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Da» raatbla» «sch.«« an I-d-m Werktag- Mo>uU«-»ezug«prei» : I.»« Ml. B«I «bcholi»«n In den »luigabestellen der LandgebieteS 10 Psg. mehr, btl zutragung Im Stadtgebiet i s Pfg., Im Landgebiet ro Pfg. Botenlohn. Wochenkarte» S0Pfg.. Einzelnummer lOPfg., Sonnabendnummer 20 Pfg. IpoftlcherNnnto: Leipzig Edi. Gemeindegirokonto: Frank-nberg. g«r« spreche» Sl. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Sonuabeud, den 2S. Dezember M4 nachmittags Sir. M 3V» llvLLMKsi'S ÄarMMMMg! Bor dem PahSüro der Saar- lsmmWon in SaarbrüSen herrscht neuerdings ein qualvolles Gedränge, weil dort all« Einreisen den ihrs Aufenthaltsgenehmigung ein- holen müssen. Für eine freie Saar Erklärungen der Deutschen Iront im Landesrat SS. Zahrgaug Kurzer Tagesspiegel Der Führer hat an den Stabschef Lutze zu seinem Geburtstag ein Glückwunschtelegramm gesandt. Vor dem Ober st en Abstimmu ngs » gerichtshos des Saargebietes begann am Freitag der Prozeß gegen den Separatis mus, und die seltsame Wechselstubenpolmk des saarländischen Eisenbahnpräsidenten Nicklaus. Es handelt sich bei dem Prozeß um ein Straf verfahren, das die Regierungstommission gegen den Wirtschaftsberater der Deutschen Front Dr. Savekouls wegen Beleidigung des Nicklaus an gestrengt hat. Nicklaus tritt als Nebenkläger auf. Außer Savekouls sind die saarländischen Redakteure Weber und Spindler ange klagt. Matz Braun, der ebenso wie die Se paratistenführer Hoffmann und Waltz, von der Verteidigung unter anderem als Zeugen be nannt worden war, war diplomatisch erkrankt. Die Vernehmung des Nicklaus gestaltete sich zu einem mehr als aufschlußreichen, ungewoll ten Bekenntnis seiner separatistischen Umtriebe, zu denen er sein Amt als Eisenbahnpräsideut und hoher saarländischer Beamter mißbrauchte. Der Eeneralstaatsanwalt suchte in seinem Plä doyer weniger Anklage gegen die Angeklagten zu erheben, als den völlig im Mittelpunkt des Prozesses stehenden Nicklaus zu verteidigen. Er beantragte gegen Dr. Savekoul eine Geldstrafe von 5000 Franken und gegen Weber und Spindler eine solche von je 500 Franken. Die Plädoyers der drei Verteidiger waren für Nick laus völlig niederschmetternd. Das große Plä doyer von Prof. Grimm-Essen war eine über ragende Auseinandersetzung mit dem Begriff des Separatismus und eine rücksichtslose Ab rechnung mit den aktiven Vorkämpfern dieser Idee, zu denen im vorliegenden Falle, wie vor aller Welt bewiesen worden ist, der Eisenbahn- Präsident Nicklaus zu rechnen ist. Die Londoner Blätter befassen sich ausführ lich mit den neuen deutschen Plänen auf dem Gebiete der Luftschifffahrt. „Evenmg Standard" veröffentlicht eine fern mündliche Unterredung mit Dr. Eckener. Da nach plane Dr. Eckener die Einführung eines 14- oder 12-tägigen Luftschiffdienstes zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, der im Juni 1935 eröffnet werden soll. Nach Meldungen aus London schreibt man in englischen politischen Kreisen Außenmini ster Simon die Absicht zu, sich in einer norditalienischen Stadt mit Mussolini zur Be sprechung der Abrüstungsfrage zu treffen. Der Präsident des Internationalen Gerichts hofes im Haag, Adatschi, ist gestorben. Zu dem Gesuch um Auslieferung des in der Schweiz verhafteten Kommunisten Heinz Neumann wird amtlich mitgeteilt, daß über Neumann die Auslieferungshaft ver hängt worden sei. Die Frage, ob er ausgelie fert werde oder nicht, bleibe offen. sichts ihres Abkommens mit Ungarn, das sicher eruch einen vorläufig noch nicht bekannten politischen Teil enthalte, bereit erklären könne, die französischen Vorschläge anzunehmen. -Im -Falle einer Ablehnung werde dis französische Regierung von der vorläufigen Fortsetzung der Verhandlungen absehen, da sie der An sicht sei, daß dann für eine gewisse Zeit sämt liche Möglichkeiten neuer Vorschläge erschöpft feien. Pertmar vom „Echo de Paris" scheint weniger gut unterrichtet zu sein, wenn er bet der Anführung der beiden Hauptpunkte der französischen Vorschläge Rumänien auslüßt. Denn gerade die Beteiligung der Kleinen Entente als politischer Staatenbund war einer der Hauptpunkte, an dem Frankreich unbedingt festhält. -Man rechnet in hiesigen politischen Kreisen damit, daß der französische Botschafter in Rom noch heut« Gelegenheit haben werde, dem Duce die neuen Vorschläge zu unterbreiten und daß die Antwort mög licherweise noch heute -oder spätestens am Sonntag in Paris vorlkegt. Im günstigsten -Fall würde Laval dann seine Reise am 2. Zanuar antreten. IWMWnlWt Sir Mn Amons mit Mussolini Paris, 29. 12. (Funkspruch.) Die römi schen Berichterstatter der großen französischen Lavals Mission Paris, 29. 12. (Funkspruch) Außen minister Laval hat dem französischen Bot- sihafter in Rom am Freitag abend die fran zösische Antwort auf die VorschWge Musso- Unis übermittelt. Sie besteht -aus zwei Haupt punkten, die die stets gut unterrichtete Außen politikerin des „Oeuvre" folgendermaßen zu sammenfaßt: 1. Ein G aruntreabkom men über die Unabhängigkeit Oesterreichs. Dieses Abkommen solle in den nächsten Tagen in Rom von Italien, Südslawien und der Tschechoslowakei unterzeichnet werden. -Es solle Frankreich Rumänien, England, Ungarn und Deutschland Zum Beitritt offen MM. 2. Tie unterzeichneten Mächte garantieren sich gegenseitig ihre Grenzen. Wem« diese Ausführungen zutreffen, so be deutet das, daß die französische Regierung noch wie vor darauf bestehe, die Mächte der Klei nen lEntente als ein politisches Staatenge bilde zu betrachten und die Kleine Entente als solche an dem- französischen Abkommen terl- nehmen lassen will. Benesch und Trin ke Scu sollen nach den Blättern bereits fern- Mündlich ihre Zustimmung gegeben haben. Dis Zusage Jeftrschs sei nicht zweifelhaft. Much die englische Regierung stehe diesem Plans wohlwollend gegenüber. Die Frage sei pur, ob di« italienische Regierung sich ange- m14 IM Kis LUI* Blätter erklären, daß man an amtlichen italie nischen Stellen nichts von einer Begegnung Sir John Simons mit dem Duce wisse. Ein Sonderberichterstatter des „Matin" hatte Ge legenheit Sir John Simon in Lannes zu sprechen und ihn um eine Stellungnahme zu diesen Gerüchten zu bitten. Sir John Simon enviderte, daß er auf Urlaub sei und sich demnächst nach Monte Carlo begeben werde. Der Frage einer möglichen ^Zusammenkunft mit Mussolini wich er aus, ohne sie aber in Abrede zu stellen. Die beiden Mitarbeiter des englischen Außenministers im Foreign Office sind in Cannes eingetroffen. Die Auswirkung der Romreife Lavals Paris, 29. 12. (Funkspruch.) Im „W- garo" warnt Wladimir d'Ormesson vor über triebenen Hoffnungen auf sofortige Auswir kungen der Romreise Lavals. Man könne wohl von einer französisch-italienischen An näherung eine wesentliche Besserung der ge genwärtigen politischen Lage in diesem Teile Europas erwarten, aber man dürfe keine Um wälzungen erhoffen. Wirklichkeiten ließen sich nicht wie Schachfiguren versehen. Was be sonders Oesterreich angehe, so werde sich die Tätigkeit Frankreichs und Italiens notge drungen darauf beschränken müssen, die zu sammen mit England abgegebene Erklärung zu erneuern und die mitteleuropäischen Mächte des Donaubeckens einzuladen, sich zu beteili gen. Frankreich und Mallen würden gewisse Grundsätze aufstellen und in späteren Ver handlungen versuchen, die größtmögliche An zahl anderer Mächte zu ihrer Anerkennung zu bewegen. Es handel« sich also nicht um sen sationelle Ereignisse, aber wenn man das gesteckte Ziel erreiche, so müsse man zugeben, daß es mehr wert sei als eine Sensation. missar Machts, für das ein Saarländer seit fünf Monaten in Untersuchungshaft sitzt, ohne baß bisher don einem Verfahren die Rebe sek. Die Erklärung ging dann darauf ein, daß es nunmehr Len Separatisten gelungen ser, die fremden Truppen ins Saargebiet zu zie hen. Die Saarbevölkerung hege gegen diese Truppen nicht die geringste Abneigung; denn sie gehorchten nur ihrer Pflicht. Jetzt aber müsse verlangt werben, daß endlich di« Emigranten aus Ler Polizei entfernt werben. Durch ihre Pflichtverletzungen hätten sie das Volk genügend beleidigt und gereizt, und die fremden Truppen würden sicher nicht stolz darauf, sein, dgß.vor und hinter ihnen bei ib- Die Deutsche Front im Saargebict lehnte in der letzten Sitzung des Landesrates vor der Abstimmung durch den Abgeordneten Martin zunächst die Verordnung der Regie- runaskommission über die Fortsetzung der Wohnungszwangswirtschaft ab. Der Redner sprach dann über den Bruch des Weihnachtsburgfriedens durch die Sepa ratisten und gab eine Erklärung ab, in der er zunächst das Bedauern ausdrückte, daß der Prozeß gegen die Führer der Deutschen Front vertagt worden sei, so daß es unmöglich ge macht werde, die in der Denkschrift niederge- legten Tatsachen gerichtlich zu beweisen. Di« Erklärung erinnerte auch a« Las a«- ^bliche Attentat auf den Emiarantenkom- rem Einmarsch saarländische Polizeiüberfall kommandos gefahren seien, die dem Befehl eines Mannes unterstanden hätten, der sich bis heute noch nicht von dem schweren Vor wurf der Feigheit vor dem Feind gereinigt habe. Martin behandelte darauf das Flaggenver bot, das die Regierungskommission ausgerech net am Tage vor dem Weihnachtsfrieden habe in Kraft treten lassen. Das Recht, die vater ländische Flagge zu hissen, sei der Regierungs kommission und den anwesenden fremden Truppen Vorbehalten worden. Das sei selbst in den so viel gerühmten demokratischen Län dern unmöglich. Mit der Neutralitätspflicht könne die Abstimmungskommission diese Ver ordnung nicht begründen. Außerdem sei dieses Verbot ungültig, weil vor seinem Erlaß der Landesrat nicht gehört worden sei. Genau so verhalte es sich mit dem Verbot der Plakatierung. Auch gegen die Art der Stimmenzählung und die verspätete Be kanntgabe des Abstimmungsergebnisses müsse protestiert werden. Ausführlich behandelte die Erklärung die Frage der angeblichen Möglichkeit einer zwei ten Abstimmung im Saargebict. Sie weist darauf hin, daß bindende Versprechungen des Völkerbundsrates nicht vorliegen und daß der Wortlaut des Saarstatuts eine zweite Ab stimmung grundsätzlich ausschließt. Aber selbst, wenn solche Versprechungen des Völker- Sundsrates vorlägen, so seien die Erfahrun gen, die das deutsche Volk an der Saar früher mit Versprechungen fremder Staatsmänner gemacht habe, mehr als vernichtend. Die Erklärung weist dann auf Eupen und MalmedH hin, wo die versprochene freie Ab stimmung mit Billigung der Mächte Les Völ kerbundes zu einer Farce gestaltet worden sei. Auch Danzig und der Korridor seien ohne Ab stimmung von Deutschland losgerissen wor ben, und das unglückliche Memclgebiet habe das gleiche Schicksal erduldet. „Wir wissen", so fuhr Martin fort, „wie wenig den Russen Litwinow das Saargebict interessiert, und irren uns auch in der An nahme nicht, Laß er nur deshalb eine zweite Abstimmung propagiert, weil er im Saargebiet eine sichere Keimzelle des Bolschewismus für Westeuropa schaffen möchte. Aber erst recht deutlich wird die Doppelzüngigkeit dieser Staatsmänner durch Benesch oargetan, der doch alle Veranlassung hätte, den Deutschen Böhmens zunächst einmal Gerechtigkeit wider fahren zu lassen. Es ist klar, baß das Saardolk aus solchen Erfahrungen feine Konsequenzen zieht. Ihm genügt eine Abstimmung, unser Ziel heißt Deutschland. Das wollen nur die nicht ein- sehen, die in fremdem Solde stehen und zum größten Teil nicht abstimmungsberechtigt sind. Die öffentliche Meinung der Welt bringt unserem Standpunkt immer mehr Verständ nis entgegen." , Die Ausführungen Martins wurden wie derholt von Zustimmungskunbgcbungeu un terbrochen, und zum Schluß setzte lebhafter Beifall ein. Auf den Einwand der Deutschen Front, sie müsse sich nach Prüfung der Rechtslage auf den Standpunkt stellen, daß das Flaggenver bot ungültig sei, weil vor Erlaß des Verbots Französische Antwort an Aalten Garantieabkommen sür Oesterreichs Unabhängigkeit Sicherung der Kleinen Entente Dar Nanteaderger Tageblatt ist da» W Berössentll-nng der amtlichen «ekanntmachungen der «mtshauptmanuschaft ziSha und des ötadtrats zu zranlenberg behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeigenpreis: 1 Millimeter Höhe einspaltig i— 22 nun breit) 4 Pfennig, im RedaltioMeil (--- 72 nun breit) 20 Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. 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