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407 LLSk^»^Ä«r«^iÄS»kSNkErvÄ^S»«««L»?S«k?«««0«lM> Sonnenbrand und' Rütz erschien ihm das Gesicht saht mrd verfallen... Auf dem Gutshof waren nur einige Mägde und ern Knecht. Sie hatten alles Vieh in die nahen, höher ge legenen Koppeln gebracht. Das Wasser schoß über den Hof und in Bächen durch den Park. Reinerz war nicht in Kornblumenblau und Pumps, sondern in Stiefeln und Strickweste. Wo sich das Wasser staute, sprang alles zu, um Lust zu schaffen. Reinerz kommandierte — heute würde keine Durchlaucht mehr zu Besuch kommen . . . Das Tal! An den Baustellen ging es noch. Dr. Rahn war sehr vorsichtig gewesen und hatte das Flußbett gerade, tief und breit gezogen. Aber im Dorf staute sich das Wasser zu einem See und druckte zurück. Dabei war das Ende der Flul nicht abzusehen... In der schmutziggelben Flut stürmten Baumstämme heran, ausgerissene Bäume, zersplitterte Baumkronen, wcgaeschwemmtes Bauholz. Immer wieder stauten sich die Trummer zu neuen Wider ständen. — Die Arbeiter mühten sich, die Stämme heraus zuziehen oder fortzustaken. Der Kraftwagen mit den Siedlern hatte auf dem Hof kaum gehalten. Jeder Mann würde im Tal gebraucht! Das genügte. Patschke warf den Gang hinein. Reinerz starrte einen Augenblick dem Wagen nach. Wie hatte «er Herr von Nauroth bloß ausgesehen? — Auf der etwas höher liegenden Straße am Talrand spurte der Wagen schon mit den Rädern im Wasser. Im ganzen Tal aber schäumte die gelbe Flut abwärts . . . Im Dorf aber war ein heilloses Durcheinander. Ge schrei, sinnlose Rufe empfing die geschloffene Abteilung. „Aussteigen! Die Häuser schützen!" Nauroth übersah so fort die Situation. Nein, die Leute verzetteln, das hatte keinen Zweck! Die Häuser im Tale standen'bis über die Fenstersimse im Wasser. Männer mühten sich, die heran sausenden Stämme abzulenken. Wenn es nicht gelang, bebten die Mauern im Anprall. Dabei hinderten sich die Männer gegenseitig in ihrer Aufgeregtheit. Zehn Gehöfte standen im Wasser, — die Frauen und Kinder, das Vieh waren in Sicherheit. Es mußte ein Punkt sein, wo die neuen Helfer sinnvoll eingesetzt werden konnten. Endlich gab einer klare Ant wort. Der Baron und die meisten Leute wären am Straßendamm, der das Tal schneidet, dorfabwärts. Die Flutbrücken schafften es nicht mehr, und von da an staue sich das Wasser zurück. „Los Patschke!" Unvermindert rauschte der Regen. Ja, es schien, als habe das Gebirge die Gewitterwand zurückgeworfen. Am Dorfausgang kämpfte sich Dr. Harat ihnen entgegen. „Nauroth, Mensch, dich schickt der Himmel. Ich rufe Dr. Rahn an — wir müssen sprengen! Halte deine Leute zusammen! Gut, ihr habt Schaufeln und Hacken mit. Schau dir das dort an — und du wirst wissen, was du zu tun hast. Ich komme sofort zurück." Wolf Dienhoff zog eben seine Gutsleute und die Bauern vom Straßendamm zurück. Man hatte bis vor wenigen Minuten die Weiseritz- und Flutbrücken immer wieder sreibekommen und auf ein Sinken des Wassers gehofft. Jetzt überflutete es den Damm, die heranschießenden Stämme drohten die Männer in den Strom zu reißen. Die Leute waren von den Anstrengungen erschöpft und sahen mutlos in die reißende Flut. Da kämpfte sich der schwere Kraftwagen heran. Nauroth sah sofort: Eine Sprengung war auf der anderen Seite möglich, wo sich der Straßendamm noch über das Wasser hob. Nauroth und Harat wußten, daß sie sich aufeinander verlassen konnten. „Patschke — wir müssen gleich hinüber. Wird es der Motor schaffen?" „Er muß, Herr Nauroth!" Die Siedler wurden ver ständigt, abzuspringen und sich am Wagen festzuhalten, Wenn es nicht vorwärts gehen würde. Patschke nahm den ersten Gang. Die Bauern standen mit offenem Munde. Was sollte das geben? Nauroth winkte dem Baron be ruhigend zu, der kotbespritzt und völlig durchnäßt henam- kam. „Bleiben Sie mit Ihren Leuten hier, Dienhoff, wir müssen hinüber . . der aufbrüllende Motor verschlang jedes weitere Wort. Patschke hing am Steuerrade — der Schweiß lief ihm vor Anstrengung von der Stirn. Nauroth half ihm. In der Mitte des Dammes schien es, als wollte der Wagen versinken. Leerlauf, Einknppeln — der Motor heulte auf — weiter ging es! Noch fünfzig Meter, dann war es geschafft . . . — Inzwischen hing Harat am Telephon des Gemeinde vorstehers, ließ den Oberingenicur schimpfen. „Verfluchte Schweinerei! Ta oben scheint ja der halbe Wald ^nllvurzell. — es kommt mehr Holz als Wasser! Sprengen soll ich? Sie grüner Jäger — wenn ich i» Wasser sprengen will, wird doch das Pulver naß . . ." „Na — da krepieren Sie in Ihrer hölzernen Uebe» schwemmung! Aber nun freu ich mich über jeden Meter Bauholz, der hier vorbeikommt! Jetzt aber spreche ich mit dem Pionier Rahn! Den soll der Teufel holen, wenn er nicht sofort seine Pflicht tut . . ." „Quatschense nich, Harat — meine Leute sind schon längst unterwegs! Ich wollte eben losorgeln und nu halten Sie mich hier unnötig auf. . .!" Atemschöpfend sah Harat, wie vom Draakehause herab Evelyn und Traube, gefolgt von Leute» mit Tragbahre«, zu Tal eilten, Verwundeten zu helfen, hilflose Sinder unter das schützende Dach des Draakehauses zu schaffe«. In dieser opferbereiten Stunde eroberte Ohm DraakeS Enkelin sich das Recht, das Weiseritztal Heimat nennen zu dürfen. Die Siedler arbeiteten schon fieberhaft an den Spreng löchern, als Dr. Rahn die klitschige Straße herunterraste. Es war nicht zu begreifen, wie er das machte. Zweimal stand die Maschine fast quer — dann lag er endgültig im Straßengraben. Er stellte den Motor ab, kn« fluchend und hinkend herbei. — Hinter ihm kam ein Lastwagen vorsichtig über die Höhe getastet. — Als Rahn herankam, blinzelle er und erksnute den ehemaligen Jäger Nauroth. „Ei du schwar-S-raunes Mädchen, trau dem Feldjäger nicht. . ." kväbdl er — schlug sich aber plötzlich auf den Mund. Wie Hain Harat gesagt? Hm —! „Verdammt nasse Gegend —" er starrte Naurath ins Gesicht, „Tag — aber Menschenskind, Brandwunden bei diesem Wasserverbrauch? Hörnse mal, Sie gehüo« k- die Revierstube . . ." „Tag, Rahn — ist's so recht?" Nauroth zeigt« «ruf die Stelle, wo die Siedler wie die Maulwürfe i« 8» Erde gruben. Der Ingenieur trat lmnu. (Fortsetzung folgt.) Fel- «n- Garten. gestellt, befriedigt aber nachher der Anblick eines solcher Baumes selten; besser wirkt meist schon ein seitwärts ans Haus gestellter Baum. Besonders schön ist abei doch Wohl die Wirkung dann, wenn die Senkrechte des Baumes die waagerechte Gebäudelinie in zwei ungleich, Teile trennt. (Vgl. Abbildung.) Strebt das Gebäude da gegen hoch hinauf, so wird eine breite, massige Kron aus nicht zu hohem Stamm (wie Kastanie, Buche, Linde Eiche) dazu in günstigen Gegensatz treten. Im übriger sind bei der Wahl des Baumes und seines Standortes auch stets die persönliche Vorliebe und örtlichen Eigen heilen in Betracht zu ziehen, vor allem aber auch Schatten wmß Sluungesährdung, Bodenarund und anderes mehr Ein Umstand jedoch, der von vornherein beim Pflanzen solcher Bäume zu bedenken ist aber oft vergessen wird, betrifft deren künftige Schauwir- kungbeimGebäude. Und da ergibt sich nun immer ein« angenehme Wechselwirkung zwi schen Hans und Baum durch Gegensatz. So fordert z. B. die betonte Waage rechte eines lang gestreckten Hauses eine ebenso ein drucksvolle Senk rechte, also einen hochstrebenden Baum (Pappel Welchen Baum vor welches Haus? Gehört die Gartenseite des Hauses in erster Linie dem Obstbaum, so sollten Straßen- und Hoffeite den Waldbäumen Vorbehalten sein. Denn diese sind wider standsfähiger, anspruchsloser, wirkungsvoller — und auch nützlich als Schatienspender, Windschutz und Bienen weide. Solche Bäume zu pflanzen, ist eine Aufbauarbeit; denn dies geschieht natürlich aus lange Sicht. Für jede gegebene Lage gibt es da eine ganze Anzahl verschiedener Bäume, so daß hierbei schließlich die persönliche Vorliebe entscheiden kann. Tanne, Fichte Birke). Mtter vor das Gebäud,