. Nicht so gut sehe es auf dem Gebiete der NSV. aus; der noch mancher Volksgenosse fernstche, der ihr angehören müsse. Doch diese Erscheinung sei im ganzen Kreis Meißen vertreten. Sic zu beseitigen, sei aller Pflicht, damit der Kreis Meißen auch in dieser Beziehung die ihm gebührende Stellung einnimmt. Auf Vorschlag des Kreisamts leiters Pg. Brünger habe Kreisleiter Pg. Böhme, MdR., für diese Tage eine durchgreifende Werbungsaktion angeordnet, die gemeinsam von den Amtsträgern der Partei und der NSV. durchgeführt wird. Als Ziel sei die von anderen Gemeinden bereits erreichte Zahl von 20 Prozent der Einwohner als Mitglieder der NSV. gesteckt. Dies bedeute für Wilsdruff dir Neuwerbung von über 200 Mitgliedern. Das sei gewiß ein hohes Ziel, aber es müsse erreicht werden. Wenn auch der Zeitpunkt der Werbung auf den ersten Blick nicht gerade günstig erscheine, so sei doch das große politische Geschehen dieser Tage ein gewaltiger Aktivposten für die Werbung. Man solle nur richtig bedenken, was der Führer wieder geleistet habe, und komme ganz folgerichtig darauf, daß man ihm da für danken müsse. Das gelte nicht nur für die Parteigenossen, die ja schon alle in der NSV. sind und auch sonst. Kraft, Zeit und Geld für die Volksgemeinschaft opfern, sondern für alle Volksgenossen. Auch sic müssen zeigen, daß sie wirklich ge willt find, für den Führer und für Großdeutschland einzu stehen. Es dürfte kaum schwer fallen, auch den letzten Volks genossen von dieser Notwendigkeit zu überzeugen. Wer den ge ringen monatlichen Beitrag aufbringe und trotzdem nicht bei trete, der stelle sich außerhalb der Volksgemeinschaft und müsse die Folgen tragen. Nachdem Ortsgruppenleiter Voigt die Anwesenden aufgefordert hatte, sofort mit der Arbeit zu be ginnen und sie energisch zu betreiben, gab Amtsleiter Leh mann die einzuhaltenden Termine bekannt und verteilte die notwendigen Unterlagen. Volksgenosse, der du noch nicht der NSV. angchörst: laß dich nicht ewig betteln, wenn die Werber zu dir kommen, gib freudig dein Scherflein als Mitglied der NSV.. es hilft die Not der Aermsten lindern! Eine nicht alltägliche Zimmerarbeit kann man auf dem Werkplatz der Firma Hermann Burkhardt beobachten. Balken von 36X28 cm Stärke werden aufeinandergelegt und verankert, um eine Brücke von 43 Meter Länge herzustellen, welche bei Stollberg über die Autobahn führt und dem Fuß gängerverkehr dienen foll.
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