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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-193412118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19341211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19341211
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-12
- Tag 1934-12-11
-
Monat
1934-12
-
Jahr
1934
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1934 zeigt wieder ein« normale Entlastung, Es find mit der Verminderung der Kapitän anlage um I7SL Millionen RM 39 v.H. de, Ultimobeanspruchung abgedeckt. Der Noten, umlauf verminderte sich um 91,7 Millionen Reichsmark. Der Umlauf an Neichsbanknoten betrug somit 3716,8 Millionen RM, der an Rentenbankscheinen 293L Millionen RM. An Scheidemünzen ging der Umlauf um 2,5 Mil, lionen auf 1481,5 Millionen RM zurück. Di« Bestände an Gold und deckungsfähigen De* Visen erhöhten sich um 0,1 Millionen auf WH Millionen RM. Im einzelnen find die Ver» änderungen gering. Die Goldbestände stellen sich bei einer Zunahme um 55000 RM auf 78,6 Millionen RM, die Bestände an deckungS, fähigen Devisen betragen bei einer Zunahme um 36000 RM rund 4,2 Millionen RM. De, gesamte Zahlungsmittelumlauf stellte sich ans 5662 Millionen RM gegen 5520 Millionen zur gleichen Zeit des Vormonats und 5473 Millionen RM zur gleichen Zeit des Vor, jahres. Nicht einheitlich Die Anfangsnotierungen am Aktienmarkt der Effektenbörse waren wieder über» wiegend fester, wenn auch die Tendenz nicht ganz einheitlich war, da die in den letzten Ta» gen erzielten Kurssteigerungen vielfach z« Glattstellungen veranlaßten. Durch feste Hal» tung fielen besonders Braunkohlenaktien aus (Rheinische Braunkohlen -I- 2 Bubiag -s- 3'/,^). Am Montanaktienmarkt wurd« fast durchweg bis 1 N über den letzten No, tierungen gehandelt. Kaliwerte lagen un« gleichmäßig (Aschersleben — 1'/«^X De, Markt der chemischen Werte wurde durch di« Steigerung der Farben-Aktie um 1 A ange regt. Am Elektroaktienmarkt überwogen oi« Besserungen. Siemens gewannen 2 ?S, HEW. 1'/» und Felten '/« A, während Licht und Kraft 1V» und Lieferungen -/«?L verloren. Gas- und Kabelwerte konnten um etwa 1 A anziehen. Maschinenaktien lagen uneinheitlich. Kunst« seidenaktien waren angeboten. Auch Zellstoff« aktien bröckelten ab. Am Bankaktlenmarkt hatten Reichsbankanteile mit einer Steigerung von 1^ die Führung. Im Verlauf konn» ten sich die Kurse bei stillem Geschäft nicht ganz behaupten. Am Rentenmarkt war dm feste Tendenz der letzten Tage ebenfalls nicht ganz unbestritten. Am Geldmarkt erforderte Tagesgeld unver ändert 4 bis 4'/. N. Am Valutenmarkt könnt« sich das Pfund international weiter erholen; der Dollar war wenig verändert. Die Ber, liner amtlichen Kurse lauteten 12,335 (12L1f und 2,492 (2,491). Belga (Belgien) 88.17 (Geld) 58,29 (Brief), dän, Kron« 55,00 55,12, engl. Pfund 12,32 12,35, franz, Franken 16,39 16,43, holl. Gulden 168,21 168,55, ital. Lira 21,30 21,34, norm. Krone 61,89 62,01. gsterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,95 47,05, schwed. Krone 63,52 63,64, schweiz. Franke« 80,72 80,88, span. Peseta 33,99 34,05, tschech. Kron« 10,38 1O,Ä, am«rikan. Dollar 2,490 2,494. Amtlicher Berliner Getreidegrotzmarkt. Das Geschäft verlief ruhig. In Brotgetreide liegt weiter Angebot vor, das von den Müh len ausgenommen wird. Die Lage hat ein« wesentliche Entspannung erfahren. Hafer und Futtergerste werden laufend gefragt. I» Brau- und Jndustriegersten gehen Forderun gen und Gebote noch immer weit auseinander. Etwas mehr beachtet werden lediglich gut« Brauqualitäten. In Mehlen sind die Abruf« als normal zu bezeichnen. Notierungen: Mittagsbörse sämtlich). Preis« in RM ab St« tion. Für 1000 Kilogramm: Weizen mark. geseA, Erzeugerpreis W5 194,50, W6 195,50, W? 196,50, W8 197^0, W9 199,50, W11 201,50s, Mühleneinkausspreis -i- 4 RM; Roggen mark, gesetzt. Erzeugerpreis R5 154,50, R6 155,50, R« 156,50, R 8 157,50, R 9 15950, R 11 161,50, Müh» leneinkaufspreis -I- 4 RM; Braugerste feinst« 2(8 bis 209, do. gut- 194—203; Jndustriegerste 186 bi, 191; Futtergerste gesetzt Erzeugerpreis Preisgeb. 5 154,50, 6 155,50, 7 157,50, 8 160,50, 9 162,50j Hafer deutscher gesetzi. Erzeugerpreis Y4 148,50s h 7 152,50, H 10 155,50, H 11 157.50, H13 160.50. n 14 162,50. — Für 100 Kilogramm: Weizenmehl Type 790 frei Berlin W 5 26.65, W 6 26,80, W 1 26,95, W8 27,10, W9 27,40, W11 27,70; Rog genmehl Type 997 frei Berlin R5 21,65, R- 21,75, R 7 21,90, R 8 22,05, R 9 22,35, R11 22,65; Weizenkleie W5 11,20, W6 11,25, W7 11,3h W8 11,35, W9 11,45, W11 11,60; Roggenklei« R 5 9,65, R 6 9,70, R 7 9,80, R 8 9,85, R 9 9.9S, R11 10.10. — Für 50 Kilogramm: Viktoriaerbse« 35—37, Ackerbohnen 13—13,50, Lupinen blauch 8,25—850, Serradella 16—16.50, Leinkuchen 7,SS- Erdnutzkuchen 7,25, Erdnußkuchcnmehl 7,60s, Trockenschnitzel 4,35, Sojaschrot 6,50—6,70, Kar» tofselflocken 8,75. Leiter des Kutturamtes dec Reich» propagandaleitung der RSDAP. wurde Franz Moraller, der GeschäftsstYM der Reichsfulturkammer. Damit ist ihm Laß gesamte schliche, personelle und propagoW distisch« Ausbau der Kulturarbeit im Rahme» der NSDAP unterstellt. Ser erweiterte Kündigungsschutz In der jetzt veröffentlichten Begründung zum Gesetz zur Erweiterung des Kündigungs schutzes heißt es: Gemäß 8 57 des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit hat der Unternehmer, der zum Widerruf der Kündigung eines Arbeiters oder Angestellten verurteilt wird, die Möglich keit, statt des Widerrufs der Kündigung eine Entschädigung zu zahlen. Die Entschädigung ist vom Gericht im Urteil festzusetzen; ihr Höchstbetrag war bisher durch tz 58 des Ge setzes auf vier Zwölftel des letzten Jahres- arve,.^Verdienstes begrenzt worden. Der mit dieser Regelung erstrebte sozialpolitische Schutz hat sich jedoch in der Praxis als nicht aus-; reichend erwiesen. Häufiger als erwartet haben Unternehmer unter Verkennung ihrer Pflichten in der neuen Arbeitsverfaffung den Widerruf der Kündigung abgelehnt, sich also von der Wei- terbeschäftigung durch Zahlung der EntschS-« digung losgekauft, auch wenn die Weiter- beschäftiguug ihnen im Einzelfalle zugemutet werden konnte und einer wirklichen betriebs- gemeinschaftlichcn Gesinnung entsprochen hätte. Um derartigen Mißbräuchen besser entgegentreten zu können, erscheint es daher zum mindesten für eine Uevergangszeit, bis sich die Grundgedanken des AOG. weiter durchgesetzt haben, notwendig, die Höchst, grenze der Entschädigung hinaufzusetzen. Das Gesetz sieht daher allgemein eine Erhöhung auf sechs Zwölftel des letzten Jahresarbeits- Verdienstes vor. Darüber hinaus ist jedoch eine noch weitere Verschärfung der Kündigungsschutzvorschriften für diejenigen Fälle geboten, in denen die Kündigung ganz ofienficbtlich willkürlich oder aus nichtigen Gründen unter Mißbrauch der Machtstellung iui Betriebe erfolgt ist. Es ist zum Beispiel an Fälle zu Lenken, in denen der Unternehmer berechtigten Forderungen oder Klagen eines Gefolgschaftsmitgliedes aus Machtdünkel mit der Entlassung begegnet, oder an Fälle, in denen bewährten langjäh rigen Mitarbeitern wegen einmaliger gering fügiger Verstöße gegen die Arbeitsdisziplin gekündigt wird u. a. Um derartigen Mißbräuchen zu begegnen, «ibr das Ersetz dem Arbeitsgericht hier die Möglichkeit, drm Unternehmer, der den Wi derruf drr Kündigung ablrhnt, eine Entschä digung aufzuerlegen, die die volle Höhe eines Jahrrsarbeitsverdienstes erreichen kann. Kurzschriftunlerricht in den Schulen Reichserlaß für die Uebergangszeit. In einem Erlaß -es Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung heißt es u. a.: Die von dem preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ange» stellten Erhebungen über den Kurzschriftun» terricht an den höheren Schulen in Preußen haben ergeben, daß die sogenannte Deutsche Kurzschrift nicht den Anforderungen ent, spricht, die an eine in den Schulen zu lehrende Volkskurzschrift zu stellen sind. Da die Ju» aend heute durch Schule, HJ.-Dienst, Leibes übungen und Sport stark in Anspruch genom men wird, muß ich darauf Wert legen, daß bei der Erlernung der Kurzschrift der Auf wand an Zeit und Mühe in einem angemesse nen Verhältnis zu dem Erfolg steht und jede unnötige Belastung der Schüler und Schüle rinnen vermieden wird. Darum erscheint es mir angezeigt, daß die Frage nach der Wahl des Systems, das dem Schulunterricht zu grunde zu legen ist, noch einmal gründlich überprüft wird. Dazu bedarf es aber, zumal sich die stenographische Entwicklung in Deutsch land noch in völligem Flnß befindet, einer geraumen Zeit. Ich ordne deshalb für die Uebergangszeit an, daß an allen meiner Aufsicht unterstellten Volks-, Mittel- und höheren Schulen von je dem Zwange, den Lehrgängen in Kurzschrift ausschließlich die sogenannte Deutsche Kurz schrift zugrunde zu legen, abzusehcn ist. Ge gen die Abhaltung von Lehrgängen in be währten anderen Systemen, insbesondere dem System Stolze-Schrey oder Gabelsüerger, habe ich keine Bedenken. Im übrigen kann der Kurzschriftunterricht nur außerhalb des Rahmens des planmäßigen Unterrichts als wahlfreies Fach erteilt werden. Wein im Szean Die Galapagoslragödle - Strittige Gebiete «Mw» wr SeutWaM kam! Ein Artikel des Engländers Ward Price Die Tragödie, die sich vor kurzem auf den Galapagosinseln abspielte, hat erneut den Blick auf die Tatsache gelenkt, daß es noch weltentlegene Gebiete gibt, die fern von aller Kultur nichts als Natur sind. Diese Galapa- gos-Jnseln, zu deutsch Schildkröten-Jnseln, gehören zum Staatsgebiet von Ekuador. Bor vielen Jahren wurde der vergebliche Versuch einer Ansiedlung größeren Stils gemacht. Es leben insgesamt auf diesen Inseln nur 2000 Menschen, und nur die höheren Teile besitzen Wasser und Pflanzenwuchs. Vor kurzem brachten englische Blätter die Mitteilung, daß eine kleine Expedition nach den Tristan da Gunha-Jnseln aufgebrochen fei, da feit län gerer Züt von diesen Inseln keine Nachricht in die kultivierte Welt gedrungen sei. Diese Inseln, dis nach dem Entdecker, einem portu giesischen Aömiral, genannt sinö, sind ohne staatliche Verwaltung und ohne Verfassung. Sie wurden Lurch Großbritannien währen der Gefangenschaft Napoleons auf St. He lena besetzt. Auf der Hauptinsel wohnen etwa 100 Menschen, meistens Nachkommen ber im Jahre 1821 freiwillig zurückgebliebenen Sol daten und Nachkommen von Schiffbrüchigen. Wie verlautet, wird diese Insel von einer Frau beherrscht, und die Mitteilungen dieser europäischen Expedition über dieses weltent« ilegene Eiland werden gewiß auf allgemeines Interesse rechnen dürfen. Diese Inseln ge hören zu den sogenannten „Erfrischungsin- feln", zu denen übrigens auch St. Helena ge hört, das durch den Aufenthalt Napoleons berühmt und berüchtigt wurde. Zu diesen In seln gehören weiter die Himmelfahrtsinseln, die als Kabelpunkt eine gewisse Bedeutung haben. Wenn jetzt das Interesse für Lie letzten Stützpunkte der Romantik in' dieser Welt wachgerufen worden ist, so ist das zurückzuführen auf die Erörterungen in den? letzten Tagen zwischen Japan nnd Frankreich? Wegen der Besitznahme der Korallen-Jnseln. Frankreich hat ein Paar herrenlose Riff- Inseln aus Gründen des Schiffahrtsinteresses annektiert, um dort Sicherheitsbojen anzu- bringen und einen Leuchtturm zu bauen. Diese jetzt besetzten Inseln liegen in der Südsee, Frankreich hat ein verkehrstechnisches Bedürfnis, weil der regelmäßige Verbin dungsweg mit Neu-Kaledonien, wo Frank reich Strafkolonien unterhält, von Indochina aus über das südchinesische Meer geht. Für Japan liegen diese Inseln auf dem Schiffahrtswcge nach Singapore. Wenn Japan sich jetzt gegen diese Besitz-! nähme gewandt hat, so deshalb, weil japa-' Schon wiederholt hatten wir Gelegenheit, Artikel des englischen Reiseschriftstellers Ward Price über Deutschland zu zitieren, die dieser in der englischen Zeitung „Daily Mail" ver öffentlicht hat. Es ist dabei festzustellen, daß, abgesehen von gewissen falschen Einstellungen, von denen er sich als Engländer Deutschen ge genüber nicht frei machen kann, er die deut schen Verhältnisse einigermaßen richtig beur teilt und ihnen in großen Ziigen Gerechtigkeit widerfahren läßt; so verlangt er jetzt wieder in einem Artikel Verständnis für Deutschland und schreibt u. a.: „Als ich vor drei Monaten zum letztenmal bas Saargebiet besuchte, wurde dort allgemein erwartet, baß die Volksabstimmung zum Aus bruch von Unruhen führen werde. Wenn sich diese Sorge heute, fünf Wochen vor dem kri tischen Tage, vermindert hat, so gebührt das Verdienst daran Deutschland." Der Korrespondent erinnert an die vom Saarkommissar getroffenen Vorsichtsmaßnah men und an die bereitwille Zustimmung der Reichsregierung zur Entsendung einer inter nationalen Sicherheitstruppe an die Saar, wobei er bemerkt, auch die in Rom getroffene deutsch-französische Vereinbarung lege von Deutschlands friedfertigen Absichten Zeugnis ab. Es würde aber ein schwerer Fehler sein, hieraus zu schließen, daß Deutschland immer und unter allen Umständen friedfertig sein werde (?). Kurz vor Beginn des kritischsten Jahres der Nachkriegsgeschichte sei es gut, sich Uber die Gefahr klar zu werden, die in dem Glauben liegt, Deutschland werde noch länger . Zwangsmaßnahmen gegen sich anwenden las» wn. Der Korrespondent erinnert an die Lei stungen Deutschlands während des Weltkrie ¬ ges und sagt: ,Leute besitzt Deutschland eint viel feurigere Führung, noch größere natio nale Entschlossenheit und eme viel größere Fähigkeit zur Herstellung von Kriegsmate rial (?). Unzweifelhaft Wünscht daS deutsch« Volk keinen Krieg, aber sogar dem unauf merksamsten Besucher Deutschland- kann es nicht entgehen, daß Deutschland unter allen «uropäischen Ländern am beste« für den Krieg organisiert ist (l). Deutschland ist Politisch geeinigt, geistig ge- hoben, streng diszipliniert, großartig ausge- rüstet und vor allem davon überzeugt, baß es sich in einer demütigenden Lage befindet, wie sie in der Geschichte schon oft Nationen zum Kriege getrieben hat. Hitler, der die Seele des deutschen Volkes in größerem Matz« verkörpert als irgendeine deutsche Regierung ber Vergangenheit, hat wiederholt seinen bringenden Wunsch nach Frieden erklärt, aber mit dem Vorbehalt, datz es ein Frieden in Ehren sein müsse." Der Artikel schließt: „Sind die Mächte, dl- Deutschland den Frieden von Versailles auf» erlegt haben, bereit, Zugeständnisse zu machen, die die von Hitler bezeichneten Forderungen befriedigen werden? Diesem Problem werden sich die europäischen Staatsmänner im Jahre 1935 gezwungenermaßen gegenübersehen; wenn sie es erfolgreich lösen, dann kann Europa einer langen Friedenszeit entgegen blicken. Mißlingt es ihnen, dann wird der Friede nur so lange dauern, bis Deutschland sich stark genug fühlt, um die von ihm begehr ten Zustände mit Waffengewalt (I) herbeizu- kühren." nische Unternehmer schon seit 1918 auf diesen! Inseln einen Betrieb zur Ausbeutung des Guanos angelegt hatten. Auch Korallen fischer hielten sich auf dieser Insel auf. Spä ter aber wurden die Inseln wieder verlassen, und nun geht der Streit darum, ob die In seln den Japanern oder den Franzosen ge hören. Im übrigen melden auch die Philippinen Lie Absicht an, ihre Ansprüche auf die Inseln im südchinefischen Meer geltend zu machen. Rein rechtlich sind nach dem Staatsrechtler von Liszt kommerzielle Ausbeutung und Po» litischer Besitz zwei völlig getrennte Dinge, Liszt hat ausgesprochen, daß der Erwerb der Gebietshoheit durch Privatpersonen logisch; unmöglich ist, da die Gebietshoheit Staats gewalt sei, und sie könne nur dem Staats? zukommen. Zu ernsten Verwicklungen Lürfw, die Angelegenheit kaum führen, denn dazu ist! das Objekt zu klein. Diese Riff-Inseln liege«! im übrigen zum Teil unter dem Meeresspie gel, und sie stellen deshalb eine gewisse Ge fahr für die Schiffahrt dar. Derartige Streitigkeiten über die letzte« herrenlosen Gebiete der Welt sind nicht neu., Es darf darauf hingewiesen werden, daß die Wrangel-Insel, die zum Fernöstlichen Gebiet? gehört, ebenfalls umstrittenes'Gebiet ist. Diese; Insel ist im Jahre 1881 zuerst von dem ame»; rikanischen Kapitän Hooper betreten und für; die Vereinigten Staaten in Besitz genommen; worden. 1921 wurde dann hier die britische; Flagge gehißt. Am Jahre 1924 sind die Jn-^ sein von der Rdteregierung in Besitz genom-^ men worden, die jetzt dort einen Siedlungs»^ versuch mit Tschuktschen und Eskimos unter-j nimmt. Zur Wrangel-Insel gehört überdies die Herald-Jnsel, die ebenfalls insofern eine; Konfliktsinsel ist, als hier die Flaggenhissuna? der Vereingten Staaten am 15. Oktober 1924 vorgenommen wurde. Die russische Flaggen-> hissung erfolgte dann drei Tage spater, am' 18. Oktober 1924. Zu einem Krieg ist es aber? wegen dieser Angelegenheit nicht gekommen. Dazu sind die Objekte zu klein und zu welt- entlegen. Schließlich gibt es noch eine umstritten«! Insel auf dieser Welt. Das ist die Vogel- Insel, ein« kleine Koralleninsel, die rund 200 Kilometer von Guadelupe entfernt ist. Dies«! Insel wird von England und Venezuela be ansprucht. Es handelt sich ebenfalls um eine Koralleninsel, auf der früher Guano-Abba«? betrieben wurde. Diese Insel ist jetzt unbe»? wohnt. Sie wird nur in den Monaten Ja»; nuar bis April von Fischern aus St. Eusta- tius besucht. Tragischer Tod des Gruppenführers Zunlel Der thüringische Staatsrat SA-Gruppenführer Dr. Zunkel verunglückte mit dem Kraftwagen aus d«m Wege von Weimar nach Apolda, wo «r am Sammelwerk des Tages der nationalen Solidarität sich beteiligen wollte. Er erlitt «inen Schädelbruch, dem «r kurz daraus «rlag. SOO Rauschgisthändler verhaftet Grotzrazzia in Len Vereinigten Staaten. Eine ganz überraschend eingesetzte Groß razzia, die von den Bundesbehörden in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, führte zur Verhaftung von etwa SOO Rausch gifthändlern, Mitgliedern der Riesenver» triebssyndikate und Rauschgiftkäufern. Rausch gifte im Werte von vielen Tausenden von Dollar konnten beschlagnahmt werden. Im Chincsenviertel Chicagos wurden 11, in Pitts burg 8 Chinesen verhaftet. Die Rauschgift» Vertriebsorganisation von Cleveland hatte un» ter ihren Kunden zahlreiche Studenten, bei denen sie auch durch Gratisproben für den Rauschgiftbezug warb. , WNage gegen Mitglieder der „ZZMO" - Der MilitäraexichtSbLl^i» WM« « aeaen den nach der Türkei geflüchteten Bäudenfüh- rer der „JMRO.", Ivan Michailoff sowie ge- geu die beiden Mitglieder, die Woiwoden Kurteff und Nasteff, die sich gegenwärtig im Gefängnis in Lom befinden, die Anklage we» gen einer Reihe schwerer Verbrechen erhoben. Die drei Angeklagten werden u. a. beschuldigt, die Ermordung des Architekten Marlieff und zahlreicher weiterer Mazedonier angestiftet so wie die Verschleppung des ehemaligen maze donischen Woiwoden Wapzaroff befohlen zu haben. Der Staatsanwalt hat gegen sämtliche Angeklagte die Todesstrafe beantragt. Die Prozeßverhandlungen, die sich mit den terro ristischen Umtrieben der „JMRO." in den letz ten Jahren zu befassen haben und von der Oeffentlichkeit mit größter Spannung erwar tet werden, sollen noch in dieser Woche be ginnen. Volkswirtschaft Berlin, 10. Dezember. Aeichsvanlausweis Der ReichSbankauSwei- vom 7. Dezember
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