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SIS „LminsrMr Zcnirum Die,Gegenrevolution' - Anschlag aus Stalin - Geständige Angeklagte Die Anklageschrift gegen Nikolajew, den Mörder Kirows, und 13 seiner Genossen wird jetzt von der Telegraphenagentur der Sowjet union veröffentlicht. Die Angeklagten werden der Gegenrevolution und des politischen Mor des beschuldigt. In der Anklageschrift beißt es, datz im Laufe der Untersuchung festgestellt worden sei, datz die Terroristen aus ehemaligen Anhängern der Sinowjew-Gruppe bestanden und die Bezeich nung „Leningrader Zentrum" geführt hätten. Die führende Rolle in dieser Gruppe habe Katalhnow innegehabt, der vor seinem Ueber- tritt zur Opposition Sekretär der Parteiorga nisation der Jungkommunisten im Viborger Bezirk Leningrads gewesen sei. Die Terrori sten, die größtenteils 30 bis 35 Jahre alte Stu denten und Angestellte seien, werden als Ver treter der Jugend bezeichnet. Ein Teil dieser Leute habe einen Anschlag auf Stalin vorbereitet. Nikolajew sowie seine Genossen hätten gestan den, daß Nikolajew mit Wissen Katalhnows kjuen ausländischen Konsul in Leningrad einige Male aufgesucht habe. Nähere Angaben über den Konsul werden nicht gemacht, sein Name ist mit 16 Punkten, der seines Landes mit 12 Punkten angegeben. Nikolajew, der ein überzeugter Anhänger der Intervention aus ländischer Machte gewesen sei, habe auch dem ausländischen Konsul seine Betrachtungen dar über vorgelcgt. Der Konsul habe ihm 5000 Rubel gegeben, von denen er 1500 an Kata- lynow weitergegcben habe. Nikolajew habe dieselben Ziele verfolgt wie die weißrussischen Emigrantenorganisationen im Auslande. Er habe die Ermordung so durchführen wollen, daß es ausgesehen hätte, als ob es sich um einen einzelnen Terrorfall handle, um damit me Organisation zu decken. Der Angeklagte Schazki habe ebenfalls den Auftrag zur Er mordung Kirows gehabt. Als Führer der Terrororganisation werden genannt: Katalhnow, Schazki, Ruma- janzew, Mandelstamm, Mjasnikow, Lewin, Sosstzki und Nikolajew. Alle Angeklagten mit Ausnahme von Schazki haben sich für schuldig erklärt. Sämtliche Angeklagten werden nach Verordnungen des Zentralvollzugsausschusses vom 10. Juli und 1. Dezember d. Z. dem Mili tärkollegium des Obersten Gerichts der Sow jetunion zur Aburteilung übergeben. Nach einem weiteren Erlaß des Zentralvoll zugsausschusses müssen die Todesurteile 24 Stunden, nachdem die Anklageschrift den An geklagten zugegangen ist, vollstreckt werden. Die Verbindung mit Trotzki Wie ergänzend gemeldet wird, soll von dem Bruder des Mörders, Peter Nikolajew, eben falls ein Geständnis abgelegt worden sein, das besagt, Leonid habe ihn in alle Einzelheiten des Komplotts eingcweiht und gestanden, das einzige Mittel, die Sowjetherrschaft zu stürzen, würde der Angriff einer auswärtigen Macht sein. Er, Leonid, würde dazu bereit sein, die sen Angriff mit vorbereiten zu helfen. Leonid hätte sich selbst erboten, auch Verbindung mit dem in Frankreich im Exil lebenden Trotzki hcrzustellen. Er habe auch tatsächlich Briefe der Verschwörergrupe an Trotzki befördert. Trotzki soll bereits von feiten der Pariser Regierung auf Vorstellungen der Sowjet- regicrung hin streng verwarnt worden sein, damit er nicht des Ashlrechts verlustig gehe. Moskau sucht Schätze Das Pariser ,,Journal" bringt ein sensatio nelles Gerücht über ein Angebot der Sowjet- regierung an die im Ausland lebenden Russen. Die Sowjetregierung soll den Flüchtigen 40 V.H. derjenigen Schätze versprochen haben, die von diesen während der russischen Reva- 4 SS. zahrzmg Freitag, den 28. Dezember 1834 nachmittags 1 N. 301 Ä 28. V i den, sind Unsinn. Sie haben zum Beispiel den Eindruck erweckt, als ob die Juden in Deutschland beinahe das Leben gehetzter Tiere führen. Aber in deutschen Hotels und Gast stätten habe ich oft fröhliche und festlich ge stimmte Gesellschaften von deutschen Juden ge sehen, die lern Merkmal der Unsicherheit oder des Leidens zeigten. Ich halte das heutige Deutschland nicht nur hinsicht lich seiner Möglichkeiten, sondern auch tat sächlich für die stärkste Macht des euro päischen Festlandes, denn was an materieller Ausrüstung mangeln mag — und dies dürft« nur wenig sein —, wird mehr als ausgeglichen durch den groß artigen Geist der Nation und ihr ungemeines Vertrauen zu ihrem Führer. Wir haben keinen Grund zum Streit mit diesem Volk. Wenn erst einmal einige der schlimmsten Ungerechtigkeiten der Friedens regelung beseitig sein werden, wird es keinen Grund mehr geben, weshalb Europa nicht auf Jahre--hinaus in vollem Frieden leben sollte. Wir und die Deutschen sind bluts verwandt, wie Herr Hitler einmal zu mir sagte. Unsere Nationen haben einander nun einmal bekämpft, während sie kn vielen Feld zügen treue Verbündete waren. Wenn Deutsch land und Großbritannien nach einer Entfrem dung von mehr als 20 Jahren wieder zusam- Menkommen könnten, würde sich für Leide eine neue Aera der Wohlfahrt eröffnen. Es wird niemals eine bessere Gelegenheit geben als jetzt, da alle Kraft und Energie dieses glän zenden Volkes in einer einzigen starken Hand zusammengefaßt sind. Wenn wir im Jahre 1935 diese bessere Stimmung zwischen diesen beiden Ländern zustande bringen können, dann wird das kommende Jahr eines der glücklich sten Jahre in der Geschichte der Menschheit werden. Dar Ranlenderaer raaeblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhauptmannschast Flöha und der ötadtrats zu zrantenderg behördltcherseltr b-stimmt-Bl-tt An,«ig»npr«is: I Millimeter Höhe einspaltig l— 22 mm breit) 4 Pfennig, im RcdaMonSieil l--- 72 mm breit) 2V Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Mir Nachweis und Vermittlung 28 Pfennig Sondergrbühr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Auftraggeber tu einer Anzeige und bei Platzvorfchriften Aufschlag. Bei größeren Austrügen und im WIederhalungSabdruck Er- mößigung nach feststehender Staffel. wieder mit Hoffnung erfüllt, deutschen Augen ' den Glanz des Mutes und Selbstvertrauens gegeben und diese mächtige Nation begeistert, so datz mau sich in ihrer Mitte wie in einem riesigen Kraftwerk fühlt? Die Antwort lautet: Hitler. Ohne Hitler wäre nichts von alledem geschehen. Während der vergangenen Woche habe ich mehrfach Gelegenheit gehabt mit diesem einzig artigen Führer feiner Landsleute zu sprechen und ihm zuzuhören. Es Regt etwas in Hit lers Persönlichkeit eingeprägt. Seine Augen haben eine bemerkenswerte magnetische Kraft. Seine tiefe Stimme ist eindrucksvoll und über zeugend. Aber hinter dem äußeren Bilde eines Mannes, der sich bereits in der modernen Geschichte ^Europas so entschieden eingezeichnet Hatz spürt man die Kraft seiner Ueberzeugung, daß er eine ihm vom Schicksal gestellte Aufgabe erfüllt: Deutschland wieder auf seine Füße zu stellen. Hitlers strengster" Kritiker wird schwerlich leug nen, daß er bei diesem Werk Leverts «in sehr großes Maß an Erfolg erzielt hat. Das geeinte selbstvertrauende Deutschland von heute läßt sich mit dem zerrütteten unglücklichen Deutschland, das er bei der Machtübernahme im Januar 1933 rorfand, ebenso wenig ver gleichen wie ein aufsteigender Adler mit der zerbrochenen Eierschale, aus der er hervor ging. Begreifen wir Engländer, was diese Ge nesung bedeutet, oder ist unser Urteil noch immer getrübt von den Zerrbildern aus Vorurteil und Propaganda? Beinahe alle Nachrichten über das national sozialistische Regime, die sogar in unseren ver- antwortlichsten Zeitungen veröffentlicht wer- Das intefltgenteste, fleißigste, edelste and avgehiirtefte «ofl der West Rotyermere vewunvert ven Muffaywung NeutfWöand« fett Vee MraMtees»e»funa Dar Tap-Natt -rsch-tn, on pd-m W-rttag- Mona««-»eMgSpretS: t.«« Mt. v-> Abhol««, In d-n Aurpapkstelicn bei LandgkbUUS la Psg. mchr, bei Zulragung Im Stadtgebiet IS Pfg., Im Landgebiet 20 Pfg. »olenlohn. Wochenkarten so Psa.. Einzelnummer 1«Pfg., Tonnabendnummer 20 Pfg. «oM»,<«outo! Leipzig 2820t. Gemrindegirokonlo: Frankenberg. Fernsprecher st. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. lution auf russischem Boörn vergraben unö versteckt worben seien, wenn sie diese Verstecke der Sowjetregierung angeben würden, so datz die Schätze zutage gefördert werden könnten. Das Blatt hat sich an den in Paris leben den früheren russischen General Miller ge wandt und ihn um Auskunft gebeten. Gene ral Miller erklärt, er habe von anderer Seite nichts über derartige Absichten erfahren und glaube nicht daran. Außer materiellen Schätzen hätten die nach der Revolution geflüchteten Russen auch ideelle Schätze versteckt, nämlich die Fahnen der zaristischen Regimenter, die die Sowjets nie bekommen würden. Im übrigen glaube er nicht an die Ver tragstreue der Sowjetruffen. Wenn sie auch den russischen Flüchtlingen 40 v. H. der Schätze versprächen, würden sie doch nach Auffindung irgendeinen Vorwand benutzen, um die Be schlagnahme anzuordnen. „Deutschland ist das neue Sparta" London, 28. 12. (Funkspruch.) „Daily Mail" veröffentlicht eineu aus München über sandten Weihuachtsaufsatz ihres Besitzers Lord Rothermere, kn dem dieser den Eindruck, den er offenbar von dem neuen Deutschland und feinem Führer empfangen Hatz m beredten Worten schildert. Er sagt u. a.: Wunder werden vom Glauben gewirkt. Die Deutschen haben einen neuen und starken Glauben gefun den. Dieser Glaube hat das Wunder zu stande gebracht, die Berge von Schmierigkei ten zu versetzen, die ihren Weg zur nationalen Genesung versperrten. Aber er hat noch mehr zustande gebracht. Er hat Deutschland eine neue Seele gegeben. Die letzten zwei Jahre Laben hier einen politischen Prozeß begleitet, der so tief und so weitreichend in seinen Wir kungen ist, wie die große französische Revolu tion. Ein solcher Wechsel in der Wesensart eines Volkes in seinen inneren Verhältnissen, m seiner internationalen Stellung und sogar in dem einfachen Auftreten der Einzelnen ist niemals zuvor in der Geschichte tn so kurzer Zeit vollbracht worden. Deutschland ist das neue Sparta. Der gleiche Geist nationaler Disziplin und Selbstaufovfe- rung, der ein paar tauschend Einwohnern einer Reinen griechischen Stadt einen dauernden Platz in der Geschichte erwarb, wird hier von 67 Millionen Menschen von neuem be währt, die in mancher Beziehung das intelligenteste, fleißigste, edelste und abgehärtetste Volk der Welt sind. Menn eine ganze Generation unter dem nationalsozialistischen System groß geworden fern wird, wird Deutschland eine Nation von einer Art Uebermenschen sein Welcher Zauber hat die deutschen Heiden « ÜlM Kis LUI» Lager gegangen. Diese Zahl sei verschwindend klein. Trotzdem hoffe der Frauenarbeitsdienfl aber dennoch ein Stück Weg zum Nationalso zialismus gebaut zu haben. Im nächsten Jahre werde man weiter mit den Mädels in die Siedlungen und Bauerndörfer und in die Elendsviertel der Industriestädte gehen und dafür sorgen, daß die Mädels nach der Schule des Arbeitsdienstes ihren Weg innerhalb des Volkes wissen werden. Aast 2000 Krtegsopfer-Siedlungsbauten Die NS.-Kriegsopferversorgling stellte zu Beginn des Jahres 1934 für dieses Jahr die Errichtung von 1000 Frontkämpfer-Siedler stellen in Aussicht. Dieses Versprechen ist nicht nur gehalten, sondern durch die Tat nahezu verdoppelt worden. Die Zahl der im Jahre 1934 von der NS.» Krirgsopferdersorgung errichteten Siedlungs häuser beträgt rund 1800. Den größten Anteil daran haben die Kur mark mit 340 Häusern und Bayern mit 312 Häusern. Auf die Nordmark entfallen 222, auf Sachsen 215, auf Ostpreußen 196, auf Rheinland-Westfalen 142, auf Schlesien 100, ruf Hessen 76, auf Niedersachsen 74, auf Mit teldeutschland 62 und auf Baden 40 Häuser. Wie Dr. Schneider-Berlin in den Veröffent- iichungcn der NS.-Kriegsopferversorguna fest stem, war es gerade im Jahre 1934 geboten, innerhalb der wirtschaftlichen Grenzen der NSK^N. besonders vordringliche Gebiete bei der Siedlung zu bevorzugen. Diese Rücksicht nahme sei auch für das Jahr 1935 notwendig, wo es eine vordringliche Aufgabe sein werde, besonders an die Brüder von der Saar, die dann in die Reichsgrenzen zurückgekehrt sein würden, zu denken. Der Reichskriegsopferfüh rer sei gewillt, das Sicdlungswerk auch im Jahre 1935 mit aller Kraft fortzusetzen. Mzer Tagessplegsl Verhandlungen Zwischen Vertretern der deutschen und der schwedischen Regierung haben jetzt zum Abschluß von Vereinbarungen ge führt, die im wesentlichen das bisher geltende deutsch-schwedische Zahlungsab kommen vom 28. August verlängern. Wie der „Berliner Lokalanzeiger" von zu ständiger Seite erfährt, ist beschlossen worden, den Luftschiffhafen von Friedrichs- Hafen nach dem im Bau befindlichen Rhein—Main-Flugplatz bei Frank furt a. M. zu verlegen. In zuständigen französischen Kreisen wird erklärt, daß der Zeitpunkt der Romreise Lavals noch nicht feststeht. Alles sei jedoch so vorbereitet, daß die Reise schon vor dem 13. Januar stattfinden könne. Im Memelländer Prozeß wurde der Kronzeuge der Litauer vernommen, der in stimm Auftreten einen nicht gerade ver trauenerweckenden Eindruck macht. Sodann wurden der Führer der christlich-sozialistischen Arbeitsgemeinschaft, Pfarrer Saß, und der zweite HauptangeRagte der CFA, Baron von der Ropp, verhört. In Montgomery (Westvirginia) wur den 15 Personen eines Bergarbeiterzuges in folge Erplosion der Lokomotive getötet. Ein Fis'chdampfer wurde bei Vigo kn Spanien gegen die Felsen einer Insel gewor fen und zerschellte. Von der neunköpfigen Besatzung ertranken ochst Mann. Die Kältewelle in den Vereinig ten Staaten hat bisher 23 Todesopfer gefordert. Die Stadt Coimbra in Spanien wurde von einem siebenstündigen Wolkenbruch schwer heimgesucht. Manz -es Frauen-Arbeits- dienstes 1934 Ueber 350 Lager mit 18 ooo Mädels. Die Reichsleitung des Deutschen Frauen- Arbeitsdienstes gibt zur Jahreswende eine Rückschau auf die getane Arbeit und eine Vor schau auf das Kommende bekannt, die von der Referentin M. Burgstaller ausgestellt wurde. Es heißt darin, daß der Arbeitsdienst auch für die Formung der zukünftigen deut schen Frau notwendig sei. Wir brauchten auch für die Frau das Erlebnis der Arbeit, das Erlebnis des Dienstes für das Volk und der Kameradschaft eines Lagers. Daß wir dabei, so sagt die Referentin, „nicht vermännlichen, sondern unsere ureigenste Form behalten, so lange wir unseren Arbeitsdienst da suchen, wo er als Frauen-Arbeitsdienst zu suchen ist, be weisen die Tatsachen". Es beständen gegen wärtig 195 Lager, die in der Siedlungshilst arbeiten, 48 Lager, die in der sozialen Hilfe arbeiten und 112 Lager des Frauen-Arbeits- dienstes, die in der Umschulung tätig sind. Ungefähr 18000 Mädels keien 1934 durch die M