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ft ein Mitglied zu ernennen. Ties« Anschuß soll auch die Anregungen sl!lü»ievo>^ die dem Nat von der französischen Regierung überreicht worden sind vder die Hm von anderen Re gierungen noch überreicht werden sollten. Nack, der Annahme dieser Entschtiesiung auch durch Ungarn sprach zum Schluß der franzö sische Außenminister Laval noch einige Worte, m denen er der südslarmsckeu Regierung für ihre Verständigungsbereitschaft dankte. An schließend dankte Baron Alor s i dem eng lischen Berichterstatter Eden für die KluglMt und den Takt, nrit dein er den Ausgleich er reicht habe. Tannt wurde die Ratstagung geschlossen. Paris buAt das Genfer Ergebnis als Erfolg FranttsiHs Paris, 11. 12. (Fimtfpruch.) Auhen- nü nister Laval wird Dienstag abend wieder in Paris emtreffen. Nach der Verabschiedung der ungarisch-südslawischen Frage in Genf soll Laval zu dem ungarischen Außenminister von Kanya gesagt haben: „Sie müssen sich jetzt auf Grund der Unterstützung, die wir Süv- slawien gewährt haben, darüber klar sein, daß die Freundschaft Frankreichs etwas Feste: ist. Wenn Sie sie sich verdienen, werden Sie diese Freundschaft mit gleichem Anrecht und in der selben Eigenschaft erhalten!" Die französische Presse betrachtet den Ab schluß in Genf als eine Festigung der politi schen Stellung Frankreichs, als eine güte Ein leitung der französisch-italienischen Fühlung nahme und als eine Aufwertung des Völker bundes an sich. Zwei Pressestimmen mögen als Beispiel angeführt werden: Ter „Petit Parisien" schreibt, Ungarn habe sich nicht auf ein unmögliches Verteidigungssystem ver steift. Nach anfänglicher anmaßender Hal tung hätten sich die ungarischen Abgesandten gemäßigt und entgegenkommende Haltung ge zeigt. Tie Entscheidung sei keines e.er nebel haften Tokumente, wie sie sonst häufig den Abschluß der Genfer Beratungen bildetet, sondern ein klar und bestimmt gehaltenes Schriftstück. Südslawien habe mit Unterstüt zung Frankreichs, der Kleinen Entente und der Balkan-Union auf der ganzen Linke gesiegt. Auch das „Echo de Paris" steht auf dem Standpunkt, daß die Kleine Entente zufrieden sein könne. Hoffentlich) werde die südslawische Regierung künftig die entrüsteten und heftigen Ausbrüche des südslawischen Volles beschwich tigen können. Tie ungarische Revisionspolitik habe etwas von ihrer Schlagkraft verloren. Tie Klein« Entente habe sich aufs neue ge festigt und die Verbindungen Mr Türkei und Sowjetrußland ausbauen können. Tas Bünd nis der Kleinen Entente und Frankreichs habe seine feierliche Bestätigung erfahren. Durch die in Genf gefundene Lösung könne die fran zösisch-italienische Annäherung nur gefördert werden. SugMe Stimme» zur Genfer «erembarung London, 11. 12. (Funlspr.) Die Nachricht aus Gens, baß im südslawisch-ungarischen Streit «ine Vereinbarung erzielt worden ist, wird in der Londoner Presse mit großer Befriedigung begrüßt. „Times" sagt, die britische Regierung habe während des ganzen Verlaufes des Streits kaltblütige Vernunft und Unparteilichkeit ge zeigt. Ermutigend sei, daß die Vertreter Frank reichs und Italiens, nachdem sie anfangs so, entschieden für Südslawien bzw. Ungarn Partei ergriffen hätten, schließlich mit großer- Hingabe aus eine befriedigende Lösung hinarbeiteten. Das Blatt drückt Genugtuung über das end gültige Aufhören der Ungarnausweisungen aus Südslawien aus. Auch „Daily Telegraph^ drückt Befriedigung über den Anteil aus, den der britische Hauptvertreter Eden am Zu standekommen der Vereinbarungen gehabt habe. 6WlawWe Stimmen Belgrad, II. 12. /Funkspruch.) Der Ab schluß der Genfer Aussprache über den Mar seiller Anschlag und die Beschlußfassung des! Völkerbundes über die südslawische Anklage schrift gegen Ungarn ist so spät in Belgrad bekannt geworden, daß es den Blättern nicht mehr möglich war, dazu ausführlich Stellung zu nehmen. Indessen geht aus den Schlag zeilen der Presse und aus einigen Genfer Berichten die südslawische Auffassung über das Genfer Urteil hervor. Die h albamtliche ,Wreme" stellt es so dar, daß Südslawien einen glänzenden Erfolg errungen, und daß Ungarn kapituliert habe. Budapest sei, von Italien verlassen, unter die Kontrolle deÄ Ser «und der ArbMWM Bericht der Reichsau-att für Aovemker Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im November wurde durch die jahreszeitlich be dingten Entlassungen aus den Außenberufen bestimmt. Die Zahl -er Arbeitslosen stieg, wie -ie Rrichsanstalt für Arbeitsvermittlung un- Arbeitslosenverficherung berichtet, um 8««»« auf 2854 VW. Nach dem hohen Beschäftigungsstand, den das Baugewerbe und die Baustoffindustrie schon seit dem Frühjahr dieses Jahres er reicht hatten, und nach der starken Bindung von Arbeitskräften in der Landwirtschaft mußten die Entlastungen aus den Außenbe rufen mit der Verengung der Arbeitsmoglich- keiten im Freien einen gewißen Umfang an nehmen. Insgesamt kamen aus den Außen- berufen rund 70 000 Arbeitslose in Zugang. Unter den konjunkturellen Berufsgruppen haben infolge beendigten Saisongeschäfts nur das Bekleidungsgewerbe, das Gast- und Schankwirtschaftsgewerbe, das Holz- und Schnitzstoffgewerbe und die Gruppe der un gelernten Arbeiter an Arbeitslosen zugenom men. Dagegen haben die Eisen- und Metallindu strie, der Bergbau, das Berdielfältigungs- gewerbc, das Berkehrsgewerbe und die häus lichen Dienste weiter eine erhebliche Abnahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Von den Unterstützungseinrichtungen hat die Arbeitslosenversicherung den Zugang an Arbeitslosen in der Hauptsache aufgefangen. Die Krisenfürsorge hatte nur einen geringen Zugang, Lie öffentliche Fürsorge ein« weiter« Abnahme an Unterstützungsempfängern. I« Len Unterstützungseinrichtungen -er Reichsanstalt wurden insgesamt 11M vvv U«. terstützungsempfänger gezählt, und in der öffentliche« Fürsorge standen am M. Novem ber 1SS4 627 06« Arbeitslose. Die Zahl -er Rotstandsarbeiter, deren Beschäftigung be kanntlich seit Anfang Oktober finanziell er- leichtert worden ist, ist im Berichtsmonat erst mals wieder gestiegen, und zwar waren Ende November rund 262 VW Notstandsarbeiter oder 16 Wv mehr als im Vormonat beschäf tigt. * Obwohl der saisoumäßige Umschwung in der Arbeitslosenzahl in diesem Jahre mit dem November, also einen Monat früher als im Vorjahre einsetzte, liegt dieser Zeitpunkt noch erheblich später als in den günstigen Konjunk turjahren 1928 und 1929, wo der Umschwung bereits im Frühherbst (Septeniber bzw. Okto ber) eintrar und bis Ende November schon ein Ausmaß von weit über einer halben Mil lion erreicht hatte. Trotz der saisonmäßig be dingten Zunahme von 86 000 Arbeitslosen im November 1934 war der Arbeitsschlacht auch in diesem Jahre ein außerordentlicher Erfolg beschicken, da die Arbeitslosigkeit seit Beginn dieses Jahres um weitere 1,7 Millionen ver- j ringert werden konnte. Bei Beginn der Ar- ! beitsschlacht betrug die Zahl der Arbeitslosen > 6,014 Millionen. MMerbundes gelstM worden Md habe damit die größte Niederlage erlitten, die bisher einem Unabhängigen Staate zutest geworden sei. Die revisionistische PoMk Ungarns sei für alle Zukunft endgültig unmöglich, weil die Ironie des Schicksals es gewollt habe, daß Budapest selbst die Unversehrtheit und die Unabhängigkeit after Staaten, also auch der Nachbarstaaten habe feierlich garantieren «müssen. Die „Politico", die sich sehr zurück haltend zeigt, hebt Hervor, daß die einzelnen Abordnungen in Genf .mit der allgemeinen FeWe.küng auseinandergingen, daß .Südsla wien die geforderte »Genugtuung erhalten habe. Das Blatt regt das Hauptgewicht auf di« Feststellung, daß die einstimmig angenommene Erklärung des Völkerbundes das Höchstmaß dessen sei, was der VMerbMd habe bieten können. Eine Tat -Mischer MMi Zules Romains für Leutsch französischen Frontkämpferausschuß. Eine längere Erklärung des französischen Schriftstellers Jules Romains über die deutsch-französischen Beziehungen erschien in der Pariser Presse. Ueber die in der Saar frage zustande gekommene vorbereitende Lö sung äußert Romains Freude. Er bezeichnet Las Abkommen als eine Tat L politischer Klugheit. Die französische Methode habe gewechselt. Die-A t Barthousche Methode sei zwar bestechend, aber - l auch gefährlich gewesen. Denn dieser geschickt. '> s vorgehende Greis habe mit einer zauberhaften ö l Raschheit über dem Himmel Europas Gewit- ? terwolken zusammengezogen. Jules Romains - - gibt dann der Ueberzeugung Ausdruck, daß. - j die alte Generation mit ihren Vorurteilen und - i doktrinären Hemmungen der Verständigung l L im Wege stehe. Die neue Generation in Frankreich und außerhalb Frankreichs habe ? ein realistisches Urteil im Vergleich zu den ? Borkriegsgenerationen. l Der Plan eines Leutsch-französischen gemisch- E ten Ausschusses aus ehemaligen Frontkämp- e fern beider Länder, -er als moralische Bürg- K schäft während der Volksabstimmung im Saargebiet Lienen sollte, sei zu begrüßen. ( Dieser Vorschlag habe die amtlichen Kreise I mehr verstimmt als erfreut. Aber schon ost r habe die private Initiative die Wegbereiterin z der amtlichen Initiative sein »müssen. Jules i Romains spricht sich dann für das Fortbeste- g hen eines solchen gemischten deutsch-sranzö- ' fischen Frontkämpferausschusses auch nach der ? Saarabstimmung aus und schließt, es sei be- s bäuerlich, daß gewisse französische Kreise aus » doktrinären oder formalistischen Gründen sich weigerten, mit Deutschland über die Rü- > stungsfrage zu verhandeln, solange das Reich nicht wieder in den Völkerbund zurückgekehrt sei. Es komme auf das Ziel an. Man müsse sich fragen, ob man lieber das Ziel erreichen wolle selbst für den Fall, daß nicht alle Regeln eingehalten werden, oder ob man lieber unter Einhaltung der Regeln das Ziel selbst ver fehle. Auch in dieser Richtung räume er Laval ' ein gewisses Vertrauen ein. Vorläufig leine Romrelle Lavals Paris, 11. 12. (Funkspr.) Wie „Echo de Paris" berichtet, soll Außenminister Laval trotz der durch den Ausklang der Bölkerbunds- ratsverhandlungen über die südslawisch-unga rische Frage erzielten Entspannung beabsichtigen, seine Romreise nicht übereilt anzutreten. Laval werde erst dann nach Rom reisen, wenn greif bar« Abkommen abgeschlossen werden könnten. Er werde aus alle Fälle abwarten, kM «kn Modus vivendi zwischen der italienischen und der südslawischen Regierung zustande gekom men fei. Botschafter Sait» wer zapanr Medens-oM Washington!, 11. 12. (Funkspruch.) Ter japanische Botschafter in Washington, Saito, erklärte einem Vertreter des Reuterbüros, er glaube, daß die Vereinigten Staaten und auch Großbritannien schließlich doch Verständnis für die japanische Politik zeigen würden. Sollten aber Amerika und 'England kein Verständnis aufbringen, sondern den Versuch machen, den Kurs Japans durch irgendwelchen Zwang zu beeinflussen, dann werde Japan zum Kamps genötigt sein. Er, der Botschafter, sei schon früher gefragt worden, ob ein gleichzeitiger Kampf mit Großbritannien und den Bereinig- ten Staaten nicht aus einen nationalen Selbst mord hmauslaufen würde. Er habe geant- l wortet und er wiederhole dies jetzt, daß dies Z vielleicht der Fall, sein werde; aber Japan ° werde unbedingt danach streben, seine fried- i Nchen Ziele zu erreichen. Japan wünsche nicht, s eine imperialistische Nation Zu werden uns - denke nicht daran, in irgendeinem Streit der Angreifer zu sein. tz Reue grosse Schiebungen j In der Sowfelunlon ausgedellt j 3 Todesurteil« Moskau, 10. 12. Wie amtlich mitgeteilt l wird, sind in Stalingrad neue riesige Schiebun» f gen aufgedeckt worden. Eine Gruppe ehema- i liger zaristischer Offiziere und Kaufleute, an z deren Spitze ein Fürst Magisariani stand, hat « es fertiggebracht, durch Bestechung von Eisen- e bahnbeamten 24 Traktoren, 5 Waggons Holz k und 1 Waggon Eisen nach verschiedenen Städ- ; ten Südrußlands zu verschieben. Die Schiebun- j gen wurden mit Hilse von gefälschten Fracht- z briesen und Begleitpapieren durchgeführt, bei - deren Ausstellung die bestochenen Eisenbahn- z beamten mitwirkten. Außerdem gelang es der t Bande, sich in den Besitz von weiteren 380 k Waggons zu bringen, die Holz, Kraftwagen- c ersatzteile, sowie 1000 Kisten Nägel enthielten. ; Gefälschte Frachtbriefe und Begleitpapiere für E 500 Waggons sonnten bei den Tätern sicher- » gestellt werden. Insgesamt wurden 43 Per- sonen verhaftet und sofort vor Gericht gestellt. - Dieses verurteilte den Fürsten Magisariani, k den ehemaligen Hauptmann Assaziani und den i früheren Großkaufmann Schurlow zum Tode durch Erschießen. 17 Angeklagte erziekten 10 § Jahre Gefängnis, die anderen wurden zu Frei» heitsstrasen von verschiedener Höhe verurteilt, d Zahlreiche Eisenbahnbeamte, die in die Ange- ; legenheit verwickelt waren, wurden ihres Postens enthoben. Politische Nachrichten Baldig« Veröffentlichung des französisch-rus sische» Abkommens? Der Genfer Sonder berichterstatter der Nachrichtenagentur Kavas glaubt zu wissen, daß die französische und die sowjetrussische Regierung in aller Kürze die Veröffentlichung des Wortlautes ihres Abkom mens vom Donnerstag beschließen werden, um die Weltöffentlichkeit über die wahre Trag weite dieses Abkommens zu unterrichten. Das Verbot der reichsdeutsch:» Tageszeitun gen in Oesterreich bis 16. Mär; verlängert. Amtlich wird in Wien verlautbart: Das Bun deskanzleramt hat das seinerzeit verfügte und zuletzt am 12. September 1834 mit Wirksam keit bis 16. Dezember 1934 verlängerte Ver- bot der Verbreitung aller im Deutschen Reich erscheinenden Tageszeitungen und gewisser Zeit schriften im gleichen Umfange für einen Zeit raum von werteren 3 Monaten (Endtag 18. März 1935) verlängert. Die gegen bestimmt« Zeitungen zu einer längeren Zeitdauer verfüg," ten Verbote werden hierdurch nicht berührt. Sie Bekämpfung de- Terrors Bildung eines internationalen Gerichtshöfe«, Der französische Außenminister Laval soll Vorschläge über die.Bekämpfung des inter nationalen Terrorismus den unmittelbar in* teressterten Stellen unterbreitet haben. DaS Kernstück der Vorschläge ist, wie uum hört, die Bildung eines internationalen Ge- richtshofes, vor dem Verbrechen und An* schlüge mit politischem Hintergrund gegen Personen, Gebäude usw. adgeurteilt werden solle». Auch der Besitz von Sprengstoffen zu voll" tischen Anschlägen, die Propaganda für der artige Verbrechen und jede internationale Verschwörung mit gleichem Ziel sollen gegebe- nenfalls vor diesen Gerichtshof kommen. Der Gerichtshof selber würde nicht ständig tagen sondern ahnlwh wie der Völkerbundsrat nuv von Fall zu Fall zusammenberufen werden. Er soll das Recht haben, Strafen auszu^ sprechen, und zugleich das Land beftim* men, das die Vollstreckung zu übernehmen hätte. Außerdem ist ein Austausch von Dokumenten und die Auslieferung von Verbrechern an die-« sen Gerichtshof vorgesehen. Das Begnadi gungsrecht würde dem Völkerbundsrat zu- stehen. — Ob der Marseiller Königsmorl» selbst noch vor diesen Gerichtshof gelangt, er-, scheint allerdings zweifelhaft, gilt aber nicht als völlig ausgeschlossen. , Aufregender Zwischenfall in Prag iso Personen im Tresor der Prager Burg eingeschlossen. Im St. Veits-Dom ans der Prager Burg ereignete sich bei einer Besichtigung ein auf regender Zwischenfall. Eine Gruppe tschechi scher Touristen hatte einen Ausflug zum Be such des Doms veranstaltet, an dem etwa 150 Personen, darunter auch Frauen und Kinder, teilnahmen. Es wurde auch die neue Schatz kammer des Doms besucht, in der die Klein odien des Kapitels in einem Tresorramn untergebracht sind. Dieses Gewölbe ist sehr groß und von der Außenwelt durch, eine etwa einen halben Meter dicke Panzertür ab geschlossen. Als sich die Besucher in Lem Naum befan den, schlug Plötzlich jemand von außen die Tür zu, so Latz Lie Teilnehmer eingeschloffen waren. Es bemächtigte sich ihrer ein furcht barer Schrecken, denn die Tür ist nuv von autzen aufzuschlietzen. Die Schlüffe! hatte je doch der Führer bei sich, der sich mit in dem Gewölbe befand. Es gelang schlichlich, die Schlüffe! durch eine kleine Oeffnung einem Küster herauszureichen, doch kam dieser nicht mit dem' Oeffnen der Panzertüv zustande. Polizei und Angestellte der Tresorfabrik wur den alarmiert, und nach zweistündiger Ge fangenschaft konnten die Eingeschossenen be freit werden. Ser Rmidsmikausschuß »VN 1SZ2 Der 19. Verhandlungstag im Rundfunk- Prozetz. Der 19. Verhandlnngstag des großen Rund funk-Prozesses wurde mit der Vernehmung des Ministerialrats Neugebauer vom Reichs- vostministerium, der damals die rechtlichen Rundfunkfragen zu bearbeiten hatte, ausge füllt. Der Zeuge war Mitglied des Untersu chungsausschusses, der im Jahre 1932 im An schluß an den Prozeß Flesch gegen Scharnke eingesetzt wurde. Der Zeuge bestätigt, daß der Ausschuß damals auf Antrag des Staatsse kretärs Dr. Bredow eingesetzt wurde; im Scharnkeprozeß seien Beweisanträge gestellt worden, die das Gericht abgelehnt habe. Die Presse habe sie aber trotzdem aufgegriffen, und Bredow habe den Antrag auf Einsetzung der Untersuchungskommission gestellt. Die Einzel heiten der Rundfunkwirtschaft wurden damals nicht nachgeprüft. Bei den Liguidationen für Spesen sind aber verschiedentlich ausgezahlts Beträge moniert worden, darunter auch der bekannte Mietzuschutz für Dr. Flesch, weil eine derartige Zahlung den Richtlinien des Mini steriums nicht entsprach. Bredow habe das zn entschuldigen versucht und sich außerdem be reit erklärt, diese Beträge aus eigener Tasche zu erstatten, wenn das Ministerium diese Zahlungen für unzulässig halten sollte. Auch die Pauschalierung der Fleschschen Spe sen wurde als eine etwas bedenkliche Regelung angesehen. Angeklagter Staatssekretär a.D. Bredow erklärt dazu noch, daß sein Angebot der Zurückzahlung nicht etwa ein Schuldbe kenntnis bedeuten sollte. Er habe lediglich er klärt, er Werde nicht dulden, daß Flesch owsü Beträge zurückzahlen müßte. Der Zeuge be stätigt das. Zum Sv. Geburtstag Dith. «Muer* Am 11. Dezembrr wir- Obergruppenführer Wilhelm Brückner, der perlvnliche Adjutant -«« Mhnrir und Rrlchskaniler», SO Jahr« alt.